Lukas Haas: Ein Bauer ist der grosse Matchwinner für den EHC Olten

Dreimal trifft Lukas Haas für den EHC Olten. Damit entscheidet der langjährige SCL-Tigers-Stürmer den Match zugunsten des EHCO. Ausgerechnet er. Lukas Haas ist der einzige Profi im Schweizer Eishockey, der ursprünglich Bauer gelernt hat.

Und im Laufe des Spiels sangen die Olten-Fans mehrfach: «Es Bure-Büebli mani nid …» Dieser Gesang wird vom Anhang des Teams aus der Dreitannenstadt gern gesungen, wenn der SCL zu Gast ist. Ein paar Facts zur Runde:

  • Bauer trifft: Ausgerechnet kurz nach den «Es Bure-Büebli mani nid …» Gesängen der Oltner trifft der einzige Bauer im Schweizer-Proif-Hockey zum 4:2 und erzielt damit das Game-Winning-Goal.
  • Mit 3 gegen 5 zum 3:5: Mit fünf gegen fünf Spieler ist der SC Langenthal das bessere Team. Also stellt sich Olten etwas cleverer an und spielt mehrfach mit fünf gegen drei Spieler. Der EHCO schiesst dabei vier Tore im Power-Play, davon drei in doppelter Überzahl.
  • Sieg gestohlen: 36:20 Schüsse aus SCL-Sicht. Somit ist der Sieg des EHCO ganz offiziell gestohlen («Stolen Win»).
  • 14:7-Siege: Der EHC Olten und der SC Langenthal bestritten bislang 21 Playoff Spiele. Die Bilanz: 14:7-Siege für Olten. Und in den Serien: Einmal 4:3, einmal 4:2, einmal 4:1 und nun ein 2:1 Vorsprung – doch der SCL kann noch immer erstmals eine Serie gegen den EHCO gewinnen.
  • Thurgau wieder nahe dran: Im zweiten Auswärtsspiel hätte der HC Thurgau fast das Break geschafft. Der HC La Chaux-de-Fonds konnte den Heimsieg erneut erst in der Over-Time realisieren.
  • HCT führt eigentlich: Werden die Resultate nicht nach Siegen sondern nach Punkten bewertet, liegt der HCT mit 5:4 Punkten in der Serie vorne.
  • 5 von 6 Spielen mit 1 Tor Unterschied: Nach drei Halbfinal-Runden endeten fünf der sechs Spiele in den beiden Serien mit einem Tor Differenz – erst ein Spiel (3. Runde, 5:3 zwischen Olten und Langenthal) endete mit zwei Toren Unterschied; der Treffer viel drei Sekunden von Schluss.
EHC Olten beim Einmarsch ins Stadion Kleinholz (Bild: zweiteliga.org).

Olten siegt 10 der letzten 13 Playoff-Spiele gegen den SCL – Thurgau drängt HCC in Verlängerung

Diego Schwarzenbach und Bryce Gervais bringen den EHC Olten bis zur 14. Minute gegen den SC Langenthal mit 2:0 in Führung. Das Berner Team kommt zwar in der 47. Minute durch Nico Dünner noch zum Anschluss, mehr aber nicht. Somit liegt der EHC Olten in der Serie bereits mit 1:0 vorne.

Somit geht die Playoff-Negativ-Serie des SCL gegen den EHCO weiter. Denn ab inklusive dem 2:0-Erfolg des Teams aus der Dreitannenstadt im siebten Spiel im Viertelfinale anno 2010 standen sich die beiden Derby-Gegner 13mal in einer Playoff-Partie gegenüber. 10mal ging Olten nun als Sieger vom Eis. Und die Playoff-Gesamtbilanz lautet inklusive der nun laufenden Serie: 13:6 Siege für Olten. 2010: 4:3 Siege. 2013: 4:2 Siege. 2018: 4:1 Siege. Und 2019: 1:0 Siege.

Langenthal kann noch Geschichte schreiben und sich erstmals in einer Playoff-Serie gegen den Erz-Rivalen durchsetzen, dazu aber muss mindestens ein Sieg in Olten realisiert werden.

Thurgau weiterhin keck

Eng wurde es für den Qualifikationssieger HC La Chaux-de-Fonds: Zweimal führt der HC Thurgau nach Treffern von Lars Frei und Michael Loosli. Erst in der 56. Minute gelingt den Romands der Ausgleich durch Samuel Grezet. In der Verlängerung trifft schliesslich Timothy Coffman in der 68. Minute zum 4:3-Erfolg für die Westschweizer.

Das Stadion Kleinholz des EHC Olten (Bild: zweiteliga.org).

Playoff-Vorschau: Warum EHC Kloten ganz weit kommen kann

Einen einzelnen Meister-Favoriten auszumachen ist schwierig: Nach 44 Runden liegt die Top-5 nur sieben Zähler auseinander. Alle 1,4 Punkte liegt somit eine Mannschaft. Die ersten fünf Teams liegen mehr oder weniger auf Augenhöhe.

In einer – nicht ganz ungewagten – Prognose sieht «zweiteliga.org» den EHC Kloten vorne mit dabei. Geschuldet durch einen erstaunlichen Anfängerfehler starteten die Zürcher mit nur einem ausländischen Feldspieler, die zweite Ausländerlizenz wurde an Bernhard Starkbaum vergeben. Anfängerfehler deshalb, weil es ein Swiss-League-Grundgesetz ist, dass wer um den Titel (oder Aufstieg) mitspielen will, hinten einen starken Schweizer-Goalie benötigt und vorne zwei Ausländer, die schlicht und ergreifend knipsen (natürlich neben den Grundgegebenheiten wie starke Schweizer Stürmer und Verteidiger und ein ausgereiftes System). Der österreichische Keeper wusste aber nie zu überzeugen (Fangquote 89,15 Prozent). Vorne wurden zu wenig Treffer erzielt und hinten lotterte die Equipe. Das Resultat: In den ersten 19 Spielen wurden nur 30 Punkte eingefahren (1,57 im Schnitt). Kloten lag auf Rang sechs und hat kein Spiel gegen ein Top-5-Team gewonnen (0:21 Punkte!). Dann wurde Goalie Joren van Pottelberghe geholt. Statistisch ist der 21-Jährige einer der drei besten Torhüter der Swiss-League. Zudem wurden ausländische Verstärkungen geholt. Das Resultat seit der Fehler-Korrektur: 25 Spiele und 53 Punkte was 2,12 Zähler im Schnitt ergibt. Hochgerechnet auf 44 Spiele ergibt etwas mehr als 93 Punkte. Damit hätte Kloten die Qualifikation gewonnen und die Top-5-Teams alle einen, bis zwei Zähler weniger. Behält Kloten die Performance seit der Korrektur bei, ist die Mannschaft durchaus ein Titel-Favorit.

Zu tun bekommt es Kloten mit dem SC Langenthal. Der SCL ist das Team mit der besten Formkurve: Zehn der letzten elf Spiele wurden gewonnen. Zuvor waren etliche Spieler länger verletzt; Top-Stürmer Jeff Campbell sogar schon die ganze Saison. Dennoch formte Trainer Per Hanberg rechtzeitig zum Playoff-Start eine starke Equipe. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Mannschaft, welche dieses Viertelfinale gewinnt, auch ein grosses Wort um den «Chübel» mitspricht. Längere Zeit fehlte dem Team ein durchschlagkräftiges Ausländer-Duo. Mit Pascal Pelletier neben Brent Kelly gewann die Offensive an Fahrt, wobei die beiden gegen die grossen Gegner zuletzt eher marginal skorten. In der Qualifikation gewann der SCL drei von vier Direktduellen (in chronologischer Folge: 5:4, 4:1, 0:1 und 4:1). Allerdings: Seit der Klotner-Fehlerkorrektur lautet das direkte Verhältnis 1:1. Zudem gewann der SCL letzte Saison fünf der damals sieben Quali-Begegnungen mit Olten. Doch als es hart auf hart kam im Playoff-Halbfinale und die Ausländerpunkte nicht mehr kamen setzte sich der EHCO mit 4:1-Siegen durch. Die Frage ist somit, welcher SCL nun im Viertelfinale steht. Nach der Performance in den letzten drei Spielen gegen Olten, Kloten und Ajoie (der vorgezogenen Playoff-Hauptprobe) kann auch der SCL sehr weit kommen. In Betracht auf Form und Umstände ist diese Begegnung eine Art vorgezogenes Finale.

Der EHC Olten konnte bis zuletzt vom Qualifikationssieg träumen. Erst in der letzten Runde platzte der Traum, der Rückstand auf Rang eins betrug nur drei Zähler. In der Offensive ist der EHCO mit 183 Treffern das Mass aller Dinge. Und hinten kassierte Olten 118 Gegentreffer – nur Ajoie (94) und Thurgau (104) erhielt deutlich weniger Gegentore. Die anderen Top-Teams liegen mit 112 (HCC und Visp) sowie Langenthal (113) in der genau gleichen Kategorie.

Qualisieger HC La Chaux-de-Fonds in dieser Saison voraussichtlich nicht «zu welsch» für den Titel: Nicht weniger als neun Spieler im Kader sind Deutschschweizer, darunter einer der Captains (beim HCC teilen sich mehrere Spieler das Amt). Der HCC verfügt zudem über die drittbeste Abwehr der Liga.

Meisterschaften gewinnt man – nicht immer, aber meistens – in der Defensive. Und hier ist der HC Ajoie mit 94 erhaltenen Gegentreffern der Branchenleader der Liga. Mit Rang zwei und nur zwei Zählern Rückstand auf Position eins nach 44 Runden darf auch mit den Jurassiern gerechnet werden. Allerdings lebt der HCA seit Jahren stark von seiner ersten Linie. Sorgt diese nicht für die Musik wird es für die Nordwestschweizer trotz der guten Verteidigung schwierig.

In dieser Saison dürfte es für den EHC Visp schwierig werden, einen Exploit zu zeigen, wie damals gegen die SCL Tigers mit dem Titelgewinn 2014. Auch wenn die Walliser in der Quali nur zwei Punkte (bei zwei Siegen in der Verlängerung) an die Oltner abgegeben haben: Ähnlich war die Foraussetzung für die Dreitannenstädter letzte Saison auch gegen Langenthal: In der Quali mehrheitlich gegen den Playoff-(Halbfinal)-Gegner verloren, doch als es um die Wurst ging, klar durchgesetzt.

Der HC Thurgau liegt zwar nur auf Rang sieben, doch die Mannschaft steigerte sich in den beiden letzten Monaten markant. Gleich wie Ajoie verfügten die Ostschweizer über eine starke Abwehr (die Nummer zwei der Liga). Wenn sich die beiden herausragenden Skorer der Jurassier jedoch nicht entfalten können, ist der HCT nicht chancenlos.

Die EVZ Academy zeigte bereits in der letzten Saison, dass sie ein absolut unbequemer Gegner sein kann: Zweimal wurde der spätere Aufsteiger, die SC Rapperswil-Jona Lakers, im Viertelfinale in die Verlängerung gedrängt. So ganz ohne Ärger dürfte es wohl in dieser Saison auch für den HCC nicht gehen.

Daniel Gerber

Der EHC Kloten Bus – fährt Kloten allen davon oder in die Ferien? Bild: zweiteliga.org

La Chaux-de-Fonds mit grosser 100-Jahre-Party – Olten gewinnt Spitzenkampf gegen Kloten

Der HC La Chaux-de-Fonds feiert sein 100-Jähriges Bestehen mit einer grossen Show, vor dem Duell gegen den SC Langenthal. Vier geschichtsträchtige Musiker der Frankophonie geben sich die Ehre, kombiniert mit Darbietungen mit Eiskunstlauf, Akrobatik und einer Feuer-Show. Die Facts der Runde – mit einem HC La Chaux-de-Fonds-Schwerpunkt:

  • 100-Jahre HCC: Der HC La Chaux-de-Fonds ist einer der traditionsreichsten Clubs der beiden Schweizer Profi-Ligen: Nur Genf-Servette (1905 gegründet), ist noch älter als der 1918 gegründete HCC. Als drittes folgt der Lausanne HC, der auf das Jahr 1922 zurückgeht.
  • Grosser Bahnhof: Vier historisch grosse Namen der Chanson-Szene gaben sich vor dem Fight gegen den SC Langenthal die Ehre: Pascal Danel mit «les neiges du Kilimanjaro», Pierre Groscolas mit «Lady Lay», Jean-Pierre Mader mit «Macumba» und Tal mit den beiden Titeln «ADN» und «Le temps qu’il faut». Flankiert wurden diese Darbietungen durch Tanz, Eiskunstlauf, Akrobatik und einer Feuershow.
  • 12 Meistertitel: Der HC La Chaux-de-Fonds feierte zwölf Meister-Titel. Sechs in der NLA: 1968, 1969, 1970, 1971, 1972 und 1973 und sechs in der NLB 1951, 1955, 1959, 1965, 1995 und 2000.
  • Mieville’s Ville: Alain Mieville führt den HC La Chaux-de-Fonds zum 3:1-Sieg über den SC Langenthal. Der HCC-Center bringt seine Mannschaft bis zur Spielmitte mit zwei Treffern in Front. La Chaux-de-Fonds ist Mieville’s Ville.
  • GCK Lions wieder über dem Strich: Die GCK Lions gewinnen auswärts bei den Ticino Rockets gleich mit 4:0. Damit liegt das Team von Trainer Leo Schumacher wieder über dem Strich.
  • Blitzwende: Der HC Thurgau gewinnt gegen die EVZ Academy dank einer Blitzwende: Innerhalb von 27 Sekunden (49:46 bis 50:13) wenden die Ostschweizer einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Triumph. Die jungen Zuger fallen somit unter den Strich.
  • Kloten taucht in Olten: Der EHC Olten verleiht dem EHC Kloten einen 5:2-Dämpfer und steht damit drei Runden vor Qualiende auf Rang zwei, die Zürcher fallen auf Rang vier zurück.
  • Schlussspurt: In der 47. Minute kassiert der HC Ajoie den 3:3-Ausgleich vom EHC Winterthur – doch dann enteilen die Jurassier zu einem 6:3-Sieg (das Tor zum vorentscheidenden 5:3 ist ein Treffer ins leere Gehäuse).

Und dies ist das Team der Runde:

Ryan Hayes
(GCK Lions)
Alain Mieville
(HC La Chaux-de-Fonds)
Kenneth Ryan
(HC Thurgau)
     
Jordane Hauert
(HC Ajoie)
  Simon Lüthi
(EHC Olten)
     
  Tim Wolf
(HC La Chaux-de-Fonds)
 
100 Jahre Feier des HCC (Bild: zweiteliga.org).
Pierre Groscolas singt „Lady Lay“ bei der 100-Jahre-Feier das HC La Chaux-de-Fonds (Bild: zweiteliga.org).

Olten, ZSC und Biel zeigen: Plötzlich rentieren Trainerentlassungen

Trainerentlassungen rentieren nicht – diese Meinung ist statistisch breit dokumentiert. Im Durschnitt landet ein Team wieder am Ausgangspunkt, sobald der «Trainer-Weg-Effekt» nach rund zehn Spieltagen abgeklungen ist. Die Geschichtsbücher sind voll von Begebenheiten, bei denen Clubs ihren Coach zum Beispiel auf Rang sieben liegend, in die Wüste geschickt haben, die mit dem neuen Übungsleiter dann kurzfristig auf Position fünf oder vier hochgeschnellt sind und die sich dann, in der Endabrechnung, wieder auf Rang sieben vorgefunden haben.

Doch in dieser Saison nun hatten gleich vier Clubs ein «goldenes Händchen» beim Trainerrauswurf. In der Swiss League sind dies der EHC Olten und der HC La Chaux-de-Fonds. Beim EHCO wurde Bengt-Ake Gustafsson entlassen, als sein Team im Januar fast sämtliche Spiele verloren hatte. Das Team lag zwischenzeitlich auf einem Rang, das kein Heimrecht mehr im Viertelfinale bietet. Sein Nachfolger Chris Bartolone liess nun das Team zusammenwachsen und er führte die Solothurner ins Playoff-Finale. Und der HCC feuerte auf Rang sieben liegend Alex Reinhard und ersetzte ihn durch Serge Pelletier, der die Mannschaft auf Platz vier hochhob. Das 1:4-Viertelfinal-Out gegen den HC Ajoie wäre zwar dann wohl auch ohne Trainerwechsel gelungen …

In der National League stehen nun sogar zwei Equipen im Halbfinale, die ihre Coachs austauschten. Bei den ZSC Lions wurde Hans Wallson durch Hans Kossmann ersetzt beim EHC Biel steht anstelle von Mike McNamara nun Antti Törmänen an der Bande.

ZSC Lions gegen den EV Zug (Bild: zweiteliga.org).

Eishockey-Cup: Transfersieger trifft auf Meister

Gleich mehrere packende Derbys warten in den Sechszehntelfinals im Schweizer Eishockey Cup. Namentlich die Fights zwischen dem NLB-Transfersieger EHC Olten und dem amtierenden Meister SC Langenthal sowie dem Halbfinalisten HC Ajoie und dem Lausanne HC wie auch in der Ostschweiz zwischen dem erneut verstärkten EHC Winterthur und dem NLB-Finalisten SC Rapperswil-Jona Lakers dürften für Spannung sorgen.

Ein weiteres NLB-Direktduell wartet zwischen dem EHC Visp und dem HC La Chaux-de-fonds.

 

Die Paarungen:

Region Westschweiz:

HC Ajoie – Lausanne HC

EHC Visp – HC La Chaux-de-Fonds

Genève-Servette Ass. – Martigny Red Ice

HC Sion-Nendaz – Genève-Servette HC

HC Saint-Imier – HC Fribourg-Gottéron

 

Region Zentralschweiz:

EHC Olten – SC Langenthal

EHC Wiki-Münsingen – EV Zug

Argovia Stars – SCL Tigers

EHC Burgdorf – EHC Biel-Bienne

EHC Brandis – SC Bern

 

Region Ostschweiz:

Hockey Thurgau – EHC Kloten

EHC Winterthur – SC Rapperswil-Jona Lakers

EHC Seewen – HC Lugano

EVZ Academy – HC Ambri-Piotta

EHC Frauenfeld – ZSC Lions

EHC Dübendorf – HC Davos

 

Langenthal und Lakers verwerten ersten Matchpuck

Der Qualifikationssieger SC Langenthal und der Vorjahrsfinalist SC Rapperswil-Jona Lakers verwerten beide ihren jeweils ersten Matchpuck.

Besonders eng verlief die Serie zwischen dem SC Langenthal und dem HC Ajoie. Drei der vier ersten Spiele endeten mit nur einem Tor Unterschied. Die fünfte Begegnung entwickelte sich trotz dem fehlenden Topskorer Jeff Campbell (offenbar Saisonende) zunächst rasch zugunsten des Teams von Trainer Jason O’Leary: Kurz nach der 2:0-Führung nach neun Minuten konnte das Heimteam während 110 Sekunden in doppelter Überzahl antreten – doch das 3:0 folgte nicht. Stattdessen gelang den Jurassiern der Anschlusstreffer. Jan Mosimann traf nach einem öffnenden Pass duch Ajoies Allzweckwaffe Philip-Michael Devos. Doch Dario Kummer traf im Schlussdrittel zum entscheidenden 3:1.

Ebenfalls nichts anbrennen liessen die SC Rapperswil-Jona Lakers, die auswärts beim HC La Chaux-de-Fonds zwar den 1:1-Ausgleich kassierten, den aber Michael Hügli keine drei Minuten später mit der erneuten Führung für die St. Galler beantwortete. Bei diesem Spielstand sollte es bleiben.

Somit kommt es zum Finale zwischen dem SC Langenthal und den Lakers, das erste Spiel erfolgt am 21. März 2017.

Der SC Langenthal sitzt vor den Fans, um anschliessend in Jubel auszubrechen (Bild: zweiteliga.org).

Langenthal und Lakers mit je drei Matchpucks

Nach fünf Runden könnten bereits beide Playoff-Halbfinals entschieden sein: In beiden Serien führt ein Team mit 3:1-Siegen.

Der SC Langenthal setzte sich durch einen Treffer von Geburtstagskind und Captain Stefan Tschannen in der Verlängerung mit 4:3-Toren beim HC Ajoie durch. Dies obschon die Jurassier 2:1 und 3:2 geführt hatten. Doch Langenthal schien den Sieg mehr zu wollen. Der Ausgleich gelang 84 Sekunden vor Schluss. Und der Siegtreffer wurde 71 Sekunden nach Beginn der Verlängerung errungen. Somit besitzt der SCL nun drei Matchpucks.

Auf gleich viele blicken die SC Rapperswil-Jona Lakers. Die St. Galler gingen schon nach 50 Sekunden in Führung und liessen sich auf eigenem Eis nicht mehr abfangen. Dion Knelsen gehörte mit seinen Halbfinal-Toren drei (zum 3:0) und vier (zum 5:1) zu den tragenden Spielern. Sein Team besitzt nun ebenfalls drei Matchpucks.

Die Fantribüne des HC Ajoie in der Eishalle Voyeboeuf (Bild: zweiteliga.org).

Zwischen Finale und Endstation – Die Halbfinalisten unter der Lupe

Am Wochenende starten die Playoff-Halbfinals. «zweiteliga.org» nimmt die vier verbliebenen Teams – da und dort mit einem leichten Augenzwinkern – unter die Lupe. Die vier Mannschaften in der Reihenfolge, in welcher sie die Qualifikation beendet haben:

Warum der SC Langenthal Meister wird: Das Berner Team hat den Willen, die Abwehr und den Torhüter. Marco Mathis kassierte mit seinen Vordermännern in der Qualifikation mit erheblichem Abstand die wenigsten Gegentore. Selbst die chinesische Mauer der Beton-Eishockeyaner aus Martigny war dagegen löchrig wie eine rostige Dachrinne. Und im Viertelfinale steckte die Mannschaft von Trainer Jason O’Leary nur gerade einen Gegentreffer pro Spiel ein, Mathis zeigt die beste Fangquote im bisherigen Playoff-Verlauf; das ist bemerkenswert auch wenn Hockey Thurgau mit dem etwas kleineren Kaliber schiesst, als beispielsweise der EHC Olten oder der EHC Visp. Zudem würden die Oberaargauer in dieser Saison einen möglichen Aufstieg in die NLA nicht grundsätzlich ablehnen.

Warum die Halbfinals für den SC Langenthal Endstation bedeuten: Es ist Tradition. Halbfinale bedeutet für Langenthal gleichzeitig Endstation. Sechsmal kam das Team bislang soweit und mit einer Ausnahme (Titel anno 2012) folgte stets das Ausscheiden. In der Theorie hat der HC Ajoie also ein 83,33-Prozent-Freilos. Zudem hat der SCL seine Offensive eingestellt: Nur elf Tore, verteilt auf neun Schützen.

Warum der HC La Chaux-de-Fonds Meister wird: Das Team aus dem Neuenburger Jura donnerte ungebremst durch die Viertelfinals. In der gezielten Niederlage zum Start sicherte sich das Team ein drittes Heimspiel, danach gab es kein Halten mehr: Vier Schützen reihten sich bereits vor dem besten Langenthaler (Arnaud Montandon) ein. Wer das typische Playoff-Team Visp viermal in Serie bezwingt, ist ein klarer Meister-Kandidat.

Warum die Halbfinals für den HC La Chaux-de-Fonds Endstation bedeuten: Sobald es wirklich hart auf hart geht ist beim Blitzschnellen Team aus dem Neuenburger Jura «ende Feuer». Die Zahlen sprechen deutlicher als jegliche Einschätzungen: Sechsmal stand der HCC bislang im Playoff-Finale. Anzahl Titel? Keiner.

Warum die SC Rapperswil-Jona Lakers Meister wird: Der Liga-Krösus ist breit aufgestellt. Zwar sind selbst Journalisten aus dem Umfeld des Teams der Meinung, dass es nicht zum Titel reicht. Doch die Mannschaft sparte so viel Kräfte, dass das Team in den Playoffs nicht zu bremsen ist. Im Viertelfinale sammelte Dion Knelsen alleine so viele Skorerpunkte wie Qualifikationssieger Langenthal insgesamt Tore schoss (11).

Warum die Halbfinals für die SC Rapperswil-Jona Lakers Endstation bedeuten: Wer die Qualifikation nicht ehrt, ist die Playoffs nicht wert. Zwar streben die St. Galler den Aufstieg an, doch die letzten Aufsteiger zeigten stets in der Qualifikation wie auch in den Playoffs eine drückende Überlegenheit. Zumindest Teil eins fehlte. Rappi sicherte sich das Playoff-Heimrecht in der letzten der 48 Qualifikationsrunden.

Warum der HC Ajoie Meister wird: Das Selbstvertrauen ist noch grösser als das Juramassiv. Die Tormaschienerie Devos-Hazen sorgte dafür, dass der Tabellensechste in der Qualifikation die meisten Tore schoss, nämlich 202. Seit dem Beginn des Jahres 2017 haben die Jurassier 20 Spiele ausgetragen, 16 wurden gewonnen. Und im Viertelfinal ging es im gleichen Stil weiter: Devos-Hazen kommen auf 18 Skorerpunkte im Viertelfinale.

Warum die Halbfinals für den HC Ajoie Endstation bedeuten: Lassen wir die Zahlen sprechen: Die Romands verloren in dieser Saison alle vier Qualifikationsspiele gegen den Halbfinal-Gegner Langenthal. Zudem verloren die Jurassier in der Eishalle Schoren 19 der letzten 20 Spiele.

Daniel Gerber

La Chaux-de-Fonds hat die Nase vorn

Vergleicht man die Direktbegegnungen der «Top-4»-Teams, so hat der HC La Chaux-de-Fonds die Nase vorn (Siehe Rangliste unten). Zwar liegt das Team aus dem Neuenburger Jura in der Gesamttabelle «nur» auf dem vierten Rang, weil gegen die Clubs aus den hinteren Rängen zu oft Punkte verteilt wurden. Sobald die Romands aber den wirklich grossen Kalibern gegenüberstanden, so holten sie mit 27 Punkten am meisten Zähler.

Die Lakers und der SC Langenthal sind Punktgleich, Rapperswil Jona liegt aber aufgrund der besseren Direktbegegnung vorne (9:6 Punkte). Allerdings will es ein Passus, im Reglement des Eishockeyverbandes, dass bei jenem Spiel, das einen Heimmatch mehr austrägt, das erste Ergebnis gestrichen wird, somit steht es noch 6:6. Somit – so das Reglement weiter – entscheidet das Torverhältnis aus allen 45 Qualifikationsspielen und somit liegen die Lakers vor dem SCL.

Innerhalb der «Top 4» tat sich der EHC Olten am schwersten. Auch wenn das Torverhältnis nur minim negativ ist, fuhr die Mannschaft auf den HCC doch einen Rückstand von neun Punkten ein, sowie auf die beiden anderen direkten Konkurrenten jeweils fünf Zähler.

Die Direktbegegnungen im Überblick

HC La Chaux-de-Fonds

(Resultate aus der Sicht des HCC)

SCL: 3:1, 2:6, 3:2n.P., 3:4n.P., 4:3n.P.

Olten: 2:5, 6:2, 2:1, 3:8, 3:1

Lakers: 1:4, 3:2, 3:0, 5:3, 1:2

Lakers

(Resultate aus der Sicht der Lakers)

HCC: 4:1, 2:3, 0:3, 3:5, 2:1

SCL: 2:3, 4:1, 2:3, 3:2, 1:0

Olten 3:4n.V., 6:5n.P., 1:4, 3:2n.V., 3:1

SCL

(Resultate aus der Sicht des SCL)

HCC: 1:3, 6:2, 2:3n.P., 4:3n.P., 3:4n.P.

Olten: 5:4n.P., 4:2, 2:3n.V., 2:1, 3:4 n.V.

Lakers: 3:2, 1:4, 3:2, 2:3, 0:1

Olten

(Resultate aus der Sicht des EHCO)

HCC: 5:2, 2:6, 1:2, 8:3, 1:3

SCL: 4:5n.P., 2:4, 3:2n.V., 1:2, 4:3 n.V.

Lakers: 4:3n.V., 5:6n.P., 4:1, 2:3n.V., 1:3

Rang Team S SO NO N Tore Punkte Spiele Schnitt
1 La Chaux-de-Fonds 7 2 1 5 44:44 27:18 15 1,80
2 Rapperwil-Jona Lakers 6 2 1 6 39:38 23:22 15 1,53
3 SC Langenthal 5 2 4 4 41:41 23:22 15 1,53
4 EHC Olten 3 3 3 6 47:48 18:27 15 1,20