Playoff-Vorschau: Warum EHC Kloten ganz weit kommen kann

Einen einzelnen Meister-Favoriten auszumachen ist schwierig: Nach 44 Runden liegt die Top-5 nur sieben Zähler auseinander. Alle 1,4 Punkte liegt somit eine Mannschaft. Die ersten fünf Teams liegen mehr oder weniger auf Augenhöhe.

In einer – nicht ganz ungewagten – Prognose sieht «zweiteliga.org» den EHC Kloten vorne mit dabei. Geschuldet durch einen erstaunlichen Anfängerfehler starteten die Zürcher mit nur einem ausländischen Feldspieler, die zweite Ausländerlizenz wurde an Bernhard Starkbaum vergeben. Anfängerfehler deshalb, weil es ein Swiss-League-Grundgesetz ist, dass wer um den Titel (oder Aufstieg) mitspielen will, hinten einen starken Schweizer-Goalie benötigt und vorne zwei Ausländer, die schlicht und ergreifend knipsen (natürlich neben den Grundgegebenheiten wie starke Schweizer Stürmer und Verteidiger und ein ausgereiftes System). Der österreichische Keeper wusste aber nie zu überzeugen (Fangquote 89,15 Prozent). Vorne wurden zu wenig Treffer erzielt und hinten lotterte die Equipe. Das Resultat: In den ersten 19 Spielen wurden nur 30 Punkte eingefahren (1,57 im Schnitt). Kloten lag auf Rang sechs und hat kein Spiel gegen ein Top-5-Team gewonnen (0:21 Punkte!). Dann wurde Goalie Joren van Pottelberghe geholt. Statistisch ist der 21-Jährige einer der drei besten Torhüter der Swiss-League. Zudem wurden ausländische Verstärkungen geholt. Das Resultat seit der Fehler-Korrektur: 25 Spiele und 53 Punkte was 2,12 Zähler im Schnitt ergibt. Hochgerechnet auf 44 Spiele ergibt etwas mehr als 93 Punkte. Damit hätte Kloten die Qualifikation gewonnen und die Top-5-Teams alle einen, bis zwei Zähler weniger. Behält Kloten die Performance seit der Korrektur bei, ist die Mannschaft durchaus ein Titel-Favorit.

Zu tun bekommt es Kloten mit dem SC Langenthal. Der SCL ist das Team mit der besten Formkurve: Zehn der letzten elf Spiele wurden gewonnen. Zuvor waren etliche Spieler länger verletzt; Top-Stürmer Jeff Campbell sogar schon die ganze Saison. Dennoch formte Trainer Per Hanberg rechtzeitig zum Playoff-Start eine starke Equipe. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Mannschaft, welche dieses Viertelfinale gewinnt, auch ein grosses Wort um den «Chübel» mitspricht. Längere Zeit fehlte dem Team ein durchschlagkräftiges Ausländer-Duo. Mit Pascal Pelletier neben Brent Kelly gewann die Offensive an Fahrt, wobei die beiden gegen die grossen Gegner zuletzt eher marginal skorten. In der Qualifikation gewann der SCL drei von vier Direktduellen (in chronologischer Folge: 5:4, 4:1, 0:1 und 4:1). Allerdings: Seit der Klotner-Fehlerkorrektur lautet das direkte Verhältnis 1:1. Zudem gewann der SCL letzte Saison fünf der damals sieben Quali-Begegnungen mit Olten. Doch als es hart auf hart kam im Playoff-Halbfinale und die Ausländerpunkte nicht mehr kamen setzte sich der EHCO mit 4:1-Siegen durch. Die Frage ist somit, welcher SCL nun im Viertelfinale steht. Nach der Performance in den letzten drei Spielen gegen Olten, Kloten und Ajoie (der vorgezogenen Playoff-Hauptprobe) kann auch der SCL sehr weit kommen. In Betracht auf Form und Umstände ist diese Begegnung eine Art vorgezogenes Finale.

Der EHC Olten konnte bis zuletzt vom Qualifikationssieg träumen. Erst in der letzten Runde platzte der Traum, der Rückstand auf Rang eins betrug nur drei Zähler. In der Offensive ist der EHCO mit 183 Treffern das Mass aller Dinge. Und hinten kassierte Olten 118 Gegentreffer – nur Ajoie (94) und Thurgau (104) erhielt deutlich weniger Gegentore. Die anderen Top-Teams liegen mit 112 (HCC und Visp) sowie Langenthal (113) in der genau gleichen Kategorie.

Qualisieger HC La Chaux-de-Fonds in dieser Saison voraussichtlich nicht «zu welsch» für den Titel: Nicht weniger als neun Spieler im Kader sind Deutschschweizer, darunter einer der Captains (beim HCC teilen sich mehrere Spieler das Amt). Der HCC verfügt zudem über die drittbeste Abwehr der Liga.

Meisterschaften gewinnt man – nicht immer, aber meistens – in der Defensive. Und hier ist der HC Ajoie mit 94 erhaltenen Gegentreffern der Branchenleader der Liga. Mit Rang zwei und nur zwei Zählern Rückstand auf Position eins nach 44 Runden darf auch mit den Jurassiern gerechnet werden. Allerdings lebt der HCA seit Jahren stark von seiner ersten Linie. Sorgt diese nicht für die Musik wird es für die Nordwestschweizer trotz der guten Verteidigung schwierig.

In dieser Saison dürfte es für den EHC Visp schwierig werden, einen Exploit zu zeigen, wie damals gegen die SCL Tigers mit dem Titelgewinn 2014. Auch wenn die Walliser in der Quali nur zwei Punkte (bei zwei Siegen in der Verlängerung) an die Oltner abgegeben haben: Ähnlich war die Foraussetzung für die Dreitannenstädter letzte Saison auch gegen Langenthal: In der Quali mehrheitlich gegen den Playoff-(Halbfinal)-Gegner verloren, doch als es um die Wurst ging, klar durchgesetzt.

Der HC Thurgau liegt zwar nur auf Rang sieben, doch die Mannschaft steigerte sich in den beiden letzten Monaten markant. Gleich wie Ajoie verfügten die Ostschweizer über eine starke Abwehr (die Nummer zwei der Liga). Wenn sich die beiden herausragenden Skorer der Jurassier jedoch nicht entfalten können, ist der HCT nicht chancenlos.

Die EVZ Academy zeigte bereits in der letzten Saison, dass sie ein absolut unbequemer Gegner sein kann: Zweimal wurde der spätere Aufsteiger, die SC Rapperswil-Jona Lakers, im Viertelfinale in die Verlängerung gedrängt. So ganz ohne Ärger dürfte es wohl in dieser Saison auch für den HCC nicht gehen.

Daniel Gerber

Der EHC Kloten Bus – fährt Kloten allen davon oder in die Ferien? Bild: zweiteliga.org

EHC Winterthur schockt Leader Olten – Kloten hat nun alle geschlagen

Der EHC Winterthur schlägt Leader EHC Olten mit 6:3-Treffern; dies nach einem 0:2-Rückstand. Dennoch bleiben die Oltner Leader. Doch Kloten rückt auf. Die Zürcher liegen nach Verlustpunkten nur noch zwei Zähler hinter dem Team aus der Dreitannenstadt. Die Facts der Runde:

  • Winterthur schockt Olten: 2:0 führt Leader Olten beim EHC Winterthur nach zwölf Minuten. Dies nachdem die Solothurner am Dienstag bereits im Derby den SCL 6:2 besiegt hatten. Ob es nun bei den Zürchern zu einfach ging? Denn plötzlich wendete der EHCW das Spiel, führte 6:2 und setzte sich zuletzt 6:3 durch.
  • Lange Kloten-Serie: Der EHC Kloten siegt zum 17. Mal innerhalb von 21 Matches. Der lange Zeit auf dem sechsten Rang liegende EHCK ist nach Verlustpunkten nur noch zwei Zähler von Rang eins entfernt.
  • Abwärtstrend: Seit dem 24. November (4:1-Sieg über Kloten) hat der SC Langenthal in 14 Spielen zehnmal verloren. Die vier Siege stammen ausnahmslos aus Begegnungen mit Farmteams.
  • Sieg gestohlen: Der EHC Kloten hat seinen 1:0-Sieg gegen den SCL ganz offiziell gestohlen: Hat der Verlierer mindestens zehn Schüsse mehr auf das gegnerische Tor gefeuert, spricht man von einem «Stolen Win», dieser ist bei 24:12 Schüssen somit gegeben.
  • Effizient: 34:35 Schüsse lautet die Bilanz im Romands-Derby zwischen dem HC La-Chaux-de-Fonds und dem HC Ajoie. Doch die 4012 Zuschauer sehen einen deutlichen Auswärtssieg: 0:4 für den HCA.
  • 54 Schüsse: Nicht weniger als 54 Schüsse feuern die Walliser auf das Gehäuse der Ticino Rockets. Zuletzt resultiert ein 4:0-Erfolg für den Tabellendritten.
  • Enger Kampf um Playoff-Ränge: Kaum hatte sich die EVZ Academy etwas von den GCK Lions abgesetzt, gewinnen die jungen Zürcher die Direktbegegnung mit 3:1-Toren, wodurch das Rennen nochmal eng werden könnte.
  • Gleich dreimal zu Null: Gleich drei der fünf Spiele enden mit einem «zu Null»: Kloten, Visp und Ajoie gewinnen ihre Matches ohne einen Gegentreffer zu kassieren.

Und dies ist das Team der Runde:

Tim Wieser
(EHC Winterthur)  
Victor Backman
(GCK Lions)  
Jonathan Hazen
(HC Ajoie)
     
Luca Camperchioli
(EHC Visp)  
  Mathieu Maret
(SC Langenthal)  
     
  Joren van Pottelberghe
(EHC Kloten)
 
In der Eishalle Deutweg in Winterthur ist ab nächster Saison wieder NLB-Eishockey zu sehen (Bild: Wikipedia/Fundriver/CC-Lizenz).

Olten nach Derby-Sieg Leader – Kloten kann wieder nach vorne blicken

Der EHC Olten setzt sich gleich mit 6:2-Toren gegen den SC Langenthal durch. Damit übernimmt das Team aus der Dreitannen-Stadt den Leaderthron. Und Kloten meldet sich nach drei Niederlagen in Serie mit einem Sieg über den HC La Chaux-de-Fonds zurück. Die Facts der Runde:

  • Das Pool-Auto: Das Foto unten zeigt nicht etwa den EHC Olten siegessicher beim Einlaufen. Das Fahrzeug mit dem aufgebauten Pool wurde in der ersten Drittelspause im Rahmen einer Charity-Aktion gezeigt und später zum Verkauf angeboten.
  • Kloten fängt sich: Nach drei Niederlagen in Serie springt der EHC Kloten aus der Negativ-Spirale ab und schlägt den HC La Chaux-de-Fonds mit 3:1-Toren, der dadurch den Leader-Thron abgeben muss.
  • Standing Ovation: Der EHC Olten siegt mit 6:2-Toren im Derby gegen den SC Langenthal. Zur Spielmitte trifft Silvan Wyss zum 4:1, die Fans reagieren mit einer Standing Ovation – für die sich Evegeni Chiriaev mit dem 5:1 bedankt.
  • Visp wieder auf Rang drei: Zweimal kassiert der EHC Visp einen Anschlusstreffer doch die GCK Lions können dennoch keinen Punkt gegen die Walliser holen. Visp stösst damit auf Rang drei vor.
  • Academy schafft Lücke: Die EVZ Academy liegt zwar nach zwei Dritteln 0:1 gegen die Ticino Rockets zurück – doch durch zwei Tore innerhalb von exakt 2,5 Minuten, also 150 Sekunden wenden die jungen Innerschweizer das Spiel. Dadurch kommt das Team von Trainer Jaosn O’Leary nun auf einen Vorsprung von fünf Punkten auf die GCK Lions.
  • Kein Torschütze doppelt: Obschon der EHC Olten sechs Tore schiesst und Kloten und Visp je drei werden an diesem Abend sämtliche 20 Tore von verschiedenen Torschützen erzielt.

Und dies ist das Team der Runde:

Daniel Kissel
(EHC Visp)  
Fabian Sutter
(EHC Kloten)  
Lukas Haas
(EHC Olten)
     
Cédric Maurer
(EVZ Academy)  
  Simon Lüthi
(EHC Olten)  
     
  Joren van Pottelberghe
(EHC Kloten)
 
Pool-Fahrzeug in Olten (Bild: zweiteliga.org).

Kloten nach Verlustpunkten Leader – Visp punktet bei HCC

«Wir kommen gestärkt aus dem Tunnel heraus», sagt SCL-Trainer Per Hanberg nachdem seine Mannschaft erneut zu Punkten kommt – und: Kloten ist jetzt nach Verlustpunkten Leader. Die Facts der Runde:

  • Überflieger: Der EHC Kloten gewinnt 14 der letzten 15 Matches. Diesmal gehen die Flieger bereits nach 30 Sekunden gegen die Ticino Rockets in Führung.
  • Leader nach Verlustpunkten: Weil der HC La Chaux-de-Fonds vom EHC Visp ins Penaltyschiessen gedrängt wird, verliert die Mannschaft aus dem Neuenburger Jura einen Zähler. Nach Verlustpunkten sind die Zürcher somit bereits Tabellenführer.
  • Fels Joren: Seit der EHC Kloten Joren van Pottelberghe als Goalie geholt hat, hat die Mannschaft in der Swiss League ausnahmslos gewonnen – und das sind nicht weniger als neun Spiele. Mit einer Fangquote von 94,27 Prozent ist van Pottelberghe der mit Abstand beste Keeper der Liga.
  • Wieder auf den Beinen: Nach acht Pleiten in neun Spielen punktet der SC Langenthal mittlerweile zum dritten Mal in Serie – diesmal nach einem 4:1-Sieg gegen die EVZ Academy. SCL-Coach Per Hanberg zu zweiteliga.org: «Drei Wochen im Dezember waren taff. Wir haben viel gelernt. Wir kommen gestärkt aus dem Tunnel heraus».
  • Saubere Sache: Reto Schmutz trifft doppelt für den HC Ajoie. Dank seinen beiden Toren im Mitteldrittel gewinnen die Jurassier mit 2:1 gegen den HC Thurgau.
  • Auf und Ab: Einmal mehr wechseln die GCK Lions (3:2-Sieg über Winterthur) mit der EVZ Academy den achten Rang, der zuletzt die Playoff-Teilnahme ermöglicht.

Und dies ist das Team der Runde:

Reto Schmutz
(HC Ajoie)  
Fabian Sutter
(EHC Kloten)  
Brent Kelly
(SC Langenthal)
     
Patrick Sidler
(GCK Lions)  
  Luca Christen
(SC Langenthal)  
     
  Christophe Bays
(HC La Chaux-de-Fonds)  
 
Der EHC Kloten vor einem Meisterschaftsspiel (Bild: zweiteliga.org).

Thurgau schockt Visp – Kloten mit zweitem Sieg gegen Top-5

Der HC Thurgau bezwingt Visp mit einem 1:0-Heimsieg. Und Leader La Chaux-de-Fonds und der SC Langenthal gewinnen vor dem Direktduell von Mittwoch. Die Facts der Runde:

  • Siege an der Spitze: Leader HC La Chaux-de-Fonds (4:2 in Winterthur) und Co-Leader SC Langenthal (3:1 gegen Ticino Rockets) gewinnen beide ihren letzten Fight vor der Direktbegegnung vom kommenden Mittwoch.
  • EHC Kloten punktet erneut gegen Top 5: Durch den 3:2-Erfolg gegen den HC Ajoie punktet der EHC Kloten zum zweiten Mal gegen ein Top-5-Team und kommt dadurch neu auf ein Punkteverhältnis von 6:21 gegen die fünf bestklassierten Teams. Gegen die Teams der Ränge 6 bis 11 verfügt der EHC Kloten weiterhin über eine Punkteausbeute von 30:6 Punkten.
  • Thurgau reicht ein Tor: Dem HC Thurgau reicht das Tor von Adam Rundqvist in der 50. Minute zum 1:0-Sieg über den EHC Visp. Der HCT setzt sich damit etwas vom Strich ab.
  • Cameron mit 3 Toren in 18:42 Minuten: Brett Cameron vom HC La Chaux-de-Fonds reichen 18:42 Minuten um dreifach für den HCC zu treffen – in dieser Phase wird aus dem 1:1 der 4:2-Schlusstand für sein Team.
  • SCL und Rockets mit magerstem Power-Play: Die Begegnung zwischen dem SC Langenthal und den Ticino Rockets war auch der Vergleich zwischen den beiden magersten Power-Plays der bisherigen Saison: Der SCL kommt nach dem Spiel auf eine Quote von 11,24 (Rang 11) und die Rockets auf 11,76 Prozent (Rang 10). Am stärksten sind Kloten (Rang 1 mit 28,4 Prozent) und Ajoie (Rang 2 mit 27,37).

 

Und dies ist das Team der Runde:

Simon Sterchi

(SC Langenthal)

Adam Rundqvist

(HC Thurgau)

Brett Cameron

(HC La Chaux-de-Fonds)

     
Steve Kellenberger

(EHC Kloten)

  Fernando Heynen

(EHC Visp)

     
  Joren van Pottelberghe

(EHC Kloten)