Prognose der NLB-Saison – die Liga ist stark wie selten

Wie selten zuvor ist eine Prognose der ersten sechs Plätze ungemein schwierig geworden. Hinter den SC Rapperswil-Jona Lakers gilt es allesamt starke Mannschaften wie der SC Langenthal, der EHC Olten, den verstärkten HC La Chaux-de-Fonds, den um ein Jahr gereiften EHC Visp sowie den nicht schwächer gewordenen HC Ajoie sinnvoll einzureihen – und in dieser Aufzählung fehlt Red Ice Martigny, ein Team das in den letzten Saisons verschiedentlich in die Top-4 vorgestossen ist. All diese Mannschaft verteilen sich Aufgrund der Schwerkraft der Tabelle nicht auf zwei, drei Plätze sondern auf deren sieben.

 

Und dahinter dürfte es ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen um den achten Playoff-Platz geben. Überraschungen und generelle Abweichungen wie immer vorbehalten.

 

Rang 1 SC Rapperswil-Jona Lakers

Die St. Galler stehen vor ihrer zweiten NLB-Saison seit dem Abstieg aus der NLA. Gegenüber dem Vorjahr dürfte die Mannschaft in der Offensive leicht eingebüsst haben, namentlich durch die Abgänge von Raphael Kuonen und Roman Schlagenhauf. Doch in der Defensive konnte das Team vom Zürichsee leicht zulegen. Der Vorjahresfinalist und Qualisieger will erneut in den Final.

 

Rang 2 EHC Olten

Der EHC Olten tritt mit bewährten Kräften an, das Gros der Mannschaft ist zusammengeblieben, spektakuläre Transfers sind jedoch ausgeblieben. Mittelfristig lautet das Ziel, in die NLA aufzusteigen, aber nicht um jeden Preis und nicht mit der Brechstange. Das aktuelle Team stand in den letzten beiden Saisons je einmal im Finale und einmal im Halbfinale und in der Saison davor überzeugte die Equipe mit dem Qualifikationssieg. Die Solothurner dürften auch heuer wieder ein gehöriges Wort mitsprechen.

 

Rang 3 HC La Chaux-de-Fonds

Zwar lag das Team aus dem Neuenburger Jura nach der vergangenen Qualifikation «nur» auf dem vierten Rang, allerdings bloss drei Punkte hinter Rang drei und sieben Zähler hinter Platz zwei. Auf die neue Saison hin sind die Nordwestschweizer eher stärker geworden als in der vergangenen Saison, die Namen dürften erneut Offensivspektakel bieten.

 

Rang 4 SC Langenthal

Beim SC Langenthal dürfte die Defensive etwas an Stabilität gegenüber dem Vorjahr verloren haben. Zwar ist namentlich Philipp Rytz zum Kader hinzugestossen, jedoch ist Philipp Seydoux weg und Routinier Marco Schüpbach fällt womöglich die ganze Saison über aus. Gespannt sein darf man auf das Experiment mit Joel Fröhlicher im Sturm; eine Rolle die er ab und an bereits gespielt hatte; sowohl beim SC Langenthal wie auch beim EHC Biel.

 

Rang 5 HC Ajoie

Die ganz grossen Transfer-Knaller sind auch in der Nordschweiz ausgeblieben, dazu fehlt das ganz grosse Budget. Doch im grossen und ganzen ist jedoch auch der Überraschungsmeister zusammengeblieben und namentlich Trainer Gary Sheehan – der gerade eben bis 2019 vorzeitig verlängerte – stellt sein Team jeweils vorzüglich ein; dies war lange Jahre beim HC La Chaux-de-Fonds zu sehen und nun zuletzt auch bei Ajoie. Gut möglich, dass die Jurassier erneut überraschen.

 

Rang 6 EHC Visp

Der EHC Visp verjüngte sich hinsichtlich der vergangenen Saison, das Team ist nun aber ein Jahr gereift und bereits in der letzten Saison fehlte nur ein Sieg um auch mit der jüngeren Mannschaft schliesslich ins Halbfinale vorzustossen. Die Walliser dürften erneut einen Schritt nach vorne gemacht haben; ein Coup auf Kosten der weiter oben einrangierten Clubs wäre keine Sensation, sondern ein Anknüpfen an die Zeit kurz davor – in den früheren Saisons standen die Südschweizer regelmässig im Halbfinale oder im Finale.

 

Rang 7 Red Ice Martigny

Spätestens seit der letzten Saison dürfte sich herumgesprochen haben, dass Red Ice Martigny nicht mehr zu unterschätzen ist. Seit der Rückkehr in die NLB steigerten sich die Unterwalliser: In der ersten Saison reichte es knapp fürs Viertelfinale, in der zweiten bereits ohne Zittern und in den beiden letzten Saisons zogen die Westschweizer jeweils ins Halbfinale ein. Gut möglich, dass die Mannschaft sich erneut einen Platz unter den besten vier sichert, wenn eines der Top-Teams patzert.

 

Rang 8 EHC Winterthur

«Winti» gehört bei den hinteren Teams sowie den Liganeulingen zu den Transfersiegern. Namentlich Spieler wie Adrian Wichser und Fadri Lemm (beide Hockey Thurgau) sowie Marwin Leu (EHC Visp) sorgen dafür, dass die Zürcher sich beim Rennen um die Playoff-Plätze diesmal bessere Chancen ausrechnen können.

 

Rang 9 GCK Lions

Wenn es eng für den EHC Winterthur wird, dürfte dies insbesondere mit den GCK Lions zusammenhängen. Das zweite Zürcher Team in der Liga tritt mit dem üblichen Konzept an: Das Farmteam der ZSC Lions setzt auf pfeilschnelle, technisch gutausgebildete junge Talente, die Nationalliga-Erfahrung sammeln sollen.

 

Rang 10 Hockey Thurgau

Durch den Sparkurs, dem unter anderem die ausländischen Verstärkungen zum Opfer fielen und Adrian Wichser und Fadri Lemm zum EHC Winterthur führten, dürfte es für die Ostschweizer schwieriger als in den beiden vergangenen Jahren sein (jeweils Rang), sich für die Playoffs zu qualifizieren.

 

Rang 11 EVZ Academy

Die EVZ Academy wird durch den EVZ gespeist, dennoch dürfte sich «Zug 2» hinter den GCK Lions einreihen, obschon es sich ebenfalls um ein klassisches Farmteam handelt. GCK hat einwohnermässig wie clubmässig (mehrere 1. Liga-Vereine im Grossraum) das ungleich grössere Einzugsgebiet, zudem läuft die Lions-Organisation seit mehr als einem Jahrzehnt gut durchgestrählt und durchorganisiert, während Zug nun die erste Saison bestreitet.

 

Rang 12 Ticino Rockets

Die Ticino Rockets werden mit Spielern von Lugano und Ambri bestückt; die Aktienmehrheit liegt bei den Leventinern. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Ambri, das meist mehr oder weniger heftig in den Abstiegskampf verstrickt ist, in der NLB eine Übermannschaft auf das Eis stellen wird …

Hazen jagte am erfolgreichsten

Der HC Ajoie hat sich gegen den Aufstiegsaspiranten Rapperswil-Jona Lakers durchgesetzt. Damit retteten die Romands zugleich auch den EHC Biel vor dem Gang in die Liga-Qualifikation.

Das Überraschungsteam aus dem Jura ist zudem die Mannschaft, die verglichen zur Qualifikation den grössten Sprung nach vorne schaffte: Der HC Ajoie ist um vier Plätze besser rangiert. Um jeweils drei Ränge besser abgeschlossen haben Red Ice Martigny und Hockey Thurgau.

Zu den grössten Verlierern gegenüber dem Quali-Rang gehören der SC Langenthal (minus 5) und der HC La Chaux-de-Fonds (minus 4).

Eines der Flaggschiffe seiner Mannschaft war Jonathan Hazen, der in 18 Playoff-Fights 12 Tore und 17 Assists (29 Zähler) erlangte. Auf nahezu den gleichen Wert kommt der Kanadier Philip-Michaël Devos mit ebenfalls 18 Einsätzen sowie 8 Toren und 16 Assists (24 Punkte).

Die NLB-Rangliste nach den Playoffs, die Clubs sind eingeordnet nach dem Zeitpunkt des Ausscheidens. Erlebten zwei Mannschaften gleichzeitig das Saisonende entschied in dieser Tabelle zunächst die Anzahl Punkte und anschliessend das Torverhältnis.

Rang Team Rang nach Quali
1 HC Ajoie 5 (+4)
2 Rapperswil-Jona Lakers 2 (+/-0)
3 EHC Olten 3 (+/-0)
4 Red Ice Martigny 7 (+3)
5 Hockey Thurgau 8 (+3)
6 EHC Visp 6 (+/-0)
7 SC Langenthal 2 (-5)
8 La Chaux-de-Fonds 4 (-4)
9 GCK Lions 9 (+/-0)
10 EHC Winterthur 10 (+/-0)

 

Wehren die Lakers sechs Matchpucks ab?

Die Rapperswil-Jona Lakers sind in dieser Saison mittlerweile Meister im Abwehren von Matchpucks. Mit 1:3 in der Serie und dem Gang in die Verlängerung standen die St. Galler bereits mit dem Rücken zur Wand.

Nicht zum ersten Mal in diesen Playoffs: Schon im Viertelfinale standen die Ostschweizer dem Aus nahe. Gegen Hockey Thurgau lag die Mannschaft ebenfalls mit 1:3 in der Serie zurück. Doch die Lakers wehrten die drei Matchpucks der Thurgauer ab.

Nun gelang es Rapperswil-Jona, den ersten Matchpuck des HC Ajoie abzuwehren, wodurch der Finalstand nun «nur» noch 2:3 steht und Rappi somit bereits vier Matchpucks abgewehrt hat – zum Titel sind sechs gelungene Abwehraktionen nötig.

Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).
Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

SCL Tigers und EHC Biel – beide Teams sind heute Ajoie-Fans

Noch ein Sieg fehlt dem HC Ajoie zum NLB-Titel, die Rapperswil-Jona Lakers brauchen noch deren drei. Sowohl Spieler, wie auch Staff und Fans der beiden Berner Teams SCL Tigers und EHC Biel dürften heute Abend in Spiel fünf des NLB-Playoff-Finals glühende Anhänger des Teams aus dem Jura sein.

Dies allerdings nicht weil plötzlich eine tiefe Liebe zu der Mannschaft aus dem Norden der Schweiz gefunden worden ist, sondern weil ein Sieg dieses Clubs den vorzeitigen Ligaerhalt bedeuten würde. Denn schon vor den Playoffs war klar, dass die Romands nicht aufsteigen wollen – wodurch die Liga-Qualifikation nicht ausgetragen wird.

Wie «zweiteliga.org» telefonisch vom Schweizerischen Eishockeyverband (SIHF) erfuhr, würde einzig noch der Playout-Final zu Ende gespielt, der Gang in die Liga-Quali würde aber ausbleiben. Anders würde sich das verhalten, wenn Rapperswil die Serie dreht und sich durchsetzt, so wie dies bereits gegen Hockey Thurgau der Fall war, auch da setzten sich die Ostschweizer nach einem 1:3-Rückstand durch.

Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).
Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

Ajoie ein Sieg vom ersten Titel entfernt

Erstmals in der Geschichte des NLB-Eishockeys könnte der HC Ajoie die Playoffs gewinnen. Seit in der zweithöchsten Schweizer Liga Playoffs ausgetragen werden, konnten elf verschiedene Mannschaften den Titel gewinnen.

Die Jurassier wären nun das zwölfte Team, welches den Titel holt, seit dieser Modus eingeführt worden ist – 1986 bis 1988 mit Halbfinals, sowie ab 1994 mit Viertelfinals; vorher und dazwischen trugen die vier Erstplatzierten mit den vier Letztplatzierten der NLA jeweils eine Auf-Abstiegspool aus.

28 Jahre nach ihrer ersten Finalteilname könnte der HCA also in den Kreis der Titulare vorstossen.

Interessantes Detail am Rande: Erstmals gab es nun in der vierten Final-Begegnung zwischen den beiden Clubs einen Doppeltorschützen. Vergönnt ist diese Leistung Ajoie-Stürmer Philip-Michaël Devos, er traf beim 5:1-Sieg zum 2:0 sowie zum 4:1. Jonathan Hazen traf zudem zum 5:1-Schlussstand, er ist der einzige Spieler, der in jedem Duell in dieser Serie getroffen hat.

Der HC Ajoie im Duell mit dem SC Langenthal (Bild: zweiteliga.org).
Der HC Ajoie im Duell mit dem SC Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

Bei Lakers gegen Ajoie gilt: Kein Hit doppelt

Eine solche Serie hat Seltenheitswert: Im NLB-Playoff-Final hat es bislang zwar viele Tore aber noch keinen Doppeltorschützen gegeben. In den drei anderen Serien, die noch laufen – also die beiden Halbfinals sowie dem Playout-«Final» hat es allesamt bereits Doppeltorschützen gegeben.

Anders im NLB-Final, wo die beiden Clubs mit Vielfalt glänzen. Beispiel Spiel eins: Beim 6:2 für die Rapperswil-Jona Lakers trafen Leandro Profico, Ryan McGregor, Reto Schmutz, Raphael Kuonen, Steve Mason und Patrick Schommer für die St. Galler sowie Jonathan Hazen und Miguel Orlando für die Ajoie.

In Spiel zwar trafen beim 4:1 für Ajoie Stanislas Horansky, Jonathan Hazen, Philip-Michaël Devos sowie Victor Barbero für die Romands und Rajan Sataric für die Ostschweizer.

Beim dritten Aufeinandertreffen, dem 2:1 für Ajoie (sowohl im Spiel wie auch in der Serie), waren Jonathan Hazen und Philip-Michaël Devos für die Nordwestschweizer erfolgreich, Michael Hügli traf für die Lakers.

Für die Lakers waren sogar in jedem der drei Spieler nur unterschiedliche Schützen am Werk und auch bei Ajoie gab es bislang in den einzelnen Duellen keinen Doppeltorschützen, am erfolgreichsten war Jonathan Hazen, der in jeder Begegnung traf, sowie Philip-Michaël Devos, der in zwei Matches jeweils ins Schwarze traf.

Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).
Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

Ajoie mit Hazen-Jagd und Copy-Paste-Sieg

Zum Auftakt der Finalserie setzen sich die Rapperswil-Jona Lakers mit 6:2 durch. Sechs verschiedene Torschützen trugen sich dabei für die St. Galler in die Skorerliste ein.

Jetzt, im zweiten Spiel, hat sich der HC Ajoie mit 4:1-Treffern durchgesetzt. Die Jurassier scheinen hierbei die Ostschweizer kopiert zu haben. Denn diesmal trafen für die Romands vier verschiedene Torschützen – sozusagen ein Copy-Past-Sieg.

Trotz den vier verschiedenen Schützen war das zweite Spiel eine Hazen-Jagd: Ajoie-Stürmer Jonathan Hazen war an allen vier Treffern beteiligt. Beim 1:0 lieferte er den zweiten Assist. Das 2:1 erzielte er selbst und bei den beiden weiteren Treffern lieferte er den jeweils ersten Pass.

Lakers zeigt sechsfache Bereitschaft – und einen Plan B

Bislang zeigte der HC Ajoie eine unbestechliche Verfassung. Während die Rapperswil-Jona Lakers auf ihrem Weg ins NLB-Finale «nur» gegen den Tabellenachten (Hockey Thurgau) und den Siebten (Red Ice Martigny) bestehen mussten – beides sind keine Eishockey-Grossmächte in der Schweiz – hatte der HC Ajoie das wohl schwerstmögliche Programm. Mit dem HC La Chaux-de-Fonds und dem EHC Olten standen zwei Clubs gegenüber, welche bei günstigerem Verlauf denn Sprung selbst ins Finale schaffen.

Die Lakers setzten sich gegen den bisherigen Riesentöter mit einem deutlichen 6:2-Sieg durch. Und nicht nur das, sämtliche Rappi-Tore wurden von unterschiedlichen Schützen erzielt – das Team zeigt dadurch in gewisser Weise sechsfach, dass es bereit ist.

Mit den Rapperswil-Jona Lakers steht nun jedoch ein anderes Kaliber gegenüber. Eines, vor dem sich auch der Playout-Verlierer in Acht nehmen muss – sollten die St. Galler diese Auftritte durchziehen und die Liga-Qualifikation erreichen. In den letzten Jahren wurde die Lage oft falsch eingeschätzt. Zunächst wurde beispielsweise vermutet, dass es dem Lausanne HC nicht reichen würde, sich gegen die SCL Tigers in der Liga-Quali durchzusetzen. Und zwei Jahre später lautete eine gängige Einschätzung, dass sich Langnau nicht wird gegen die Rapperswil-Jona Lakers durchsetzen können. Ob es den Lakers bereits reichen wird, in die NLA zurückzukehren? Die Bestrebung dürfte da sein, die Mannschaft dürfte wohl doch lieber gegen den EV Zug als gegen dessen Academy spielen wollen.

Sollte die Rückkehr in die NLA nicht auf diesem Weg möglich sein, arbeiten die St. Galler laut der «Neuen Zürcher Zeitung» bereits an einem Plan B: Der Club soll Interesse an der Franchise der Kloten Flyers zeigen, nachdem bereits aus dem Wallis ein Angebot vorliegen soll.

Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).
Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

HC Ajoie erstmals nach 28 Jahren im Finale

Ajoie ist das 15. Team welches den NLB-Final erreicht, seit in der Saison 1993/94 in der NLB Playoff-Viertelfinals ausgetragen werden. 1986 bis 1988 wurden darüberhinaus dreimal Halbfinals und Finals ausgetragen, die jedoch zugunsten einer Auf- Abstiegsrunde wieder verworfen wurden.

Inklusive diesen Clubs, die von 1986 bis 1988 das Finale erreichten, waren bislang 17 Teams in Finale, auch der HC Ajoie – in jenem Finale gewann Olten der Titel. Nun stehen die Jurassier 28 Jahre später wieder im NLB-Finale.

Von diesen 17 Mannschaften konnten bislang 11 den Titel holen. Gewinnt Ajoie das Finale, so wären die Romands der 12. Titelträger, setzen sich die Lakers durch, wäre es der zweite Titel bei der zweiten Finalteilname für die St. Galler.

Anbei die von «zweiteliga.org» recherchierte Übersicht, sortiert nach der Anzahl Finalteilnahmen, bei Ajoie oder den Lakers kommt noch ein Titel dazu:

Team Finals Titel
     
Lausanne 8 5
EHC Biel 6 4
EHC Visp 5 2
La Chaux-de-Fonds 5 0
SCL Tigers / SC Langnau 4 3
EHC Chur 3 3
EHC Olten 3 1
HC Sierre 3 0
EHC Basel 2 2
Rapperswil-Jona Lakers 2 1 (2016 2. Titel möglich)
HC Ajoie 2 0 (2016 1. Titel möglich)
GC / GCK Lions 2 0
SC Herisau 1 1
SC Langenthal 1 1
Servette 1 1
SC Bern 1 0
EV Zug 1 0
     

Kloten Flyers wollen geschützte Werkstatt

Nach weniger als einem Jahr will die ASE-Investorengruppe die Kloten Flyers schon wieder loswerden, das Unternehmen rentiere nicht, von einem Verlust von bis zu acht Millionen Franken ist die Rede. Eine Option ist laut «Blick» der Verkauf der Lizenz an einen anderen Standort, aus Sierre soll eine Millionenofferte vorliegen. Gleichzeitig lässt Kloten-CEO Matthias Berner verlauten, dass die NLA am aktuellen Standort gesichert werden soll.

In Zukunft wolle man vermehrt auf junge Spieler setzen um Lohnkosten zu senken. Matthias Berner hofft, dass für nächste Saison die NLA geschlossen wird – sprich dass es keinen Absteiger gibt – damit die Flyers nicht abtauchen.

Anders ausgedrückt: Die Kloten Flyers fordern eine geschützte Werkstatt. Im Profisport. In der NLA. Seit 2010 folgte eine Rettungsaktion der anderen und als Belohnung soll der Ligaerhalt am grünen Tisch vorgängig gesichert werden. Gestraft sind jene Clubs, die sich in den letzten Jahren keine teuren Spieler und Abenteuer leisteten, wie der EHC Biel und die SCL Tigers, die jetzt gegen den Abstieg kämpfen.

Und wenn die NLA zur geschützten Werkstatt wird, ist diese ein grobes Foul gegenüber jenen aufstiegswilligen NLB-Teams, wie der EHC Olten oder die Rapperswil-Jona Lakers. Sportliche Niederlagen oder wirtschaftliche Fehlplanung müssen Konsequenzen haben – und dies innerhalb des eigenen Unternehmens und nicht auf die Kosten der anderen Clubs. So wie es in den übrigen Eishockey und Fussball-Ligen in Europa der Fall ist.

Das Stadion der Kloten Flyers (Bild: Wikipedia/Calvinw177).
Das Stadion der Kloten Flyers (Bild: Wikipedia/Calvinw177).