Spitzentrio EHC Olten, HCC und GCK Lions gewinnt – zum dritten Mal in Folge kein Doppeltorschütze

Der EHC Olten, der HC La Chaux-de-Fonds und die GCK Lions – sprich das Spitzentrio – gestalten ihre Matches siegreich. Und: Zum dritten Mal in Folge gibt es in der Liga keinen Doppeltorschützen. Alle Infos im Round-up zur Swiss League.

  • EHC Olten zeigt Effizienz: Der EHC Olten gewinnt mit 5:2-Toren gegen den EHC Visp, dies bei einem Torschuss-Verhältnis von 28:30 Schüssen.
  • SC Langenthal mit zu-Null-Sieg: Der SC Langenthal gewinnt mit 4:0-Toren über die Ticino Rockets und hievt sich damit auf den siebten Tabellenrang.
  • HC Thurgau verliert trotz Chancenplus: Der HC Thurgau erarbeitet sich ein Chancenplus von 41:32 Schüssen, verliert aber auswärts beim HC Sierre mit 2:5 Toren.
  • EHC Basel verliert nach Führung gegen HCC: Der EHC Basel verliert nach einer 1:0-Führung mit 2:1-Toren gegen den HC La Chaux-de-Fonds.
  • EHC Winterthur verliert Spektakel-Spiel: Der EHC Winterthur bleibt den GCK Lions zwar auf den Versen und kommt nach einer 1:0-Führung auf 3:4, 4:5 und 6:7 heran. Doch zuletzt ist die 16. Niederlage in Serie Realität.
  • Erneut kein Torschütze doppelt: Zum dritten Mal in Folge gibt es in der Swiss League keinen Doppeltorschützen. Und dies trotz des Spektakel-Resultats von 7:6 im Zürcher-Derby zwischen den GCK Lions und dem EHC Winterthur. Nicht weniger als 44 Tore fallen in der 36.Quali-Runde – die Spieler zeigen wie bereits in der 34. und 35. Runde Vielfalt: Jedes Tor wird von einem anderen Spieler erzielt.

Nach SC Langenthal aus und EHC Winterthur Fragezeichen: Kommt jetzt die Super-Amateurliga?

In der Swiss League lassen sich kaum mehr selbsttragende Profi-Eishockey-Betriebe führen. Zu gering ist das Interesse der Sponsoren. Beispielsweise konnte nach wie vor kein Namenssponsor für den Topskorer gefunden werden. Bekanntlich hiess dieser vor dem Alleingang der National League «Post-Finance-Topskorer».

Mit aller Kraft versuchen deshalb der EHC Olten und der EHC Visp der Liga zu entfliehen. Auf beiden Geschäftsstellen ist bekannt, dass die Swiss League – falls sie überhaupt noch zu halten ist – in den nächsten Jahren immer weniger kompetitiv gegenüber der höchsten Spielklasse sein wird und ein möglicher Aufstieg immer schwieriger zu realisieren ist.

Die Lösung mit einer 15er- oder 16er National League …

Die Lösung könnte daher sein, den EHC Olten sowie den EHC Visp in die National League hochzunehmen. Das würde insbesondere eine Sorge der NL tilgen: Was wäre, wenn Kult-Verein Ambri absteigt und die Swiss League anschliessend nicht mehr existiert? Mit einer Aufnahme von Visp und Olten wäre dieses Problem gelöst. Der Nachteil: Die Fernseh-Gelder müssten durch 16 statt durch 14 geteilt werden.

Ein anderer Gedanke: Bei einem Abstieg von Ambri könnte der Aufsteiger – zum Beispiel Olten oder Visp – aufgenommen werden … und Ambri könnte am grünen Tisch wieder nach oben geholt werden; wodurch durch die Swiss League noch einmal kleiner würde. Im Falle eines Abstiegs des HC Ajoie wäre eine solche «Rückruf-Aktion» hingegen eher unwahrscheinlich.

… und einer Super-Amateur-Liga

Auch der EHC Winterthur und die Ticino Rockets denken nach Jahren ohne grössere Erfolge wie etwas der Playoff-Teilnahme und magerem Zuschaueraufkommen an einen Rückzug aus der Swiss League nach.

Der Amateurbereich würde also plötzlich vor der Aufnahme von acht bis zehn neuen Teams stehen. Möglich wäre zum Beispiel eine Super-Amateur-Liga als höchste Spielklasse direkt unter der National League. Diese würde 20 bis 22 Teams umfassen, je nachdem ob Olten und Visp in die National League hochgenommen würden.

Gehen wir einmal von einer 20er Liga aus. Diese könnte in eine Ost- und eine Westgruppe aufgeteilt werden.

Modus in Small-Groups

Mögliche Modus-Varianten gäbe es zuhauf. Eine könnte sein: Vier Regionale Gruppen, Nord-West, Süd-West, Nord-Ost und Süd-Ost. In diesen vier Fünfer-Gruppen spielt jeder gegen jeden je zweimal daheim und zweimal auswärts (aufgrund der Reisezeiten würden diese Spiele unter der Woche ausgetragen). Dies ergibt 16 Spiele. Gegen die anderen 15 Teams würde jeweils ein Spiel daheim und eines auswärts ausgetragen, was 30 weitere Spiele ergäbe. Das würde alles in allem 46 Spiele ergeben.

Oder Modus mit Ost-West-Gruppe

Eine abgespeckte Variante der Small-Group-Version wäre, dass in jeder dieser vier Fünfer-Gruppen jeder gegen jeden je zweimal daheim und zweimal auswärts (aufgrund der Reisezeiten würden diese Spiele unter der Woche ausgetragen). Dies ergibt 16 Spiele. Und gegen jede Mannschaft der jeweils anderen Vierer-Gruppe der Ost-West-Gruppe je einmal daheim und auswärts ergibt 10 weitere Spiele. Das würde alles in allem 26 Spiele ergeben. Die Playoffs könnten sich dann zwischen Ost- und West überkreuzen.

Oder Modus komplett Liga-übergreifend

Gespielt würde eine einfache Hin- und Rückrunde, das würde 38 Spiele ergeben. Die Spiele in der eigenen Gruppe könnten aufgrund der Reisezeiten unter der Woche ausgetragen werden, die Begegnungen in der anderen Gruppe an den Wochenende. Die Top-16 könnte Playoffs spielen und die vier letzten Playouts.

Die Gruppen könnten zum Beispiel so aussehen:

Ostgruppe: EHC Winterthur, HC Thurgau, Ticino Rockets, GCK Lions, EHC Dübendorf, EHC Bülach, EHC Frauenfeld, EHC Seewen, EHC Chur und EHC Arosa.

Westgruppe: EHC Basel, HC La Chaux-de-Fonds, SC Langenthal, HC Sierre, HC Franches-Montagnes, Hockey Huttwil, SC Lyss, HC Düdingen Bulls, HC Valais-Chablais (Martigny) und EHC Thun.

Für den Hockey-Fan wohl am interessantesten gewesen wäre eine National League und eine Swiss League mit zehn, maximal zwölf Teams sowie einem direkten Auf-Abstieg und einer Liga-Qualifikation für den Vorletzten respektive Zweitbesten …

Daniel Gerber

SC Langenthal und EHC Winterthur mit wenig Spielern, EHC Visp bereits mit 26

Die Swiss-League-Teams sind bei der Kaderplanung völlig unterschiedlich unterwegs. Während der SC Langenthal bislang offiziell 13 Spieler verpflichtet hat, werden beim EHC Visp gegenwärtig bereits 26 aufgeführt (Quelle eliteprospects).

Bei diversen Teams dürften noch Athleten von Partner-Teams dazustossen. Zweiteliga.org liefert die Grafik dazu (Siehe Titelbild) sowie ein paar ausgewählte Rubriken:

Meiste Spieler: Der EHC Visp zählt gegenwärtig 26 Spieler und bei den Ticino Rockets tummeln sich gemäss Webseite der Rockets nicht weniger als 25 Spieler.

Wenigste Spieler: Beim SC Langenthal finden sich gegenwärtig 13 Spieler unter Vertrag, weitere sind aber im Try-out. Am zweitwenigsten hat bislang der EHC Winterthur mit 18 verpflichtet.

Meiste Torhüter: Die Ticino Rockets zählen 5, der EHC Visp 3 alle anderen 2.

Wenigste und meiste Verteidiger: Der EHC Basel und SC Langenthal haben mit je fünf Verteidigern am wenigsten. Der HC Sierre mit neun am meisten.

Wenigste und meiste Stürmer: Der SC Langenthal zählt mit sieben Stürmern am wenigsten, gefolgt vom EHC Winterthur mit neun. Am meisten im Kader haben gegenwärtig der EHC Basel und der HC La Chaux-de-Fonds mit je 16.

Nach Sieg bei Rappi: So holen die Rockets ihre Punkte

Die Ticino Rockets schaffen die Überraschung siegen bei den SC Rapperswil-Jona Lakers mit 3:2-Toren (bei einem Schussverhältnis von 33:23 für die St. Galler, der Sieg der Tessiner ist somit offiziell gestohlen (= Stolen Win)). Die Rockets sind gegenwärtig abgeschlagen auf dem letzten Tabellenrang; ähnlich wie in der vergangenen Saison. Damals überholten Biasca zum Schluss dennoch die GCK Lions. Dies dürfte in der laufenden Qualifikation kaum mehr geschehen, beträgt doch der Rückstand auf die Zürcher neun Runden vor Schluss nicht weniger als elf Punkte (und mit einem Punkteschnitt von 0,57 deuten die Südschweizer nicht unbedingt eine grandiose Serie an).

Immerhin aber punktete das Farmteam von Ambri-Piotta und dem HC Lugano gegen jedes Team, das gegenwärtig in der Swiss League spielt; einzig Red Ice Martigny (im Sommer 2017 erfolgte der Rückzug dieser Mannschaft) hielt sich schadlos gegenüber den Rockets.

«zweiteliga.org» hat ausgerechnet, gegen wen die Mannschaft ihre Punkte holt, seit Biasca 2016 in die zweithöchste Spielklasse aufgestiegen ist.

 

Am meisten Zähler erhielt die Mannschaft von den beiden anderen Farmteams, doch mit Visp und Rappi gibt es zwei Überraschungen.

So holt Biasca seine Zähler:

 

16 Zähler von den GCK Lions

13 Zähler von der EVZ Academy

8 Zähler vom EHC Visp

8 Zähler vom EHC Winterthur

6 Zähler von den SC Rapperswil-Jona Lakers

4 Zähler vom HC Thurgau

3 Zähler vom SC Langenthal

Je 1 Zähler vom EHC Olten, HC La Chaux-de-Fonds und HC Ajoie

Ticino Rockets haben Ambri gerettet

Bereits nach der ersten Saison scheint das Farmteam von Ambri-Piotta und dem HC Lugano Früchte zu tragen. Noele Trisconi (20 Jahre alt) und Christian Stucki (24) traten in der Liga-Qualifikation teils in der ersten Linie bei Ambri auf. Sie wurden ebenso wie die verschiedentlich eingesetzten Roman Hrabec (21) und Tommaso Goi (27) bei den Rockets geformt – namentlich die beiden erstgenannten gehörten in der Liga-Quali zu den Leistungsträgern.

Mark Bastl, einer der tragenden Ambri-Spieler in der Liga-Quali, zu «zweiteliga.org»: «Es war wichtig, dass wir ein grosses Kader hatten, weil viele verletzt waren, darunter Guggisberg und Fuchs. Deshalb ist das Rockets-System ist eine gute Sache, dafür wurde es auch gegründet, die Spieler können in der B-Liga vorberietet werden.»

«Die jungen bringen Energie rein, das ist wichtig für das Team», lobte Amrbis Sven Berger den frischen Wind.

Trisconi wurde beispielsweise im zweiten Duell gegen den SC Langenthal als bester Ambri-Spieler geehrt und Stucki zählte zu den besten Skorer in der Liga-Quali.

Blick in die PdG Biasca, dem Stadion der Ticino Rockets (Bild: zweiteliga.org).

Schwere Stunden in Olten – Rockets bleiben erfolgreich

Gemessen am Punkteschnitt über die ganze Saison gerechnet steht der EHC Olten durchaus gut da (wir berichteten). Drei der letzten sechs Saison verliefen teils deutlich schlechter obschon das aktuelle Kader, das dem fleissigen Trainer Maurizio Mansi zur Verfügung steht, nicht besser ist als in früheren Jahren.

Die «Aargauer Zeitung» tadelt sogar, dass im Team (O-Ton) «viel zu viele Mitläufer und Schönwetterspieler gibt, die keine Verantwortung übernehmen, sich lieber in brotloser Kunst versuchen und dazu offensichtlich noch beratungsresistent sind.» Die Frage nach der 2:6-Niederlage in Visp ist also, ob die Spieler bereit sind, in den berühmten Spiegel zu sehen oder nicht.

Mittlerweile heroisch treten die Ticino Rockets an: Acht der letzten 13 Spiele konnte das Team aus Biasca für sich entscheiden.

In der Miniatur-Runde von Sonntag (vier Spiele) verlor zudem Winterthur gegen die Rapperswil-Jona Lakers mit 3:4-Toren, womit der Playoff-Zug für die Zürcher wohl endgültig abgefahren ist. Der HC La Chaux-de-Fonds besiegt Red Ice Martigny mit 6:0-Toren und wahrt sich die Chance auf den Qualifikationssieg (bei Punktegleichheit mit dem SC Langenthal sind die Romands durch die bessere Direktbegegnung im Vorteil).

Das Kleinholz-Stadion in Olten (Bild: Wikipedia/California Hockey).

Prognose der NLB-Saison – die Liga ist stark wie selten

Wie selten zuvor ist eine Prognose der ersten sechs Plätze ungemein schwierig geworden. Hinter den SC Rapperswil-Jona Lakers gilt es allesamt starke Mannschaften wie der SC Langenthal, der EHC Olten, den verstärkten HC La Chaux-de-Fonds, den um ein Jahr gereiften EHC Visp sowie den nicht schwächer gewordenen HC Ajoie sinnvoll einzureihen – und in dieser Aufzählung fehlt Red Ice Martigny, ein Team das in den letzten Saisons verschiedentlich in die Top-4 vorgestossen ist. All diese Mannschaft verteilen sich Aufgrund der Schwerkraft der Tabelle nicht auf zwei, drei Plätze sondern auf deren sieben.

 

Und dahinter dürfte es ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen um den achten Playoff-Platz geben. Überraschungen und generelle Abweichungen wie immer vorbehalten.

 

Rang 1 SC Rapperswil-Jona Lakers

Die St. Galler stehen vor ihrer zweiten NLB-Saison seit dem Abstieg aus der NLA. Gegenüber dem Vorjahr dürfte die Mannschaft in der Offensive leicht eingebüsst haben, namentlich durch die Abgänge von Raphael Kuonen und Roman Schlagenhauf. Doch in der Defensive konnte das Team vom Zürichsee leicht zulegen. Der Vorjahresfinalist und Qualisieger will erneut in den Final.

 

Rang 2 EHC Olten

Der EHC Olten tritt mit bewährten Kräften an, das Gros der Mannschaft ist zusammengeblieben, spektakuläre Transfers sind jedoch ausgeblieben. Mittelfristig lautet das Ziel, in die NLA aufzusteigen, aber nicht um jeden Preis und nicht mit der Brechstange. Das aktuelle Team stand in den letzten beiden Saisons je einmal im Finale und einmal im Halbfinale und in der Saison davor überzeugte die Equipe mit dem Qualifikationssieg. Die Solothurner dürften auch heuer wieder ein gehöriges Wort mitsprechen.

 

Rang 3 HC La Chaux-de-Fonds

Zwar lag das Team aus dem Neuenburger Jura nach der vergangenen Qualifikation «nur» auf dem vierten Rang, allerdings bloss drei Punkte hinter Rang drei und sieben Zähler hinter Platz zwei. Auf die neue Saison hin sind die Nordwestschweizer eher stärker geworden als in der vergangenen Saison, die Namen dürften erneut Offensivspektakel bieten.

 

Rang 4 SC Langenthal

Beim SC Langenthal dürfte die Defensive etwas an Stabilität gegenüber dem Vorjahr verloren haben. Zwar ist namentlich Philipp Rytz zum Kader hinzugestossen, jedoch ist Philipp Seydoux weg und Routinier Marco Schüpbach fällt womöglich die ganze Saison über aus. Gespannt sein darf man auf das Experiment mit Joel Fröhlicher im Sturm; eine Rolle die er ab und an bereits gespielt hatte; sowohl beim SC Langenthal wie auch beim EHC Biel.

 

Rang 5 HC Ajoie

Die ganz grossen Transfer-Knaller sind auch in der Nordschweiz ausgeblieben, dazu fehlt das ganz grosse Budget. Doch im grossen und ganzen ist jedoch auch der Überraschungsmeister zusammengeblieben und namentlich Trainer Gary Sheehan – der gerade eben bis 2019 vorzeitig verlängerte – stellt sein Team jeweils vorzüglich ein; dies war lange Jahre beim HC La Chaux-de-Fonds zu sehen und nun zuletzt auch bei Ajoie. Gut möglich, dass die Jurassier erneut überraschen.

 

Rang 6 EHC Visp

Der EHC Visp verjüngte sich hinsichtlich der vergangenen Saison, das Team ist nun aber ein Jahr gereift und bereits in der letzten Saison fehlte nur ein Sieg um auch mit der jüngeren Mannschaft schliesslich ins Halbfinale vorzustossen. Die Walliser dürften erneut einen Schritt nach vorne gemacht haben; ein Coup auf Kosten der weiter oben einrangierten Clubs wäre keine Sensation, sondern ein Anknüpfen an die Zeit kurz davor – in den früheren Saisons standen die Südschweizer regelmässig im Halbfinale oder im Finale.

 

Rang 7 Red Ice Martigny

Spätestens seit der letzten Saison dürfte sich herumgesprochen haben, dass Red Ice Martigny nicht mehr zu unterschätzen ist. Seit der Rückkehr in die NLB steigerten sich die Unterwalliser: In der ersten Saison reichte es knapp fürs Viertelfinale, in der zweiten bereits ohne Zittern und in den beiden letzten Saisons zogen die Westschweizer jeweils ins Halbfinale ein. Gut möglich, dass die Mannschaft sich erneut einen Platz unter den besten vier sichert, wenn eines der Top-Teams patzert.

 

Rang 8 EHC Winterthur

«Winti» gehört bei den hinteren Teams sowie den Liganeulingen zu den Transfersiegern. Namentlich Spieler wie Adrian Wichser und Fadri Lemm (beide Hockey Thurgau) sowie Marwin Leu (EHC Visp) sorgen dafür, dass die Zürcher sich beim Rennen um die Playoff-Plätze diesmal bessere Chancen ausrechnen können.

 

Rang 9 GCK Lions

Wenn es eng für den EHC Winterthur wird, dürfte dies insbesondere mit den GCK Lions zusammenhängen. Das zweite Zürcher Team in der Liga tritt mit dem üblichen Konzept an: Das Farmteam der ZSC Lions setzt auf pfeilschnelle, technisch gutausgebildete junge Talente, die Nationalliga-Erfahrung sammeln sollen.

 

Rang 10 Hockey Thurgau

Durch den Sparkurs, dem unter anderem die ausländischen Verstärkungen zum Opfer fielen und Adrian Wichser und Fadri Lemm zum EHC Winterthur führten, dürfte es für die Ostschweizer schwieriger als in den beiden vergangenen Jahren sein (jeweils Rang), sich für die Playoffs zu qualifizieren.

 

Rang 11 EVZ Academy

Die EVZ Academy wird durch den EVZ gespeist, dennoch dürfte sich «Zug 2» hinter den GCK Lions einreihen, obschon es sich ebenfalls um ein klassisches Farmteam handelt. GCK hat einwohnermässig wie clubmässig (mehrere 1. Liga-Vereine im Grossraum) das ungleich grössere Einzugsgebiet, zudem läuft die Lions-Organisation seit mehr als einem Jahrzehnt gut durchgestrählt und durchorganisiert, während Zug nun die erste Saison bestreitet.

 

Rang 12 Ticino Rockets

Die Ticino Rockets werden mit Spielern von Lugano und Ambri bestückt; die Aktienmehrheit liegt bei den Leventinern. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Ambri, das meist mehr oder weniger heftig in den Abstiegskampf verstrickt ist, in der NLB eine Übermannschaft auf das Eis stellen wird …

Derby-Knaller zum NLB-Auftakt

Der neue Spielplan ist, die Saison 2016/17 beginnt am Freitag und Samstag 9.9. und 10.9. 2016 mit mehreren Auftaktderbys: Am Freitag empfängt La Chaux-de-Fonds den NLB-Meister HC Ajoie und der EHC Winterthur trifft als erstes auf den HC Thurgau.

Am Samstag startet dann der SC Langenthal gegen den EHC Olten und die Rapperswil-Jona-Lakers bestreiten gegen Winterthur ebenfalls ein Lokal-Derby. Die Saison erstreckt sich für jedes Team über 48 Spiele.

Neu in der Liga sind die Ticino Rockets sowie die EVZ Academy, welche ihre Heimspiele in Sursee austrägt. Die beiden Teams treffen gleich am ersten Spieltag aufeinander.

Vor rund fünfzehn Jahren waren jeweils 36 Qualifikationsrunden ausgetragen worden, mittlerweile ist die Zahl auf 48 Quali-Matches angestiegen.

Die Playoffs beginnen am 17. Februar 2017. Darüber hinaus werden die Cup-Sechzehntelfinals werden am 27. und 28. September ausgetragen.

Ticino Rockets und EVZ Academy polarisieren

Auf die kommende Saison steigen zwei Farmteams in die NLB ein, die Ticino Rockets sowie die EVZ Academy. Erstmals äussert sich gegenüber «zweiteliga.org» nun der SC Langenthal. Das Fenster sei vor Jahresfrist bewusst geöffnet worden, weil damals nur noch neun Clubs in der Liga waren und bei einem von ihnen nicht sicher war, ob er wieder antreten wird. SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf: «Ein Ligabetrieb mit acht Clubs bietet keine Spannung, weil alle für die Playoffs gesetzt sind.»

Deshalb wurden dir Kriterien gelockert, der EHC Arosa, der EHC Basel und der HC Sierre bekundeten mittelfristiges Interesse. Alle drei Vereine blicken auf eine Tradition in der Nationalliga, namentlich Arosa weiss in der ganzen Schweiz mehrere Fan-Clubs hinter sich. Gleichzeitig war an der Nationalliga-Versammlung eingeräumt worden, dass auch gewisse Farmteams möglich seien. Nun sind es gleich zwei von ihnen.

Es gibt Nachrichten, welche in Langenthal auf mehr Begeisterung stossen. Nicht unterschrieben hat der Club jedoch den Brief des EHC Olten, der Rapperswil-Jona Lakers, Hockey Thurgau und der EHC Visp, welcher die Aufnahme der beiden Farmteams harsch kritisiert. Der Kritikpunkte sind viele, unter anderem, dass die Teams sportlich kaum in der Lage sein werden, Akzente zu setzen, dass die Meisterschaft verfälscht wird, weil in einem Spiel plötzlich diverse Spieler in der NLA oder bei den Elite-Junioren eingesetzt werden und vieles mehr. Zudem sinke das sportliche Level, so dass der Graben zwischen NLA und NLB wächst, womit ein Aufstiegsaspirant aus der NLB benachteiligt sei. Auch wird im Schrieben die Frage gestellt, wie Ambri plötzlich zu beträchtlichen Teilen ein Farmteam bestreiten soll, wenn schon das Budget des NLA-Teams oft erst Händeringend zusammengebracht werde. Im «Oltner Tagblatt» sagte EHCO-Geschäftsführer Peter Rötheli, dass man nun die Flucht nach vorne anstrebe, also der Aufstieg in die NLA.

SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf (Foto: zweiteliga.org).
SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf (Foto: zweiteliga.org).

EHC Arosa nimmt Stellung

Adrian Fetscherin, Geschäftsführer des EHC Arosa nimmt Stellung zu den beiden neuen NLB Teams: Mit den beiden neuen Clubs «EVZ Academy» und «HCB Ticino Rockets» ist die National League B auf zwölf Clubs aufgestockt worden. Der EHC Arosa freut sich für die Personen, die an den NLB-Projekten gearbeitet haben und nun für ihren Aufwand belohnt wurden.

Da die Muttergesellschaft HCAP AG, welche als Mehrheitsaktionärin für die HCB Ticino Rockets für die nächsten drei Jahre wirtschaftlich garantieren muss, seit Jahren selber grosse Anstrengungen unternehmen muss, um die Lizenz für den HC Ambri Piotta zu erhalten, ist es aus aussenstehender Sicht überraschend, dass die HCB Ticino Rockets als Farmteam angenommen wurden.

Ob mit der Aufnahme der EVZ Academy und der HCB Ticino Rockets die endgültige Ligagrösse erreicht ist, ist nicht klar. Die Anzahl Clubs in der National League B ist nirgends definiert. An der Nationalliga-Versammlung vom 15. Februar 2015 hielten es sich die NL-Clubs offen, die NLB auf 14 Teams zu vergrössern.

Liga-Direktor Ueli Schwarz streicht in seiner Stellungnahme zur Ligaaufstockung die Chance heraus, dass nun mehr Spieler in der National League B die Möglichkeit haben, sich für einen Profivertrag aufzudrängen und nun zwei Clubs diesem Wunsch der Liga gefolgt seien. Der EHC Arosa ist erstaunt über diese neue Ansicht, hat der EHC Arosa stets genau diesen Aspekt in seinen Bestrebungen um Aufnahme in die NLB als wichtigsten Punkt ins Feld geführt.

Für den EHC Arosa stellt sich die Frage, welche Rolle der aktuelle HCC Biasca in der laufenden Meisterschaftsentscheidung einnimmt. Da die Tessiner bereits einen Platz in der NLB auf sicher haben, ist eine Teilnahme der Biaschesi an den Playoffs und an einer allfälligen Finalpoule speziell.

Es wird interessant zu verfolgen sein, wie sich die National League B mit der Teilnahme der neuen Zweitmannschaften «EVZ Academy» und «HCB Ticino Rockets» und den bestehenden GCK Lions bezüglich Attraktivität für die traditionellen Clubs in Sachen Zuschauerinteresse und Wirtschaftlichkeit auswirkt.

Es ist zu hoffen, dass alle bestehenden NLB-Club die Lizenz für die kommende Saison erhalten. Was passiert allerdings, wenn gewisse Clubs keine Spielberechtigung erhalten oder sich freiwillig zurückziehen würden? Gibt es für aufstiegswillige Clubs aus der 1. Liga die Möglichkeit, nachzurutschen?

Für den EHC Arosa bleibt aus verschiedenen Überlegungen das Ziel, kurz- oder mittelfristig in die Nationalliga zurückzukehren. Für diese Saison scheint dieses Ziel nur auf dem sportlichen Weg möglich.

Der EHC Arosa freut sich über die heutige Stellungnahme der NLB-Clubs SC Rapperswil-Jona Lakers, EHC Olten, EHC Visp und Hockey Thurgau, in der sie sich eine Rückkehr des EHC Arosa in die NLB wünschen.

Adrian Fetscherin, Geschäftsführer des EHC Arosa (Bild: zVg).
Adrian Fetscherin, Geschäftsführer des EHC Arosa (Bild: zVg).