In der Swiss League lassen sich kaum mehr selbsttragende Profi-Eishockey-Betriebe führen. Zu gering ist das Interesse der Sponsoren. Beispielsweise konnte nach wie vor kein Namenssponsor für den Topskorer gefunden werden. Bekanntlich hiess dieser vor dem Alleingang der National League «Post-Finance-Topskorer».
Mit aller Kraft versuchen deshalb der EHC Olten und der EHC Visp der Liga zu entfliehen. Auf beiden Geschäftsstellen ist bekannt, dass die Swiss League – falls sie überhaupt noch zu halten ist – in den nächsten Jahren immer weniger kompetitiv gegenüber der höchsten Spielklasse sein wird und ein möglicher Aufstieg immer schwieriger zu realisieren ist.
Die Lösung mit einer 15er- oder 16er National League …
Die Lösung könnte daher sein, den EHC Olten sowie den EHC Visp in die National League hochzunehmen. Das würde insbesondere eine Sorge der NL tilgen: Was wäre, wenn Kult-Verein Ambri absteigt und die Swiss League anschliessend nicht mehr existiert? Mit einer Aufnahme von Visp und Olten wäre dieses Problem gelöst. Der Nachteil: Die Fernseh-Gelder müssten durch 16 statt durch 14 geteilt werden.
Ein anderer Gedanke: Bei einem Abstieg von Ambri könnte der Aufsteiger – zum Beispiel Olten oder Visp – aufgenommen werden … und Ambri könnte am grünen Tisch wieder nach oben geholt werden; wodurch durch die Swiss League noch einmal kleiner würde. Im Falle eines Abstiegs des HC Ajoie wäre eine solche «Rückruf-Aktion» hingegen eher unwahrscheinlich.
… und einer Super-Amateur-Liga
Auch der EHC Winterthur und die Ticino Rockets denken nach Jahren ohne grössere Erfolge wie etwas der Playoff-Teilnahme und magerem Zuschaueraufkommen an einen Rückzug aus der Swiss League nach.
Der Amateurbereich würde also plötzlich vor der Aufnahme von acht bis zehn neuen Teams stehen. Möglich wäre zum Beispiel eine Super-Amateur-Liga als höchste Spielklasse direkt unter der National League. Diese würde 20 bis 22 Teams umfassen, je nachdem ob Olten und Visp in die National League hochgenommen würden.
Gehen wir einmal von einer 20er Liga aus. Diese könnte in eine Ost- und eine Westgruppe aufgeteilt werden.
Modus in Small-Groups
Mögliche Modus-Varianten gäbe es zuhauf. Eine könnte sein: Vier Regionale Gruppen, Nord-West, Süd-West, Nord-Ost und Süd-Ost. In diesen vier Fünfer-Gruppen spielt jeder gegen jeden je zweimal daheim und zweimal auswärts (aufgrund der Reisezeiten würden diese Spiele unter der Woche ausgetragen). Dies ergibt 16 Spiele. Gegen die anderen 15 Teams würde jeweils ein Spiel daheim und eines auswärts ausgetragen, was 30 weitere Spiele ergäbe. Das würde alles in allem 46 Spiele ergeben.
Oder Modus mit Ost-West-Gruppe
Eine abgespeckte Variante der Small-Group-Version wäre, dass in jeder dieser vier Fünfer-Gruppen jeder gegen jeden je zweimal daheim und zweimal auswärts (aufgrund der Reisezeiten würden diese Spiele unter der Woche ausgetragen). Dies ergibt 16 Spiele. Und gegen jede Mannschaft der jeweils anderen Vierer-Gruppe der Ost-West-Gruppe je einmal daheim und auswärts ergibt 10 weitere Spiele. Das würde alles in allem 26 Spiele ergeben. Die Playoffs könnten sich dann zwischen Ost- und West überkreuzen.
Oder Modus komplett Liga-übergreifend
Gespielt würde eine einfache Hin- und Rückrunde, das würde 38 Spiele ergeben. Die Spiele in der eigenen Gruppe könnten aufgrund der Reisezeiten unter der Woche ausgetragen werden, die Begegnungen in der anderen Gruppe an den Wochenende. Die Top-16 könnte Playoffs spielen und die vier letzten Playouts.
Die Gruppen könnten zum Beispiel so aussehen:
Ostgruppe: EHC Winterthur, HC Thurgau, Ticino Rockets, GCK Lions, EHC Dübendorf, EHC Bülach, EHC Frauenfeld, EHC Seewen, EHC Chur und EHC Arosa.
Westgruppe: EHC Basel, HC La Chaux-de-Fonds, SC Langenthal, HC Sierre, HC Franches-Montagnes, Hockey Huttwil, SC Lyss, HC Düdingen Bulls, HC Valais-Chablais (Martigny) und EHC Thun.
Für den Hockey-Fan wohl am interessantesten gewesen wäre eine National League und eine Swiss League mit zehn, maximal zwölf Teams sowie einem direkten Auf-Abstieg und einer Liga-Qualifikation für den Vorletzten respektive Zweitbesten …
Daniel Gerber