Eishockey-WM: Spanien steigt mit Ex-Olten-Trainer in Division IIA auf

Das spanische Nationalteam gewinnt die WM der Division IIB und steigt damit in die Division IIA auf, der vierthöchsten WM-Stufe. An der Bande steht als Co-Trainer mit Maurizio Mansi ein in der Schweiz kein unbekannter: In der vergangenen Saison trainierte er für längere Zeit den EHC Olten.

Im letzten von fünf Gruppenspielen sicherte sich Spanien den Aufstieg mit einem 6:4-Erfolg über Neuseeland. Abgestiegen in die Division III ist Luxemburg, wegen der schlechteren Direktbegegnung in den vergleichen mit den Punktgleichen Teams aus Nordkorea und Mexiko. Diese beiden Nationen bleiben ebenso in der Gruppe wie Israel, das Rang drei belegt.

Das Klassement der besten Torschützen wird gleich von drei Spaniern angeführt: Oriol Boronat, Patricio Fuentes und Pablo Munoz. Bester Torwart ist der israelische Keeper Nir Tichon mit einer Fangquote von 91,82 Prozent.

Spanien ist eine langjährige, traditionsreiche Eishockey-Nation: Der Verband wurde bereits 1923 gegründet, das erste Länderspiel erfolgte am 21. Dezember 1923 in Frankreich gegen Belgien und wurde mit 6:4 gewonnen – mit dem gleichen Resultat, welches nun den Aufstieg sicherte.

Maurizio Mansi, hier im Pully des EHC Olten (Bild: zweiteliga.org).

Bengt-Ake Gustafsson ersetzt Maurizio Mansi

Maurizio Mansi lebte Eishockey. Im Frühling, wenn andere Hockeycracks in die Ferien jetten, bestreitet er noch mit Spanien jeweils eine Eishockey-WM in einer tieferen Stufe. In diesem Jahr laufen dann jedoch die NLB-Finals und die Liga-Qualifikation. Mansi liebt seine spanische Nationalmannschaft. Dennoch sagte Mansi noch vor nicht so langer Zeit: «Ich will nicht an die WM!» Weil sein Ziel war, mit Olten dann um den Aufstieg zu kämpfen.

Nun muss Mansi gehen. Sein Punkteschnitt gehörte zu den besseren in diesem Jahrtausend für den EHC Olten. Nach 13 Runden war das Team aus der Dreitannenstadt sogar Leader. Doch zuletzt zeigte die Mannschaft wenig beherzte Auftritte. Nun, nach dem 6:2-Sieg über die EVZ Academy muss Mansi gehen. Natürlich war das ganze Prozedere bereits vorher eingeleitet worden.

In aller Regel ist ein Trainerwechsel während der Saison wenig hilfreich, die Geschichte belegt das mit einer überwältigenden Überzahl sämtlicher Fälle. Normalerweise ist nach rund zehn Matches der Trainer-weg-Effekt verpufft und der Club ist gleichweit wie vorher. Mit einem Bengt-Ake Gustafsson könnte dies jedoch tatsächlich anders kommen. Gustafsson war der einzige Trainer, dem es gelang, im gleichen Jahr den WM-Titel und Olympia-Gold zu holen. Zudem gelang ihm mit den SCL Tigers die Rückkehr in die NLA.

Maurizio Mansi, hier im Pully des EHC Olten (Bild: zweiteliga.org).

Schwere Stunden in Olten – Rockets bleiben erfolgreich

Gemessen am Punkteschnitt über die ganze Saison gerechnet steht der EHC Olten durchaus gut da (wir berichteten). Drei der letzten sechs Saison verliefen teils deutlich schlechter obschon das aktuelle Kader, das dem fleissigen Trainer Maurizio Mansi zur Verfügung steht, nicht besser ist als in früheren Jahren.

Die «Aargauer Zeitung» tadelt sogar, dass im Team (O-Ton) «viel zu viele Mitläufer und Schönwetterspieler gibt, die keine Verantwortung übernehmen, sich lieber in brotloser Kunst versuchen und dazu offensichtlich noch beratungsresistent sind.» Die Frage nach der 2:6-Niederlage in Visp ist also, ob die Spieler bereit sind, in den berühmten Spiegel zu sehen oder nicht.

Mittlerweile heroisch treten die Ticino Rockets an: Acht der letzten 13 Spiele konnte das Team aus Biasca für sich entscheiden.

In der Miniatur-Runde von Sonntag (vier Spiele) verlor zudem Winterthur gegen die Rapperswil-Jona Lakers mit 3:4-Toren, womit der Playoff-Zug für die Zürcher wohl endgültig abgefahren ist. Der HC La Chaux-de-Fonds besiegt Red Ice Martigny mit 6:0-Toren und wahrt sich die Chance auf den Qualifikationssieg (bei Punktegleichheit mit dem SC Langenthal sind die Romands durch die bessere Direktbegegnung im Vorteil).

Das Kleinholz-Stadion in Olten (Bild: Wikipedia/California Hockey).

EHC Olten mit überdurchschnittlichem Punkteschnitt

Zwar macht sich beim EHC Olten in den Fanreihen ein gewisser Unmut über den aktuellen Tabellenrang breit. Ein Blick auf die Ergebnisse der letzten Jahre zeigt jedoch, dass das Team aus der Dreitannenstadt durchaus gut dasteht, wenn man den jeweiligen Punkteschnitt beachtet (zu beachten ist, dass bis 2006 die Zweipunkteregel galt). Im neuen Jahrtausend stand Olten nur in 5 von 17 Fällen besser da als in der laufenden Saison. Der Qualifikationssieg wurde nur einmal errungen, nach diesem schied der EHCO jedoch im Viertelfinale aus. In den letzten sechs Jahren zeigte Olten dreimal einen besseren Punkteschnitt (in grüner Farbe) und dreimal einen schlechteren (in roter Farbe). Mit einem gegenwärtigen Punkteschnitt von 1,87 macht Trainer Maurizio Mansi also vieles richtig.

 

2016/17: Olten liegt auf Rang 5: 39 Spiele, 72 Punkte. Im Schnitt: 1,87

2015/16: Olten erreicht Rang 3: 45 Spiele, 86 Punkte. Im Schnitt: 1,91

2014/15: Olten erreicht Rang 5: 48 Spiele, 70 Punkte. Im Schnitt: 1,46 (zuletzt stand der EHCO im Finale)

2013/14: Olten erreicht Rang 1: 45 Spiele, 90 Punkte. Im Schnitt: 2,00 (und scheidet im Viertelfinale aus)

2012/13: Olten erreicht Rang 3: 50 Spiele, 102 Punkte. Im Schnitt: 2,04

2011/12: Olten erreicht Rang 7: 45 Spiele, 63 Punkte. Im Schnitt: 1,40

2010/11: Olten erreicht Rang 2: 45 Spiele, 81 Punkte. Im Schnitt: 1,80

2009/10: Olten erreicht Rang 2: 45 Spiele, 94 Punkte. Im Schnitt: 2,09

2008/09: Olten erreicht Rang 4: 41 Spiele, 78 Punkte. Im Schnitt: 1,90

2007/08: Olten erreicht Rang 7: 49 Spiele, 75 Punkte. Im Schnitt: 1,53

2006/07: Olten erreicht Rang 9: 45 Spiele, 57 Punkte. Im Schnitt: 1,27

Einführung der Dreipunkteregel, sowie des Penaltyschiessens

2005/06: Olten erreicht Rang 7: 42 Spiele, 42 Punkte. Im Schnitt: 1,00

2004/05: Olten erreicht Rang 9: 44 Spiele, 33 Punkte. Im Schnitt: 0,75

2003/04: Olten erreicht Rang 4: 45 Spiele, 46 Punkte. Im Schnitt: 1,02

2002/03: Olten erreicht Rang 8: 38 Spiele, 33 Punkte. Im Schnitt: 0,87

2001/02: Olten erreicht Rang 7: 36 Spiele, 32 Punkte. Im Schnitt: 0,89

2000/01: Olten erreicht Rang 5: 40 Spiele, 44 Punkte. Im Schnitt: 1,10

1999/00: Olten erreicht Rang 7: 36 Spiele, 35 Punkte. Im Schnitt: 0,97

Das Stadion Kleinholz des EHC Olten (Bild: zweiteliga.org).