Das wird eng für den HSV: Plötzlich «reiche» Gegner

Der Hamburger SV kriegt für die Saison 2019/20 mächtig Konkurrenz: Mit dem Ziel gestartet, 2018/19 den direkten Wiederaufstieg zu realisieren, hatte der HSV über die Saison mit Spielern in einem Kader-Gesamtwert von insgesamt 69,88 Millionen Euro operiert. Der Hauptkonkurrent 1. FC Köln sogar mit 99,83. Weit entfernt lag vergleichsweise der FC Ingolstadt mit 27 Millionen.

Anders sieht es nun in der laufenden Saison aus: Der Hamburger SV ist nicht mehr einer von zwei Clubs, die mit einem hohen Kaderwert unterwegs sind, sondern nur noch einer von vielen. Dies weil in der vergangenen Saison drei statt zwei Mannschaften abgestiegen sind, die alle mit hohen Budgets und entsprechenden Teams unterwegs sein werden.

Von transfermarkt.de am höchsten eingestuft wird der VfB Stuttgart mit 89,38 Millionen Euro, gefolgt von Hannover 96 mit einem geschätzten Kaderwert von 59,45 Millionen. Auf Rang drei folgt der HSV mit 49,75 Millionen und – verglichen mit der vergangenen Saison – dicht dahinter der 1. FC Nürnberg mit 37 Millionen.

Mindestens ein Team mit einem hohen Kaderwert wird also auch in der Saison 2020/21 in der 2. Bundesliga anzutreffen sein; oder vielleicht sogar mehr: Je nach Verlauf der Relegation und einer möglichen Überraschung durch eine andere Mannschaft.

Daniel Gerber

Blick ins Stadion des VfB Stuttgart (Bild: Wikipedia/RudolfSimon).

Sven Andrighetto wechselt als vierter Schweizer in die KHL

Sven Andrighetto wechselt per sofort von Colorado Avalanche aus der NHL in die KHL zu Avangard Omsk. Nach Martin Gerber (2009/10 bei Atlant Mytishchi), Alexei Dostoinov (2015 bis 2017 bei Avtomobilist Yekaterinburg, Metallurg Novokuznetsk und Vityaz Podolsk) sowie Goran Bezina (2016/2017 bei Medvescak Zagreb) ist Sven Andrighetto somit der vierte Schweizer, der in der stärksten Liga ausserhalb der NHL antritt.

Damit spielt Sven Andrighetto bei einem der ganz grossen russischen Teams, bei dem einst Jaromir Jagr unter Vertrag stand und das heute von Bob Hartley gecoacht wird. 2011 gewann das Team den KHL-Continental-Cup und 2012 und 2019 erreichte die Mannschaft jeweils das Finale, ohne dieses aber zu gewinnen.

Sven Andrighetto (26) begann seine Laufbahn bei den GCK Lions und wurde später an den EHC Visp ausgeliehen, mit dem er 2011 den NLB-Titel gewann. Nach zwei Jahren in einer Junioren-Liga in der Übersee spielte er zunächst für das Montreal-Canadiens-Farmteam Hamilton Bulldogs, ehe der Sprung ins Team der Canadiens erfolgte. Später folgten der Jahre für Colorado Avalanche, ehe nun der Wechsel nach Russland zu Avangard Omsk in die KHL erfolgt ist.

Sven Andrighetto (Bild: Wikipedia/Lisa Gansky).

Wie weit trägt Per Hanberg den EHC Kloten im Cup?

Per Hanberg führte den SC Langenthal gegen die auf dem Papier übermächtigen EHC Kloten (im Viertelfinale) und EHC Olten (im Halbfinale) sowie gegen den mindestens als gleichstark einzustufenden HC La Chaux-de-Fonds im Frühling 2019 zum Titel in der Swiss League, der zweithöchsten Spielklasse im Schweizer Eishockey.

Nun coacht Per Hanberg den EHC Kloten, der dadurch zu einem echten Aufstiegsaspiranten wird. Und auch zu einem Team, das im Cup etwas reissen kann. Nicht zum ersten Mal (nach den SC Rapperswil-Jona Lakers im Jahr 2018) würde dann ein ambitioniertes Swiss-League-Team um den Cup-Sieg mitreden.

Gespannt sein darf man überdies, wie weit die Equipen aus der früheren NLB kommen.

Einen dicken Brocken empfängt gleich zu Beginn, am 10. September, der EHC Kloten, nämlich den früheren Cup-Sieger, die SC Rapperswil-Jona Lakers.

Die weiteren Begegnungen an diesem Datum mit SL-Beteiligung:

EVZ Academy – SC Bern

EHC Visp – HC La Chaux-de-Fonds

GCK Lions – SCL Tigers

EHC Winterthur – ZSC Lions

HC Thurgau – EV Zug

EHC Wiki-Münsingen – HC Ajoie

Und am 11. September stehen drei weitere Teams aus dieser Liga im Einsatz:

HC Luzern – SC Langenthal

EHC Burgdorf – EHC Olten

HC Sierre – Lausanne HC

Trainer Per „Pelle“ Hanberg (Bild: Presse SC Langenthal).

Von wegen tiefes Budget: Liga-Krösus GC

GC-Präsident Stephan Rietiker trat zurück, weil aus seiner Sicht das Budget der Grashoppers zu tief war. Er bezweifelte, dass 13,6 Millionen reichen würden, um vorne dabei zu sein. Zwar sagten die Aktionäre rund um Ex-Präsident Stephan Anliker, dass die sofortige Rückkehr in die Super League nicht das Hauptziel ist. Der Club solle zunächst in der Challenge League konsolidiert werden. Allerdings sind 13,6 Millionen gar nicht so wenig: Luzern und Lugano, die den Sprung auf die europäischen Ränge schafften, traten letzte Saison mit weniger an. Und Thun – das ebenfalls europäisch vertreten ist – operiert mit dem gleichen Budget. St. Gallen und Xamax gingen genauso mit weniger ins Rennen, berichtet «SRF».

In der Challenge League ist GC sogar mit weitem Abstand der Liga-Krösus.

Die Budgets gemäss «Blick» der Teams aus der zweithöchsten Spielklasse:

  1. GC: 13,6 Millionen.
  2. Lausanne: 12 Millionen.
  3. Aarau: 6 Millionen.
  4. Vaduz: 5,5 Millionen.
  5. Winterthur: 5 Millionen.
  6. Schaffhausen: 3 Millionen.
  7. Kriens: 2,9 Millionen.
  8. Wil: 2,7 Millionen.
  9. Chiasso: 2 Millionen.
  10. Stade Lausanne: 1,5 Millionen.

Daniel Gerber

Köniz triumphiert, GC wird daheim in dieser Saison keine Cup-Spiele mehr zeigen (Bild: Wikipedia/Nicholas B).

Zehn Barragen, drei Aufsteiger

Im laufenden Jahrtausend wurde nun zehnmal eine Barrage ausgetragen, dreimal schaffte ein Challenge-League-Team den Sprung auf diesem Weg in die höchste Spielklasse der Schweiz: Der FC Sion (2006), AC Bellinzona (2008) sowie Servette FC (2011).

Jahr Teilnehmer Super
League
Teilnehmer Challenge
League
Resultat Auf/Abstieg
         
2004 Xamax FC Vaduz 2:0, 1:2 Kein
Aufstieg
2005 FC Schaffhausen FC Vaduz 1:1, 1:0 Kein
Aufstieg
2006 Xamax FC Sion 0:0, 0:3 Sion mit
Aufstieg
2007 FC Aarau AC
Bellinzona
2:1, 3:1 Kein
Aufstieg
2008 FC St. Gallen AC
Bellinzona
2:3, 0:2 Bellinzona mit Aufstieg
2009 FC Luzern FC Lugano 0:1, 5:0 Kein
Aufstieg
2010 AC
Bellinzona
FC Lugano 2:1, 0:0 Kein
Aufstieg
2011 AC
Bellinzona
Servette FC 1:0, 1:3 Servette mit Aufstieg
2012 FC Sion FC Aarau 3:0, 0:1 Kein
Aufstieg
2019 Xamax FC Aarau 0:4, 5:4 n.P. Kein
Aufstieg
         
Das Stade de Maladiere, hier trägt Xamax seine Heimspiele aus (Bild: Wikipedia/fcbasel1989).

Das ist die neue 2. Bundesliga

Gleich sechs neue Mannschaften spielen 2019/20 in der 2. Bundesliga, sprich ein Drittel neue Teams sind mit an Bord – dies weil Union Berlin und der FC Ingolstadt die Liga via Relegation verlassen.

Insbesondere der Kampf um den Aufstieg dürfte eine packende Angelegenheit werden: Mit dem VfB Stuttgart ist ein Unternehmen in der Liga dabei, welches mit der grossen Kelle anrühren wird. Ebenso dürften Hannover 96 und der 1. FC Nürnberg die Rückkehr in die höchste Spielklasse umgehend anstreben. Doch dahin will auch der Hamburger SV zurück.

Ebenfalls neu mit dabei sind der VfL Osnabrück, der Karlsruher SC und der SV Wehen Wiesbaden.

Freilich blicken die sechs «Neuen» bereits auf eine reiche Geschichte in der 2. Bundesliga, wie ein Blick in die «ewige Tabelle» zeigt.

  • Rang 5: Hannover 96, 23 Saisons, 1322 Punkte.
  • Rang 8: Karlsruher SC, 22 Saisons, 1170 Punkte.
  • Rang 10: VfL Osnabrück, 23 Saisons, 1107 Punkte.
  • Rang 15: 1. FC Nürnberg, 17 Saisons, 1022 Punkte.
  • Rang 68: VfB Stuttgart, 3 Saisons, 202 Punkte.
  • Rang 104: SV Wehen Wiesbaden, 2 Saisons, 71 Punkte.

Daniel Gerber

Blick ins Stadion des VfB Stuttgart (Bild: Wikipedia/RudolfSimon).

Geschlossene Gesellschaft

Nichts Neues in der ersten Tableau-Hälfte der Eishockey-Welt: Die Top-8 der Weltrangliste zieht geschlossen in die Viertelfinals ein. Die Kräfteverhältnisse sind bei der jüngsten Weltmeisterschaft scheinbar in Stein gemeisselt, kein Team ausserhalb der ersten acht schaffte den Sprung in die Final-Runden.

Auch Gastgeber Slowakei (Rang 10 der Weltrangliste, und damit scheinbar in Reichweite) schaffte den Sprung ins Viertelfinale nicht. Selbst innerhalb der Viertelfinal-Paarungen ist die Hierarchie mehr oder weniger «gewährleistet».

Russland, Kanada und Schweden holten 13 der letzten 16 Titel. Und zusammen mit Tschechien holten diese drei Nationen 76 von bisher 82 Goldmedaillen, dazu kommen noch die USA und Finnland mit je zwei Titeln, dazu triumphierten je einmal die Slowakei und … Grossbritannien (1936 in Garmisch-Partenkirchen).

Deshalb ist es zumindest in der Theorie möglich, dass doch noch eine neue Mannschaft den Titel holt: Die Schweiz (bisher 3mal Silber und 8mal Bronze) oder Deutschland (bisher 2mal Silber und 2mal Bronze).

Daniel Gerber

Schweizer Eishockey Nationalmannschaft (Bild: Wikipedia/Christophe95).

Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen: Nie geführt, aber Klassenerhalt geschafft

Italien und Grossbritannien haben an der Eishockey-Weltmeisterschaft in der Slowakei den Klassenerhalt geschafft. Insbesondere die Hockeycracks aus Grossbritannien zeigten sich als aussergewöhnliche Gentlemen: Das Team von der Insel führte in den 422:03 Spielminuten keine einzige Sekunde. Stets wurde dem Gegner der Vortritt gelassen. Und im entscheidenden, siebten Spiel, dem Abstiegskracher gegen Frankreich, lagen die Briten bereits mit 0:3 zurück und dabei auf bestem Weg zurück in die Division 1A. Doch dann gelang dem Team innerhalb von etwas mehr als zehn Minuten der Ausgleich und nach 2:03 Minuten in der Verlängerung der Siegtreffer und der Klassenerhalt, mit 9:41 Toren und zwei Punkten. Frankreich steigt mit gleichvielen Punkten wegen der verlorenen Direktbegegnung ab, ohne einen Sieg zu realisieren (der zweite Punkt stammt aus dem verlorenen Penaltyschiessen gegen Dänemark).

Italien bestritt seine ersten sechs Duelle ebenfalls ohne je in Führung gelegen zu haben, erst im Abstiegsfight gegen Österreich führte Bella Italia zumindest zweimal, einmal für 1:26 Minuten und einmal 2:48 Minuten. Im Penaltyschiessen gelang dann jedoch den Italienern der Sieg und der Klassenerhalt.

Daniel Gerber

EHC Olten-Stürmer mit Italien an der Eishockey-WM

«Die Schweiz ist meine zweite Heimat», sagt Luca Zanatta (27). Der Stürmer des Swiss-League-Teams EHC Olten steht mit der italienischen Mannschaft bei der Eishockey-WM in der Slowakei auf dem Eis.

Zum zweiten Mal in seiner Länderspiel-Karriere trat Luca Zanatta gegen die Schweiz an. Das Duell ging standesgemäss deutlich verloren (9:0), mit 19:03 Minuten Eiszeit stand nur ein andere italienischer Spieler noch länger auf dem Eis als Zanatta.

Ein Duell mit der Equipe von Patrick Fischer ist für ihn jeweils etwas besonders. «Als Kind lebte ich acht Jahre hier in der Schweiz. Weil er die Juniorenstufen beim HC Lugano durchlief, spielt er mit Schweizer-Lizenz. Vater Ivano Zanatta war Assistenztrainer: «Wir waren ihm in die Schweiz gefolgt, die Stadt und der See waren schön und das Wetter wunderbar.»

Martigny und Olten

Als Vater dann einen Trainer-Job in der KHL bei St. Petersburg erhielt, zog der Rest der Familie nach Italien zurück. Luca Zanatta heuerte beim norditalienischen Team SG Cortina an. Bald folgte das erste Aufgebot für Italiens Nationalteam und 2014 kehrte der mittlerweile 23-Jährige in die Schweiz zurück, ins Wallis, in die Swiss League zu Red Ice Martigny.

Drei Saisons später erfolgte der Wechsel zum EHC Olten, wo er in zwei Saisons 92 Spiele bestritt und 22 Skorerpunkte lieferte. Mit dem Team aus der Dreitannenstadt erreichte er je einmal das Finale und einmal das Halbfinale.

Über 50 Länderspiele

Luca Zanatta kommt auf inzwischen über 50 Länderspiele. «Ich zähle die Einsätze nicht, andere haben noch mehr Spiele bestritten. Mehr und mehr gehöre ich aber zu den Leadern im Team.»

Ziele: Aufstieg und Liga-Erhalt

Der EHC Olten ist zu einem Spitzenteam geworden, das den Aufstieg anstrebt (drei Finals in den letzten sieben Saisons). «Ich spiele mit Olten um zu gewinnen.» Mit dem EHCO soll die Liga verlassen werden. Und auch mit Italien spielt er um zu gewinnen – in diesem Falle mit dem Ziel, die Liga zu erhalten. «Das Ziel ist, in der Top-Division zu bleiben, wir wollen uns nun auf diesem Level halten.» In der vergangenen Saison ist Luca Zanatta mit Italien aus der Division 1A in die höchste WM-Klasse aufgestiegen. Zu seinen schönsten Erlebnissen mit dem italienischen Team gehört der Aufstieg im vergangenen Jahr oder auch die WM in Köln. «Wenn ich das Shirt überziehe, ist das etwas Besonderes.»

Daniel Gerber

Luca Zanatta (Bild: Presse EHC Olten).

Eintracht Innerschweiz gegen Dynamo Rest-Helvetien

Der SC Kriens und der FC Luzern kämpfen an den letzten drei Spieltagen fast ausschliesslich gegen die besten Mannschaften der Schweiz – und für beide Teams geht es noch um sehr viel.

Der SC Kriens muss in Runde 34 auswärts gegen den FC Aarau (Rang 2) antreten, in Runde 35 ist Lausanne-Sport (Rang 3) zu Gast und in Runde 36 müssen die Innerschweiz in Genf beim Aufsteiger Servette ran. Für den SC Kriens geht es noch um den Liga-Erhalt während zwei der direkten Konkurrenten noch um den Barrage-Platz kämpfen.

Der FC Luzern muss in Runde 34 beim Tabellenzweiten FC Basel antreten, in Runde 35 kommt der FC Zürich und Runde 36 geht es zu Meister YB. Der FC Luzern kämpft darum, den direkten Einzug in die Europa League zu schaffen, während YB und Basel die Ränge längst bezogen haben. Der FC Zürich liegt vor Beginn der Runde 34 nur drei Punkte hinter einem europäischen Rang

Viel Feind, viel Ehr für die Innerschweizer-Teams: «Zweiteliga.org» formte deshalb exklusiv die Eintracht Innerschweiz, welche es mit Dynamo Rest-Helvetien zu tun bekommt (auch der Name Torpedo oder Traktor standen zur Debatte).

Die Ausgangslage: In den Runden 34 bis 36 kann die Eintracht Innerschweiz total in sechs Spielen 18 Punkte holen. Doch die Gegner liegen auf den Rängen 1 (2mal), 2 (2mal), 3 (1mal) und 7 (1mal). Ein noch schwierigeres Schlussprogramm hätte der SC Kriens und die Nachbarstadt FC Luzern kaum «fassen» können.

Der Spielplan

15.5.19 FC Aarau – SC Kriens 1:1

15.5.19 FC Basel – SC Luzern 3:2

22.5.19 FC Luzern – FC Zürich

23.5.19 SC Kriens – Lausanne-Sport

25.5.19 YB – FC Luzern

26.5.19 Servette – SC Kriens

Die Tabelle

  1. Dynamo Rest-Helvetien              2 Spiele, 4:3 Tore, 4 Punkte
  2. Eintracht Innerschweiz                2 Spiele, 3:4 Tore, 1 Punkt

(Update folgt nach jedem Spieltag)

Daniel Gerber

Die Swisspor-Arena des FC Luzern (Bild: Wikipedia/chrisaliv).