Schweiz, Deutschland, die USA und Slowakei warten am längsten auf den Titel

Nun ist klar, wer an der Eishockey-WM in Riga, Lettland, die Viertelfinals bestreitet. «Zeiteliga.org» rechnet nach, wer wie lange auf die WM-Medaille am warten ist.

Als erstes zu nennen sind natürlich die Schweiz und Deutschland, diese beiden Länder konnten das Turnier noch nie für sich entscheiden. Die Schweiz holte zwar immerhin bislang 11mal Edelmetall (3mal Silber, 8mal Bronze) und Deutschland 4mal (2mal Silber, 2mal Bronze). Zu Gold aber reichte es den beiden Nachbarn noch nie – und aufgrund der Direktbegegnung endet für eine Mannschaft die Medaillenjagd so oder so im Viertelfinale.

Bereits in der Vorrunde musste Grossbritannien (bisher letztes und auch einziges WM-Gold im Jahr 1936) und Schweden (letztes WM-Gold 2018) ihre Medaillenjagd durch das Aus in der Gruppenphase für die WM 2021 einstellen.

Von den verbliebenen Mannschaften wartet Finnland als Titelverteidiger (Titel im Jahr 2019) natürlich am wenigsten lange. Danach tut sich bereits eine kleine Kluft (aufgrund des Ausscheidens der Schweden) auf. Seit dem Jahr 2016 wartet Kanada auf den Titel. Und bereits seit 2014 nicht mehr erfolgreich war Russland. Tschechien wartet schon seit 2010 auf den WM-Titel und die Slowakei holte bislang einmal Gold, nämlich 2002 und die USA wartet seit 1960 auf das beliebteste WM-Metall.

Am meisten Tite holten bislang Kanada (26mal WM-Gold) und Rekordsieger Russland (27mal WM-Gold) – die beiden Giganten treffen nun bereits im Viertelfinale aufeinander.

Die Warteliste der Viertelfinalisten in der Übersicht:

  1. Schweiz und Deutschland: Warten seit immer
  2. USA 1960
  3. Slowakei 2002
  4. Tschechien 2010
  5. Russland 2014
  6. Kanada 2016
  7. Finnland 2019
Die Schweiz, Deutschland, die USA und die Slowakei warten am längsten auf WM-Gold (Grafik: zweiteliga.org/Bilder: Wikipedia).

Geschlossene Gesellschaft

Nichts Neues in der ersten Tableau-Hälfte der Eishockey-Welt: Die Top-8 der Weltrangliste zieht geschlossen in die Viertelfinals ein. Die Kräfteverhältnisse sind bei der jüngsten Weltmeisterschaft scheinbar in Stein gemeisselt, kein Team ausserhalb der ersten acht schaffte den Sprung in die Final-Runden.

Auch Gastgeber Slowakei (Rang 10 der Weltrangliste, und damit scheinbar in Reichweite) schaffte den Sprung ins Viertelfinale nicht. Selbst innerhalb der Viertelfinal-Paarungen ist die Hierarchie mehr oder weniger «gewährleistet».

Russland, Kanada und Schweden holten 13 der letzten 16 Titel. Und zusammen mit Tschechien holten diese drei Nationen 76 von bisher 82 Goldmedaillen, dazu kommen noch die USA und Finnland mit je zwei Titeln, dazu triumphierten je einmal die Slowakei und … Grossbritannien (1936 in Garmisch-Partenkirchen).

Deshalb ist es zumindest in der Theorie möglich, dass doch noch eine neue Mannschaft den Titel holt: Die Schweiz (bisher 3mal Silber und 8mal Bronze) oder Deutschland (bisher 2mal Silber und 2mal Bronze).

Daniel Gerber

Schweizer Eishockey Nationalmannschaft (Bild: Wikipedia/Christophe95).

Schweiz holt doppelt so viele Punkte wie von Experten berechnet

An der Eishockey-WM führt die Schweizer Nationalmannschaft mehr oder weniger alle Experten an der Nase herum. Nachdem die Helvetier sich liebevoll rührend um Slowenien kümmerten und dem Aufsteiger gleich im ersten Spiel den ersten (und einzigen) Punkt schenkte sowie nach der Niederlage gegen Frankreich lauteten die Prognosen unmissverständlich: Die Schweiz erreicht die Viertelfinals nicht. So verhiess beispielsweise ein nicht ganz unbekannter Experte eines der grössten News-Portale der Nation: «Der Schweiz werden zuletzt drei Punkte fehlen.»

Nun, drei Spieltage und drei Punkte später sieht die Realität völlig anders aus, als die Prognosen, die sich landauf landab mehr oder weniger ähnlich bis gleich lasen: Die Schweiz liegt mit 15 gewonnen Punkten auf Position zwei. Auf dem vierten Rang reihte sich Finnland ein, mit 11 Punkten. Hätten der Schweiz nun tatsächlich drei Punkte gefehlt, wären es zuletzt 8 Zähler geworden. 15 statt 8 Zähler, Rang 2 statt 5 – die «Eisgenossen» sind somit rund doppelt so gut, wie von der Fachwelt weitgehend eingeschätzt. Zumindest: Besser so als umgekehrt.

Schweizer Eishockey Nationalmannschaft (Bild: Wikipedia/Christophe95).