SC Langenthal nach Blitzverlängerung im Finale

Pascal Pelletier schiesst den SC Langenthal in der 62. Minute ins Finale; dies nachdem seine Mannschaft zweimal einen Rückstand ausgleichen konnte. Die Facts zum letzten Halbfinal-Duell:

  • Fünf Feste – geht’s ums Finale feiert SCL daheim: Das erste Finale erreichte der SCL 2012 mit einem 2:1-Erfolg gegen den HC La Chaux-de-Fonds im siebten Halbfinalspiel. Auch die zweite Finalteilnahme wurde auf eigenem Eis besiegelt. 2017, mit einem 3:1-Erfolg nach fünf Spielen gegen den HC Ajoie. Und nun auch 2019 mit einem 3:2-Sieg gegen Olten im Halbfinale. Ebenso wurden die Finals daheim gewonnen: 2012 mit 4:1 im sechsten Spiel gegen den Lausanne HC sowie 2017 mit 5:4 im siebten Duell gegen Rapperswil.
  • Erstmals Olten in Playoffs geschlagen: Die bisherigen drei Playoff-Serien gegen den EHCO gewannen die Oltner (2010, 2013 und 2018).
  • Leblanc an 5 Goals in Serie beteiligt: Robin Leblanc ist an fünf Langenthal-Toren in Serie beteiligt, davon viermal hintereinander als Torschütze: Beim 1:1-Ausgleich in Olten im fünften Spiel kam von ihm der Assist. Anschliessend erzielte er die Tore zum 2:1, 3:1 und 4:1 wie nun im sechsten Spiel der 1:1-Ausgleich.
  • Jeff Campbell und Brent Kelly mit 2:2: Jeff Campbell hat zusammen mit Brent Kelly eine 2:2-Bilanz in der Playoff-Derby-Wertung, da die beiden bei der ersten Begegnung 2010 noch beim EHC Olten unter Vertrag standen.

Daniel Gerber

Der SC Langenthal nach der Final-Qualifikation gegen den EHC Olten (Bild: zweiteliga.org).

Für EHC Olten wird Langenthal nun zu Katzenthal

Eine graue Maus, die «Power-Maus», ziert das Logo des EHC Olten. Nun wird der Weg zum SC Langenthal zu einem Gang nach Katzenthal – denn der SCL hat nun zwei Matchpucks. Wohl nichts symbolisiert nun die Ausgangslage besser, wie die Ortschafts-Wegweiser-Tafel «Katzenthal», welche «zweiteliga.org» kurz vor Saisonbeginn im Elsass entdeckt und fotografiert hat.

Diese Ortschaft, die etwas mehr als 500 Einwohner zählt, liegt ganz in der Nähe von Kaysersberg, dem Geburtsort von Albert Schweitzer, wo noch heute ein Museum vom Wirken des Friedensnobelpreisträgers zeugt.

Doch zurück zur Power-Maus, die nun den Gang nach Katzenthal antreten muss. Nach einer überragenden Leistung von Robin Leblanc (3 Tore, 1 Assist) beim 4:1-Sieg in Spiel fünf kann Langenthal nun im sechsten Spiel den Entscheid herbeiführen.

Olten und La Chaux-de-Fonds gewannen Playoffs noch nie

So oder so geschieht in den kommenden Tagen etwas das sporthistorisch ist:

  • Entweder gewinnt der SCL erstmals eine Playoff-Serie gegen Olten. Bisher verlor der SC Langenthal alle Playoff-Serien gegen den EHCO, insgesamt dreimal. Erstmals in der Geschichte könnte der SCL nun eine Serie gegen das Team aus dem Kanton Solothurn für sich entscheiden.
  • Oder ein Team das die Playoffs noch nie gewonnen hat, gewinnt diese erstmals: Sollte Olten sich trotz zwei SCL-Matchpucks durchsetzen, würden zwei Mannschaften im Finale stehen, welche noch nie die Playoffs für sich entschieden haben: Olten stand dreimal im Finale ohne den Titel zu holen. Und der HC La Chaux-de-Fonds war sogar schon sechsmal im Finale ohne Titel-Gewinn (1996 wurde das Finale jedoch nicht ausgespielt, da eine Liga-Quali mit drei Teams ausgetragen worden war).

Man darf also gespannt sein, was nun geschieht, wenn sich die «Mäuse» aus der Dreitannenstadt nach «Katzenthal» aufmachen.

Daniel Gerber

SC Langenthal wird zu Katzenthal (Bild: zweiteliga.org).

Robin Leblanc schiesst SCL mit Hattrick zum Break – Thurgau in den Ferien

Mit drei Toren schiesst Robin Leblanc den SC Langenthal zum Break und sorgt dafür, dass das Team von Trainer Per Hanberg nun über zwei Matchpucks verfügt. Der HC Thurgau seinerseits ist nach dem 1:6 in La Chaux-de-Fonds nun in den Ferien. Die Ostschweizer haben sich jedoch wacker geschlagen, sie gehörten zu den vier letzten noch spielenden Teams. Ein paar Facts zur Runde:

  • Der Hattrick: Robin Leblanc sorgt mit drei Treffern für den SCL beim 4:1-Sieg beim EHC Olten für den wichtigen Ausärtssieg.
  • Geschichte schreiben: Der SC Langenthal könnte Geschichte schreiben. Bisher verlor er sämtliche Playoff-Serien gegen Olten: 2010 mit 3:4, 2013 mit 2:4 und 2018 mit 1:4.
  • Sieg gestohlen: Beim Break in Olten ha der SCL den Sieg gestohlen. Bei einem Schussverhältnis von 16:30 aus SCL-Sicht handelt es sich um einen offiziellen «Stolen Win».
  • Zweimal 1:0 verspielt: Sowohl Olten wie auch Thurgau gehen beide im Startdrittel in Führung – verlieren dann aber ihre Duelle.
  • In Top vier: Der HC Thurgau gab vor einiger Zeit bekannt, sich in die Top 4 vorarbeiten zu wollen. Dies ist mit der Halbfinal-Qualifikation nun erstmals gelungen, auch wenn diese nun Endstation bedeutete.
  • Mieville sorgt für Wende: Alain Mieville liefert die beiden ersten Tore für den HC La Chaux-de-Fonds und leitet damit die Wende ein, die ins Finale führt.
Robin Leblanc (Bild: zweiteliga.org).

Lukas Haas: Ein Bauer ist der grosse Matchwinner für den EHC Olten

Dreimal trifft Lukas Haas für den EHC Olten. Damit entscheidet der langjährige SCL-Tigers-Stürmer den Match zugunsten des EHCO. Ausgerechnet er. Lukas Haas ist der einzige Profi im Schweizer Eishockey, der ursprünglich Bauer gelernt hat.

Und im Laufe des Spiels sangen die Olten-Fans mehrfach: «Es Bure-Büebli mani nid …» Dieser Gesang wird vom Anhang des Teams aus der Dreitannenstadt gern gesungen, wenn der SCL zu Gast ist. Ein paar Facts zur Runde:

  • Bauer trifft: Ausgerechnet kurz nach den «Es Bure-Büebli mani nid …» Gesängen der Oltner trifft der einzige Bauer im Schweizer-Proif-Hockey zum 4:2 und erzielt damit das Game-Winning-Goal.
  • Mit 3 gegen 5 zum 3:5: Mit fünf gegen fünf Spieler ist der SC Langenthal das bessere Team. Also stellt sich Olten etwas cleverer an und spielt mehrfach mit fünf gegen drei Spieler. Der EHCO schiesst dabei vier Tore im Power-Play, davon drei in doppelter Überzahl.
  • Sieg gestohlen: 36:20 Schüsse aus SCL-Sicht. Somit ist der Sieg des EHCO ganz offiziell gestohlen («Stolen Win»).
  • 14:7-Siege: Der EHC Olten und der SC Langenthal bestritten bislang 21 Playoff Spiele. Die Bilanz: 14:7-Siege für Olten. Und in den Serien: Einmal 4:3, einmal 4:2, einmal 4:1 und nun ein 2:1 Vorsprung – doch der SCL kann noch immer erstmals eine Serie gegen den EHCO gewinnen.
  • Thurgau wieder nahe dran: Im zweiten Auswärtsspiel hätte der HC Thurgau fast das Break geschafft. Der HC La Chaux-de-Fonds konnte den Heimsieg erneut erst in der Over-Time realisieren.
  • HCT führt eigentlich: Werden die Resultate nicht nach Siegen sondern nach Punkten bewertet, liegt der HCT mit 5:4 Punkten in der Serie vorne.
  • 5 von 6 Spielen mit 1 Tor Unterschied: Nach drei Halbfinal-Runden endeten fünf der sechs Spiele in den beiden Serien mit einem Tor Differenz – erst ein Spiel (3. Runde, 5:3 zwischen Olten und Langenthal) endete mit zwei Toren Unterschied; der Treffer viel drei Sekunden von Schluss.
EHC Olten beim Einmarsch ins Stadion Kleinholz (Bild: zweiteliga.org).

Langenthal und Thurgau gleichen die Serie aus

Spannung in der Swiss League: Der SC Langenthal und der HC Thurgau gleichen ihre Serie aus. Beide Mannschaften gewinnen ihre Duelle mit einem Tor Unterschied. Die Facts der Playoff-Halbfinal-Runde:

  • Entscheid in  der 77. Minute: Erst in der 77. Minute fällt der Entscheid für den SC Langenthal, welcher die Serie gegen den EHC Olten somit 1:1 ausgleicht. Der SCL führte zweimal, Olten einmal – stets fiel jeweils bald darauf der Ausgleichstreffer.
  • Kelly trifft: In den Playoffs 2018 traf SCL-Stürmer Brent Kelly in fünf Spielen nicht gegen Olten (3 Assists). In den aktuellen Halb-Finals nun traf er im zweiten Spiel erstmals wieder – mit einem herrlichen Schuss ins rechte, hohe Eck.
  • Mit dem Rücken geblockt: Beim Stande von 1:1 wirft sich SCL-Topskorer Nico Dünner in einen Schuss. Der Puck prallt an seinen Rücken. Unter Szenenapplaus wird er auf der Spielerbank kurz gepflegt und kann dann weiterspielen.
  • Strafenflut: Nachdem Kelly kurz Ende des Mitteldrittels Kopfs voran in die Bande gecheckt wurde, entluden sich die Emotionen in einer Massen-Keilerei (Sieben Zwei-Minuten-Strafen sowie zwei Zehn-Minuten-Strafen).
  • Zweistärkste Abwehr der Liga: In der Qualifikation zeigte der HC Thurgau die zweitstärkste Abwehr der Liga. Diese hat wieder zugeschlagen: Die Ostschweizer siegen 1:0 gegen den HC La Chaux-de-Fonds.
  • Wydo entscheidet: Das 1:0 bei 20:20 Minuten durch Cody Wydo bedeutet gleichzeitig den Entscheid für die Ostschweizer, welche damit die Serie ausgleichen. Der HCT hatte 30:27 Schüsse auf das Tor gefeuert.
  • 4 Spiele, 4mal ein Tor Differenz: Von den zusammengerechnet vier Spielen der beiden Halbfinal-Serien endeten alle mit nur einem Tor Differenz.
Der SC Langenthal im Fight gegen den EHC Olten (Bild: zweiteliga.org).

Olten siegt 10 der letzten 13 Playoff-Spiele gegen den SCL – Thurgau drängt HCC in Verlängerung

Diego Schwarzenbach und Bryce Gervais bringen den EHC Olten bis zur 14. Minute gegen den SC Langenthal mit 2:0 in Führung. Das Berner Team kommt zwar in der 47. Minute durch Nico Dünner noch zum Anschluss, mehr aber nicht. Somit liegt der EHC Olten in der Serie bereits mit 1:0 vorne.

Somit geht die Playoff-Negativ-Serie des SCL gegen den EHCO weiter. Denn ab inklusive dem 2:0-Erfolg des Teams aus der Dreitannenstadt im siebten Spiel im Viertelfinale anno 2010 standen sich die beiden Derby-Gegner 13mal in einer Playoff-Partie gegenüber. 10mal ging Olten nun als Sieger vom Eis. Und die Playoff-Gesamtbilanz lautet inklusive der nun laufenden Serie: 13:6 Siege für Olten. 2010: 4:3 Siege. 2013: 4:2 Siege. 2018: 4:1 Siege. Und 2019: 1:0 Siege.

Langenthal kann noch Geschichte schreiben und sich erstmals in einer Playoff-Serie gegen den Erz-Rivalen durchsetzen, dazu aber muss mindestens ein Sieg in Olten realisiert werden.

Thurgau weiterhin keck

Eng wurde es für den Qualifikationssieger HC La Chaux-de-Fonds: Zweimal führt der HC Thurgau nach Treffern von Lars Frei und Michael Loosli. Erst in der 56. Minute gelingt den Romands der Ausgleich durch Samuel Grezet. In der Verlängerung trifft schliesslich Timothy Coffman in der 68. Minute zum 4:3-Erfolg für die Westschweizer.

Das Stadion Kleinholz des EHC Olten (Bild: zweiteliga.org).

Playoff-Vorschau: Warum EHC Kloten ganz weit kommen kann

Einen einzelnen Meister-Favoriten auszumachen ist schwierig: Nach 44 Runden liegt die Top-5 nur sieben Zähler auseinander. Alle 1,4 Punkte liegt somit eine Mannschaft. Die ersten fünf Teams liegen mehr oder weniger auf Augenhöhe.

In einer – nicht ganz ungewagten – Prognose sieht «zweiteliga.org» den EHC Kloten vorne mit dabei. Geschuldet durch einen erstaunlichen Anfängerfehler starteten die Zürcher mit nur einem ausländischen Feldspieler, die zweite Ausländerlizenz wurde an Bernhard Starkbaum vergeben. Anfängerfehler deshalb, weil es ein Swiss-League-Grundgesetz ist, dass wer um den Titel (oder Aufstieg) mitspielen will, hinten einen starken Schweizer-Goalie benötigt und vorne zwei Ausländer, die schlicht und ergreifend knipsen (natürlich neben den Grundgegebenheiten wie starke Schweizer Stürmer und Verteidiger und ein ausgereiftes System). Der österreichische Keeper wusste aber nie zu überzeugen (Fangquote 89,15 Prozent). Vorne wurden zu wenig Treffer erzielt und hinten lotterte die Equipe. Das Resultat: In den ersten 19 Spielen wurden nur 30 Punkte eingefahren (1,57 im Schnitt). Kloten lag auf Rang sechs und hat kein Spiel gegen ein Top-5-Team gewonnen (0:21 Punkte!). Dann wurde Goalie Joren van Pottelberghe geholt. Statistisch ist der 21-Jährige einer der drei besten Torhüter der Swiss-League. Zudem wurden ausländische Verstärkungen geholt. Das Resultat seit der Fehler-Korrektur: 25 Spiele und 53 Punkte was 2,12 Zähler im Schnitt ergibt. Hochgerechnet auf 44 Spiele ergibt etwas mehr als 93 Punkte. Damit hätte Kloten die Qualifikation gewonnen und die Top-5-Teams alle einen, bis zwei Zähler weniger. Behält Kloten die Performance seit der Korrektur bei, ist die Mannschaft durchaus ein Titel-Favorit.

Zu tun bekommt es Kloten mit dem SC Langenthal. Der SCL ist das Team mit der besten Formkurve: Zehn der letzten elf Spiele wurden gewonnen. Zuvor waren etliche Spieler länger verletzt; Top-Stürmer Jeff Campbell sogar schon die ganze Saison. Dennoch formte Trainer Per Hanberg rechtzeitig zum Playoff-Start eine starke Equipe. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Mannschaft, welche dieses Viertelfinale gewinnt, auch ein grosses Wort um den «Chübel» mitspricht. Längere Zeit fehlte dem Team ein durchschlagkräftiges Ausländer-Duo. Mit Pascal Pelletier neben Brent Kelly gewann die Offensive an Fahrt, wobei die beiden gegen die grossen Gegner zuletzt eher marginal skorten. In der Qualifikation gewann der SCL drei von vier Direktduellen (in chronologischer Folge: 5:4, 4:1, 0:1 und 4:1). Allerdings: Seit der Klotner-Fehlerkorrektur lautet das direkte Verhältnis 1:1. Zudem gewann der SCL letzte Saison fünf der damals sieben Quali-Begegnungen mit Olten. Doch als es hart auf hart kam im Playoff-Halbfinale und die Ausländerpunkte nicht mehr kamen setzte sich der EHCO mit 4:1-Siegen durch. Die Frage ist somit, welcher SCL nun im Viertelfinale steht. Nach der Performance in den letzten drei Spielen gegen Olten, Kloten und Ajoie (der vorgezogenen Playoff-Hauptprobe) kann auch der SCL sehr weit kommen. In Betracht auf Form und Umstände ist diese Begegnung eine Art vorgezogenes Finale.

Der EHC Olten konnte bis zuletzt vom Qualifikationssieg träumen. Erst in der letzten Runde platzte der Traum, der Rückstand auf Rang eins betrug nur drei Zähler. In der Offensive ist der EHCO mit 183 Treffern das Mass aller Dinge. Und hinten kassierte Olten 118 Gegentreffer – nur Ajoie (94) und Thurgau (104) erhielt deutlich weniger Gegentore. Die anderen Top-Teams liegen mit 112 (HCC und Visp) sowie Langenthal (113) in der genau gleichen Kategorie.

Qualisieger HC La Chaux-de-Fonds in dieser Saison voraussichtlich nicht «zu welsch» für den Titel: Nicht weniger als neun Spieler im Kader sind Deutschschweizer, darunter einer der Captains (beim HCC teilen sich mehrere Spieler das Amt). Der HCC verfügt zudem über die drittbeste Abwehr der Liga.

Meisterschaften gewinnt man – nicht immer, aber meistens – in der Defensive. Und hier ist der HC Ajoie mit 94 erhaltenen Gegentreffern der Branchenleader der Liga. Mit Rang zwei und nur zwei Zählern Rückstand auf Position eins nach 44 Runden darf auch mit den Jurassiern gerechnet werden. Allerdings lebt der HCA seit Jahren stark von seiner ersten Linie. Sorgt diese nicht für die Musik wird es für die Nordwestschweizer trotz der guten Verteidigung schwierig.

In dieser Saison dürfte es für den EHC Visp schwierig werden, einen Exploit zu zeigen, wie damals gegen die SCL Tigers mit dem Titelgewinn 2014. Auch wenn die Walliser in der Quali nur zwei Punkte (bei zwei Siegen in der Verlängerung) an die Oltner abgegeben haben: Ähnlich war die Foraussetzung für die Dreitannenstädter letzte Saison auch gegen Langenthal: In der Quali mehrheitlich gegen den Playoff-(Halbfinal)-Gegner verloren, doch als es um die Wurst ging, klar durchgesetzt.

Der HC Thurgau liegt zwar nur auf Rang sieben, doch die Mannschaft steigerte sich in den beiden letzten Monaten markant. Gleich wie Ajoie verfügten die Ostschweizer über eine starke Abwehr (die Nummer zwei der Liga). Wenn sich die beiden herausragenden Skorer der Jurassier jedoch nicht entfalten können, ist der HCT nicht chancenlos.

Die EVZ Academy zeigte bereits in der letzten Saison, dass sie ein absolut unbequemer Gegner sein kann: Zweimal wurde der spätere Aufsteiger, die SC Rapperswil-Jona Lakers, im Viertelfinale in die Verlängerung gedrängt. So ganz ohne Ärger dürfte es wohl in dieser Saison auch für den HCC nicht gehen.

Daniel Gerber

Der EHC Kloten Bus – fährt Kloten allen davon oder in die Ferien? Bild: zweiteliga.org

Lakers mit bestem NLB-Playoffschnitt – SCL, HCT und Ajoie holen auf

In der Nationalliga B werden seit der Saison 1993/94 Playoff-Viertelfinals ausgetragen. Werden für die einzelnen Playoff-Stationen Punkte vergeben, ergibt dies folgende von «zweiteliga.org» errechnete Tabelle (siehe unten).

Infos zur Tabelle:

Punktevergabe: Titel: 4 Punkte, Finale: 3, Halbfinale: 2, Viertelfinals: 1

 

SCL, HCT und Ajoie machen je einen Rang gut

Der HC Thurgau überholt den HC Sierre und liegt neu auf dem neunten Rang. Zudem ziehen der SC Langenthal (neu Rang 6) und der HC Ajoie (neu Rang 7) an den GCK Lions vorbei.

 

Lakers führen bei Punkteschnitt

Wird die Tabelle nach dem Punkteschnitt pro Saison geordnet, liegen Die SC Rapperswil-Jona Lakers (3,5) an erster Stelle, gefolgt von den SCL Tigers (2,83), dem Lausanne HC (2,6) und dem EHC Biel (2,54). Die Lakers gingen bei ihrem Aufstieg in den 1990ern bereits einmal als Playoff-Sieger hervor – und seit der Rückkehr in die NLB stand die Mannschaft nun zum dritten Mal in Serie im Finale.

Berücksichtig man nur die Clubs, die aktuell in der Liga antreten liegen die Lakers (3,5) deutlich an der Spitze, gefolgt vom EHC Visp (1,74), dem SC Langenthal (1,62), dem HC La Chaux-de-Fonds (1,59), sowie dem EHC Olten (1,29).

 

Lausanne führt bei Total-Punkten

Die Tabelle ist nach dem Punktetotal geordnet. Der Lausanne HC sammelte am meisten dieser Punkte, gefolgt vom HC La Chaux-de-Fonds, dem EHC Biel und dem EHC Visp.

Berücksichtig man nur jene Mannschaften, die aktuell in der Liga spielen, so steht La Chaux-de-Fonds an erster Stelle, gefolgt von Visp, dem EHC Olten und dem SC Langenthal.

Daniel Gerber

 

Rang Team Anzahl Saisons Playoffs verpasst Viertel-finals Halb-finals Finals B-Meister Playoff Punkte Schnitt pro Saison
1 Lausanne HC 15 4 3 3 5 39 2,6
2 HC La Chaux-de-Fonds 22 3 9 4 6*   35 1,59
3 EHC Biel 13 3 4 2 4 33 2,54
4 EHC Visp 19 1 10 3 3 2 33 1,74
5 EHC Olten 24 4 12 5 3   31 1,29
6 SC Langenthal 16 2 6 6   2 26 1,62
7 HC Ajoie 21 6 7 7   1 25 1,19
8 GCK Lions 25 8 10 3 3*   25 1,00
9 Hockey Thurgau 23 9 11 4     19 0,83
10 HC Sierre 15 4 7 1 3 18 1,2
11 SCL Tigers 6 3 1 2 17 2,83
12 EHC Chur 12 4 4 2 2 16 1,33
13 SC Rapperswil-Jona Lakers 4       2 2 14 3,5
14 EHC Basel 10 4 4 2 12 1,2
15 Red Ice Martigny 14 5 6 3 12 0,85
16 SC Herisau 6 1 4 1 8 1,33
17 Servette HC 7 3 1 2 1 8 1,14
18 Forward Morges 1 1 1 1
19 EVZ Academy 2 1 1       1 0,5
20 EHC Winterthur 3 3         0 0
21 EHC Bülach 2 2 0 0
22 HC Luzern 2 2 0 0
23 Neuchatel Young Sprinters 2 2 0 0
24 Ticino Rockets 2 2         0 0

*1996 wurde kein Final ausgetragen: GC und La Chaux-de-Fonds trugen beide eine Drei-Team-Liga-Qualifikation mit dem Letzten der NLA (Lausanne HC) aus. Der HCC schaffte den Aufstieg.

Dion Knelsen schiesst Rappi zum Meistertitel

Das Double ist perfekt: Auf den Cup-Sieg folgt der Meistertitel. Und Dion Knelsen ist der Mann der ersten Minute: Bislang machte die Torausbeute im Finale einen diskreten Bogen um den fleissigen Kanadier. Nun aber, im fünften Spiel, fackelte er nicht lange – 24 Sekunden um genau zu sein. Dann verwandelte er die St. Galler Kantonalbank Arena in eine Festhütte. Und als Oltens MacGregor Sharp ausgleicht, sorgt Knelsen weniger als sechs Minuten später für den erneuten Führungstreffer.

Im zweiten Abschnitt ziehen die St. Galler davon, vom 1:4-Rückstand kann sich der EHC Olten nicht mehr erholen, zuletzt siegten die Lakers mit 5:2-Toren.

Nun gehört der Titel «Rappi». Zum dritten Mal in Serie standen die St. Galler im Finale. 2016 noch musste sich das Team vom Obersee dem HC Ajoie beugen. Und 2017 hatte die Mannschaft erneut das Nachsehen, als Langenthal Pierrick Pivron im dritten Drittel den 5:4-Siegtreffer für den SCL schoss. Doch 2018 gehört der Titel nun den Lakers.

Somit duelliert sich die Mannschaft ab Donnerstag, 12. April, um den zwölften Platz in der National League.

Dion Knelsen (Lakers Sport AG, René Schmid).

Melvin Nyffeler: Nur zwei Gegentore in 240 Minuten

Zu den herausragenden Athleten im Swiss-League-Finale gehört SC Rapperswil-Jona-Keeper Melvin Nyffeler. In nun vier Final-Duellen konnte er nur zweimal überwunden werden. Oder um es noch deutlicher auszudrücken: In 240 gespielten Minuten kassierte er nur gerade zwei Gegentore – alle 120 Minuten eines.

So gesehen lautet das Rezept für den Gegner EHC Olten einfach und simpel: Das nächste Spiel muss – wenn es gewonnen werden soll – einfach in die dritte Verlängerung gehen, zu deren Ende dann der 1:0-Lucky-Punch zu erfolgen hat …

Das vierte Kräftemessen zwischen den beiden Clubs entscheiden die SCRJ Lakers mit 3:0 für sich. Zusammen mit den vorangegangenen Resultaten (5:0, 0:1, 2:1) ergibt dies eine Finalbilanz von 3:1-Siege sowie – wenn auch vernachlässigbar – 10:2-Tore und 9:3 Punkte.

Für eine witzige Szene sorgte Jan Mosimann im Mitteldrittel. In der 36. Minute musste er wegen Beistellens für zwei Minuten raus. Als er nach abgelaufener Strafe auf das Eis zurückkehren konnte, musste er dieses sieben Sekunden später gleich wieder verlassen – wegen eines gleichen Vergehens.

Melvin Nyffeler, Goalie bei den Rapperswil Jona Lakers (Bild: Lakers Sport AG, René Schmid).