Pascal
Pelletier schiesst den SC Langenthal in der 62. Minute ins Finale; dies nachdem
seine Mannschaft zweimal einen Rückstand ausgleichen konnte. Die Facts zum
letzten Halbfinal-Duell:
Fünf Feste – geht’s ums Finale feiert SCL
daheim: Das erste Finale erreichte der SCL 2012
mit einem 2:1-Erfolg gegen den HC La Chaux-de-Fonds im siebten Halbfinalspiel. Auch
die zweite Finalteilnahme wurde auf eigenem Eis besiegelt. 2017, mit einem 3:1-Erfolg nach fünf Spielen gegen den HC Ajoie.
Und nun auch 2019 mit einem 3:2-Sieg
gegen Olten im Halbfinale. Ebenso wurden die Finals daheim gewonnen: 2012 mit 4:1 im sechsten Spiel gegen
den Lausanne HC sowie 2017 mit 5:4 im
siebten Duell gegen Rapperswil.
Erstmals
Olten in Playoffs geschlagen: Die bisherigen drei Playoff-Serien gegen den
EHCO gewannen die Oltner (2010, 2013 und 2018).
Leblanc an 5
Goals in Serie beteiligt: Robin Leblanc ist an fünf Langenthal-Toren in
Serie beteiligt, davon viermal hintereinander als Torschütze: Beim
1:1-Ausgleich in Olten im fünften Spiel kam von ihm der Assist. Anschliessend
erzielte er die Tore zum 2:1, 3:1 und 4:1 wie nun im sechsten Spiel der
1:1-Ausgleich.
Jeff Campbell
und Brent Kelly mit 2:2: Jeff Campbell hat zusammen mit Brent Kelly
eine 2:2-Bilanz in der Playoff-Derby-Wertung, da die beiden bei der ersten
Begegnung 2010 noch beim EHC Olten unter Vertrag standen.
Eine
graue Maus, die «Power-Maus», ziert das Logo des EHC Olten. Nun wird der Weg
zum SC Langenthal zu einem Gang nach Katzenthal – denn der SCL hat nun zwei
Matchpucks. Wohl nichts symbolisiert nun die Ausgangslage besser, wie die
Ortschafts-Wegweiser-Tafel «Katzenthal», welche «zweiteliga.org» kurz vor Saisonbeginn
im Elsass entdeckt und fotografiert hat.
Diese
Ortschaft, die etwas mehr als 500 Einwohner zählt, liegt ganz in der Nähe von
Kaysersberg, dem Geburtsort von Albert Schweitzer, wo noch heute ein Museum vom
Wirken des Friedensnobelpreisträgers zeugt.
Doch
zurück zur Power-Maus, die nun den Gang nach Katzenthal antreten muss. Nach
einer überragenden Leistung von Robin Leblanc (3 Tore, 1 Assist) beim 4:1-Sieg
in Spiel fünf kann Langenthal nun im sechsten Spiel den Entscheid herbeiführen.
Olten und La
Chaux-de-Fonds gewannen Playoffs noch nie
So
oder so geschieht in den kommenden Tagen etwas das sporthistorisch ist:
Entweder
gewinnt der SCL erstmals eine Playoff-Serie gegen Olten. Bisher
verlor der SC Langenthal alle Playoff-Serien gegen den EHCO, insgesamt dreimal.
Erstmals in der Geschichte könnte der SCL nun eine Serie gegen das Team aus dem
Kanton Solothurn für sich entscheiden.
Oder ein
Team das die Playoffs noch nie gewonnen hat, gewinnt diese erstmals: Sollte Olten
sich trotz zwei SCL-Matchpucks durchsetzen, würden zwei Mannschaften im Finale
stehen, welche noch nie die Playoffs für sich entschieden haben: Olten stand
dreimal im Finale ohne den Titel zu holen. Und der HC La Chaux-de-Fonds war
sogar schon sechsmal im Finale ohne Titel-Gewinn (1996 wurde das Finale jedoch
nicht ausgespielt, da eine Liga-Quali mit drei Teams ausgetragen worden war).
Man
darf also gespannt sein, was nun geschieht, wenn sich die «Mäuse» aus der
Dreitannenstadt nach «Katzenthal» aufmachen.
Mit drei Toren schiesst Robin
Leblanc den SC Langenthal zum Break und sorgt dafür, dass das Team von Trainer
Per Hanberg nun über zwei Matchpucks verfügt. Der HC Thurgau seinerseits ist
nach dem 1:6 in La Chaux-de-Fonds nun in den Ferien. Die Ostschweizer haben
sich jedoch wacker geschlagen, sie gehörten zu den vier letzten noch spielenden
Teams. Ein paar Facts zur Runde:
Der Hattrick: Robin Leblanc sorgt mit drei Treffern für den SCL beim 4:1-Sieg beim EHC
Olten für den wichtigen Ausärtssieg.
Geschichte schreiben: Der SC Langenthal könnte Geschichte schreiben. Bisher verlor er
sämtliche Playoff-Serien gegen Olten: 2010 mit 3:4, 2013 mit 2:4 und 2018 mit
1:4.
Sieg gestohlen: Beim Break in Olten ha der SCL den Sieg gestohlen. Bei einem Schussverhältnis
von 16:30 aus SCL-Sicht handelt es sich um einen offiziellen «Stolen Win».
Zweimal 1:0 verspielt: Sowohl Olten wie auch Thurgau gehen beide im Startdrittel in Führung –
verlieren dann aber ihre Duelle.
In Top vier: Der HC Thurgau gab vor einiger Zeit bekannt, sich in die Top 4
vorarbeiten zu wollen. Dies ist mit der Halbfinal-Qualifikation nun erstmals
gelungen, auch wenn diese nun Endstation bedeutete.
Mieville sorgt für Wende: Alain Mieville liefert die beiden ersten Tore für den HC La
Chaux-de-Fonds und leitet damit die Wende ein, die ins Finale führt.
Dreimal trifft Lukas Haas für den
EHC Olten. Damit entscheidet der langjährige SCL-Tigers-Stürmer den Match
zugunsten des EHCO. Ausgerechnet er. Lukas Haas ist der einzige Profi im
Schweizer Eishockey, der ursprünglich Bauer gelernt hat.
Und im Laufe des Spiels sangen
die Olten-Fans mehrfach: «Es Bure-Büebli mani nid …» Dieser Gesang wird vom
Anhang des Teams aus der Dreitannenstadt gern gesungen, wenn der SCL zu Gast
ist. Ein paar Facts zur Runde:
Bauer trifft: Ausgerechnet kurz nach den «Es Bure-Büebli mani nid …» Gesängen der
Oltner trifft der einzige Bauer im Schweizer-Proif-Hockey zum 4:2 und erzielt
damit das Game-Winning-Goal.
Mit 3 gegen 5 zum 3:5: Mit fünf gegen fünf Spieler ist der SC Langenthal das bessere Team. Also
stellt sich Olten etwas cleverer an und spielt mehrfach mit fünf gegen drei
Spieler. Der EHCO schiesst dabei vier Tore im Power-Play, davon drei in
doppelter Überzahl.
Sieg gestohlen: 36:20 Schüsse aus SCL-Sicht. Somit ist der Sieg des EHCO ganz offiziell
gestohlen («Stolen Win»).
14:7-Siege: Der EHC Olten und der SC Langenthal bestritten bislang 21 Playoff
Spiele. Die Bilanz: 14:7-Siege für Olten. Und in den Serien: Einmal 4:3, einmal
4:2, einmal 4:1 und nun ein 2:1 Vorsprung – doch der SCL kann noch immer
erstmals eine Serie gegen den EHCO gewinnen.
Thurgau wieder nahe dran: Im zweiten Auswärtsspiel hätte der HC Thurgau fast das Break geschafft.
Der HC La Chaux-de-Fonds konnte den Heimsieg erneut erst in der Over-Time
realisieren.
HCT führt eigentlich: Werden die Resultate nicht nach Siegen sondern nach Punkten bewertet,
liegt der HCT mit 5:4 Punkten in der Serie vorne.
5 von 6 Spielen mit 1 Tor Unterschied: Nach drei Halbfinal-Runden endeten fünf der sechs Spiele in den beiden
Serien mit einem Tor Differenz – erst ein Spiel (3. Runde, 5:3 zwischen Olten
und Langenthal) endete mit zwei Toren Unterschied; der Treffer viel drei
Sekunden von Schluss.
Spannung in der Swiss League: Der SC Langenthal
und der HC Thurgau gleichen ihre Serie aus. Beide Mannschaften gewinnen ihre
Duelle mit einem Tor Unterschied. Die Facts der Playoff-Halbfinal-Runde:
Entscheid in
der 77. Minute: Erst in der
77. Minute fällt der Entscheid für den SC Langenthal, welcher die Serie gegen
den EHC Olten somit 1:1 ausgleicht. Der SCL führte zweimal, Olten einmal –
stets fiel jeweils bald darauf der Ausgleichstreffer.
Kelly trifft:
In
den Playoffs 2018 traf SCL-Stürmer Brent Kelly in fünf Spielen nicht gegen Olten
(3 Assists). In den aktuellen Halb-Finals nun traf er im zweiten Spiel erstmals
wieder – mit einem herrlichen Schuss ins rechte, hohe Eck.
Mit
dem Rücken geblockt: Beim Stande von 1:1
wirft sich SCL-Topskorer Nico Dünner in einen Schuss. Der Puck prallt an seinen
Rücken. Unter Szenenapplaus wird er auf der Spielerbank kurz gepflegt und kann
dann weiterspielen.
Strafenflut:
Nachdem
Kelly kurz Ende des Mitteldrittels Kopfs voran in die Bande gecheckt wurde,
entluden sich die Emotionen in einer Massen-Keilerei (Sieben
Zwei-Minuten-Strafen sowie zwei Zehn-Minuten-Strafen).
Zweistärkste
Abwehr der Liga: In der Qualifikation zeigte der HC Thurgau die
zweitstärkste Abwehr der Liga. Diese hat wieder zugeschlagen: Die Ostschweizer
siegen 1:0 gegen den HC La Chaux-de-Fonds.
Wydo
entscheidet: Das 1:0 bei 20:20 Minuten durch Cody Wydo bedeutet
gleichzeitig den Entscheid für die Ostschweizer, welche damit die Serie
ausgleichen. Der HCT hatte 30:27 Schüsse auf das Tor gefeuert.
4 Spiele,
4mal ein Tor Differenz: Von den zusammengerechnet vier Spielen der
beiden Halbfinal-Serien endeten alle mit nur einem Tor Differenz.
Diego
Schwarzenbach und Bryce Gervais bringen den EHC Olten bis zur 14. Minute gegen
den SC Langenthal mit 2:0 in Führung. Das Berner Team kommt zwar in der 47.
Minute durch Nico Dünner noch zum Anschluss, mehr aber nicht. Somit liegt der
EHC Olten in der Serie bereits mit 1:0 vorne.
Somit
geht die Playoff-Negativ-Serie des SCL gegen den EHCO weiter. Denn ab inklusive
dem 2:0-Erfolg des Teams aus der Dreitannenstadt im siebten Spiel im
Viertelfinale anno 2010 standen sich die beiden Derby-Gegner 13mal in einer
Playoff-Partie gegenüber. 10mal ging Olten nun als Sieger vom Eis. Und die
Playoff-Gesamtbilanz lautet inklusive der nun laufenden Serie: 13:6 Siege für
Olten. 2010: 4:3 Siege. 2013: 4:2 Siege. 2018: 4:1 Siege. Und 2019: 1:0 Siege.
Langenthal
kann noch Geschichte schreiben und sich erstmals in einer Playoff-Serie gegen
den Erz-Rivalen durchsetzen, dazu aber muss mindestens ein Sieg in Olten
realisiert werden.
Thurgau weiterhin keck
Eng wurde es für den Qualifikationssieger HC La Chaux-de-Fonds: Zweimal führt der HC Thurgau nach Treffern von Lars Frei und Michael Loosli. Erst in der 56. Minute gelingt den Romands der Ausgleich durch Samuel Grezet. In der Verlängerung trifft schliesslich Timothy Coffman in der 68. Minute zum 4:3-Erfolg für die Westschweizer.
Einen
einzelnen Meister-Favoriten auszumachen ist schwierig: Nach 44 Runden liegt die
Top-5 nur sieben Zähler auseinander. Alle 1,4 Punkte liegt somit eine
Mannschaft. Die ersten fünf Teams liegen mehr oder weniger auf Augenhöhe.
In
einer – nicht ganz ungewagten – Prognose sieht «zweiteliga.org» den EHC Kloten vorne mit dabei. Geschuldet durch
einen erstaunlichen Anfängerfehler starteten die Zürcher mit nur einem
ausländischen Feldspieler, die zweite Ausländerlizenz wurde an Bernhard Starkbaum
vergeben. Anfängerfehler deshalb, weil es ein Swiss-League-Grundgesetz ist,
dass wer um den Titel (oder Aufstieg) mitspielen will, hinten einen starken
Schweizer-Goalie benötigt und vorne zwei Ausländer, die schlicht und ergreifend
knipsen (natürlich neben den Grundgegebenheiten wie starke Schweizer Stürmer
und Verteidiger und ein ausgereiftes System). Der österreichische Keeper wusste
aber nie zu überzeugen (Fangquote 89,15 Prozent). Vorne wurden zu wenig Treffer
erzielt und hinten lotterte die Equipe. Das Resultat: In den ersten 19 Spielen
wurden nur 30 Punkte eingefahren (1,57 im Schnitt). Kloten lag auf Rang sechs
und hat kein Spiel gegen ein Top-5-Team gewonnen (0:21 Punkte!). Dann wurde
Goalie Joren van Pottelberghe geholt. Statistisch ist der 21-Jährige einer der
drei besten Torhüter der Swiss-League. Zudem wurden ausländische Verstärkungen
geholt. Das Resultat seit der Fehler-Korrektur: 25 Spiele und 53 Punkte was
2,12 Zähler im Schnitt ergibt. Hochgerechnet auf 44 Spiele ergibt etwas mehr
als 93 Punkte. Damit hätte Kloten die Qualifikation gewonnen und die
Top-5-Teams alle einen, bis zwei Zähler weniger. Behält Kloten die Performance
seit der Korrektur bei, ist die Mannschaft durchaus ein Titel-Favorit.
Zu tun bekommt es Kloten mit dem SC Langenthal. Der SCL ist das Team mit der besten Formkurve: Zehn der letzten elf Spiele wurden gewonnen. Zuvor waren etliche Spieler länger verletzt; Top-Stürmer Jeff Campbell sogar schon die ganze Saison. Dennoch formte Trainer Per Hanberg rechtzeitig zum Playoff-Start eine starke Equipe. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Mannschaft, welche dieses Viertelfinale gewinnt, auch ein grosses Wort um den «Chübel» mitspricht. Längere Zeit fehlte dem Team ein durchschlagkräftiges Ausländer-Duo. Mit Pascal Pelletier neben Brent Kelly gewann die Offensive an Fahrt, wobei die beiden gegen die grossen Gegner zuletzt eher marginal skorten. In der Qualifikation gewann der SCL drei von vier Direktduellen (in chronologischer Folge: 5:4, 4:1, 0:1 und 4:1). Allerdings: Seit der Klotner-Fehlerkorrektur lautet das direkte Verhältnis 1:1. Zudem gewann der SCL letzte Saison fünf der damals sieben Quali-Begegnungen mit Olten. Doch als es hart auf hart kam im Playoff-Halbfinale und die Ausländerpunkte nicht mehr kamen setzte sich der EHCO mit 4:1-Siegen durch. Die Frage ist somit, welcher SCL nun im Viertelfinale steht. Nach der Performance in den letzten drei Spielen gegen Olten, Kloten und Ajoie (der vorgezogenen Playoff-Hauptprobe) kann auch der SCL sehr weit kommen. In Betracht auf Form und Umstände ist diese Begegnung eine Art vorgezogenes Finale.
Der
EHC Olten konnte bis zuletzt vom
Qualifikationssieg träumen. Erst in der letzten Runde platzte der Traum, der
Rückstand auf Rang eins betrug nur drei Zähler. In der Offensive ist der EHCO
mit 183 Treffern das Mass aller Dinge. Und hinten kassierte Olten 118 Gegentreffer
– nur Ajoie (94) und Thurgau (104) erhielt deutlich weniger Gegentore. Die
anderen Top-Teams liegen mit 112 (HCC und Visp) sowie Langenthal (113) in der
genau gleichen Kategorie.
Qualisieger
HC La Chaux-de-Fonds in dieser
Saison voraussichtlich nicht «zu welsch» für den Titel: Nicht weniger als neun
Spieler im Kader sind Deutschschweizer, darunter einer der Captains (beim HCC
teilen sich mehrere Spieler das Amt). Der HCC verfügt zudem über die drittbeste
Abwehr der Liga.
Meisterschaften
gewinnt man – nicht immer, aber meistens – in der Defensive. Und hier ist der HC Ajoie mit 94 erhaltenen Gegentreffern
der Branchenleader der Liga. Mit Rang zwei und nur zwei Zählern Rückstand auf
Position eins nach 44 Runden darf auch mit den Jurassiern gerechnet werden.
Allerdings lebt der HCA seit Jahren stark von seiner ersten Linie. Sorgt diese
nicht für die Musik wird es für die Nordwestschweizer trotz der guten
Verteidigung schwierig.
In
dieser Saison dürfte es für den EHC Visp
schwierig werden, einen Exploit zu zeigen, wie damals gegen die SCL Tigers mit
dem Titelgewinn 2014. Auch wenn die Walliser in der Quali nur zwei Punkte (bei
zwei Siegen in der Verlängerung) an die Oltner abgegeben haben: Ähnlich war die
Foraussetzung für die Dreitannenstädter letzte Saison auch gegen Langenthal: In
der Quali mehrheitlich gegen den Playoff-(Halbfinal)-Gegner verloren, doch als
es um die Wurst ging, klar durchgesetzt.
Der
HC Thurgau liegt zwar nur auf Rang
sieben, doch die Mannschaft steigerte sich in den beiden letzten Monaten
markant. Gleich wie Ajoie verfügten die Ostschweizer über eine starke Abwehr (die
Nummer zwei der Liga). Wenn sich die beiden herausragenden Skorer der Jurassier
jedoch nicht entfalten können, ist der HCT nicht chancenlos.
Die
EVZ Academy zeigte bereits in der
letzten Saison, dass sie ein absolut unbequemer Gegner sein kann: Zweimal wurde
der spätere Aufsteiger, die SC Rapperswil-Jona Lakers, im Viertelfinale in die
Verlängerung gedrängt. So ganz ohne Ärger dürfte es wohl in dieser Saison auch
für den HCC nicht gehen.
Stefan Tschannen ist der Rekordspieler der Swiss League. Beim 6:2-Sieg seines SC Langenthal über die Ticino Rockets lieferte er zwei Tore. Damit erreicht er 701 Punkte in Meisterschaftsspielen mit dem SCL. In 533 Spielen mit dem Berner Team gelangen ihm 308 Tore und 393 Assists, also 701 Punkte, was einem Schnitt von 1,315 Zählern pro Spiel entspricht.
Von den derzeit aktiven Spielern in der zweithöchsten Klasse der Schweiz ist der 34-Jährige Captain, der noch über einen Vertrag bis 2020 verfügt, der Rekordspieler mit Schweizer-Pass: Kein anderer ist mit mehr Punkten unterwegs. Und nur zwei Schweizer haben während ihrer NLB/Swiss-League-Laufbahn noch mehr Punkte gesammelt: Michael Neininger (853 Spiele, 885 Punkte, total Rang 4) und Steven Barras (757 Spiele und genau gleich viele Punkte, nämlich 757, total Rang 7). Am meisten Punkte holte bislang Kelly Glowa (1052 Punkte in 469 Spielen), gefolgt von Dominic Forget (953 Punkte in 669 Spielen) sowie Derek Cormier (887 Punkte in 544 Spielen). Stefan Tschannen liegt mittlerweile auf Rang 11 und wenn nur jene berücksichtigt werden, die noch aktiv sind, bereits auf Rang 2. Nur Team-Gefährte Brent Kelly (753 Punkte in 528 Spielen) kommt auf noch mehr Punkte.
Was die Anzahl Spiele anbelangt, gibt es noch etliche Spieler mit noch mehr Matches: Hier liegt Tschannen mit seinen 533 Spielen an 49. Stelle.
Angeführt wird dieses Ranking von Beat Heldstab (872 Spiele), gefolgt von Michael Neininger (853 Spiele), Marco Schüpbach (852), Jordane Hauert (768) und Cyril Aeschlimann (767).
«Wir sind völlig überrascht worden von dem Entscheid», sagt Stephan Anliker, VR-Chef der SCL AG, heute Nachmittag an der Pressekonferenz im Langenthaler Hotel Bären. «Wir machen uns nun Gedanken, wie es weitergeht.» Der Verein «Arena Oberaargau AG» hatte die Planungskompetenz von der Stadt erhalten, um das Projekt im Hard-Quartier voranzutreiben.
«Mir verschlug es fast die Sprache», erinnert sich Stephan Anliker an den 9. August, als plötzlich alles wieder anders war.
«Let’s go hard», hiess es auf der Folie von Stadtpräsident Reto Müller. Markus Meyer, Präsident der «Arena Oberaargau AG»: «Am 22. Januar hatten wir die Orientierung durch den Gemeinderat. Wir redeten darüber, wie wir den positiven Schwung nutzen können. Wir sagten, dass wir eine Sicherheit brauchen, zum Beispiel über den Zeitraum, damit wir mit den Investoren verhandeln können.» Alles schien sich gut zu entwickeln. Der Verein «Arena Oberaargau» erhielt Planungs- und Kaufrecht.
Kompletter Sinneswandel
Am 9. August erhielt man dann aus dem Nichts heraus etwas völlig anderes von der Stadt vorgesetzt. Markus Meyer: «Die Stadt wollte nun den Lead. Entgegen den vorherigen – teils schriftlichen – Vereinbarungen, das Verfahren selbst an die Hand zu nehmen.» Plötzlich war das Planungs- und Kaufsrecht nicht mehr beim Verein Arena Oberaargau.
Somit sind wieder sieben Monate verloren gegangen. Dabei drängt die Zeit, da in der Eishalle Schoren, nicht mehr länger investiert werden soll, da sie bald ihr Betriebsende erreicht.
SCL-Geschäftsführer und VR-Präsident der «Arena Oberaargau AG» Gian Kämpf: «Der Faktor Zeit ist mehrfach genannt worden. Die Stadt Langenthal hat sich für ein anderes Vorgehen entschieden. Wir akzeptieren den Entscheid. Als Tochtergesellschaft mit der ‘Arena Oberaargau’ ziehen wir uns zurück. Der Schoren hat ein absehbares Lebensende. Wenn man den Zeithorizont erweitert, muss man im Schoren wieder investieren, was nicht vorgesehen war. Zudem sind wir der einzige Club im Kanton, der Eismieten bezahlen muss.»
Der SCL hat sich gut entwickelt, er wurde in den letzten fünf Jahren zweimal Meister und zwei Spieler aus der Organisation, sind in der NHL. «Aber in wenigen Jahren sind wir der einzige Club der kein NL-taugliches Stadion hat.»
Euphorie ist abgeklungen
Nach sieben Monaten des gemeinsamen Unterwegs-seins, wurde ein völlig neues Vorgehen entschieden. «Als Baurecht-Jurist weiss ich, dass das bedeutend länger dauert», sagt Markus Meyer. Die vorher anvisierten fünf Jahren wären illusorisch. «Der SCL entschied sich, dass die Stadt nun die Verantwortung übernimmt und wir damit draussen sind.»
Stephan Anliker: «Am 9. Juni 2016 traf sich die Langenthaler Politik und der SCL wo es darum ging, ein weiteres Mal darüber zu reden, unter welchen Bedingungen wir arbeiten müssen.» Dabei sei ein «Ja» zum Breiten- und Spitzensport gefallen. Auf Ende 2016 sollte bekannt werden, wo der neue Standort sein wird. Ein Politikum, das sich über mehr als ein Jahrzehnt hinzieht.
«Die Stadt hatte nicht den Mut, sich auf einen Standort festzulegen», erinnert sich Anliker. «Wir haben dadurch ein Jahr verloren.» Im Januar 2018 fiel der Entscheid, dass man ins Hard geht. Die Anwohner waren verständnisvoll, «eine Euphorie kam auf.» Diese ist nun wieder verflogen.
«Wir sprechen von zehn Jahren»
Wäre das Projekt mit dem «Verein Arena Oberaargau» realisiert worden, wäre Rechtsmittel ausgenommen, der Fünfjahres-Zeitplan realistisch gewesen. Durch die Lead-Übernahme der Stadt wird es nun langsamer und ein Jahr ist verloren gegangen. Stephan Anliker: «Seit zehn Jahren warten wir auf einen Entscheid.»
Markus Meyer: «Nun will man im Februar 2019 vor den Stadtrat betreffend der Finanzierung.» Bis alles durch ist, Vorprüfungen beim Kanton und vieles mehr, «ist es realistisch, dass wir von zehn Jahren sprechen.» Man gehe aber nicht in Konfrontation mit der Stadt. Man müsse zusammenarbeiten. Gian Kämpf: «Wir reden nicht von einer Tennishalle, sondern einem National-Liga-Stadion mit Fan- und Verkehrsaufkommen.» Die Uhr aber tickt.
In der Nationalliga B werden seit der Saison 1993/94 Playoff-Viertelfinals ausgetragen. Werden für die einzelnen Playoff-Stationen Punkte vergeben, ergibt dies folgende von «zweiteliga.org» errechnete Tabelle (siehe unten).
Der HC Thurgau überholt den HC Sierre und liegt neu auf dem neunten Rang. Zudem ziehen der SC Langenthal (neu Rang 6) und der HC Ajoie (neu Rang 7) an den GCK Lions vorbei.
Lakers führen bei Punkteschnitt
Wird die Tabelle nach dem Punkteschnitt pro Saison geordnet, liegen Die SC Rapperswil-Jona Lakers (3,5) an erster Stelle, gefolgt von den SCL Tigers (2,83), dem Lausanne HC (2,6) und dem EHC Biel (2,54). Die Lakers gingen bei ihrem Aufstieg in den 1990ern bereits einmal als Playoff-Sieger hervor – und seit der Rückkehr in die NLB stand die Mannschaft nun zum dritten Mal in Serie im Finale.
Berücksichtig man nur die Clubs, die aktuell in der Liga antreten liegen die Lakers (3,5) deutlich an der Spitze, gefolgt vom EHC Visp (1,74), dem SC Langenthal (1,62), dem HC La Chaux-de-Fonds (1,59), sowie dem EHC Olten (1,29).
Lausanne führt bei Total-Punkten
Die Tabelle ist nach dem Punktetotal geordnet. Der Lausanne HC sammelte am meisten dieser Punkte, gefolgt vom HC La Chaux-de-Fonds, dem EHC Biel und dem EHC Visp.
Berücksichtig man nur jene Mannschaften, die aktuell in der Liga spielen, so steht La Chaux-de-Fonds an erster Stelle, gefolgt von Visp, dem EHC Olten und dem SC Langenthal.
Daniel Gerber
Rang
Team
Anzahl Saisons
Playoffs verpasst
Viertel-finals
Halb-finals
Finals
B-Meister
Playoff Punkte
Schnitt pro Saison
1
Lausanne HC
15
4
3
3
5
39
2,6
2
HC La Chaux-de-Fonds
22
3
9
4
6*
35
1,59
3
EHC Biel
13
3
4
2
4
33
2,54
4
EHC Visp
19
1
10
3
3
2
33
1,74
5
EHC Olten
24
4
12
5
3
31
1,29
6
SC Langenthal
16
2
6
6
2
26
1,62
7
HC Ajoie
21
6
7
7
1
25
1,19
8
GCK Lions
25
8
10
3
3*
25
1,00
9
Hockey Thurgau
23
9
11
4
19
0,83
10
HC Sierre
15
4
7
1
3
18
1,2
11
SCL Tigers
6
3
1
2
17
2,83
12
EHC Chur
12
4
4
2
2
16
1,33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
4
2
2
14
3,5
14
EHC Basel
10
4
4
2
12
1,2
15
Red Ice Martigny
14
5
6
3
12
0,85
16
SC Herisau
6
1
4
1
8
1,33
17
Servette HC
7
3
1
2
1
8
1,14
18
Forward Morges
1
1
1
1
19
EVZ Academy
2
1
1
1
0,5
20
EHC Winterthur
3
3
0
0
21
EHC Bülach
2
2
0
0
22
HC Luzern
2
2
0
0
23
Neuchatel Young Sprinters
2
2
0
0
24
Ticino Rockets
2
2
0
0
*1996 wurde kein Final ausgetragen: GC und La Chaux-de-Fonds trugen beide eine Drei-Team-Liga-Qualifikation mit dem Letzten der NLA (Lausanne HC) aus. Der HCC schaffte den Aufstieg.