Chacenplus: Die Lakers haben es getan

Gestern schrieb «zweiteliga.org», dass der EHC Kloten in vier der fünf bisherigen Spielen ein Chancenplus erarbeitet hatte. Dieses war insgesamt sehr deutlich und führte dazu, dass die Zürcher mehr Tore schossen als die St. Galler, obschon Rappi pro Tor nur 13 Schüsse benötigte, während Kloten pro Treffer etwas mehr als 17 Geschosse braucht.

Jetzt, im Spiel sechs, lautete das Schussverhältnis 33:27 – und prompt erzielen die Lakers mit dem Mehr an Gelegenheiten auch einen Treffer mehr als das Team aus der Flughafenstadt. Corsin Casutt und Dion Knelsen brachten ihre Mannschaft mit 2:0-Toren in Führung, Vincent Praplan gelang noch im Mitteldrittel in Überzahl der Anschlusstreffer; bei diesem sollte es denn auch bleiben.

Somit wartet am Mittwoch der alles entscheidende siebte Match, der Show-down um den zwölften Platz in der höchsten Spielklasse.

Georgien gewinnt «WM der Herzen» und steigt erstmals auf

Die WM-Division III ist die «WM der Herzen». Hier opfern die Nationalspieler ihre Ferien und wenden viel Goodwill auf, um für ihr Land antreten zu dürfen. Die Auswahl aus Georgien wurde nun für ihren Effort mit dem erstmaligen Aufstieg von der Division III (sechshöchste Spielklasse) in die Division IIB (fünfthöchste Spielklasse) belohnt.

Erst am letzten Spieltag konnten die Osteuropäer den Gruppensieg erringen, dies weil sich die Georgier über Taiwan durchsetzen konnten, während Bulgarien die Türkei erst in der Verlängerung bezwingen konnten. Davor waren Bulgarien, Georgien und die Türkei noch punktegleich gewesen.

Einst gehörte die Nation zur Sowjetunion (gleich wie Turkmenistan, diese Mannschaft spielt nächstes Jahr in der Division III), was die Liebe zum Eishockeysport erklärt. Das erste Länderspiel wurde am 11. April 2010 ausgetragen (1:8 gegen Südafrika), seit 2013 nimmt die Equipe an der WM-Struktur teil.

Die jüngste Teilnahme ist die sechste, erstmals gelingt dem gegenwärtigen 41. der Weltrangliste der Aufstieg in die Division II, Gruppe B.

Das Logo der Eishockey-Nationalmannschaft von Georgien (Bild: Wikipedia).

Kloten führt 4:1 – Rappi kann aber 2:0 reichen

Noch vor drei Spieltagen sah es aus, als würden die SC Rapperswil-Jona Lakers durchmarschieren: 2:0 lag das Team vorne, selbst die Statistik stellte sich deutlich hinter die St. Galler: In 13 von 17 Liga-Qualifikationen setzte sich das Team durch, welches das erste Spiel für sich entscheiden konnte.

In einer nicht entscheidenden, aber in der Regel eben doch prägenden Wertung lag Kloten stets vorne: In der Anzahl Schüsse (stets aus Kloten-Sicht):

Spiel 1: 34:24 Schüsse – aber 4:1 für Rappi (gleich «Stolen Win»)

Spiel 2: 35:43 Schüsse – 4:0 für Rappi

Spiel 3: 67:44 Schüsse – 3:2 n.V. für Kloten

Spiel 4: 33:20 Schüsse – 4:0 für Kloten

Spiel 5: 44:38 Schüsse – 4:3 n.V. für Kloten

Insgesamt lautet das Schussverhältnis 213:169 für den EHC Kloten oder rund +9 pro Match. Aus diesem Plusverhältnis wussten die Zürcher bislang 3:2-Siege für sich einzufahren.

Die SC Rapperswil-Jona Lakers müssen ihre Offensivpower erhöhen. Im Schnitt nämlich braucht das Team von Trainer Jeff Tomlinson weniger Chancen um ein Tor zu erzielen, wie der EHC Kloten. Kloten braucht 17,75 Schüsse um einen Treffer im Gehäuse unterzubringen, Rappi nur deren 13 pro Tor. Zweimal das bessere Schussverhältnis zeigen könnte dem SCRJ zum Aufstieg reichen.

Die Swiss Arena des EHC Kloten (Bild: zweiteliga.org).

Eishockey-WM: Spanien steigt mit Ex-Olten-Trainer in Division IIA auf

Das spanische Nationalteam gewinnt die WM der Division IIB und steigt damit in die Division IIA auf, der vierthöchsten WM-Stufe. An der Bande steht als Co-Trainer mit Maurizio Mansi ein in der Schweiz kein unbekannter: In der vergangenen Saison trainierte er für längere Zeit den EHC Olten.

Im letzten von fünf Gruppenspielen sicherte sich Spanien den Aufstieg mit einem 6:4-Erfolg über Neuseeland. Abgestiegen in die Division III ist Luxemburg, wegen der schlechteren Direktbegegnung in den vergleichen mit den Punktgleichen Teams aus Nordkorea und Mexiko. Diese beiden Nationen bleiben ebenso in der Gruppe wie Israel, das Rang drei belegt.

Das Klassement der besten Torschützen wird gleich von drei Spaniern angeführt: Oriol Boronat, Patricio Fuentes und Pablo Munoz. Bester Torwart ist der israelische Keeper Nir Tichon mit einer Fangquote von 91,82 Prozent.

Spanien ist eine langjährige, traditionsreiche Eishockey-Nation: Der Verband wurde bereits 1923 gegründet, das erste Länderspiel erfolgte am 21. Dezember 1923 in Frankreich gegen Belgien und wurde mit 6:4 gewonnen – mit dem gleichen Resultat, welches nun den Aufstieg sicherte.

Maurizio Mansi, hier im Pully des EHC Olten (Bild: zweiteliga.org).

Trotz Chancen: Bei Torausbeute muss die Schweiz noch zulegen

Die Schweiz erarbeite sich gegen Norwegen im viertletzten Vorbereitungsspiel in Langenthal ein Chancenplus. Dennoch gegen die Eisgenossen von Trainer Patrick Fischer mit 1:2-Toren als Verlierer vom Eis.

In den letzten neuen Spielen, sprich ab Olympia 2018, kommt die Schweiz kaum mehr vom Fleck in der Offensive: 1:5 Tore gegen Kanada, 8:0 gegen Südkorea, 1:4 gegen Tschechien und 1:2 gegen Deutschland.

Danach folgten in der WM-Vorbereitung eine 2:5 und 1:4 Niederlage gegen Tschechien bevor zwei Siege gegen Weissrussland errungen wurden (3:2 und 2:1). Und nun 1:2 Tore gegen Norwegen. Dies ergibt 20 Tore in neun Spielen; im Schnitt 2,22 Treffer pro Spiel (ohne das Südkorea-Schiessbuden-Spiel zwölf Tore in acht Spielen, was einen Schnitt von 1,5 Treffer ergibt – das wäre sogar im italienischen Fussball wenig).

Das Vergleich mit Norwegen zeigt, dass die Schweiz zu Chancen kommt, diese aber noch besser nutzen muss.

Daniel Gerber

Hier hält Norwegen gegen die Schweiz dicht (Bild: zweiteliga.org).

Warum es dem SV Darmstadt 98 kaum mehr zum Liga-Erhalt reicht

Auf den ersten Blick ist der Zug für den SV Darmstadt noch nicht abgefahren. «Nur» vier Punkte fehlen auf die Ränge 13 bis 16, vier Clubs sind punktegleich. Und fünf Zähler trennen die Mannschaft von den Rängen 11 und 12 und sechs sind es auf Position 10. Eins oder zwei der Teams vornedran dürften sicherlich noch patzen und mit dem ein und anderen Sieg abzufangen sein, mit vier Siegen in Serie wäre der Liga-Erhalt mehr oder weniger aus eigner Kraft zu schaffen, da sich die Clubs vornedran ja noch gegenseitig Punkte rauben werden. Doch nun kommt das grosse Aber: Bislang holte Darmstadt einen Punkteschnitt von 1,1 Punkten pro Spiel. Dass es nun plötzlich eine Serie von 3 pro Match werden, ist nicht schlüssig – zumal die Clubs vor dem SV auch nicht Spalier stehen werden; diese kommen auf einen Schnitt von 1,23 Punkten pro Match, die meisten dürften diesen auch beibehalten. Somit muss Darmstadt nicht nur die eigenen 1,1 Punkte holen, sondern den leicht höheren Schnitt der Gegner kompensieren, nur schon um Schritt zu halten … plus die zusätzlichen Punkte, um den scheinbar minimalen Rückstand auch wirklich abzutragen. Ein leichtes Unterfangen wird dies nicht. Dazu wäre bereits ein Schnitt von rund 2,1 Zählern nötig.

Der Gesamtmarktwert des Darmstadt-Kaders macht den Sinkflug umso erstaunlicher. Die Mannschaft wird von «transfermarkt.de» auf 16,05 Millionen Euro geschätzt – das achtteuerste Kader der Liga. Das zweitgünstigste führt der MSV Duisburg mit 11,45 Millionen Euro; was also rund 4,6 Millionen günstiger ist; doch der MSV liegt ungefähr in der Tabellenregion, in der Darmstadt gemessen am Kaderwert sein müsste; und die Lilien befinden sich in dem Tal, das – wirtschaftlich gesehen – dem solide und tüchtig wirtschaftenden Duisburg hätte blühen können.

Das Merck-Stadion am Böllenfalltor, des SV Darmstadt 98 (Bild: Wikipedia/Ungry Young Man).

 

Das 43-Minuten-Nachsitzen half Kloten – Rappi diesmal nur von rechts

Rund 43 Minuten lassen sich die beiden Teams in Spiel drei der Liga-Qualifikation gegenseitig nachsitzen. Dann erst fällt der Entscheid durch das Tor von Denis Hollenstein zugunsten des EHC Kloten. Die SC Rapperswil-Jona Lakers scheinen ihre Kräftereserven etwas weniger schnell gefüllt zu haben (immerhin sprechen wir leistungsmässig von etwas rund 1,7 Spielen, die am Dienstag am Stück absolviert worden waren).

Kloten liefert nun im vierten Duell 4:0 Tore und 33:20 Schüsse. In den ersten 40 Minuten kamen 12 der abgefeuerten Geschosse direkt auf das Tor – alle waren übrigens von der Mitte aus, bis rechts abgefeuert worden; und davon zehn aus der Nähe (nicht von weiter als ungefähr der Höhe von Mitte Bully-Kreis entfernt). Nur zwei Geschosse, die auch auf das Tor kamen, wurden weiterhinten abgefeuert (von Jeremy Morin und Josh Primeau). Kloten lieferte bereits im ersten Drittel 14 Schüsse auf das Tor. Zwei fanden den Weg hinein, die anderen zwölf wurden von allen Positionen aus abgegeben, von links, aus der Mitte und von rechts. So wie aus nah und fern. Das gleiche gilt im Mitteldrittel. Diesmal fanden von zwölf Kloten-Schüssen zwei den Weg ins Netz, auch diesmal wurden die Geschosse von überall her abgefeuert (links, zentral, rechts, nah und fern). Dies die Bilanz der beiden ersten Drittel, in denen auch sämtliche vier Tore fielen. Diesmal war Kloten wohl einfach etwas frischer und in der Schussabgabe vielfälltiger.

Die Spieler des SC Langenthal beim Einlauf ins Stadion (Bild: zweiteliga.org).

Norweger mussten in Langenthal Shorts kaufen

Am Freitag duellieren sich Norwegen und die Schweiz zur Vorbereitung auf die Eishockey-Weltmeisterschaft in Dänemark. Dabei wurde die Mannschaft vom guten Wetter überrascht. «Bei uns haben wir noch fast Schnee», sagt Stürmer Mathis Olimb zu «zweiteliga.org».

«Wir sind mitten in den Sommer hineingekommen», sagt Norwegen-Coach Petter Thoreson. «Wir mussten Shorts kaufen.» Es sei schön, draussen vor dem Hotel einen Kaffee zu trinken – «auch für die Spieler, nach einer langen Saison.»

Norwegen-Captain und Friborug-Gotteron-Verteidiger Jonas Holon spricht von rund zehn Spielern, welche im lokalen «H&M» Shorts kaufen gingen. «Ich selbst hatte welche dabei. Doch in Norwegen hatten wir nur etwa zehn bis zwölf Grad.» Im Länderspiel trifft er übrigens auf seinen Fribourg-Team-Gefährten Killian Mottet.

Leider muss er auf einen seiner beiden Söhne verzichten: Patrick Thoreson ist derzeit verletzt. Er gehört zu den prägenden Athleten im Kader der Norweger. Bereits zweimal gewann er die KHL. Früher bei Salavat Yulaev Ufa und nun bei SKA St. Petersburg gehört er zu den tragenden Spielern.

Daniel Gerber

Norwegens Nationalmannschaft im Training (Bild: zweiteliga.org).
Jonas Holos, norwegischer Nationalspieler (Bild: zweiteliga.org).

103 Minuten: Schweizer-Rekord-Spiel – Zuschauer erhielten 45 Minuten «aufgebrummt»

Auch beim erneut längsten Spiel der bisherigen Schweizer-Geschichte ist ein Swiss-League-Team beteiligt. Nach 102:32 Minuten trifft Denis Holenstein zum Sieg für den EHC Kloten. Somit verkürzt seine Mannschaft auf 1:2 in der Liga-Qualifikation.

Der bisherige Rekord wurde am 21. März erspielt, als sich der EHC Olten und der SC Langenthal 87:24 Minuten duelliert hatten. Davor war erstmals ein Spiel nach dem neuen Modus (ohne wartendes Penaltyschiessen) in eine zweite Verlängerung gegangen, dies im Playoff-Viertelfinale zwischen den SC Rapperswil-Jona Lakers und der EVZ Academy; dieses Spiel dauerte 81:46 Minuten (Siehe Bild).

 

Zuschauer erhielten 45 Minuten aufgebrummt

Als das Spiel zu Ende war, notierten die Historiker 0:29 Uhr Ortszeit. Doch eigentlich hätte das Spiel deutlich früher enden können. Dann nämlich, wenn die Anspielzeit wie gewohnt 19:45 Uhr und nicht 20:15 Uhr gelautet hätte (30 Minuten hätten «gespart» werden können) und die Drittelspausen 15 statt 18 Minuten dauern würden. Bei fünf Pausen à drei Minuten «Nachsitzen» wären somit 15 Minuten weniger zusammengekommen. Oder total 45 Minuten. Dann wäre das Spiel bei gleicher Länge um 23:44 Uhr zu Ende gegangen.

 

Trotz Sieg: Kloten nicht im Torrausch

In einen Torrausch gespielt hat sich der EHC Kloten gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers auch im dritten Vergleich nicht: Erst in der 39. Minute gelingt den Zürchern der Ausgleich; dies nachdem das Team bereits 32 Minuten einem Rückstand hinterhereilte. Und auch das zweite Tor ist ein Ausgleichstreffer, diesmal gelingt die Reaktion rund drei Minuten nach dem erneuten Rückstand.

Das erste Spiel in der Schweiz, das in ein fünftes Drittel ging: SCRJ Lakers gewinnen nach 81:46 Minuten gegen die EVZ Academy (Bild: zweiteliga.org).

2 Bundesliga: Zwei Aufsteiger in Top 4!

Was für eine Performance der beiden Aufsteiger Holstein Kiel und Jahn Regensburg. Zum dreissigsten Spieltag stehen die beiden Mannschaften auf den Rängen drei und vier der 2. Bundesliga. Vier Spieltage vor dem Saisonende (ausgenommen Relegation) ist klar, dass mindestens eines der beiden Teams ein gehöriges Wort um den Aufstieg in die Bundesliga mitreden wird.

Weniger erfreulich gestaltet sich die Ausgangslage für Absteiger Darmstadt. Auf die rettenden vorderen Ränge beträgt der Abstand für den 17. der Tabelle immer noch vier Punkte. Die Teams der Tabellenränge 13 bis 16 kommen alle auf exakt 37 Punkte und die Teams der Positionen 11 und 12 kommen auf 38 Zähler. Mit einer Siegesserie müsste sich Darmstadt in der Theorie selbst retten können, da die Mannschaften vornedran noch Direkt-Begegnungen zu bestreiten haben … bloss ist nicht ganz schlüssig, wie ein Team, das an 30 Spieltagen einen Punkteschnitt von 1,1 Zählern eingefahren hat, plötzlich 2,5 oder 3,0 erreichen soll.

 

Jann George (Jahn Regensburg), Nikola Dovedan (1 FC Heidenheim) und Marvin Ducksch (Holstein Kiel) sind die Doppeltorschützen der jüngsten Runde.

 

Und dies ist die Elf des Spieltags:

 

  Nikola Dovedan

(1 FC Heidenheim)

Marvin Ducksch

(Holstein Kiel)

 
       
Takashi Usami

(Fortuna Düsseldorf)

Kevin Stöger

(VfL Bochum)

Philippe Förster

(SV Sandhausen)

Jann George

(SSV Jahn Regensburg)

       
Toni Leistner

(Union Berlin)

 

Stipe Vucur

(1 FC Kaiserslautern)

Dominik Schmidt

(Holstein Kiel)

Florian Dick

(Arminia Bielefeld)

       

Marcel Schuhen

(SV Sandhausen)