Bratislava – die Perle an der Donau

Bratislava schmiegt sich malerisch an die Donau, umlagert von mehreren Weingütern und den Kleinen Karpaten. Die von rund einer halben Million Menschen bewohnte Hauptstadt der Slowakei bietet gleich mehrere Sehenswürdigkeiten; sie ist ein echter Reise-Geheimtipp. Bereits von weitem hebt sich eine von mehreren Donaubrücken in besonderer Weise ab, die «Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes». Mit ihrem Namen erinnert sie an den Aufstand 1944 gegen die Nazis. Vom Restaurant aus, das auf 80 Metern Höhe thront und das über einen Aufzug in einem der beiden Brückenpfeiler zu erreichen ist, bietet sich ein eindrücklicher Ausblick über die Stadt.

Zudem lädt die rekonstruierte Barockfestung «Burg Bratislava», der Stadtname heisst zu Deutsch übrigens «Pressburg», zu einer Besichtigung, auch deren Hügel bietet einen packenden Blick auf die Donau sowie die Stadt; gleiches gilt für die Burgruine Theben.

Ebenso in die Geschichte ging «der Frieden von Pressburg» ein, wo nach Napoleons Sieg in der Schlacht von Austerlitz die französische und österreichische Seite im heutigen Bratislava ein Abkommen unterzeichneten, dies im Primatialpalais, das heute noch besichtigt werden kann. Ebenso historisch wie eindrücklich zeigt sich das Denkmal Slavin, das grösste Kriegsdenkmal von Mitteleuropa sowie die Blaue Kirche oder der Palais Grassalkovich, der Regierungssitz des slowakischen Präsidenten.

Ein Sportteam aus der pulsierenden Stadt trägt den Namen der grössten City des Landes zudem in die Welt hinaus: Slovan Bratislava, die Mannschaft die in der zweitstärksten Eishockey-Liga der Welt spielt, der Kontinental Hockey League (KHL). Die Stadt bietet etliche schöne Flecken, einladende Kaffees und Restaurants und sie ist nicht von Touristen überrannt.

Daniel Gerber

Das TV- und Rundfunkgebäude der Slowakei (Bild: zweiteliga.org).
Hier wird Miroslav Satan in Bratislava geehrt (Bild: zweiteliga.org).
Supermarkt in Bratislava (Bild: zweiteliga.org).
Wohnungen in Bratislava (Bild: zweiteliga.org).
Bratislava Donau Brücke, die „Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes“ (Bild: Wikipedia/DDima).

«Slovan Bratislava ist in der KHL ein Trendsetter»

Die aktuelle Saison wertet Maroš Krajči, Generalmanager von Slovan Bratislava, gegenüber «zweiteliga.org» als ein «Auf und Ab. Wir starteten mit einem guten Trainingscamp im Sommer. Das Team war deutlich früher beisammen als im Vorjahr. Als – budgetbedingt – kleineres KHL-Team ist es in jedem Jahr schwierig, die Spieler zu halten. Wenn einer eine gute Saison bei uns spielt, erhält er ein lukrativeres Angebot von einem reicheren Club wie SKA St. Petersburg, Dynamo Moskau, Astana und so weiter. Doch wir fanden wirklich gute Spieler wie Jonathan Cheechoo, Jeff Taffe, Kyle Chipchura, Marek Daloga, Andrej Meszaros und so weiter.»

Zudem sind genügend Saisonkarten verkauft worden, damit die Arena zur Hälfte gefüllt ist, nahezu die Hälfte der Spiele ist ausverkauft. «Nun müssen wir eine gute Performance zeigen, wie im letzten Jahr wo wir 16 der letzten 18 Spiele gewannen.»

In der laufenden Saison gebe es Zwischenziele. «Wir wollen ein attraktives Team sein, gut spielen und unterhaltendes Eishockey bieten und vor allem daheim so oft wie möglich gewinnen. Wir wollen die Playoffs wieder erreichen. Das wäre ein Erfolg. Den Fans ist klar, dass unter den aktuellen Stand der Gewinn des Gagarin-Cups utopisch wäre. Natürlich wollen wir ihn dereinst gewinnen. Sicher ist es ein Cliché, aber wenn man in den Playoffs ist, ist alles möglich.»

Wo der Club in drei Jahren stehen soll, sei schwer zu sagen. Es wird schwerer und schwerer das Geld für eine Liga wie die Kontinental Hockey League aufzutreiben. «Idealerweise werden wir auch dann in der KHL spielen und um Playoff-Ränge kämpfen. Wir möchten mehr Spieler aus unserem Nachwuchs einbauen können. Wir wollen ein Sportprodukt bieten, das mit jeder anderen Freizeitaktivität in der Stadt und der Region mithalten kann. Wir wollen nicht nur Hockey-Fans ansprechen, wir wollen, dass die Familien auch an uns denken, wenn sie überlegen, was sie in der kommenden Woche tun könnten. Darum versuchen wir eine familienfreundliche Atmosphäre im Stadion zu schaffen. Verglichen mit der NHL sind wir da noch am Anfang. Doch in unserer Hockey-Region sowie in der KHL gehören wir damit zu den Trendsettern. In der Slowakei sind wir damit im Eishockey wie generell im Sport führend.»

Lichtshow von Slovan Bratislava (Bild: zweiteliga.org).

Miroslav Satan bei Slovan Bratislava geehrt

Der slowakische Eishockeyspieler Miroslav Satan (42) gehört zu den erfolgreichsten NHL-Stürmern seiner Heimat. Nun wurde er vor kurzem bei seinem letzten Verein Slovan Bratislava geehrt. Dabei wurde unter anderem sein Shirt unter das Hallendach gezogen und er hielt eine ergreifende Ansprache; dies kurz vor dem Spiel gegen das chinesische Team Kunlun Red Stars.

Miroslav Satan trat mit Slovan Bratislava in vier verschiedenen Saisons in der Extraliga an und zuletzt während zwei Spielzeiten in der KHL, seit die Mannschaft sich dieser Liga angeschlossen hat.

Davor und dazwischen durchlief er eine glänzende Karriere in Nordamerika, wo er für die Boston Bruins, die Buffalo Sabres, die Edmonton Oilers, die New York Islanders und die Pittsburgh Penguins antrat. In insgesamt 1136 Matches gelangen ihm 789 Punkte. In der KHL kamen 52 weitere Matches dazu, für Dynamo Moskau und Bratislava, dabei gelangen ihm weitere 27 Punkte.

In 147 Länderspielen, teils als Captain, kamen exakt 200 Skorerpunkte zustande. 2002 wurde er mit dem Team Weltmeister, dazu kommen zwei zweite Ränge (2000 und 2012) sowie einmal der dritte Rang (2003).

Miroslav Satan wird bei Slovan Bratislava geehrt (Bild: zweiteliga.org).