«Slovan Bratislava ist in der KHL ein Trendsetter»

Die aktuelle Saison wertet Maroš Krajči, Generalmanager von Slovan Bratislava, gegenüber «zweiteliga.org» als ein «Auf und Ab. Wir starteten mit einem guten Trainingscamp im Sommer. Das Team war deutlich früher beisammen als im Vorjahr. Als – budgetbedingt – kleineres KHL-Team ist es in jedem Jahr schwierig, die Spieler zu halten. Wenn einer eine gute Saison bei uns spielt, erhält er ein lukrativeres Angebot von einem reicheren Club wie SKA St. Petersburg, Dynamo Moskau, Astana und so weiter. Doch wir fanden wirklich gute Spieler wie Jonathan Cheechoo, Jeff Taffe, Kyle Chipchura, Marek Daloga, Andrej Meszaros und so weiter.»

Zudem sind genügend Saisonkarten verkauft worden, damit die Arena zur Hälfte gefüllt ist, nahezu die Hälfte der Spiele ist ausverkauft. «Nun müssen wir eine gute Performance zeigen, wie im letzten Jahr wo wir 16 der letzten 18 Spiele gewannen.»

In der laufenden Saison gebe es Zwischenziele. «Wir wollen ein attraktives Team sein, gut spielen und unterhaltendes Eishockey bieten und vor allem daheim so oft wie möglich gewinnen. Wir wollen die Playoffs wieder erreichen. Das wäre ein Erfolg. Den Fans ist klar, dass unter den aktuellen Stand der Gewinn des Gagarin-Cups utopisch wäre. Natürlich wollen wir ihn dereinst gewinnen. Sicher ist es ein Cliché, aber wenn man in den Playoffs ist, ist alles möglich.»

Wo der Club in drei Jahren stehen soll, sei schwer zu sagen. Es wird schwerer und schwerer das Geld für eine Liga wie die Kontinental Hockey League aufzutreiben. «Idealerweise werden wir auch dann in der KHL spielen und um Playoff-Ränge kämpfen. Wir möchten mehr Spieler aus unserem Nachwuchs einbauen können. Wir wollen ein Sportprodukt bieten, das mit jeder anderen Freizeitaktivität in der Stadt und der Region mithalten kann. Wir wollen nicht nur Hockey-Fans ansprechen, wir wollen, dass die Familien auch an uns denken, wenn sie überlegen, was sie in der kommenden Woche tun könnten. Darum versuchen wir eine familienfreundliche Atmosphäre im Stadion zu schaffen. Verglichen mit der NHL sind wir da noch am Anfang. Doch in unserer Hockey-Region sowie in der KHL gehören wir damit zu den Trendsettern. In der Slowakei sind wir damit im Eishockey wie generell im Sport führend.»

Lichtshow von Slovan Bratislava (Bild: zweiteliga.org).

Chinas Kunlun Red Star sorgt in KHL für Furore

Seit dieser Saison spielt in der Kontinental Hockey League (KHL) ein Team aus China mit. Kunlun Red Star schlägt sich wacker. Das Team liegt auch nach 57 Qualifikationsrunden auf einem Playoff-Rang, was in der starken Liga mit Vertretern aus acht Nationen bei weitem kein Selbstläufer ist.

Kunlun repräsentiert China jedoch nicht nur in der KHL: Das Unternehmen soll auch dazu beitragen, dass der asiatische Staat bei den olympischen Winterspielen 2022 in Peking glänzt. Und auch später soll China im Eishockey für Furore sorgen.

«Grosses Potential»

«Hockeymarkt und Potential sind gross», bilanziert Chad Rau, Assistenzcaptain des Teams. «Unsere Mannschaft macht auf diesen Sport aufmerksam. Und über 2022 wird bereits jetzt gesprochen.»

Auf das Team aus Peking warten jedoch weite Reisen. «Das Jetlag ist enorm», sagt Chad Rau gegenüber «zweiteliga.org» in Bratislava im Vorfeld eines Auswärtsspiels.

Eishockey-Geschichte

Der US-Amerikaner rechnet vor: «Unser durchschnittlicher Flug an eine Partie dauert sieben Stunden. 12 sind es nach Zagreb und Bratislava. Fängt ein Match um 19.00 an ist dies, als würden wir mitten in der Nacht von 2.30 bis 5.00 Uhr spielen.» Aber die Gegner hätten die gleich langen Anreisen: «Dann müssen wir daraus Kapital schlagen.»

Zudem bereite es Freude, in einem neuen Land etwas Neues aufzubauen und Eishockey-Geschichte zu schreiben.

Daniel Gerber

Chad Rau trifft für Kunlun Red Star gegen Torpedo Nizhny Novgorod. Im Tor: Ilya Proskuryakov (Bild: Kunlun Red Star).

Miroslav Satan bei Slovan Bratislava geehrt

Der slowakische Eishockeyspieler Miroslav Satan (42) gehört zu den erfolgreichsten NHL-Stürmern seiner Heimat. Nun wurde er vor kurzem bei seinem letzten Verein Slovan Bratislava geehrt. Dabei wurde unter anderem sein Shirt unter das Hallendach gezogen und er hielt eine ergreifende Ansprache; dies kurz vor dem Spiel gegen das chinesische Team Kunlun Red Stars.

Miroslav Satan trat mit Slovan Bratislava in vier verschiedenen Saisons in der Extraliga an und zuletzt während zwei Spielzeiten in der KHL, seit die Mannschaft sich dieser Liga angeschlossen hat.

Davor und dazwischen durchlief er eine glänzende Karriere in Nordamerika, wo er für die Boston Bruins, die Buffalo Sabres, die Edmonton Oilers, die New York Islanders und die Pittsburgh Penguins antrat. In insgesamt 1136 Matches gelangen ihm 789 Punkte. In der KHL kamen 52 weitere Matches dazu, für Dynamo Moskau und Bratislava, dabei gelangen ihm weitere 27 Punkte.

In 147 Länderspielen, teils als Captain, kamen exakt 200 Skorerpunkte zustande. 2002 wurde er mit dem Team Weltmeister, dazu kommen zwei zweite Ränge (2000 und 2012) sowie einmal der dritte Rang (2003).

Miroslav Satan wird bei Slovan Bratislava geehrt (Bild: zweiteliga.org).

KHL gehört zu stärksten Spengler-Cup-Ligen

Seit Einführung der Kontinental Hockey League gehen alljährlich ein bis zwei Teams aus der KHL in Davos an den Start. Mit Erfolg. Zusammen mit den Vereinen der NLA holen die Clubs aus dem Osten regelmässig den Titel und den zweiten Rang.

Bislang wurde die KHL achtmal ausgetragen, dreimal gewann eine Mannschaft aus dieser Liga den Spengler-Cup und drei weitere Male kam ein zweiter Platz dazu. Nur die Teams aus der NLA, für welche der Titel dieses Turniers von besonderem Prestige ist, kommen auf das gleiche Ergebnis. Dazu kommen je zwei Titel und zwei zweite Plätze durch das Team Kanada.

Die Teilnehmer aus den anderen Ligen im Vergleichszeitraum eroberten keinen dieser beiden vorderen Ränge, weder die Clubs aus der DEL, noch aus der tschechischen Extraliga noch der US-Vertreter aus der AHL.

Gegenwärtig läuft die 90. Ausgabe des Spengler-Cups und die neunte der KHL. Gespannt sein darf man auf das diesjährige Abschneiden der Teams Dinamo Minsk und Awtomobilist Jekaterinburg (auch Avtomobilist Yekaterinburg geschrieben).

«Zweiteliga.org» errechnete die Spengler-Cup-Tabelle nach Ligen seit der Einführung der KHL, die Rangliste erfolgt als erstes Anhand der gewonnen Titel, dann am Punkteschnitt.

Rang Liga Teams Spiele S N Tore Punkte Titel Rang 2 Punkte-Schnitt  
                       
1 NLA Davos (8), Servette (3), Kloten (1), Freiburg (1),

Lugano (1)

54 34 20 183:162 99 3 Davos (1 / 2011, Servette 2 / 2013 + 2014) 3 Lugano (2015) Davos (2 / 2009 / 2012) 1,83  
2 KHL Dinamo Minsk (1), Dynamo Moskau (1),

St. Petersburg (1), Spartak Moskau (1), Dinamo Riga (1)

Salafat Ufa (2), ZSKA Moskau (1), Jokerit Helsinki (2), Zagreb (1), Awto. Jekaterinburg

47 25 22 149:138 62 3 (Dinamo (1 / 2009) und Dynamo (1 / 2008)) und Spartak (1 / 2010) 3 (Dinamo Riga 1 / 2011, ZSKA Moskau 1 / 2013 / Salafat Ufa 2014) 1,319  
3 Best of Team Canada (8) 33 20 13 133:98 57 2 (2015 /2012) 2 (2010 / 2008) 1,72  
4 DEL Ingolstadt (1), Mannheim (3), Wolfsburg (1) 18 6 12 41:67 13 0 0 0,72  
5 Extraliga (CZ) Karlovy Vary (2), Sparta Prag (1), Vitkovice Steel (3) 21 3 18 43:63 13 0 0 0,61  
6 AHL Rochester Americans (1) 3 0 3 6:15 0 0 0 0,0

Jokerit Helsinki und Kunlun Red Star im Aufwind

Wunschgemäss startete Jokerit Helsinki nicht in die neunte Saison der Kontinental Hockey League (KHL). Während einiger Zeit lag das Team aus Finnlands Hauptstadt unter dem Strich.

Inzwischen haben sich die Nordeuropäer jedoch auf einen Playoff-Rang vorgearbeitet. In der West-Gruppe der Liga liegen derzeit nur zwei nicht-russische Mannschaften in der Top-8. Neben den Finnen ist dies das weissrussische Team Dinamo Minsk. Slovan Bratislava, Medvescak Zagreb und Dinamo Riga liegen derzeit alle ausserhalb der Playoff-Ränge.

Jokerit Helsinki liegt derzeit mit sechs Punkten Vorsprung und einem Spiel weniger auf dem siebten Rang, als einzige Mannschaft unter den ersten acht Teams konnten die Finnen die 100-Tore-Marke noch nicht überschreiten. Dinamo Minsk (Rang vier) ist dies bereits gelungen, die Weissrussen kassierten zudem bislang am zweitwenigsten Gegentore in der West-Gruppe.

In der Ostgruppe geht der «Höhenflug» des Teams aus dem Reich der Mitte weiter: Der chinesische Vertreter Kunlun Red Star aus Peking erfreut sich eines sechsten Ranges und dürfte den Rang unter den ersten acht Clubs behalten – wenn die Performance so weitergezogen werden kann. Gleich wie bei Helsinki beträgt der Vorsprung auf Rang neun ebenfalls sechs Punkte, Kunlun hat zudem ein Spiel weniger ausgetragen.

Jokerit Helsinki im Spiel gegen Dinamo Minsk (Bild: Jokerit-Media/Pekka Rautiainen)

Goran Bezina beschert der Schweiz zehn KHL-Punkte

Auf die neue Saison hin wechselte Goran Bezina von Servette in die Kontinental Hockey League, als erst sechster Schweizer. Durch seine nun zwei Tore und zehn Assists sorgt er dafür, dass die Schweiz nun in der KHL auf mehr als zehn Punkte kommt.

Im Grunde wären es noch deutlich mehr, doch beispielsweise der russisch-schweizerische Alexei Dostoinov, der erst vor kurzem von HK Witjas zu den SCL Tigers in die Schweiz zurückgekehrt ist, wird in der Statistik der Liga als Russe geführt.

Deshalb werden nur zwei Athleten als Schweizer gewertet, Goalie Martin Gerber, der 30 Spiele für das Moskauer Team Atlant Moskowskaja Oblast ausgetragen hat und nun Goran Bezina, der mittlerweile 40mal für Medvescak Zagreb angetreten ist.

Bislang traten in den acht bisherigen Saisons sowie der laufenden Spielzeit in der KHL Spieler aus 22 Nationen an, die Schweiz liegt in der Punktewertung immerhin auf dem 19. Rang, obschon Bezina der erste Feldspieler in der Liga ist. Doch Litauen (Rang 20) kommt auf nur 22 Spiele und 3 Punkte. Kroatien (Rang 21) auf 21 Einsätze und 2 Punkte sowie China (Rang 22) auf 37 Matches und noch null Punkte. Vor der Schweiz liegt übrigens Italien mit 112 Matches und 22 Punkte.

Goran Bezina (Bild: Wikipedia/Fanny Schertzer).

Mat Robinson erreicht 100-Punkte-Marke in KHL

Der für Dynamo Moskau antretende Mat Robinson ist der siebte Kanadier, der die 100-Punkte-Marke in der Qualifikation der Kontinental Hockey League erreicht hat. Der Verteidiger spielt seine vierte Saison in der KHL.

Seine erste Station war Dinamo Riga, wo der Abwehrspieler in der Regular Season in 54 Matche 27 Punkte sammelte, also exakt ein Schnitt von 0,5 Zählern – dies als Verteidiger.

Inzwischen spielt Mat Robinson die dritte Saison für Dynamo Moskau, wo er seine Punkteausbeute beibehalten konnte.

Vor seinem Gang in die KHL war der Mann aus Calgary in Schweden bei Timra IK in der Elitserien engagiert und davor in Norwegen bei den Sparta Warriors, mit denen er den Titel holte.

Die Arena von Dynamo Moskau während der Eishockey-WM in Russland (Bild: Wikipedia/Elena Wiki Elena).
Die Arena von Dynamo Moskau während der Eishockey-WM in Russland (Bild: Wikipedia/Elena Wiki Elena).

Matt Ellison mit historischem Rekord

Als erster Kanadier erreicht Matt Ellison die 300-Punkte-Marke in der Regular Season in der Kontinental Hockey League. Er ist zudem erst der siebte Spieler, dem es gelingt, diesen Wert zu erreichen. Ellison steht in seiner dritten Saison bei Dinamo Minsk. Es ist bereits seine fünfte Destination in der KHL, zuvor startete er bei Dinamo Riga, dann bei HK MVD, Torpedo Nizhny Novgorod und Medvescak Zagreb. Bislang hat er 390 Qualispiele sowie 34 Playoff-Partien (und 16 weitere Punkte gesammelt) in dieser Liga bestritten.

Neben seinem Engagement in der KHL spielte er früher unter anderem in der NHL für die Chicago Blackhawks und die Philadelphia Flyers, insgesamt 43 Matches.

Auch in der Schweiz ist Matt Ellison kein Unbekannter: Er trat in der Saison 2013/14 während sieben Spielen für den EHC Biel an sowie 2015/16 mit dem Team Canada am Spengler Cup in Davos.

Matt Ellison (Bild: Wikipedia/Artem Korzhimanov).
Matt Ellison (Bild: Wikipedia/Artem Korzhimanov).

Ausser-russische Teams mit neuntem Anlauf

Vor wenigen Tagen startete die Kontinental Hockey League KHL in ihre neunte Austragung. Die Liga zieht vermehrt ausserhalb Russlands. In die aktuelle KHL-Saison starten nun bereits sieben Mannschaften, die ausserhalb von Russland liegen: Barys Astana (Kasachstan), Slovan Bratislava (Slowakei), Jokerit Helsinki (Finnland), Dinamo Minsk (Weissrussland), Dinamo Riga (Lettland) und Medvescak Zagreb (Kroatien) sowie erstmals eine Mannschaft aus Peking, der HC Beijing Kunlun Red Star.

In den vergangenen Saisons waren zudem Mannschaften aus drei weitere Teams ausserhalb Russlands ins Rennen gestiegen: Donbass Donezk (Ukraine), Lev Poprad (Slowakei) und Lev Prag (Tschechien). So dass mittlerweile Clubs aus zehn verschiedenen Nationen sich anschickten, die KHL für sich zu entscheiden.

Dennoch konnten sich bisher ausschliesslich russische Clubs durchsetzen: Je zweimal holten Bars Kasan, Dynamo Moskau und Metallurg Magnitogorsk den Titel, je einmal triumphierten Sankt Petersburg und Salafat Ufa.

Einer der vielversprechendsten nicht-russischen Kandidaten dürfte in dieser Saison Jokerit Helsinki sein, das bereits in der letzten Saison in der vorderen Tableauhälfte mitspielte.

Neu in der Liga ist Kunlun Red Star, die im LeSports Center in Peking antreten. Das Team setzt sich zusammen aus Athleten aus Finnland, Frankreich, Kanada, Russland, Schweden, der Slowakei sowie den USA.

Jokerit Helsinki, hier im Spiel gegen Spartak Moskau (Bild: Jokerit Helsinki/Pekka Rautiainen).
Jokerit Helsinki, hier im Spiel gegen Spartak Moskau (Bild: Jokerit Helsinki/Pekka Rautiainen).

Metallurg Magnitogorsk triumphiert zum zweiten Mal

Die Kontinental Hockey League hat ihren Meister gefunden. Nach 2014 gewinnt Metallurg Magnitogorsk die KHL. Wie in den sieben vorangegangenen Saison setzte sich zum Schluss ein russisches Team durch, obschon in dieser Saison Clubs aus sieben verschiedenen Ländern am Start gewesen sind.

Im hochkarätigen Finale setzte sich Metallurg Magnitogorsk in sieben Spielen gegen CSKA Moskau durch. Packend ist dabei, dass somit in fünf der acht Austragungen jeweils sieben Matches nötig waren, um den Sieger zu ermitteln.

Somit holte diese Mannschaft ihren zweiten Titel. Die bisherigen KHL-Sieger sind somit: Bars Kasan (2 Titel), Dynamo Moskau (2), Metallurg Magnitogorsk (2), Salavat Yulaev Ufa (1) und SKA Saint Petersburg (1).

Metallurg Magnitogorsk hier im Spiel gegen Jokerit Helsinki (Bild: Presse Jokerit Helsinki/Pekka Rautiainen).
Metallurg Magnitogorsk hier im Spiel gegen Jokerit Helsinki (Bild: Presse Jokerit Helsinki/Pekka Rautiainen).