Willkommen Island und Panama

Zum ersten Mal bei einer Fussball-WM mit dabei sind die Mannschaften aus Island und Panama. Beim Blick auf die Marktwerte aller WM-Mannschaften lässt Island aufhorchen: Mit rund 76 Millionen Euro liegt dieses europäische Team auf Rang 24, noch vor Japan (73,5 Millionen), Tunesien (58 Millionen) und Australien (50 Millionen). Island findet sich in einer absoluten WM-Hammergruppe wieder: Das Team von der Insel trifft auf Argentinien, Kroatien und Nigeria. Bereits am 16. Juni kommt es zum WM-Kracher in Moskau, zwischen Argentinien und Island.

Panama, der zweite WM-Neuling verfügt über den tiefsten Marktwert aller 32 Teilnehmer, nämlich rund 8,5 Millionen Euro, weniger als die Hälfte der zweittiefsten Nation (Saudi-Arabien mit 18,7 Millionen). Auch Panama kann sich nicht über zu wenig gegnerische Power beschweren: Als Gegner warten England, Belgien und Tunesien.

Punkto Kaderwert lieg die Schweiz auf Rang 16 und somit als hinterstes Team in der ersten Hälfte der Marktwerte. Russland liegt auf Position 18 und damit bereits in der hinteren Region.

Die teuersten Mannschaften an dieser Weltmeisterschaft werden von Frankreich (1,08 Milliarden) und Spanien (1,04 Milliarden) gestellt.

Szene aus einem Duell zwischen Dänemark und Island (Bild: Wikipedia / Tobias Klenze / CC-BY-SA 3.0).

Island wartet auf WM-Debut – Schweden vor Überraschung

Nach der ersten Europa-Meisterschaft wird Island nun auch seine erste WM bestreiten. 2018 in Russland gibt das Team von der Insel ein Debut. Erst vor kurzem noch aus den unteren Auslosungs-Töpfen gestartet, arbeitete sich die Mannschaft zum Zeitpunkt der Ziehung auf den 23. FIFA-Rang vor und wurde erstmals Topf 2 zugeordnet. In der Qualifikation dann liess Island sogar Kroatien hinter sich, das nun in der Barrage Griechenland gegenüberstand.

Vom dritten Topf aus qualifiziert haben sich Polen und Serbien, mit Schweden hat ein drittes Team aus dem dritten Topf noch die Möglichkeit, für eine Überraschung gegen Italien zu sorgen, das Hinspiel endete mit einem 1:0-Sieg für die Nordländer. Und sollte sich Irland gegen Dänemark durchsetzen, ist sogar eine Nation aus dem vierten Topf dabei.

Neben den Nordeuropäern kommt mit Panama ein zweites Land zu seiner ersten Teilnahme an einer Weltmeisterschaft: Panama. Von den «bisherigen» war Ägypten am längsten nicht mehr dabei: Die Pharaonen sind erstmals seit 1990 wieder dabei.

Szene aus einem Duell zwischen Dänemark und Island (Bild: Wikipedia / Tobias Klenze / CC-BY-SA 3.0).

Schweden und Montenegro – In fünf von neun Gruppen «regieren» die Underdogs

Wieder zeigen sich die Teams aus den Töpfen drei bis sechs keck. Die Niederlande waren beispielsweise in der Gruppe A auf Rang 1 gesetzt, damals, bei der Auslosung, mit Fifa-Rang 5 vor Frankreich (22) liegend. Jetzt aber bangt die Mannschaft sogar um die Playoffs der Gruppenzweiten, da Schweden, aus Topf 3 kommend, den Niederländern den Rang streitig machen.

In der Gruppe B ist die Fussballwelt in Ordnung, die Schweiz und Portugal liegen auf den Rängen eins und zwei.

Anders in der Gruppe C, wo gemäss den Töpfen Deutschland vor Tschechien liegen müsste. Doch Tschechien findet sich auf Rang vier wieder, dazwischen liegen Nordirland und Aserbaidschan.

Wales und Österreich müssten in der Gruppe D vorne liegen – tun sie aber nicht, auch hier haben die Teams aus den Töpfen drei bis sechs das Ruder übernommen: Serbien und Irland liegen vorne.

Das gleiche Bild in Gruppe E: Statt Rumänien und Dänemark liegen hier Polen und Montenegro an der Spitze.

In der Gruppe F, G und H ist die Topf-Hierarchie wiederum gewährleistet: England führt vor der Slowakei respektive Spanien vor Italien und Belgien vor Bosnien.

In der Gruppe I dagegen dringt ein Topf-drei-Team nach vorn: Die Ukraine liegt gegenwärtig hinter Kroatien auf Position zwei und verdrängt Island auf Rang drei.

In vier der neun Gruppen liegen die Teams von Topf eins und zwei vorne, in den fünf anderen Clubs haben die gegenwärtigen «Underdogs» zwei Runden vor Qualiende das Sagen.

Schweden vor einem Länderspiel in Österreich (Bild: Wikipedia/Nicholas B).

Pleite für Niederlande: Topf 3 bis 6 schlägt schon wieder zu

Die Teams von Topf 3 bis 6 schlagen schon wieder zu: In der WM-Qualifikations-Gruppe A waren die Niederlande topgesetzt, noch vor Frankreich. Doch nach der Hälfte der Quali-Spiele liegt das Team nur auf dem vierten Rang, über das Wochenende schob sich Bulgarien dank einem 2:0-Heimsieg in Sofia über die Oranje auf Rang drei vor.
In der Gruppe C liegt Tschechien (Topf 2) hinter Nordirland (Topf 3). Und in der Gruppe D erfreuen sich Serbien (Topf 3) und Irland (Topf 4) an den Plätzen eins und zwei während Österreich (2) und Wales (1) hinten dran einreihen müssen.
Das gleiche Bild zeigt sich in der Gruppe E: Polen und Montenegro (Töpfe 3 und 4) zieren die Tabellenspitze, während Dänemark und Rumänien um die WM-Qualifikation zittern müssen. In der Gruppe H liegt Griechenland (Topf 3) vor Bosnien (Topf 2).
In der Gruppe I geht der Höhenflug von Island (mittlerweile selbst Topf 2) weiter: Nach der Hälfte der Quali wissen die Nordländer die Auswahlen aus der Ukraine und der Türkei hinter sich zu lassen.

Die Niederlande, hier in einem Spiel gegen Tunesien (Bild: Wikipedia/DrFO.Jr.Tn).

Island und Co haben EM im Griff

Nicht weniger als 9 der 24 Euro-Starter entsprangen den Qualifikations-Töpfen drei bis sechs, also deutlich mehr als jeder dritte Starter (2,67 um genau zu sein). Die europäischen Teams rücken immer näher zusammen, nicht zuletzt, weil zahlreiche der Athleten in einer der grossen Ligen in Spanien, England, Italien, Deutschland oder Frankreich antreten.

Diese 9 der 24 EM-Teams waren zudem nicht einfach Verziehrung am Rande, nicht weniger als deren drei überstanden nicht nur die Gruppenphase sondern sind nun gar ins Viertelfinale vorgestossen. 3 von 8 bedeutet den gleichen Schnitt wie zum Start der Fussball-Europa-Meisterschaft: 2,67.

Gespannt sein darf man nun, ob mit Island, Wales oder Polen sogar einem – oder mehreren – Vertreter der Töpfe drei bis sechs der Einzug ins Halbfinale gelingt.

Robert Lewandowski (Bild: Wikipedia/Slawek).
Robert Lewandowski (Bild: Wikipedia/Slawek).

Albanien, Wales und Island sorgen für frischen Wind

Im «Worst Case» für die Starter aus den Töpfen 3 bis 6 hätten sich nur fünf Mannschaften qualifiziert. Dann nämlich, wenn aus den Töpfen 1 und 2 alle neun Mannschaften durchgekommen wären, was 18 Startplätze ergeben hätte, während ein weiterer automatisch an Gastgeber Frankreich geht.

Statt fünf Nationen aus den unteren Einteilungen zur Gruppenphase sind es deren neun geworden. Insbesondere die Nicht-Qualifikation der Niederlande überraschte.

Mit Österreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Türkei, Wales, Albanien, Island und Nordirland sind somit fast doppelt so viele Teams aus den Töpfen drei bis fünf dabei, wie zu erwarten war. Einzig aus Topf sechs ist keine Mannschaft dabei, zumindest mehrere dieser Teams  beendeten die Qualifikation nicht auf dem zu erwartenden letzten Rang.

Topf 1 ist 6 mal vertreten: Deutschland, England, Italien, Portugal, Russland, Spanien.

Topf 2 ist 8 mal vertreten: Belgien, Kroatien, Irland, Schweden, Schweiz, Tschechien. Ukraine, Ungarn.

Topf 3 ist 5 mal vertreten: Österreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Türkei.

Topf 4 ist 1 mal vertreten: Wales.

Topf 5 ist 3 mal vertreten: Albanien, Island, Nordirland.

Dazu kommt Gastgeber Frankreich.

Gareth Bale im Dress des Nationalteams von Wales (Bild: Wikipedia/Jon Candy).
Gareth Bale im Dress des Nationalteams von Wales (Bild: Wikipedia/Jon Candy).

Albanien, Island und Nordirland sind Europas neue Helden

Wie nie zuvor zeigen sich die Mannschaften aus den Töpfen 3 bis 5 im Aufwind. Direkt für die Europa-Meisterschaft qualifiziert sind nicht etwa vorwiegend Kandidaten aus den Töpfen 1 und 2. Im Gegenteil, die Verteilung der EM-Starter ist äusserst breit: Zehn Teams stammen zwar aus den beiden topgesetzten Positionen, neun weitere jedoch nicht, fünf Mannschaften stammen aus Topf 3, eine weitere aus Topf vier und drei Teams gelang der Aufstieg von Topf 5 an die EM-Endrunde.

 

Beispiel Albanien, zum erweiterten Kader gehören mehrere Spieler, die in der Schweiz engagiert sind, so etwa Shkelzen Gashi, Taulant Xhaka und Aliji Naser vom FC Basel, Burim Kukeli vom FC Zürich und Migjen Basha vom FC Luzern.

 

Topf 1 ist 6 mal vertreten: Deutschland, England, Italien, Portugal, Russland, Spanien.

Topf 2 ist 4 mal vertreten: Belgien, Kroatien, Schweiz, Tschechien.

Topf 3 ist 5 mal vertreten: Österreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Türkei.

Topf 4 ist 1 mal vertreten: Wales.

Topf 5 ist 3 mal vertreten: Albanien, Island, Nordirland.

 

Albanien in einem Spiel gegen die Schweiz (Bild: Wikipedia/Albinfo).
Albanien in einem Spiel gegen die Schweiz (Bild: Wikipedia/Albinfo).

Österreich stark wie nie

So stark war Österreich noch nie: In der jüngsten FIFA-Weltrangliste liegt die Mannschaft auf der 13. Position. Und das hat einen Grund: In der Gruppe G der EM-Qualifikation dominiert Österreich nach Belieben. Ungeschlagen und mit sechs Siegen aus sieben Spielen ist der Mannschaft die EM-Teilnahme nur noch in der Theorie zu nehmen: Sieben Punkte Vorsprung auf Schweden und acht auf Russland sind zu verzeichnen, wobei Schweden und Russland nicht mehr aufeinandertreffen.

Zu den Glanzpunkten der Österreicher gehören zwei 1:0-Triumphe über Russland. Zudem kassierte das Team erst zwei Gegentreffer, dies gleich in den beiden ersten Runden der Qualifikation, beim 1:1 gegen Schweden sowie beim 2:1-Sieg in Moldawien. Seit nun mehr fünf Runden ist die Abwehr nicht mehr bezwungen worden.

Österreich nahm die Qualifikation vom dritten Topf aus in Angriff. Gleich mehrere Equipen, die nicht aus den beiden ersten Töpfen starteten, lassen derzeit aufhorchen: In Gruppe A liegt Island auf Rang 1 – gestartet aus Topf 5. In Gruppe B liegt Wales an der Spitze (Topf 4). In der Gruppe C liegt die Slowakei (Topf 3) punktgleich mit Spanien auf Rang zwei. Und in der Gruppe F stehen Nordirland (Topf 5) und Rumänien (Topf 3) auf den beiden vordersten Positionen.

Österreichs Nationalteam so stark wie nie (Bild: Wikipedia/Ailura).
Österreichs Nationalteam so stark wie nie (Bild: Wikipedia/Ailura).

Island – die neuen Stars in Europa

Schon jetzt ist klar, dass den Isländern die EM-Teilnahme auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen ist: Die direkten Verfolger treffen noch aufeinander und nehmen sich dabei unweigerlich gegenseitig Punkte.

Längst ist Island keine Fussball-Eintagsfliege mehr. Doch mit dem 1:0-Auswärtssieg bei den Niederlanden ist das Wunder nahezu komplett. Die Mannschaft von der nordischen Insel startete von Topf 5 aus ins EM-Qualifikations-Geschehen.

Zu Beginn der Quali hält sich der erhaltene Kredit in einem überschaubaren Rahmen. Der 3:0-Heimsieg über die Türkei gilt als Achtungserfolg. Der 2:0-Heimsieg über die Niederlande lässt dann aber aufhorchen – und dazwischen liegt ein 3:0-Ausswärtssieg in Lettland. Aus dem Fussballzwerg ist ein solider Tabellenführer geworden.

In der zweiten Hälfte der Quali folgen nun ein 2:1-Triumph über Tschechien und das 1:0 gegen die Niederlande.

Zittern müssen jetzt die Niederländer: Am 8. Spieltag folgt das Duell in der Türkei und in der 10. Runde folgt das delikate Spiel gegen Tschechien. Ein Abrutschten auf den vierten Rang würde eine EM ohne die Niederländer bedeuten.

Ebenfalls als Tabellenführer behautet sich Wales, diese Mannschaft nahm die Qualifikation vom vierten Topf aus in Angriff. Nach sieben Spieltagen steht diese Elf noch immer ohne Niederlage da. Rechnerisch könnte Wales zwar noch auf Rang 3 gedrängt werden (was in die Playoffs führen würde) doch bei der aktuellen Performance unwahrscheinlich, zudem müsste die Direktbegegnung zwischen Israel und Belgien zusätzlich zu Ungunsten von Wales verlaufen.

Szene aus einem Duell zwischen Dänemark und Island (Bild: Wikipedia / Tobias Klenze / CC-BY-SA 3.0).
Szene aus einem Duell zwischen Dänemark und Island (Bild: Wikipedia / Tobias Klenze / CC-BY-SA 3.0).

Island-Star zu FC Basel

An der kommenden Fussball-Europameisterschaft dürfte Island brillieren, dies mit Birkir Bjarnson (27). Laut «Blick» steht nun der FC Basel kurz davor, den Mittelfeldspieler zu verpflichten. Zuletzt spielte Bjarnson in Italien, zunächst bei Sampdoria Genua in der Seria A und zuletzt bei Pescara Calcio in der Serie B.

Mit Island zeigt er derzeit einen beachtlichen Höhenflug: Die Mannschaft führt die Tabelle klar und deutlich an, unter anderem wurde die Türkei 3:0 besiegt, die Niederlande 2:0 und Tschechien 2:1. Wie bei Bjarnson ist den isländischen Spielern eigen, dass sie in grossen Ligen in Europa spielen und dadurch das nötige Know-how in die Nationalmannschaft hinein tragen.

 

Birkir Bjarnson, isländischer Nationalspieler (Bild: Wikipedia/Tobias Klenze/CC-BY-SA 3.0).
Birkir Bjarnson, isländischer Nationalspieler (Bild: Wikipedia/Tobias Klenze/CC-BY-SA 3.0).