Albanien, Island und Nordirland sind Europas neue Helden

Wie nie zuvor zeigen sich die Mannschaften aus den Töpfen 3 bis 5 im Aufwind. Direkt für die Europa-Meisterschaft qualifiziert sind nicht etwa vorwiegend Kandidaten aus den Töpfen 1 und 2. Im Gegenteil, die Verteilung der EM-Starter ist äusserst breit: Zehn Teams stammen zwar aus den beiden topgesetzten Positionen, neun weitere jedoch nicht, fünf Mannschaften stammen aus Topf 3, eine weitere aus Topf vier und drei Teams gelang der Aufstieg von Topf 5 an die EM-Endrunde.

 

Beispiel Albanien, zum erweiterten Kader gehören mehrere Spieler, die in der Schweiz engagiert sind, so etwa Shkelzen Gashi, Taulant Xhaka und Aliji Naser vom FC Basel, Burim Kukeli vom FC Zürich und Migjen Basha vom FC Luzern.

 

Topf 1 ist 6 mal vertreten: Deutschland, England, Italien, Portugal, Russland, Spanien.

Topf 2 ist 4 mal vertreten: Belgien, Kroatien, Schweiz, Tschechien.

Topf 3 ist 5 mal vertreten: Österreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Türkei.

Topf 4 ist 1 mal vertreten: Wales.

Topf 5 ist 3 mal vertreten: Albanien, Island, Nordirland.

 

Albanien in einem Spiel gegen die Schweiz (Bild: Wikipedia/Albinfo).
Albanien in einem Spiel gegen die Schweiz (Bild: Wikipedia/Albinfo).

Albanien trumpft auf

Historisches geschieht in der Gruppe I der EM-Qualifikation: Albanien ist auf dem besten Weg, sich erstmals für die Endrunde zu qualifizieren, auch wenn sich die Mannschaft gegen Portugal geschlagen geben musste. Der Auswärtspunkt in Dänemark war übers Wochenende dennoch von wegweisender Bedeutung. Dänemark kann noch auf maximal 15 Punkte kommen, dazu wäre aber ein Sieg in Portugal nötig. Albanien seinerseits kann dagegen noch gegen Armenien antreten, dieses Team hat bisher erst zwei Punkte erkämpfen können.

Die Leistung schlägt sich unter anderem in der FIFA-Weltrangliste nieder: Albanien liegt mittlerweile vor Mannschaften wie Russland, Schweden und der Türkei. Derzeit finden sich die Südost-Europäer auf dem 25. Rang, so gut wie noch nie.

Ebenfalls an der Endrunde anzutreffen sein dürften Wales (aus Topf 4 gestartet) und Nordirland (Topf 5). Wales, mit Real-Madrid-Star Gareth Bale, trotzte zuletzt Israel in der Gruppe B einen Punkt ab und Nordirland hielt gegen Ungarn stand und verteidigte dadurch seine Tabellenführung in der Gruppe F.

Blick in die Elbasan Arena (Bild: Wikipedia/Vergogc).
Blick in die Elbasan Arena (Bild: Wikipedia/Vergogc).

Österreich stark wie nie

So stark war Österreich noch nie: In der jüngsten FIFA-Weltrangliste liegt die Mannschaft auf der 13. Position. Und das hat einen Grund: In der Gruppe G der EM-Qualifikation dominiert Österreich nach Belieben. Ungeschlagen und mit sechs Siegen aus sieben Spielen ist der Mannschaft die EM-Teilnahme nur noch in der Theorie zu nehmen: Sieben Punkte Vorsprung auf Schweden und acht auf Russland sind zu verzeichnen, wobei Schweden und Russland nicht mehr aufeinandertreffen.

Zu den Glanzpunkten der Österreicher gehören zwei 1:0-Triumphe über Russland. Zudem kassierte das Team erst zwei Gegentreffer, dies gleich in den beiden ersten Runden der Qualifikation, beim 1:1 gegen Schweden sowie beim 2:1-Sieg in Moldawien. Seit nun mehr fünf Runden ist die Abwehr nicht mehr bezwungen worden.

Österreich nahm die Qualifikation vom dritten Topf aus in Angriff. Gleich mehrere Equipen, die nicht aus den beiden ersten Töpfen starteten, lassen derzeit aufhorchen: In Gruppe A liegt Island auf Rang 1 – gestartet aus Topf 5. In Gruppe B liegt Wales an der Spitze (Topf 4). In der Gruppe C liegt die Slowakei (Topf 3) punktgleich mit Spanien auf Rang zwei. Und in der Gruppe F stehen Nordirland (Topf 5) und Rumänien (Topf 3) auf den beiden vordersten Positionen.

Österreichs Nationalteam so stark wie nie (Bild: Wikipedia/Ailura).
Österreichs Nationalteam so stark wie nie (Bild: Wikipedia/Ailura).