«Ohne Müller, siegen wir zu null!»

Im Spiel gegen die GCK Lions muss der SC Langenthal auf Verteidiger Yves Müller verzichten, der verletzt rund zwei Spiele fehlen dürfte. Ohne ihn siegte der SCL in Küsnacht gegen die GCK Lions mit 3:0 Toren. Ein «zu Null» ohne den Abwehrspieler, der kürzlich mittels B-Lizenz von den SCL Tigers und unterzeichnete kürzlich einen Zwei-Jahres-Vertrag in Langenthal unterzeichnete? Da war doch mal was … Richtig: Am 1. November 2011 spielte der SCL ebenfalls in Küsnacht gegen die GCK Lions und damals fehlte Müller ebenfalls verletzt, war aber mit dem Team mitgereist. Auch damals setzte sich das Berner Team durch, mit 2:0. Damals sangen seine Kameraden: «Ohne Müller, siegen wir zu null!» Der betroffene stand mitten in der Garderobe und grinste – und zuletzt gewann der SCL in der Saison 2011/12 den Titel. Diesmal wurde der Song übrigens nicht angestimmt. Detail am Rande: Auch damals rückte Langenthal nach dem Spiel auf den zweiten Rang vor, so wie jetzt; damals wurden die Plätze mit dem EHC Visp getauscht.

Es war übrigens der vierte «zu Null»-Sieg des SCL in Küsnacht. Und es war das vierte Shut-out der Langenthaler in dieser Saison: 5:0 gewann das Team von Trainer Per Hanberg auswärts gegen die Ticino Rockets, 4:0 beim HC Thurgau, und je 3:0 beim EHC Visp und nun den GCK Lions – mit anderen Worten: Alle vier Shut-outs der laufenden Meisterschaft gelangen dem Team auf fremdem Eis.

Yves Müller (Bild: SC Langenthal).

Neu bei den GCK Lions – Pascal Pelletier zurück in der Schweiz

Während zwei Jahren amtete Pascal Pelletier als Captain der SCL Tigers, ein weiteres kam als Assistenz-Captain dazu. Nach einem Zwischenjahr in Nordamerika zog es den Kanadier in den Osten in die Kontinental Hockey League. Dort war er innerhalb von zwei Jahren bei drei verschiedenen Mannschaften unter Vertrag. Zunächst trat er für das inzwischen nicht mehr in der KHL figurierenden, kroatischen Mannschaft Medvescak Zagreb auf Punktejagt (2014/15) und in der Folgesaison spielte er zunächst 16 Spiele für Admiral Wladiwostok, ehe die Reise mit Jokerit Helsinki weiterging.

In der «ewigen KHL-Spielerliste» rangiert Pascal Pelletier auf dem 559. Platz, mit 50 Skorerpunkten (19 Tore 31 Assists) in 92 Spielen, dabei liess er etliche Spieler hinter sich, die deutlich mehr Matches bestritten.

Vergangene Saison stand Pelletier wieder auf AHL-Eis, beim New Yorker Team Utica Comets, gleich wie schon in der Saison 2013/14. Nun ist er zurück auf Schweizer Eis, bei den GCK Lions in der Swiss League – und wer weiss, vielleicht plötzlich auch zwischendurch in den Reihen der ZSC Lions.

Pascal Pelletier, hier noch im Dress der Utica Comets (Bild: Wikipedia/Leech44).

Prognose der NLB-Saison – die Liga ist stark wie selten

Wie selten zuvor ist eine Prognose der ersten sechs Plätze ungemein schwierig geworden. Hinter den SC Rapperswil-Jona Lakers gilt es allesamt starke Mannschaften wie der SC Langenthal, der EHC Olten, den verstärkten HC La Chaux-de-Fonds, den um ein Jahr gereiften EHC Visp sowie den nicht schwächer gewordenen HC Ajoie sinnvoll einzureihen – und in dieser Aufzählung fehlt Red Ice Martigny, ein Team das in den letzten Saisons verschiedentlich in die Top-4 vorgestossen ist. All diese Mannschaft verteilen sich Aufgrund der Schwerkraft der Tabelle nicht auf zwei, drei Plätze sondern auf deren sieben.

 

Und dahinter dürfte es ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen um den achten Playoff-Platz geben. Überraschungen und generelle Abweichungen wie immer vorbehalten.

 

Rang 1 SC Rapperswil-Jona Lakers

Die St. Galler stehen vor ihrer zweiten NLB-Saison seit dem Abstieg aus der NLA. Gegenüber dem Vorjahr dürfte die Mannschaft in der Offensive leicht eingebüsst haben, namentlich durch die Abgänge von Raphael Kuonen und Roman Schlagenhauf. Doch in der Defensive konnte das Team vom Zürichsee leicht zulegen. Der Vorjahresfinalist und Qualisieger will erneut in den Final.

 

Rang 2 EHC Olten

Der EHC Olten tritt mit bewährten Kräften an, das Gros der Mannschaft ist zusammengeblieben, spektakuläre Transfers sind jedoch ausgeblieben. Mittelfristig lautet das Ziel, in die NLA aufzusteigen, aber nicht um jeden Preis und nicht mit der Brechstange. Das aktuelle Team stand in den letzten beiden Saisons je einmal im Finale und einmal im Halbfinale und in der Saison davor überzeugte die Equipe mit dem Qualifikationssieg. Die Solothurner dürften auch heuer wieder ein gehöriges Wort mitsprechen.

 

Rang 3 HC La Chaux-de-Fonds

Zwar lag das Team aus dem Neuenburger Jura nach der vergangenen Qualifikation «nur» auf dem vierten Rang, allerdings bloss drei Punkte hinter Rang drei und sieben Zähler hinter Platz zwei. Auf die neue Saison hin sind die Nordwestschweizer eher stärker geworden als in der vergangenen Saison, die Namen dürften erneut Offensivspektakel bieten.

 

Rang 4 SC Langenthal

Beim SC Langenthal dürfte die Defensive etwas an Stabilität gegenüber dem Vorjahr verloren haben. Zwar ist namentlich Philipp Rytz zum Kader hinzugestossen, jedoch ist Philipp Seydoux weg und Routinier Marco Schüpbach fällt womöglich die ganze Saison über aus. Gespannt sein darf man auf das Experiment mit Joel Fröhlicher im Sturm; eine Rolle die er ab und an bereits gespielt hatte; sowohl beim SC Langenthal wie auch beim EHC Biel.

 

Rang 5 HC Ajoie

Die ganz grossen Transfer-Knaller sind auch in der Nordschweiz ausgeblieben, dazu fehlt das ganz grosse Budget. Doch im grossen und ganzen ist jedoch auch der Überraschungsmeister zusammengeblieben und namentlich Trainer Gary Sheehan – der gerade eben bis 2019 vorzeitig verlängerte – stellt sein Team jeweils vorzüglich ein; dies war lange Jahre beim HC La Chaux-de-Fonds zu sehen und nun zuletzt auch bei Ajoie. Gut möglich, dass die Jurassier erneut überraschen.

 

Rang 6 EHC Visp

Der EHC Visp verjüngte sich hinsichtlich der vergangenen Saison, das Team ist nun aber ein Jahr gereift und bereits in der letzten Saison fehlte nur ein Sieg um auch mit der jüngeren Mannschaft schliesslich ins Halbfinale vorzustossen. Die Walliser dürften erneut einen Schritt nach vorne gemacht haben; ein Coup auf Kosten der weiter oben einrangierten Clubs wäre keine Sensation, sondern ein Anknüpfen an die Zeit kurz davor – in den früheren Saisons standen die Südschweizer regelmässig im Halbfinale oder im Finale.

 

Rang 7 Red Ice Martigny

Spätestens seit der letzten Saison dürfte sich herumgesprochen haben, dass Red Ice Martigny nicht mehr zu unterschätzen ist. Seit der Rückkehr in die NLB steigerten sich die Unterwalliser: In der ersten Saison reichte es knapp fürs Viertelfinale, in der zweiten bereits ohne Zittern und in den beiden letzten Saisons zogen die Westschweizer jeweils ins Halbfinale ein. Gut möglich, dass die Mannschaft sich erneut einen Platz unter den besten vier sichert, wenn eines der Top-Teams patzert.

 

Rang 8 EHC Winterthur

«Winti» gehört bei den hinteren Teams sowie den Liganeulingen zu den Transfersiegern. Namentlich Spieler wie Adrian Wichser und Fadri Lemm (beide Hockey Thurgau) sowie Marwin Leu (EHC Visp) sorgen dafür, dass die Zürcher sich beim Rennen um die Playoff-Plätze diesmal bessere Chancen ausrechnen können.

 

Rang 9 GCK Lions

Wenn es eng für den EHC Winterthur wird, dürfte dies insbesondere mit den GCK Lions zusammenhängen. Das zweite Zürcher Team in der Liga tritt mit dem üblichen Konzept an: Das Farmteam der ZSC Lions setzt auf pfeilschnelle, technisch gutausgebildete junge Talente, die Nationalliga-Erfahrung sammeln sollen.

 

Rang 10 Hockey Thurgau

Durch den Sparkurs, dem unter anderem die ausländischen Verstärkungen zum Opfer fielen und Adrian Wichser und Fadri Lemm zum EHC Winterthur führten, dürfte es für die Ostschweizer schwieriger als in den beiden vergangenen Jahren sein (jeweils Rang), sich für die Playoffs zu qualifizieren.

 

Rang 11 EVZ Academy

Die EVZ Academy wird durch den EVZ gespeist, dennoch dürfte sich «Zug 2» hinter den GCK Lions einreihen, obschon es sich ebenfalls um ein klassisches Farmteam handelt. GCK hat einwohnermässig wie clubmässig (mehrere 1. Liga-Vereine im Grossraum) das ungleich grössere Einzugsgebiet, zudem läuft die Lions-Organisation seit mehr als einem Jahrzehnt gut durchgestrählt und durchorganisiert, während Zug nun die erste Saison bestreitet.

 

Rang 12 Ticino Rockets

Die Ticino Rockets werden mit Spielern von Lugano und Ambri bestückt; die Aktienmehrheit liegt bei den Leventinern. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Ambri, das meist mehr oder weniger heftig in den Abstiegskampf verstrickt ist, in der NLB eine Übermannschaft auf das Eis stellen wird …

GCK Lions und Hockey Thurgau sorgen für Hitchcock-Finish

Die GCK Lions liegen neun Runden vor Qualiende auf dem neunten Rang, acht Punkte hinter Hockey Thurgau. Auf den ersten Blick sieht dies nach einer leichten Sache aus, drei Siege und das Team aus Weinfelden wäre abgefangen. Doch die Lage ist deutlich verzwickter. Um aufzuholen müssen die GCK Lions nämlich nicht «nur» pro Runde im Schnitt 0,82 Punkte aufholen. Gleichzeitig muss nämlich auch noch der Schnitt der Ostschweizer mitgegangen werden und dieser beträgt pro Match rund 1,06 Zähler. Diese sind zwar ebenfalls überschaubar, doch zusammengezählt müssten die Lions eben rund 1,88 Punkte nach Hause bringen.

In den letzten 15 Spielen konnten die GCK Lions 18 Punkte sammeln, somit kommt das Team auf einen Schnitt von 1,2 Punkten pro Runde. Diesen Schnitt auf die nächsten neun Runden aufgerechnet ergäben 10,8 Punkte, die Lions würden also auf 41 Punkte zum Qualiende kommen. In der gleichen Zeit – also in den letzten 15 Matches – konnte Hockey Thurgau noch sechs Punkte sammeln, im Schnitt also 0,4. Somit würden die Ostschweizer, noch 3,6 Punkte bis zum Ende der Qualifikation holen und somit auf 44 Punkte kommen, drei vor den GCK Lions. Ausser die Lions würden die Direktbegegnung am 5. Februar gewinnen. Es könnte also noch einmal eng werden.

Zur Erinnerung: In der letzten Saison kämpften ebenfalls die GCK Lions und Hockey Thurgau um den achten Playoff-Rang. Erst in der Schlussminute wurde das Fernduell entschieden, mit einem Last-Seconds-Tor hievten sich die Ostschweizer noch über den Strich und schickten die Zürcher in die Ferien.

Möglich, dass es in dieser Saison nun umgekehrt ausgeht. Und gut möglich, dass Alex Nikiforuk zu den prägenden Spielern gehören wird, derzeit ist der Kanadier einer der fleissigsten Skorer im Kader der Lions.

Alex Nikiforuk, Stürmer bei den GCK Lions (Bild: GCK Lions/Walo Da Rin).
Alex Nikiforuk, Stürmer bei den GCK Lions (Bild: GCK Lions/Walo Da Rin).

Daniel Guntern im Team der Runde

Die GCK Lions setzen ihren Siegeskurs fort: 5 der letzten 13 Spiele entschieden die Zürcher für sich. Mit diesem daraus resultierenden Punkteschnitt würde die Mannschaft einen Rang unter den ersten acht erreichen. Allerdings bleiben jetzt noch 11 Runden um 11 Punkte Rückstand aufzuholen, das würde knapp, da das Team nicht nur pro Runde exakt einen Zähler aufholen müsste, sondern auch den Schnitt von Thurgau mitgehen und dieser liegt bei 1,1 Punkten; die Lions müssten somit in den letzten elf Matches 2,1 Zähler holen. Beim 2:1-Sieg nach Penaltys in Martigny gehörte Goalie Daniel Guntern zu den tragenden Spielern.

Im Spitzenkampf zwischen den Rapperswil-Jona Lakers und dem HC La Chaux-de-Fonds wendet das Team aus dem Neuenburger Jura einen 1:3-Rückstand in einen 5:3-Sieg. Dieses Spiel zeigt, dass die Playoffs packend werden dürfen, da die ersten vier Teams ausgesprochen stark sind und sich kein Ausgang der Duelle mit gutem Gewissen vorhersagen lässt.

Schon nach 29 Sekunden traf Julian Schmutz für den EHC Visp, auswärts beim EHC Olten. Doch vor über 4000 Zuschauern liess sich das Solothurner Spitzenteam nicht allzu lange schockieren. EHCO-Captain Stefan Hürlimann leitet die Wende ein: Noch in der gleichen Minute legte er für Diego Schwarzenbach zum Ausgleich vor und rund drei Minuten später erzielte er den Ausgleich.

Der SC Langenthal festigt seine Leader-Position, wenn auch mit einem Hänger: Nach der 3:0-Führung gönnte sich die Mannschaft ein längeres Time-out bei laufendem Spielbetrieb und plötzlich zeigte die Anzeigetafel ein 3:3. Danach allerdings legte der Tabellenführer wieder einen Zacken zu und ging zuletzt mit einem 6:3-Sieg nach Hause. SCL-Captain Stefan Tschannen war an fünf der sechs Treffer beteiligt. Josh Primeau liess sich zwei Tore gutschreiben, eines davon mit einem gewitzten Back-hand-Heber.

Der HC Ajoie besiegt den EHC Winterthur mit einem deutlichen und diskussionslosen 5:1.

Stefan Tschannen (SCL)

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Stefan Hürlimann (Olten)

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Josh Primeau (SCL)

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Jordane Hauert (Ajoie)

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Arnaud Jaquet (HCC / für einmal rechts)

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Daniel Guntern (GCK Lions)

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Am Dienstag erfolgt nun bereits der nächste Spitzenkampf: Der HC La Chaux-de-Fonds empfängt den SC Langenthal.

Kantersieg im Duell der Tabellenhälften

Die Tabelle lügt nicht, dies zeigt der jüngste Spieltag in der Nationalliga B des Schweizer Eishockeys. In der jüngsten Vollrunde der Qualifikation stand die «Top 5» den Clubs der Tabellenränge 6 bis 10 gegenüber. Nach den 32 vorangegangenen Runden sollte die Rangliste zudem solide genug gewesen sein, um darüber Auskunft zu geben, welches Team welche Leistungen erbracht hat.

Nicht die geringsten Überraschungen waren zu beobachten: In den fünf Begegnungen setzten sich ausnahmslos die Favoriten durch. Anbei die Übersicht chronologisch der Rangliste – einzig die Lakers spielten auf fremdem Terrain.

    Tore Punkte  
         
SC Langenthal (1.) EHC Winterthur (10.) 5:2 3:0  
Lakers (2.) EHC Visp (6.) 5:2 3:0  
Olten (3.) Red Ice (7.) 7:6 n.P. 2:1  
La Chaux-de-Fonds (4.) GCK Lions (9.) 6:1 3:0  
HC Ajoie (5.) Hockey Thurgau (8.) 7:1 3:0  
         
GESAMT   30:12 14:1  
         

Die erste Tabellenhälfte gewann also mit grösster Deutlichkeit: 30:12 Tore und 14:1 Punkte sprechen also auch in der Momentaufnahme des Spieltags eine deutliche Sprache.

Tim Ulmann will GCK Lions in Playoffs führen

Der neue Captain der GCK Lions heisst Tim Ulmann. Während sieben Saisons spielte er bereits für die Löwen, ehe er 2013 vom Zürichsee an den Lac Leman zum Lausanne HC wechselte. Jetzt, als Spielführer von GC will er seine Karriere neu lancieren. Mit «zweiteliga.org» sprach Ulmann über sein Team, die NLB sowie seine Laufbahn.

 

Tim Ulmann, wie ist es für sie, als Captain zurück zu den GCK Lions zu kommen?

Tim Ulmann: Es ist ein sehr gutes Gefühl. Als ich ging, kannte ich alle im Team, nun hat sich vieles verändert, vom heutigen Kader spielte ich noch mit einer Person zusammen. Vieles ist neu geworden und auch meine Rolle ist ganz anders.

 

Ist es Vorteil, vor der Übernahme des Captain-Amts zwischenzeitlich bei anderen Teams gewesen zu sein?

Es muss sich alles wieder neu bilden, früher war ich bereits Assistenzcaptain. Doch wie in jeder Saison lernt man nun wieder neue Leute kennen. Die neue Saison bietet neue Chancen.

 

Und dazu kommen zwei neue Teams. Für die GCK Lions bedeutet das zudem zwei zusätzliche Derbys, wie blicken Sie der neuen Zusammensetzung der Liga entgegen?

Ich bin sicher gespannt auf Rapperswil, das gibt ein Zürichsee-Derby. Der Absteiger will direkt wieder aufsteigen. Für uns wird es spannend, auf ein neues Team zu treffen. Von Winterthur weiss man insgesamt wenig, ein paar Spieler kenne ich aber. Es ist cool, dass die Distanz bei diesem Gegner kurz ist. Auch auf dieses Team bin ich gespannt.

 

Was ist von der nächsten Saison zu erwarten?

Es wird extrem schwierig, in der Vorbereitung verzeichneten wir einen kurzen Unterbruch, weil viele Spieler mit der Nachwuchs-Nati unterwegs waren. Wir sind aber eine motivierte Truppe, unser Ziel sind die Playoffs, die wurden in den letzten zwei Jahren nicht erreicht. Immer eine Frage ist, wer bei den ZSC Lions eingesetzt wird. Wenn wir komplett sind, sind wir aber schlagfertig. Von uns ist viel Energie zu erwarten.

 

Sie spielten 84 Spiele in der NLA, machen Sie in diesem Jahr die 100 komplett?

Bei mir ist dies nicht das Hauptthema, da beim «ZSC» eher zu viele als zu wenige Spieler sind. Das ein oder andere Spiel kann sich aber schon ergeben. Doch ich habe bei den GCK Lions unterschrieben, um wieder an die Leistung von früher anzuknüpfen und meine Karriere voranzutreiben.

 

Auch um die Karriere neu zu lancieren?

Ja, denn ich war nicht immer glücklich hin und hergeschoben zu werden. Sicher machte es Freude, an den verschiedenen Orten zu spielen, aber ich bin lieber bei einem Team um es mit diesem durchzuziehen. Das hat etwas gefehlt. Neben meinem Engagement bei GC besuche ich eine Wirtschaftsschule.

 

Sie traten bislang 287 Mal in der NLB an und 84 Mal in der NLA, da wären sogar zwei Jubiläen möglich.

Schön wäre das natürlich, doch ich spiele nicht wegen solchen Jubiläen.

Tim Ulmann, Captain der GCK Lions (Bild: GCK Lions/Walo da Rin).
Tim Ulmann, Captain der GCK Lions (Bild: GCK Lions/Walo da Rin).

«Wir wollen zwei Teams hinter uns lassen»

Für die GCK Lions ändert sich einiges: Mit dem EHC Winterthur und den SC Rapperswil-Jona-Lakers spielen nächste Saison fast aus dem Nichts heraus zwei Clubs in nächster Nähe. Zweiteliga.org sprach mit Hans Peter Rathgeb, Medienbetreuer der GCK Lions über die neue Ausgangslage.

Hans Peter Rathgeb, auf einen Schlag zwei zusätzliche Derbys – kommt jetzt die Stunde der GCK Lions?

Wir erhofften uns schon lange, dass der EHC Winterthur raufkommt. Das erste Spiel in der neuen Saison tragen wir daheim gegen Visp aus. Am Samstag folgt Winterthur auswärts und am Dienstag steht das Auswärtsspiel in Rapperswil auf dem Programm. Also alles in der Nähe. Ein wichtiger Faktor für uns ist, dass es während drei Jahren keinen Absteiger gibt, man muss keine Sprünge machen um mitzuhalten. Vor einem Jahr hatten wir 13 Punkte Rückstand auf den Playoff-Platz. In der letzten Saison waren wir Punktegleich. In den Schlussminuten entschied ein einziges Tor gegen uns.

Wie sieht der Kader der nächsten Saison aus?

Mit einem Durchschnittsalter von 20,15 Jahren startete das Kader des NLB-Teams der GCK Lions Anfang Mai das Sommertraining. Dies ist das jüngste Kader, das es je gab in der zweithöchsten Spielklasse. 13 der 26 Kaderspieler werden bei Saisonbeginn Anfang September noch nicht 20 Jahre alt sein. Weitere acht sind noch nicht 21 und weitere drei noch nicht 22. Nur die beiden Ausländer, der neue Teamleader und Captain Tim Ulmann – mit Jahrgang 1987 – und Verteidiger Florian Schmuckli – mit 1993 – sind darüber. Erstmals holten wir auch zwei junge Ausländer, beide sind 25 Jahre alt. Auch sie können sich für die NLA aufdrängen.

Was ist von der nächsten Saison zu erwarten?

Jetzt sind zehn Teams in der Liga, man muss also zwei Clubs hinter sich lassen. Das ist unser Mindestziel. Das wichtigste aber ist, dass die Spieler weitergebracht werden. Sportlich sind wir nahe dran, viele Spiele haben wir nur mit einem Tor Unterschied verloren. Der Hauptmangel liegt im Abschluss, da fehlt der letzte Zwick, dies Aufgrund der Erfahrung.

Viele Stars stammen aus den Reihen der GCK Lions, welche Spieler muss man sich in dieser Saison merken – wie in den letzten Jahren beispielsweise Dennis Malgin und Jonas Siegenthaler?

Bei den jungen Spielern wird dies im Laufe der Saison ersichtlich. Mit Tim Ulmann kehrt ein ehemaliger Spieler aus der Lions Organisation zurück. Mit seinen erst 27 Jahren ist aber auch er noch nicht am Ziel seiner Karriere. Auch er hat noch immer die NLA im Visier. Tim hat bisher 257 Spiele in der NLB absolviert, davon 215 bei den GCK Lions und 84 in der NLA. Insgesamt hat er bisher in der National League 51 Tore, 74 Assists und 125 Scorerpunkte erzielt.

 

Hans Peter Rathgeb, Medienbetreuer der GCK Lions (Bild: zVg).
Hans Peter Rathgeb, Medienbetreuer der GCK Lions (Bild: zVg).