Zwei Cup-Test-Leckerbissen im Mittelland

Erstmals lädt der SC Langenthal zum Berner Cup. Der NLB-Meister trommelt dabei eine Runde in die Eishalle Schoren, die sich sehen lassen kann: Vom 15. bis 18. August stehen neben dem Gastgeber der amtierende Meister SC Bern sowie der EHC Biel und die SCL Tigers auf dem Eis; unter anderem wartet die Begegnung zwischen den beiden Meistern.

Der aufstiegsambitionierte EHC Olten lädt ebenfalls zu einem Leckerbissen. Im Stadion Kleinholz messen sich die Mannschaft von Bengt-Ake Gustaffson in der Gruppe B mit Hockey Thurgau und dem EHC Freiburg (2. DEL) und in der Gruppe A begegnen sich der HC Fribourg-Gotteron (National League), sowie die Straubing Tigers und die Düsseldorfer EG (beide DEL). Anschliessend folgt ein Vergleich mit einem Team aus der anderen Gruppe. Dieses Turnier geht vom 22. bis 26. August in Olten über die Bühne. Dieser Cup wird bereits zum dritten Mal durchgeführt.

Noch ein anderes Schweizer-Team aus der Swiss-League (früher NLB) lädt zwei deutsche Teams in die eigene Halle: Vizemeister SC Rapperswil-Jona Lakers tritt unter anderem auf eigenem Eis gegen Adler Mannheim (15. August) und die Heilbronner Falken (22. August) zum Test an.

Der HC Lugano läuft ein, in die Eishalle Schoren in Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

SC Langenthal und EHC Olten zum Start im Dauerduell

Pünktlich zum Saisonstart wird das Derby zwischen NLB-Titelverteidiger SC Langenthal und dem ambitionierten Aufstiegsaspiranten EHC Olten zu Tode gespielt. In den ersten sechs respektive sieben Matches stehen sich die beiden Clubs aus dem Mittelland nicht weniger als dreimal gegenüber.

Gleich zum Saisonauftakt reist der SC Langenthal am Mittwoch, 13. September in die Dreitannenstadt um mit dem Derbypartner um die ersten drei Punkte der neuen Meisterschaft zu ringen.

Und kaum sind die beiden Teams mit dem Auslaufen fertig, stehen sie sich schon wieder gegenüber: Am Dienstag, 19. September bestreiten die beiden Mannschaften – erneut in Olten – den Cup-16tel-Final.

Und wiederum nur wenige später, am 6. Oktober, stehen sich die beiden Mannschaften im fünften Qualifikationsspiel gegenüber, diesmal in Langenthal.

Der EHC Olten spielt das Derby innerhalb seiner ersten sieben Ernstkämpfe nicht weniger als dreimal (Chronologisch: Langenthal, Langenthal, Visp, La Chaux-de-Fonds, Rapperswil, Thurgau, Langenthal), und der SCL sogar innerhalb von sechs Spielen dreimal (Olten, Visp, Olten, Academy, Rockets, Olten).

Sogar achtmal stehen sich Ajoie und La Chaux-de-Fonds gegenüber – dies weil Red Ice Martigny wegfällt und dadurch die zusätzlichen Spiele der Regionalgruppe zwei zusätzliche Matches erfordern, damit diese beiden Westschweizer auf gleich viele Spiele wie die anderen Mannschaften kommen.

Choreo des EHC Olten (Bild: zweiteliga.org).

Jetzt ist der SC Langenthal-Trainer-Code entschlüsselt

Zunächst der Fakt zum Trainerwechsel beim amtierenden Meister SC Langenthal: Mit Per Hanberg

trainiert erstmals ein Schwede das Team aus dem Oberaargau. Zuletzt coachte er Karlskrona HK in der höchsten schwedischen Liga. Hanberg ersetzt nun Meistertrainer Jason O’Leary, der nach einiger Bedenkzeit in die National League (früher Nationalliga A) zu Servette wechselt, als zweiter Assistenztrainer.

Und nun zur Entschlüsselung des Trainer-Codes: Kein anderes Team in der Swiss League (früher Nationalliga B) wechselt seine Trainer-Position dermassen konsequent und profiliert nach Nationen. Schweden ist bereits das siebte Land in Folge, welches an der Bande des SCL vertreten ist.

Zur Chronologie: Mit Heinz Ehlers coachte am dem 16. November 2009 ein Däne die Mannschaft, 2013 führte er das Team zum Titel. In der Saison 2010/2011 assistierte in der Russe Albert Malgin. Diesem folgte der Schweizer Olivier Horak, welcher später Head-Coach wurde. Sein Assistent wiederum war Jason O’Leary, der gleich drei Herkünfte nennen kann. Primär Kanada, zudem fliesst in seinen Adern japanisches und indianisches Blut (etwas weiter zurück kommt sogar noch irisches dazu, doch dieses wird in der Liste hier nicht berücksichtigt). Jason O’Leary im Laufe der vergangenen Saison zu «zweiteliga.org» über seine indianischen Wurzeln: «Wir bezeichnen uns nicht als kanadisch oder amerikanisch, sondern als „Nation“.» Auch bekannt als «First Nations». «Ich habe Wurzeln in der Passamaquoddy-Nation, die auf kanadischem wie amerikanischem Boden ihr Gebiet hatte.»

Und nun also der Schwede Per Hanberg – schon jetzt darf man also gespannt sein, aus welcher Nation in ferner Zukunft der nächste Coach von SCL-Sportchef und Assistenzcoach Noël Guyaz verpflichtet wird.

Noch einmal die Nationen kurz in Übersicht (in alphabetischer Folge): Dänemark, Japan, Kanada, Passamaquoddy-Nation, Russland, Schweden und Schweiz.

Daniel Gerber

Der SC Langenthal feiert den NLB-Titel (Bild: zweiteliga.org).

Eishockey-Cup: Transfersieger trifft auf Meister

Gleich mehrere packende Derbys warten in den Sechszehntelfinals im Schweizer Eishockey Cup. Namentlich die Fights zwischen dem NLB-Transfersieger EHC Olten und dem amtierenden Meister SC Langenthal sowie dem Halbfinalisten HC Ajoie und dem Lausanne HC wie auch in der Ostschweiz zwischen dem erneut verstärkten EHC Winterthur und dem NLB-Finalisten SC Rapperswil-Jona Lakers dürften für Spannung sorgen.

Ein weiteres NLB-Direktduell wartet zwischen dem EHC Visp und dem HC La Chaux-de-fonds.

 

Die Paarungen:

Region Westschweiz:

HC Ajoie – Lausanne HC

EHC Visp – HC La Chaux-de-Fonds

Genève-Servette Ass. – Martigny Red Ice

HC Sion-Nendaz – Genève-Servette HC

HC Saint-Imier – HC Fribourg-Gottéron

 

Region Zentralschweiz:

EHC Olten – SC Langenthal

EHC Wiki-Münsingen – EV Zug

Argovia Stars – SCL Tigers

EHC Burgdorf – EHC Biel-Bienne

EHC Brandis – SC Bern

 

Region Ostschweiz:

Hockey Thurgau – EHC Kloten

EHC Winterthur – SC Rapperswil-Jona Lakers

EHC Seewen – HC Lugano

EVZ Academy – HC Ambri-Piotta

EHC Frauenfeld – ZSC Lions

EHC Dübendorf – HC Davos

 

Ohne Jason O’Leary: Umbruch beim Meister – Neuaufbau beim Derbygegner

Jason O’Leary und der SC Langenthal verlängern nicht. Kurz nach dem letzten Spiel gegen den HC Ambri-Piotta sagte der Meistertrainer zu «zweiteliga.org» dass seine Zukunft noch offen sei. Er werde in der nächsten Zeit in Kanada entscheiden.

Ganz überraschend kommt die Trennung nicht. Jason O’Leary (38) war bereits seit vier Jahren beim SCL. Mit 233 Coaching-Einsätzen (davon 148 als Head-Coach) ist er Rekordhalter beim Berner Team, noch vor Heinz Ehlers (215 Einsätze) und Olivier Horak (212) Einsätze. Horak und Ehlers holten zusammen den ersten Titel und O’Leary gemeinsam mit Noel Guyaz (138 Einsätze).

«Nach einem Titel braucht es manchmal neue Impulse», sagt Sportchef und Assistenztrainer Noel Guyaz. «Die Mannschaft und die Organisation sind stark.» Laut Pressemitteilung des Clubs lege man sich gegenseitig keine Steine in den Weg – auch O’Leary dürfte nach einer neuen Herausforderung streben.

Umbruch also beim Meister: Denn auch Arnaud Montandon (einer der besten Playoff-Skorer) sowie Marc Kämpf (nach Stefan Tschannen, Marc Eichmann und Brent Kelly der Spieler mit den viertmeisten SCL-Spielen) verlassen den Club. Montandon wechselt zu Ajoie, Kämpf zum SC Bern. Zudem zieht es Josh Primeau zu den Rapperswil-Jona Lakers. Mit Patrick Schommer, Robin Leblanc und Giacomo Dal Pian konnten interessante Neuzugänge vermeldet werden.

Bei Derby-Gegner Olten werden NLA-Aufstiegspläne geschmiedet. Unter Trainer Bengt-Ake Gustafsson wurden unter anderem Tim Bucher (von Visp), Devin Muller (La Chaux-de-Fonds), Simon Rytz (Biel), Simon Lüthi (Zug), Joel Fröhlicher (Basel), Silvan Wyss (Langnau) und Stanislav Horansky (Biel) geholt. Nicht weniger als 14 Neuzugänge wurden verpflichtet.

Jason O’Leary, Headcoach SC Langenthal (Bild: Presse SC Langenthal).

SCL mit Rekordsaison: Saison dauerte mehr als ein Jahr

Der SC Langenthal verliert auch das vierte Liga-Quali-Spiel, diesmal mit 0:2 und damit die Serie mit 0:4. «Die Enttäuschung ist da wenn man viermal nacheinander verliert», sagte SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf zu «zweiteliga.org». «Gleichzeitig lieferten wir die beste Saison der ganzen Club-Geschichte, mit dem Punkterekord, den Auftritten im Cup und dem Titel.» Das Sommertraining hatte am 7. April 2016 begonnen, die Saison dauerte bis am 13. April 2017 – also 372 Tage; mehr als ein Jahr. In ein paar Tagen werde man von einer grossen Saison sprechen. «In der Liga-Qualifikation fehlte der letzte Zwick vielleicht etwas. Zudem kam Peck dazu. «Etwa im zweiten Spiel als drei Sekunden vor Schluss eine Gross-Chance da war und in der Verlängerung der Pfosten getroffen wurde.»

SCL-Captain Stefan Tschannen: «Ambri hatte auch etwas Glück. Unseres war aufgebraucht, nachdem wir gegen Ajoie ein 2:5 noch wendeten und mit dem Sieg im Finale. Viele hatten uns schon vor dem Finale abgeschrieben, weil Jeff Campbell ausgefallen ist.»

Die gute Saison hatte in den Viertelfinals 2015/16 begonnen. Damals schied der SCL als Qualifikationszweiter früh gegen Red Ice Martigny aus. SCL-Trainer Jason O’Leary: «Wir waren enttäuscht und nicht zufrieden mit uns.» Entsprechend hart habe man in der Folge gearbeitet. Herausgekommen ist der NLB-Titel und eine Saison, die länger als ein Jahr gedauert hat.

SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf (Foto: zweiteliga.org).

Ein 0:4 in der Liga-Qualifikation gab es erst einmal

Gegen den HC Ambri-Piotta liegt der SC Langenthal 0:3 zurück. Nun gilt es, die Ehre der NLB zu retten. Denn die Liga-Qualifikation wird nun zum 17. Mal durchgeführt. Ein 0:4 für den NLB-Ligisten gab es erst einmal, und dies seit 13 Jahren nicht mehr. Anno 2004 musste sich der EHC Biel mit 0:4 gegen das NLA-Team Lausanne HC geschlagen geben.

Ein 4:0 für das NLB-Team wurde bislang dreimal registriert: 2002 triumphierte Servette-Genf in dieser Höhe über den EHC Chur, 2008 der EHC Biel über den EHC Basel und 2015 die SCL Tigers über die SCRJ Lakers.

 

Die bisherigen Liga-Qualifikationen (der A-Ligist ist zuerst genannt)

1999: SC Langnau – EHC Chur 4:3

2000: SCRJ Lakers – EHC Chur 4:1

2001: HC La Chaux-de-Fonds – Lausanne HC 2:4

2002: EHC Chur – Servette 0:4

2003: Keine Liga-Quali

2004: Lausanne HC – EHC Biel 4:0

2005: Lausanne HC – EHC Basel 3:4

2006: HC Fribourg-Gotteron – EHC Biel 4:2

2007: SCL Tigers – EHC Biel 4:1

2008: EHC Basel – EHC Biel 0:4

2009: EHC Biel – Lausanne HC 4:3

2010: EHC Biel – Lausanne HC 4:3

2011: HC Ambri-Piotta – EHC Visp 4:1

2012: HC Ambri-Piotta – SC Langenthal 4:1

2013: SCL Tigers – Lausanne HC 2:4

2014: EHC Biel – EHC Visp 4:1

2015: SCRJ Lakers – SCL Tigers 0:4

2016: Keine Liga-Quali

2017: HC Ambri-Piotta – SC Langenthal 3:0 (Zwischenstand)

SC Langenthal beim HC Ambri-Piotta (Bild: zweiteliga.org).

Jetzt verfügt Ambri über vier Matchpucks

Das dritte Spiel in der Liga-Qualifikation ist ein Abbild der zweiten Partie: Im Startdrittel geht der SC Langenthal in Führung: Brent Kelly trifft im Power-Play nach einem Weitschuss von Vincenzo Küng. Doch im ersten wie im zweiten Drittel hat der HC Ambri-Piotta mehr vom Spiel. Dies zahlt sich im Mitteldrittel aus. Sven Berger trifft ebenfalls nach einem Abpraller – bereits im zweiten Duell hatten die Tessiner im Mitteldrittel den Ausgleich erarbeitet.

Erneut verstreicht das Schlussdrittel ohne Treffer, womit sich die beiden Mannschaften in der Verlängerung gegenüberstehen. In Unterzahl muss sich der SCL schliesslich geschlagen geben: Michael Fora trifft in Überzahl.

Somit verfügen die Leventiner nun über vier Matchpucks. Der Vorentscheid dürfte somit gefallen sein. Rechnet man die Liga-Qualifikation aus dem Jahr 2012 dazu, so hat der SCL nun acht Ernstkämpfe in dieser Meisterschaftsphase gegen die Biancoblu bestritten und deren sieben verloren. Die grosse Frage ist nun, ob sich das Berner Team ein fünftes Spiel erkämpft oder ob die Sommerpause am Donnerstag beginnt.

Die Ambri-Piotta Fans singen für ihr Team (Bild: zweiteliga.org).

Josh Primeau will Aufstiegs-Hattrick

Langenthals-Stürmer Josh Primeau kann eigentümlich Geschichte schreiben: Mit dem Lausanne HC ist er 2013 aufgestiegen, mit dem SC Langenthal kann er 2017 aufsteigen – und mit den SC Rapperswil-Jona Lakers will er 2018 aufsteigen.

SCL-Stürmer Josh Primeau (26) ist ein NLB-Titel und Liga-Qualifikationsreisender: 2013 steigt der Kanadaschweizer mit dem Lausanne HC in die NLB auf und erlebt als 22-Jähriger in der Folgesaison 24 Duelle auf NLA-Eis.

Jetzt, 2017, feiert er wieder den NLB-Titel. Erneut spielt Primeau um den Aufstieg in die höchste Spielklasse. Und dies will er auch nächste Saison tun: Er wechselt auf die kommende Spielzeit zu den SC Rapperswil-Jona Lakers; deren erklärtes Ziel für 2018 der Aufstieg in die NLA ist.

Der Wechsel ist schon lange bekannt. Noch deutlich vor dem Finale gegen die Lakers. Als sich schliesslich diese beiden Teams im NLB-Finale gegenüberstanden, musste Primeau eine Frage öfters beantworten: Nämlich ob er nun vor einer Win-Win-Situation steht: Entweder Meister mit Langenthal oder die Lakers steigen auf und er mit ihnen in der nächsten Saison in der NLA.

Primeau winkte schon damals ab: «Nein, ich will selbst mit Rapperswil aufsteigen. In einer solchen Situation war ich noch nie. Und sollte ich nun mit Langenthal aufsteigen und danach mit Rapperswil wäre es mein dritter Aufstieg.»

Gleich ob es in dieser und/oder in der nächsten Saison gelingt: Josh Primeau pocht innerhalb von sechs Jahren mit drei verschiedenen Clubs an die Tür der NLA.

Josh Primeau (Bild: zweiteliga.org).

Ambri setzt sich in der Verlängerung durch

Im zweiten Spiel in der Liga-Qualifikation zwischen dem SC Langenthal und dem HC Ambri-Piotta sind die Räume vor dem Tor eng geworden. Vincenzo Küng nutzt schliesslich die Gunst der Hundertstelsekunde und entwischt der Abwehr der Tessiner. Er lässt auch Ambri-Keeper Sandro Zurkirchen keine Chance und bringt seine Mannschaft in Führung.

Kurz nachdem das Mitteldrittel begonnen hat, trifft Michael Fora im Power-Play zum 1:1-Ausgleich. Dabei bleibt es – das Spiel geht in die Verlängerung. Ambri erarbeitet sich ein Chancenplus. Beide Teams sind aber öfter mal dazu gezwungen, aus schlechten Positionen zu schiessen oder aus der Ferne. Etliche der Geschosse verbessern in erster Linie die Fangquote des gegnerischen Torwarts.

Kaum hat die Verlängerung begonnen, trifft SCL-Stürmer Dario Kummer den Pfosten. Nur wenig später gelingt Cory Emmerton schliesslich der Siegtreffer in der Verlängerung; sein Schuss wird noch von einem Langenthaler abgelenkt. Somit führen die Tessiner in der Liga-Quali mit 2:1-Toren.

SCL gegen Ambri (Bild: zweiteliga.org).