Der HC Ajoie hat sich gegen den Aufstiegsaspiranten Rapperswil-Jona Lakers durchgesetzt. Damit retteten die Romands zugleich auch den EHC Biel vor dem Gang in die Liga-Qualifikation.
Das Überraschungsteam aus dem Jura ist zudem die Mannschaft, die verglichen zur Qualifikation den grössten Sprung nach vorne schaffte: Der HC Ajoie ist um vier Plätze besser rangiert. Um jeweils drei Ränge besser abgeschlossen haben Red Ice Martigny und Hockey Thurgau.
Zu den grössten Verlierern gegenüber dem Quali-Rang gehören der SC Langenthal (minus 5) und der HC La Chaux-de-Fonds (minus 4).
Eines der Flaggschiffe seiner Mannschaft war Jonathan Hazen, der in 18 Playoff-Fights 12 Tore und 17 Assists (29 Zähler) erlangte. Auf nahezu den gleichen Wert kommt der Kanadier Philip-Michaël Devos mit ebenfalls 18 Einsätzen sowie 8 Toren und 16 Assists (24 Punkte).
Die NLB-Rangliste nach den Playoffs, die Clubs sind eingeordnet nach dem Zeitpunkt des Ausscheidens. Erlebten zwei Mannschaften gleichzeitig das Saisonende entschied in dieser Tabelle zunächst die Anzahl Punkte und anschliessend das Torverhältnis.
Update am Textende beachten. Mit diesem Knaller hätte wohl niemand gerechnet. «Ja, es stimmt, wir werden ab der kommenden Saison in der Kontinental Hockey League antreten», bestätigt SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf gegenüber «zweiteliga.org». Der Gründe seien viele und man habe bereits letzte Saison im engen, internen Kreis darüber nachgedacht. «In den letzten Jahren ist die KHL immer näher an Westeuropa herangekommen, insbesondere auch dank Jokerit Helsinki.» Die Liga werde immer attraktiver.
Aufgrund der Distanz wird Admiral Wladiwostok bereits als «unser neues Visp» bezeichnet. «Der Zeitpunkt ist jetzt reif.» Statt in einer Zuger Trainingshalle gegen die EVZ Academy stehen nun hochkarätige Duelle gegen Jokerit Helsinki, SKA St. Peterburg und Dynamo Moskau an.
Somit ist auch klar warum sich der SC Langenthal mit Transfer-News bislang diskret zurückgehalten hat. Voraussichtlich wird man, auch aufgrund der nun ungleich höheren Anzahl Spiele mit einem deutlich grösseren Kader operieren, dieses wird unter anderem mit Spielern aus Kanada und den USA angereichert, in den ersten drei Jahren obliegen dem SCL keine Ausländer-Beschränkungen.
SCL-Vertwaltugnsratspräsident Stephan Anliker hofft dadurch nicht nur im russischen sondern auch im chinesischen Baumarkt Fuss zu fassen. «Diese Nationen erleben derzeit einen enormen Wachstumsschub. China wird bekanntlich ab der kommenden Saison durch ein Team aus Peking ebenfalls in der KHL vertreten sein.» Ausserdem werden dort in einigen Jahren die Olympischen Winterspiele ausgetragen, Anliker rechnet mit einem hochkarätigen Bauauftrag. Ebenfalls begeistert ist Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Er spricht von einem grossen Schritt, nicht nur für die Firma, die im Familienbesitz ist, sondern auch für die Politik. «Dadurch ergeben sich mehr Beziehungen zur chinesischen Elite, das ist gegenseitig gut für die Kultur, Politik und Wirtschaft.»
Da im Nachbarort von Langenthal, in Bleienbach, ein kleiner Flugplatz angesiedelt ist, mit einer geteerten Piste, können die Auswärtsspiele von diesem Standort aus mit einem kleinen Charterflugzeug von der Nähe aus angesteuert werden. Noch offen ist der neue Namen des Teams, möglicherweise wird die Mannschaft unter «Torpedo Langenthal» antreten, auch wenn man beim bisherigen Derby-Partner Olten sicher lieber von «Traktor Langenthal» sprechen würde. Auf der offiziellen Webseite der KHL ist die Aufnahme des SC Langenthal in die KHL bereits bestätigt: SC Langenthal joins KHL
So schön diese Geschichte ist, sie hatte nur an einem von 365 Tagen (da Schaltjahr, ansonsten 364 Tage) Gültigkeit. Dies ausschliesslich am 1. April. Sollte der SC Langenthal durch diese Meldung jedoch derart inspiriert sein und der KHL beitreten, wird auf dieser Seite ausführlich berichtet werden.
Daniel Gerber
SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf (Foto: zweiteliga.org).
Die Rapperswil-Jona Lakers sind in dieser Saison mittlerweile Meister im Abwehren von Matchpucks. Mit 1:3 in der Serie und dem Gang in die Verlängerung standen die St. Galler bereits mit dem Rücken zur Wand.
Nicht zum ersten Mal in diesen Playoffs: Schon im Viertelfinale standen die Ostschweizer dem Aus nahe. Gegen Hockey Thurgau lag die Mannschaft ebenfalls mit 1:3 in der Serie zurück. Doch die Lakers wehrten die drei Matchpucks der Thurgauer ab.
Nun gelang es Rapperswil-Jona, den ersten Matchpuck des HC Ajoie abzuwehren, wodurch der Finalstand nun «nur» noch 2:3 steht und Rappi somit bereits vier Matchpucks abgewehrt hat – zum Titel sind sechs gelungene Abwehraktionen nötig.
Noch ein Sieg fehlt dem HC Ajoie zum NLB-Titel, die Rapperswil-Jona Lakers brauchen noch deren drei. Sowohl Spieler, wie auch Staff und Fans der beiden Berner Teams SCL Tigers und EHC Biel dürften heute Abend in Spiel fünf des NLB-Playoff-Finals glühende Anhänger des Teams aus dem Jura sein.
Dies allerdings nicht weil plötzlich eine tiefe Liebe zu der Mannschaft aus dem Norden der Schweiz gefunden worden ist, sondern weil ein Sieg dieses Clubs den vorzeitigen Ligaerhalt bedeuten würde. Denn schon vor den Playoffs war klar, dass die Romands nicht aufsteigen wollen – wodurch die Liga-Qualifikation nicht ausgetragen wird.
Wie «zweiteliga.org» telefonisch vom Schweizerischen Eishockeyverband (SIHF) erfuhr, würde einzig noch der Playout-Final zu Ende gespielt, der Gang in die Liga-Quali würde aber ausbleiben. Anders würde sich das verhalten, wenn Rapperswil die Serie dreht und sich durchsetzt, so wie dies bereits gegen Hockey Thurgau der Fall war, auch da setzten sich die Ostschweizer nach einem 1:3-Rückstand durch.
Erstmals in der Geschichte des NLB-Eishockeys könnte der HC Ajoie die Playoffs gewinnen. Seit in der zweithöchsten Schweizer Liga Playoffs ausgetragen werden, konnten elf verschiedene Mannschaften den Titel gewinnen.
Die Jurassier wären nun das zwölfte Team, welches den Titel holt, seit dieser Modus eingeführt worden ist – 1986 bis 1988 mit Halbfinals, sowie ab 1994 mit Viertelfinals; vorher und dazwischen trugen die vier Erstplatzierten mit den vier Letztplatzierten der NLA jeweils eine Auf-Abstiegspool aus.
28 Jahre nach ihrer ersten Finalteilname könnte der HCA also in den Kreis der Titulare vorstossen.
Interessantes Detail am Rande: Erstmals gab es nun in der vierten Final-Begegnung zwischen den beiden Clubs einen Doppeltorschützen. Vergönnt ist diese Leistung Ajoie-Stürmer Philip-Michaël Devos, er traf beim 5:1-Sieg zum 2:0 sowie zum 4:1. Jonathan Hazen traf zudem zum 5:1-Schlussstand, er ist der einzige Spieler, der in jedem Duell in dieser Serie getroffen hat.
Der HC Ajoie im Duell mit dem SC Langenthal (Bild: zweiteliga.org).
Eine solche Serie hat Seltenheitswert: Im NLB-Playoff-Final hat es bislang zwar viele Tore aber noch keinen Doppeltorschützen gegeben. In den drei anderen Serien, die noch laufen – also die beiden Halbfinals sowie dem Playout-«Final» hat es allesamt bereits Doppeltorschützen gegeben.
Anders im NLB-Final, wo die beiden Clubs mit Vielfalt glänzen. Beispiel Spiel eins: Beim 6:2 für die Rapperswil-Jona Lakers trafen Leandro Profico, Ryan McGregor, Reto Schmutz, Raphael Kuonen, Steve Mason und Patrick Schommer für die St. Galler sowie Jonathan Hazen und Miguel Orlando für die Ajoie.
In Spiel zwar trafen beim 4:1 für Ajoie Stanislas Horansky, Jonathan Hazen, Philip-Michaël Devos sowie Victor Barbero für die Romands und Rajan Sataric für die Ostschweizer.
Beim dritten Aufeinandertreffen, dem 2:1 für Ajoie (sowohl im Spiel wie auch in der Serie), waren Jonathan Hazen und Philip-Michaël Devos für die Nordwestschweizer erfolgreich, Michael Hügli traf für die Lakers.
Für die Lakers waren sogar in jedem der drei Spieler nur unterschiedliche Schützen am Werk und auch bei Ajoie gab es bislang in den einzelnen Duellen keinen Doppeltorschützen, am erfolgreichsten war Jonathan Hazen, der in jeder Begegnung traf, sowie Philip-Michaël Devos, der in zwei Matches jeweils ins Schwarze traf.
NHL-Legende Alex Kovalev ersetzt Gil Montandon als Sportchef beim EHC Visp. Vorerst nimmt er diese Funktion für eine Saison war. Kovalev hatten die Walliser vor zwei Jahren zum NLB-Meistertitel geführt. Nun kehrt der Ausnahme-Athlet zu Visp zurück, das in den letzten zehn Jahren vier Finaleinzüge schaffte.
Für die nächsten drei Jahre verpflichtete die Mannschaft zudem Tobias Bucher (27), der überraschend in die NLB wechselt. Immerhin ist er in dieser Saison der beste Skorer der SCL Tigers mit Schweizerpass und drittbester Punktesammler hinter Christopher DiDomenico und Kevin Clark. Auch der SC Langenthal hatte Interesse an ihm gezeigt.
Nicolas Thibaudeau (25) zieht es ebenfalls zum EHC Visp. Der Kanadier verfügt über eine Schweizer-Lizenz. Die letzten sechs Jahre spielte er ebenfalls in der NLA, bei den Rapperswil-Jona Lakers sowie dem EV Zug.
Die Zuzüge der Mannschaft lassen ein Erstarken erahnen. Zwar gilt es die Abgänge von Niki Altorfer (zu den Lakers) und Julian Schmutz (zu Biel) zu verkraften. Gleichzeitig stossen diese Spieler neu zum Team: Kim Lindemann (von den SCL Tigers), Luca Camperchioli (HC Fribourg Gottéron), Kevin Kühni (Hockey Thurgau), Tobias Bucher (SCL Tigers), Nicolas Thibaudeau (EV Zug), Kris Schmidli (GCK Lions/ZSC Lions), Nicolas Wyssen (HC Red Ice), Andy Ritz (SCL Young Tigers) sowie Yanis Djerrah (Nachwuchs EHC Visp, Probevertrag).
Zum Auftakt der Finalserie setzen sich die Rapperswil-Jona Lakers mit 6:2 durch. Sechs verschiedene Torschützen trugen sich dabei für die St. Galler in die Skorerliste ein.
Jetzt, im zweiten Spiel, hat sich der HC Ajoie mit 4:1-Treffern durchgesetzt. Die Jurassier scheinen hierbei die Ostschweizer kopiert zu haben. Denn diesmal trafen für die Romands vier verschiedene Torschützen – sozusagen ein Copy-Past-Sieg.
Trotz den vier verschiedenen Schützen war das zweite Spiel eine Hazen-Jagd: Ajoie-Stürmer Jonathan Hazen war an allen vier Treffern beteiligt. Beim 1:0 lieferte er den zweiten Assist. Das 2:1 erzielte er selbst und bei den beiden weiteren Treffern lieferte er den jeweils ersten Pass.
Mike Vollmin unterzeichnet beim SC Langenthal einen Einjahresvertrag. Schon im Dezember war der 22-jährige US-Verteidiger mit Schweizer Pass im Try-out beim Team aus dem Oberaargau.
«Vollmin ist als technisch versierter und läuferisch starker Spieler aufgefallen, der über eine gute Spielintelligenz verfügt», erklärt Sportchef Noël Guyaz den jüngsten Transfer. Der SC Langenthal ist Vollmins erste Station als professioneller Eishockeyspieler, er wird im Verlaufe des Sommertrainings zur Mannschaft stossen.
Letzte Saison trug er das Dress des «Babson College», einer Mannschaft der National Collegiate Athletic Association (NCAA). Damit ist er der zweite junge Verteidiger mit ausländischen Wurzeln aber Schweizer-Lizenz.
Bereits der in dieser Saison mit viel Erfolg eingesetzte Philip Ahlström stammt eigentlich aus Schweden, wo er die ersten Nachwuchsstufen durchlaufen hatte. In dieser Saison erzielte der aufstrebende Jung-Verteidiger in 45 Qualifikationsspielen nicht weniger als 19 Skorerpunkte.
Hier unterschreibt Mike Vollmin seinen Vertrag mit dem SC Langenthal (Bild: SCL).
Bislang zeigte der HC Ajoie eine unbestechliche Verfassung. Während die Rapperswil-Jona Lakers auf ihrem Weg ins NLB-Finale «nur» gegen den Tabellenachten (Hockey Thurgau) und den Siebten (Red Ice Martigny) bestehen mussten – beides sind keine Eishockey-Grossmächte in der Schweiz – hatte der HC Ajoie das wohl schwerstmögliche Programm. Mit dem HC La Chaux-de-Fonds und dem EHC Olten standen zwei Clubs gegenüber, welche bei günstigerem Verlauf denn Sprung selbst ins Finale schaffen.
Die Lakers setzten sich gegen den bisherigen Riesentöter mit einem deutlichen 6:2-Sieg durch. Und nicht nur das, sämtliche Rappi-Tore wurden von unterschiedlichen Schützen erzielt – das Team zeigt dadurch in gewisser Weise sechsfach, dass es bereit ist.
Mit den Rapperswil-Jona Lakers steht nun jedoch ein anderes Kaliber gegenüber. Eines, vor dem sich auch der Playout-Verlierer in Acht nehmen muss – sollten die St. Galler diese Auftritte durchziehen und die Liga-Qualifikation erreichen. In den letzten Jahren wurde die Lage oft falsch eingeschätzt. Zunächst wurde beispielsweise vermutet, dass es dem Lausanne HC nicht reichen würde, sich gegen die SCL Tigers in der Liga-Quali durchzusetzen. Und zwei Jahre später lautete eine gängige Einschätzung, dass sich Langnau nicht wird gegen die Rapperswil-Jona Lakers durchsetzen können. Ob es den Lakers bereits reichen wird, in die NLA zurückzukehren? Die Bestrebung dürfte da sein, die Mannschaft dürfte wohl doch lieber gegen den EV Zug als gegen dessen Academy spielen wollen.
Sollte die Rückkehr in die NLA nicht auf diesem Weg möglich sein, arbeiten die St. Galler laut der «Neuen Zürcher Zeitung» bereits an einem Plan B: Der Club soll Interesse an der Franchise der Kloten Flyers zeigen, nachdem bereits aus dem Wallis ein Angebot vorliegen soll.