HC Biasca will in die NLB

Der Tessiner 1. Ligist HC Biasca will in die NLB aufsteigen. Erst vor kurzem informierte das Team über sein «Progetto Lega Nazionale B». Am Montag informierte der Club offiziell seine Pläne. Die Mannschaft soll «Ticino Young Stars» heissen und vor allem junge Spieler aus dem Tessin fördern. Bereits in der Saison 2016/17 soll der Start erfolgen. Zunächst wolle man ohne Ausländer antreten, lässt der Club verlauten.

Bereits jetzt stehen hochkarätige Profis im Umfeld der Mannschaft. Trainer ist Luca Cereda, der in der NLA für Ambri-Piotta sowie den SC Bern angetreten ist. Darüber hinaus sammelte er wertvolle Erfahrungen in der AHL, bei den St. John’s Maple Leafs.

Ihm zur Seite steht Omar Tognini, ebenfalls ein Kenner des Tessiner Eishockeys. Der in Bellinzona geborene Stürmer spielte zunächst bei Ambri, ehe er in der NLA für den EV Zug und die SCL Tigers spielte. Daneben spielte er für fünf verschiedene NLB-Clubs. Zweimal kehrte er zwischenzeitlich zu Ambri zurück.

Voraussichtlich soll der HC Biasca in der NLB als Farmteam für den HC Lugano sowie Ambri dienen. Die 6200-Seelen-Ortschaft Biasca liegt rund 30 Kilometer südwestlich von Ambri und 50 Kilometer nördlich von Lugano (Autostrecke, nicht Luftlinie).

Neben dem EHC Arosa aus dem Kanton Graubünden ist der HC Biasca bereits die zweite Mannschaft, die den Aufstieg in die zweithöchste Eishockey-Spielklasse der Schweiz anstrebt.

Biasca will in die Eishockey NLB aufsteigen (Bild: Wikipedia/Adrian Michael).
Biasca will in die Eishockey NLB aufsteigen (Bild: Wikipedia/Adrian Michael).

SC Langenthal und EHC Winterthur sind die Teams der Stunde

Zwei Teams zeigen derzeit eine vorzügliche Performance: Der SC Langenthal, von manchen Beobachtern als Anwärter auf den Qualifikationssieg eingeschätzt, gewinnt zum vierten Mal in Serie. Den 9:4-Sieg über den EHC Visp lässt die Mannschaft von Trainer Jason O’Leary nun einen 3:2-Sieg über einen grundsätzlich starken Absteiger Rapperswil Jona Lakers folgen. Oft macht beim SCL die erste Linie um Brent Kelly, Jeff Campbell und Stefan Tschannen den Unterschied. Diesmal aber verteilten sich die Torschützen auf drei verschiedene Linien: Jeff Campbell (1. Linie) sorgte für die 1:0-Führung. Nico Dünner (3. Linie) schoss das 2:0 und für das 3:2 war Marc Kämpf (2. Linie) zuständig.

Ebenfalls einen starken Auftritt lieferte der EHC Winterthur. Die beiden erstem Matches verloren die Zürcher zwar noch jeweils mit 2:3-Treffern, dann folgte der erste Sieg – mit 3:2. Nun reiht der EHCW einen zweiten Triumph in Folge an, erneut mit einem Unterschied von einem Tor, diesmal mit 4:3, auswärts beim EHC Visp, der auf eigenem Eis nur sehr wenige Punkte preisgibt.

Die Eishalle Schoren des SC Langenthal (Bild: zweiteliga.org).
Die Eishalle Schoren des SC Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

Bochum, Freiburg und Leipzig lassen Federn

Gleich drei Aufstiegsfavoriten lassen in den drei Freitagsspielen Punkte liegen – statt 9:0 Punkte für die Bundesliga-Kandidaten beträgt die Ausbeute 3:3 Zähler. Gleich keines der aufstiegswilligen Teams konnte sich durchsetzen.

Beispiel Bochum. Auf dem eigenen Platz muss der Leader den Tabellenfünfzten, in diesem Falle Fortuna Düsseldorf schlagen, wenn er a) Leader bleiben will und b) wenn er in die Bundesliga erreichen will. So aber trennten sich die beiden Clubs mit einem 1:1-Unentschieden.

Beispiel Freiburg. Die Leaderfrage betreffend Bochum ist insofern gleich schon geklärt, als dass der Tabellenzweite Freiburg – wenn er in die Bundesliga zurückkehren will – vor eigenem Publikum Aufsteiger Arminia Bielefeld schlagen sollte. Doch auch hier gab es ein Unentschieden, nämlich ein 2:2.

Beispiel RB Leipzig. Immerhin trat RB Leipizig, das Team mit der lustigsten Abkürzung der Liga – nicht wenige sehen in «Rasen Ball» die Abkürzung eines nicht-amerikanischen Getränkeherstellers verborgen – konnte sich gegen Heidenheim nicht durchsetzen. Allerdings spielt Heidenheim eine vorzügliche Saison und Leipzig trat auswärts an.

Fans im Stadion des SC Freiburg (Bild: Wikipedia/Ctruongngoc).
Fans im Stadion des SC Freiburg (Bild: Wikipedia/Ctruongngoc).

Köniz führt GC vor

Der Schweizer Cup hat seine erste dicke Überraschung: Der FC Köniz, Leader der 1. Liga Promotion, bezwingt Rekord-Schweizermeister GC mit 3:1 Toren. Mangels Vergleichsalternativen sei es so dargestellt: Wenn Köniz das Zürcher-Team GC schlägt, ist das etwa so, wie wenn … König GC schlägt. Und so qualifiziert sich das 1933 gegründete Team aus Köniz für den Cup-Achtelfinal.

Was leicht vergessen gehen kann: Köniz ist nicht irgendwo im nirgendwo, sondern die aufstrebende, zwölftgrösste Stadt der Schweiz mit rund 40‘000 Einwohnern. Das ins mehr Menschen als beispielsweise in Freiburg, Schaffhausen, Neuenburg, Sion oder Zug. Das einzige «Problem» von Köniz ist, dass Bern, Biel und Thun im Kanton Bern eben noch grösser sind.

Sportlich aber drehte die Mannschaft zuletzt auf, mit Carlos Varela, Miguel Portillo oder Ex-Basel Star Jean-Michel Tchouga wechselten in den letzten Jahren namhafte Athleten zum FC Köniz.

Köniz triumphiert, GC wird daheim in dieser Saison keine Cup-Spiele mehr zeigen (Bild: Wikipedia/Nicholas B).
Köniz triumphiert, GC wird daheim in dieser Saison keine Cup-Spiele mehr zeigen (Bild: Wikipedia/Nicholas B).

Reto Amstutz zum EHC Arosa

Letzte Saison trat Reto Amstutz noch für den HC Ajoie an, insgesamt blickt er auf exakt 70 Einsätze in der NLB. Nun wechselt der junge Berner Oberländer aus dem Jura nach Graubünden. Der 22-Jährige Stürmer unterschreibt beim 1. Ligisten aus der Ostgruppe einen Einjahres-Vertrag.

 

Amstutz trat in allen Nachwuchs-Nationalteams an und führte die Elite-A-Junioren des SC Bern als Captain an. Arosas Coach Marcel Habisreutinger wird in einer Mitteilung des Clubs zitiert: «Reto Amstutz ist ein erfahrener Zweiweg-Center. Ihn zeichnet im Speziellen seine Spielübersicht und sein guter Schuss aus.»

 

Nun ist die Mannschaft komplett, sie umfasst drei Torhüter, sieben Verteidiger und 14 Stürmer. Die Saison beginnt diesen Samstag, der EHC Arosa tritt auswärts beim EHC EHC Dübendorf an, das erklärte Saisonziel ist der Aufstieg in die NLB, wenn möglich mit sportlichem Erfolg.

Reto Amstutz wechselt zum EHC Arosa (Bild: zVg/EHC Arosa).
Reto Amstutz wechselt zum EHC Arosa (Bild: zVg/EHC Arosa).

Lakers und Winterthur rocken die Liga

Respekt vor den Rapperswil Jona Lakers: Im Gegensatz zu den NLA-Absteigern der letzten Jahre (Lausanne HC, EHC Basel, SCL Tigers) folgte zum Saisonstart nicht ein empfindlicher Taucher, sondern ein robustes entgegenhalten in der neuen Liga. Insbesondere der Sieg beim heimstarken HC La Chaux-de-Fonds ist keine Selbstverständlichkeit. Nach drei Spieltagen zeigt Rappi mit nur fünf erhaltenen Gegentoren (im Schnitt 1,66) die stärkste Abwehr der Liga und den aktuell dritterfolgreichsten Sturm hinter dem SC Langenthal und dem EHC Visp. Die Lakers sind in der Liga angekommen, ohne sich eine Blösse zu geben.

 

Der andere Liga-Neuling, der EHC Winterthur, spielt, als wäre er nie aus der NLB weggewesen – und dies obschon die bislang einzige NLB-Saison auf das Jahr 1969 zurückgeht, also volle 46 Jahre. Doch sowohl gegen den SC Langenthal wie auch gegen die GCK Lions kassierten die Zürcher nur eine Tordifferenz von minus eins, auch wenn «Winti» im Auftaktspiel schon nach acht Minuten mit 0:2 Toren zurücklag. Und schon in der dritten Runde konnte nun auf eigenem Eis der HC Ajoie mit 3:2 Treffern bezwungen werden. Witziges Detail am Rande: Die drei ersten Matches des Aufsteigers endeten stets 3:2 oder 2:3. Selten lief es einem Aufsteiger dermassen gut: Red Ice Martigny bildete die Ausnahme, welche die Regel (SC Langenthal, Forward Morges, YS Neuenburg und andere bestätigt).

Der EHC Winterthur bei einem Angriff in Langenthal (Bild: zweiteliga.org).
Der EHC Winterthur bei einem Angriff in Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

Admiral und Jokerit auf dem Weg zu neuen Ufern

Letzte Saison noch musste sich Finnlands KHL-Vertreter Jokerit Helsinki mit dem vierten Rang in der Westgruppe zufrieden geben. Der damalige Liga-Neuling holte in 60 Spielen 119 Punkte, das entspricht 1,98 Zählern. In der laufenden Spielzeit liegen die Finnen auf der ersten Position in der Gruppe, mit 21 Punkten aus 8 Matches, also im Schnitt 2,63. Dieser dürfte zwar noch etwas sinken, doch vergessen wir nicht, dass ZSKA Moskau letzte Saison die Westgruppe mit 139 Punkten (im Schnitt 2,32 Zähler) gewinnen konnte.

Ebenfalls stark unterwegs ist das noch junge Team Admiral Wladiwostok. Die Mannschaft wurde 2013 gegründet und spielt nun die dritte KHL-Saison. Die rund zwei Millionen Einwohner der Region Primorje im Fernen Osten, mit Hauptstadt Wladiwostok, durften abstimmen, welchen Vereinsnamen sie wollten, der Beinamen Admiral setzte sich mit über 70 Prozent der Stimmen durch. Das Team aus der modernen Hafenstadt mit über 600‘000 Einwohnern liegt derzeit auf Rang 9 von 14 – für den noch jungen Club ein Erfolg.

Jokerit Helsinki im Duell mit Admiral Wladiwostok (Bild: Jokerit-Pressedienst/Pekka Rautiainen).
Jokerit Helsinki im Duell mit Admiral Wladiwostok (Bild: Jokerit-Pressedienst/Pekka Rautiainen).

VerWILen ist das neue veryoungboysen

Der FC Wil ist innerhalb von drei Runden zweimal absoluter Meister im Chancen verpassen und erinnert damit an die BSC Young Boys, die in den letzten Jahren in der Meisterschaft und zuletzt auch im Europa-Cup gute Ausgangslagen nicht nutzen konnten, wodurch der Fachbegriff «veryoungboysen» geboren war.

Lausanne Sport bliebt Leader in der Challenge League (Bild: Wikipedia/Fanny Schertzer).
Lausanne Sport bliebt Leader in der Challenge League (Bild: Wikipedia/Fanny Schertzer).

In der jüngsten Runde in der zweiten Liga der Schweiz hatte der FC Wil im Spitzenkampf die Gelegenheit bis auf einen Punkt an Leader Lausanne Sport heranzukommen. Und tatsächlich führten die Ostschweizer bis 20 Minuten vor Schluss mit 3:0-Toren. Doch aus dem Nichts heraus liess sich das Team die drei Punkte innerhalb einer Viertelstunde – bis zur 85. Minute – noch rauben.

 

Bereits in der sechsten Runde war Wil auswärts bei Le Mont einem Punkt nahe, der durch ein Eigentor in der 90. Minute flöten ging. Ohne den Verlust dieses Zählers und der beiden gegen Lausanne hätte Wil gleich viele Punkte wie Lausanne, das auf 15 Punkten sitzen geblieben wäre. So aber übt sich Wil im verWILen auf Rang 4.

 

Die Tabelle in der NLB ist überdies nach acht Runden ausgesprochen eng, die zehn Clubs verteilen sich auf eine Differenz von nur neun Punkten, die zwischen Leader Lausanne Sport und dem Schlusslicht FC Aarau liegen.

Sandhausen im Bochumer Getriebe

Der SV Sandhausen ist die erste Mannschaft, die den Siegeszug von Tabellenführer VfL Bochum unterbricht. Neben dem SC Freiburg und dem 1. FC Nürnberg ist Sandhausen zudem die einzige Mannschaft, die bislang gegen Bochum ein Tor schiessen konnte, drei weitere Mal spielte die Mannschaft von Trainer Gertjan Verbeek zu null. Mit 15 erzielten Treffern ist Sandhausen zudem das derzeit spektakulärste Team in der Liga – wegen den drei Punkten Abzug wegen eines Regelverstosses liegt der Club derzeit zwar «nur» auf Position 7, ansonsten wäre es sogar Rang 3.

 

Gespannt sein darf man, ob Bochum seinen Platz auf einer Aufstiegsposition halten kann. In der letzten Saison lag der Club aus Nordrhein-Westfalen nach sechs Spieltagen ebenfalls auf Rang 1. Dann aber wurde der Verein zurückgereicht und zum Saisonende musste sich Bochum mit dem 11. Schlussrang begnügen.

 

Einen positiven Effekt aus der Sicht der Bochumer hat der aktuelle Höhenflug bereits: In der «ewigen Tabelle» der 2. Bundesliga zieht die Mannschaft nun in der elften Saison am FC Augsburg vorbei. Augsburg kommt nach zwölf Saisons in der zweithöchsten Spielklasse auf 566 Punkte – gleichviele Bochum seit diesem Spieltag, allerdings verbucht Augsburg das deutlich schlechtere Torverhältnis, womit Bochum Rang 30 erobert. Rang 1 gehört übrigens Alemania Achen (1481 Punkte) und Platz 2 geht an Greuther Fürth (1386 Punkte).

 

Das Rewirpower-Stadion des VfL Bochum (Bild: Wikipedia/DeyanFCK).
Das Rewirpower-Stadion des VfL Bochum (Bild: Wikipedia/DeyanFCK).

Le Mont ist das Challenge-Team der Herzen

Das Team vom Lac Leman, nahe Lausanne, behauptet sich in der zweithöchsten Spielklasse der Schweiz. Die Mannschaft behauptet sich dabei gegen grosse, traditionelle Clubs und ist eine Bereicherung für die Liga. «zweiteliga.org» sprach mit Le-Mont-Trainer Serge Duperret.

Daniel Gygax, hier noch im Dress der Nationalmannschaft (Bild: Wikipedia/Rolf Stauffer).
Daniel Gygax, hier noch im Dress der Nationalmannschaft (Bild: Wikipedia/Rolf Stauffer).

Serge Duperret, sind Sie zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Saison ?

Serge Duperret: Am Anfang fehlten uns einige Punkte und wir waren nicht gefährlich genug. Wir hatten in der Sommerpause viele Spieler verloren, weil andere Vereine mehr Geld bieten können. Das war für uns ein Problem, wir mussten fast neu beginnen.

 

Was kann man in dieser Saison von Le Mont erwarten?

Wenn alles gut läuft, möchten wir den fünften oder sechsten Platz erreichen, das realistische Ziel ist aber der Klassenerhalt. Unsere Spieler können sich wie im letzten Jahr gut zeigen und dann zu einem grossen Verein gehen. Leihweise kam beispielsweise Musa Araz vom FC Basel zu uns, der FCB dankte uns, dass wir ihn in dieser Zeit weiterentwickelt haben.

 

Ist die aktuelle Challenge League eine der bisher spannendsten, wegen Wil und Aarau?

Wir sind ein kleiner Club, Aarau dagegen ist ein guter, traditioneller Verein, wie es letzte Saison auch Lugano war. Für uns sind die Derbys gegen Lausanne wichtig, verglichen mit uns ist aber jeder Verein gross.

 

Interessiert Le Mont durch den Zuzug von Daniel Gygax nun zusätzlich?

Er ist viel mehr als ein Spieler für uns, er ist ein Botschafter auf und neben dem Feld. Er ist immer positiv eingestellt und spricht mit den jungen Spielern. Daniel Gygax ist auch in der Deutschschweiz bekannt, nun weiss jeder, wer Le Mont ist.

 

Was ist das langfristige Ziel des Vereins?

Wichtig ist, dass wir oben bleiben. Wir sind nicht Lausanne Sport und wir werden nie Lausanne Sport oder Winterthur sein. Aber wir bringen Farbe rein.

 

Nun folgt das Duell mit dem FC Aarau, wie blicken Sie auf dieses Spiel?

Letztes Jahr haben wir alle Vereine der Challenge League mindestens einmal geschlagen. Nun wollen wir auch gegen Aarau gewinnen, aber sie sind natürlich ein Topverein, der nicht weit hinten bleiben wird.