Nationalliga B heisst jetzt Swiss League

Per sofort hat die zweithöchste Spielklasse des Schweizer Eishockeys, die Nationalliga B – bisweilen auch National League B –, einen neuen Namen: Neu heisst diese Liga nun «Swiss League».

Diese Neu-Positionierung der NLB wurde von den Clubs gewünscht und sie wird auf die kommende Saison hin umgesetzt.

Die höchste Spielklasse, die bisher NLA genannt wurde, heisst neu «National League» und die neue dritthöchste Klasse, die ebenfalls national ausgetragen wird, heisst «MySports League».

Dass die Swiss League die zweithöchste und nicht höchste Klasse darstellt, erinnert an die Namensgebungen in England. Die «Football League Championship» war früher die höchste Liga, seit nun über dreissig Jahren ist dies die «Premier League». Und die «Football League One» ist die dritthöchste Spielklasse, gefolgt von der «Football League Two», der vierthöchsten Stufe.

Die SC Rapperswil-Jona Lakers vor einem Finalspiel gegen den SC Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

Visp will wieder Cup-Schreck werden

Der EHC Visp hat wieder Grosses vor, wie Visps Geschäftsführer Sébastien Pico erst vor kurzem zu «zweiteliga.org» sagte. «Im Wallis hat der Cup eine Tradition, darum hätte ich nichts dagegen, wenn wir einem Grossen ein Bein stellen könnten.» Legendär sind die Cup-Erfolge eines anderen Walliser Gross-Clubs, jene des FC Sion. 13mal stand Sion bislang im Cup-Final und stets setzte sich die Mannschaft aus dem Süden der Schweiz durch. Zudem ist Sion der einzige unterklassige Verein, der den Cup für sich entscheiden konnte, anno 2006 gegen YB.

Wichtig für den EHC Visp sei nun zunächst jedoch, dass der 16tel-Final überstanden werden könne. In diesem trifft der NLB-Vertreter auf den EHC Brandis aus der 1. Liga. In der vergangenen Saison zeigte Visp starke Auftritte. Bei der Wiedereinführung des Pokal-Wettbewerbs im Schweizer Eishockey stiess Visp bis ins Viertelfinale vor. Im Sechzentelfinale wurde zunächst Red Ice Martigny (NLB) nach einem Rückstand mit 6:4 Toren bezwungen, ehe im Achtelfinale der HC Davos (NLA) überwunden werden konnte. Erst im Viertelfinale mussten sich die Walliser den ZSC Lions (NLA) geschlagen geben.

Die Litternahalle des EHC Visp (Bild: Wikipedia/California Hockey).
Die Litternahalle des EHC Visp (Bild: Wikipedia/California Hockey).

EHC Visp will in die Halbfinals

Das Team ist verjüngt, die Ziele sind die gleichen geblieben: Der EHC Visp will in die Top 4 und ins Halbfinale. Mit «zweiteliga.org» sprach Geschäftsführer Sébastien Pico über die bald beginnende Saison.

 

Sébastien Pico, Visp ist letzte Saison als Titel-Verteidiger ausgeschieden – wird nun in dieser Saison wieder nach dem Titel gegriffen?

Sébastien Pico: In dieser Saison wird es schwieriger als in der vergangenen. Denn letzte Saison waren wir noch etwas stärker als in jener, in der wir den Meistertitel holten. Die Qualifikation war okay, und im Cup konnten wir etwas erreichen, aber das Aus im Viertelfinal war sehr enttäuschend. Auf dem Papier haben wir nun an Erfahrung eingebüsst. Nun sind wir jünger, bissiger und in der Defensive besser als letzte Saison. Wir hatten zu viele Tore kassiert und nun mehr Wert auf den technischen Bereich gelegt. Deshalb haben wir Gil Montandon in den Staff geholt.

Die Saison nach dem Titel ist immer etwas schwieriger, alles ging zunächst zu einfach, wir siegten hoch und kamen im Cup weit, doch dann sind wir in ein Loch gefallen.

 

Was soll in dieser Saison erreicht werden?

Unser Standartziel ist die «Top 4», wir wollen besser sein als letzte Saison. Mehr denn je muss man kämpfen und durch harte Arbeit zum Erfolg kommen. Das sahen wir in der Vorbereitung gegen Sierre, wenn man nicht konzentriert ist, wird es schwierig.

Ausserdem haben es früher Alexei Kovalev und James Desmarais jeweils noch gerichtet. Unser Wunsch war, dass wir mit einem breiteren Team auftreten.

 

Wie sind sie mit der Vorbereitung zufrieden?

Defensiv stehen wir besser als in der letzten Saison, die Resultate in den Tests sind entsprechend. Wir kassieren weniger Gegentore. Die jungen Spieler tragen noch keine grossen Namen, doch sie sind gut integriert und wir sind auf dem richtigen Weg. Mehrere eigene, junge Spieler wurden und werden eingebaut, so etwa Dario Burgener und Martin Alihodzic. Es braucht noch etwas Geduld, doch das wird von den Zuschauern goutiert.

 

Was sagen Sie zur aktuellen Zusammensetzung der NLB, mit den beiden neuen Teams?

Teams wie Langnau, Sierre und Lausanne waren für uns attraktiv. Diese Traditionsspiele waren Zuschauermagnete. Die Lakers sind nun als langjährige NLA-Mannschaft interessant. Gut ist, dass wieder zehn Teams in der Liga sind, das ist ein Muss. Letzte Saison spielte man oft gegen die gleichen Clubs. Klar ist, dass Lausanne, Sierre und Langnau fehlen, unter dem Strich erwarte ich aber eine sehr ausgeglichene Saison. Ajoie, Thurgau und wir haben ein sehr junges Kader, das ist eine gute Sache.

 

Im Cup liess Visp letzte Saison aufhorchen, was sind die Cup-Ziele in dieser Saison?

Wir könnten einen Grossen zu Fall bringen, wenn wir den 16tel-Final überstehen. In unseren sportlichen Zielen spielt der Cup auch eine Rolle, er ist wirtschaftlich und emotional wichtig. Das Wallis hat eine Cup-Tradition, darum hätte ich nichts dagegen, wenn wir einem Grossen ein Bein stellen könnten. Doch es wird nicht einfach gegen den EHC Brandis.

Sébastien Pico, Geschäftsführer des EHC Visp (Bild: EHC Visp).
Sébastien Pico, Geschäftsführer des EHC Visp (Bild: EHC Visp).