Langenthal spielt mit drittem Ausländer

Der SC Langenthal spielt – virtuell gesehen – die ganze Saison über mit einem dritten Ausländer. SCL-Sportchef Noël Guyaz erklärt gegenüber «zweiteliga.org»: «Ein dritter Ausländer verursacht grosse zusätzliche Kosten.» Dieses Geld wurde deshalb anders ausgegeben. «Wir haben es verwendet, um das Kader zu verbreitern, so dass wir vier Linien haben, die immer einsatzbereit sind.»

Und Geschäftsführer Gian Kämpf erklärt: «Früher konnte man einen Spieler später in der Saison verpflichten als jetzt. Zudem war der Ausländermarkt in dieser Saison nicht so riesig.» Deshalb habe man diesen Weg eingeschlagen. «Lieber haben wir eine grössere Kaderbreite und solche Spieler die immer spielen können.» Statt viel Geld in einen Ausländer zu stecken, damit eine andere ausländische Arbeitskraft zuschauen muss. «Somit haben wir die Qualität über vier Linien verteilt.»

Derzeit stehen im Kader des SCL zwei kanadische Stürmer: Jeff Campbell und Brent Kelly. Campbell verpasst das Playoff-Finale wegen einer Kniescheiben-Verletzung. Deshalb spielt der SCL das Finale mit nur einem Ausländer – respektive virtuell gesehen mit zwei.

SC Langenthal Sportchef Noël Guyaz (Bild: SCL-Pressedienst).

 

SC Langenthal mit neuem Transfer: Giacomo Dal Pian kommt

In der Pause zwischen dem Halbfinale und Finale orientiert der SC Langenthal über die jüngsten Errungenschaften, die auf dem Transfermarkt getätigt worden sind. Während der Höhepunkt der laufenden Saison noch bevorsteht, wird gleichzeitig bereits am SCL 2017/18 gebaut.

Der 23-jährige Stürmer Giacomo Dal Pian stösst auf die kommende Saison hin zum SC Langenthal und hat bei den Oberaargauern einen Zweijahresvertrag bis Ende Saison 2018/19 unterzeichnet.

Der gebürtige Tessiner stammt aus der Nachwuchsabteilung des HC Lugano, für welchen er bereits mehr als 100 Spiele in der NLA bestritten hat. Während der aktuellen Meisterschaft stand der junge Center für die HCB Ticino Rockets im Einsatz und erzielte in 43 Spielen 33 Scorerpunkte. «Dal Pian verfügt trotz seines jungen Alters schon über eine grosse Erfahrung und hat weiteres Entwicklungspotenzial, ausserdem kann er als Flügel und Center spielen», freut sich Sportchef Noël Guyaz über die Neuverpflichtung.

Der SC Langenthal vor einem Heimspiel in der Eishalle Schoren (Bild: zweiteliga.org).

EHC Olten – wenn Feld 1 nahe am Ziel liegt

Knall beim EHC Olten. Ein möglicherweise reinigendes Gewitter prasselt bei schönstem Frühlingswetter via Geschäftsstelle in der Katakombe des Stadions Kleinholz nieder. Schon lange hatten die Fans gefordert, dass insbesondere auch bei den Spielern reagiert wird. Zu viele schienen auf dem Eis nicht mehr mit letzter Entschlossenheit dabei zu sein. Bislang wurden dadurch mehrere Trainer geschlissen.

Das Ziel, bald in die NLA zurückzukehren, wurde trotz guten Namen im Kader deutlich verpasst. Dem fünften Rang in der Qualifikation folgten 1:4-Niederlagen im Viertelfinale. Nun reagiert die Führung. Nachdem Sportchef Köbi Kölliker entlassen worden ist, gibt es auch mehrere Spieler, die keinen Platz mehr erhalten. Die Oltner Führung spricht von teilweise «schmerzhaften» Entscheiden. In der Abwehr wird ohne Romano Pargätzi, Simon Schnyder und Remo Meister geplant; die drei brachten es auf 1455 Meisterschaftsspiele für Olten, Meister entstammte den eigenen Junioren.

Stürmer Diego Schwarzenbach wird sogar trotz weiterlaufendem Vertrag nicht mehr beschäftigt, er sagt laut dem Club, dass er eine Luftveränderung brauche. Die beiden jungen Stürmer Paolo Morini und Ramon Diem bleiben ebenfalls ohne Vertrag.

Auf den Ausländerpositionen plant Trainer Bengt-Ake Gustafsson mit zwei Stürmern, wodurch der kanadische Verteidiger Curtis Gedig keinen Vertrag mehr erhält.

Dieser erhebliche Einschnitt eröffnet Gustafsson die Möglichkeit, mit einem rundum erneuerten Kader anzutreten. Zur auf Feld 1, das deshalb aber nicht weit vom Ziel entfernt sein muss. Der EHC Olten plant mittelfristig die Rückkehr in die NLA. Mit ein Grund ist die auf diese Saison hin erweiterte Liga. Geschäftsführer Peter Rötheli sprach von einem sinkenden sportlichne Level, so dass der Graben zwischen NLA und NLB wächst, womit ein Aufstiegsaspirant aus der NLB benachteiligt sei. Deshalb wurde die Flucht nach vorne angekündigt – was mit dem amtierenden Coach, der nun «sein» Kader erheblich mitgestalten kann, durchaus ins Auge gefasst werden kann.

Die Olten-Fans danken CEO Peter Rötheli für seine zehn Amtsjahre (Bild: zweiteliga.org).

Die Hockey-Schweiz leidet mit Jeff Campbell

Seit 2012 verpasst Jeff Campbell, Topskorer des SC Langenthal, drei der letzten sechs Saisonhöhepunkte wegen einer Verletzung. Tapfer liegt der SCL-Kanadier in doppelter Unterzahl in einen Schuss von Ajoie-Verteidiger Jordane Hauert. Durch die Wucht des Pucks bricht die Kniescheibe. Campbell wurde bereits operiert, er fällt sechs Wochen aus und verpasst damit das Finale gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers.

In vergangenen Jahr, also 2016, verpasste Campbell sogar die gesamten Playoffs, damals weil er sich bei einem NLA-Einsatz (mittels B-Lizenz) bei den SCL Tigers verletzt hatte – ohne Fremdeinwirkung.

Und 2012 konnte der fleissige Schaffer in der Liga-Qualifikation gegen Ambri nicht mittun. Damals wurde er im letzten Finalspiel gegen den Lausanne HC in der Schlussminute niedergestreckt. Dies rund eine Minute vor Schluss, in der Offensivzone, beim Stande von 4:1, durch seinen heutigen Teamkollegen Josh Primeau.

Die Nachricht ist auch ein Schock für Ambri und Fribourg: Würden die Lakers in der Liga-Qualifikation erreichen, würden sie den Aufstieg mit unerbittlicher Entschlossenheit anstreben. Die Promotion steht zuoberst auf der Traktandenliste der St. Galler, während man in Langenthal noch einmal mit den – wohl nicht abgeneigten – Kernaktionären zusammensitzen würde.

Brent Kelly und Jeff Campbell (Quelle: Pressemitteilung SC Langenthal).

Langenthal und Lakers verwerten ersten Matchpuck

Der Qualifikationssieger SC Langenthal und der Vorjahrsfinalist SC Rapperswil-Jona Lakers verwerten beide ihren jeweils ersten Matchpuck.

Besonders eng verlief die Serie zwischen dem SC Langenthal und dem HC Ajoie. Drei der vier ersten Spiele endeten mit nur einem Tor Unterschied. Die fünfte Begegnung entwickelte sich trotz dem fehlenden Topskorer Jeff Campbell (offenbar Saisonende) zunächst rasch zugunsten des Teams von Trainer Jason O’Leary: Kurz nach der 2:0-Führung nach neun Minuten konnte das Heimteam während 110 Sekunden in doppelter Überzahl antreten – doch das 3:0 folgte nicht. Stattdessen gelang den Jurassiern der Anschlusstreffer. Jan Mosimann traf nach einem öffnenden Pass duch Ajoies Allzweckwaffe Philip-Michael Devos. Doch Dario Kummer traf im Schlussdrittel zum entscheidenden 3:1.

Ebenfalls nichts anbrennen liessen die SC Rapperswil-Jona Lakers, die auswärts beim HC La Chaux-de-Fonds zwar den 1:1-Ausgleich kassierten, den aber Michael Hügli keine drei Minuten später mit der erneuten Führung für die St. Galler beantwortete. Bei diesem Spielstand sollte es bleiben.

Somit kommt es zum Finale zwischen dem SC Langenthal und den Lakers, das erste Spiel erfolgt am 21. März 2017.

Der SC Langenthal sitzt vor den Fans, um anschliessend in Jubel auszubrechen (Bild: zweiteliga.org).

Langenthal und Lakers mit je drei Matchpucks

Nach fünf Runden könnten bereits beide Playoff-Halbfinals entschieden sein: In beiden Serien führt ein Team mit 3:1-Siegen.

Der SC Langenthal setzte sich durch einen Treffer von Geburtstagskind und Captain Stefan Tschannen in der Verlängerung mit 4:3-Toren beim HC Ajoie durch. Dies obschon die Jurassier 2:1 und 3:2 geführt hatten. Doch Langenthal schien den Sieg mehr zu wollen. Der Ausgleich gelang 84 Sekunden vor Schluss. Und der Siegtreffer wurde 71 Sekunden nach Beginn der Verlängerung errungen. Somit besitzt der SCL nun drei Matchpucks.

Auf gleich viele blicken die SC Rapperswil-Jona Lakers. Die St. Galler gingen schon nach 50 Sekunden in Führung und liessen sich auf eigenem Eis nicht mehr abfangen. Dion Knelsen gehörte mit seinen Halbfinal-Toren drei (zum 3:0) und vier (zum 5:1) zu den tragenden Spielern. Sein Team besitzt nun ebenfalls drei Matchpucks.

Die Fantribüne des HC Ajoie in der Eishalle Voyeboeuf (Bild: zweiteliga.org).

SCL unglaublich ausgeglichen – warum Ambri und Fribourg nervös sein sollten

Die erste Sturm-Linie des SC Langenthal mit Stefan Tschannen, Jeff Campbell und Brent Kelly trifft in den Playoffs regelmässig, der unbremsbare Dreizack des Berner Teams schoss bislang sechs Tore. Doch sie zu neutralisieren bringt nichts. Denn dann treffen einfach alle anderen. Und dies im Schnitt wesentlich häufiger als bei anderen Teams.

Die Stürmer der zweiten Linie erzielten bislang fünf Tore, nur eines weniger als die Offensivkräfte der Paradeformation. Und die dritte Linie? Die wird nicht einfach zum Resultat halten auf das Eis geschickt, im Gegenteil. Die dritte Sturmlinie steuerte ebenfalls fünf Treffer bei, nur einen weniger als die drei Angreifer der ersten Formation.

Während bei anderen Clubs die vierte Linie das Eis eher von den Überlieferungen ihrer Gefährten denn aus eigener Erfahrung kennt, wird auch die vierte Komposition bei Langenthal normal durchgewechselt. Und diese Linie hat nicht nur die Aufgabe, als Verziehrung eine Runde zu drehen, das Publikum zu grüssen, kein Tor zu erzielen und sich dann wieder auswechseln zu lassen – im Gegenteil, diese Linie hat ebenfalls bereits vier Tore erzielt. Die Treffer der vier Sturmlinien hintereinandergestellt ergeben also 6 – 5 – 5 – 4 (Power- und Boxplay-Treffer mit eingerechnet).

Dazu kommen vier weitere Treffer von Verteidigern, Claudio Cadonau und Philipp Rytz (je 2). Von den Stürmern der ersten SCL-Linie findet sich nur Stefan Tschannen (Rang 12) in der «Top 20» der Playoff-Skorerliste (Brent Kelly folgt auf 23, Jeff Campbell auf 33). Jonathan Hazen (8 Tore) vom HC Ajoie hat alleine mehr Tore geschossen als die drei zusammen, Lakers-Stürmer Corsin Casutt (mit 6 Treffern) gleich viel wie die beiden zusammengezählt.

Verschiedene Medien stellten den NLA-Playout-Verlierer bereits als Wackelkandidaten dar, wer auch immer aus der NLB die Liga-Qualifikation erreicht. Die einzig sichere Rettung wäre eine Titelverteidigung durch den HC Ajoie. Da die Jurassier nicht aufsteigen könnten, würde die Liga-Quali entfallen. Deshalb gehören mittlerweile Ambri-Piotta, Fribourg-Gotteron und der EHC Kloten zum Fan-Kreis der Nordwest-Schweizer. Denn sollte das ausgeglichene Langenthal – oder ein allfälliger Bezwinger dieser Mannschaft – in der Liga-Quali auftauchen, dann könnte es eng werden.

Brent Kelly und Jeff Campbell (Quelle: Pressemitteilung SC Langenthal).

Tapferes Dorf nahe Gallien: HC Ajoie derzeit als einziger welscher Club nicht in Rücklage

Der HC Ajoie kann seine Halbfinal-Serie gegen den SC Langenthal trotz dramatischen Schlussminuten ausgleichennach zwei Spielen lautet der Stand 1:1. Die Jurassier sind damit das einzige Team aus der welschen Schweiz in beiden Nationalligen, welche in den derzeit laufenden Serien (NLA Viertelfinale / NLB Halbfinale) nicht arg in Rücklage sind.

Der HC La Chaux-de-Fonds liegt gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers 0:2 zurück. Nach der Heimniederlage verlieren die Neuenburger auch auswärts bei den St. Gallern, diesmal mit 2:5.

Der Lausanne HC liegt gegen den HC Davos 0:2 zurück. Die Waadtländer waren zwar in der Qualifikation um einen Platz besser klassiert als das Team aus dem Kanton Graubünden, doch jetzt, in den Playoffs folgt der klare Rückstand.

Servette liegt gegen den EV Zug 0:2 zurück. Die Genfer lagen nach der Quali auf dem sechsten Rang – in den Playoffs holten sie bislang keinen Sieg gegen die Innerschweizer.

Der EHC Biel liegt gegen den SC Bern 0:2 hinten. «Ici c’est Bienne – mais les pointes sont pas la …» könnte das Motto neu heissen. Denn auch die Seeländer konnten noch nicht reüsieren.

Im Vergleich zwischen der Deutschschweiz und der Westschweiz führt die Deutschschweiz somit 9:1. Das Verdikt in den derzeit laufenden Serien lautet nur deshalb nicht 10:0 weil sich ein kleines Dorf in der Nähe von Gallien tapfer wehrt.

Daniel Gerber

Der HC Ajoie vor einem Heimspiel (Bild: zweiteliga.org).

Langenthal-Ajoie-Torspektakel ist geschichtsträchtig

Mit 7:6 Toren in der Verlängerung rang der SC Langenthal den HC Ajoie im ersten Playoff-Halbfinal-Spiel in dieser Serie nieder. Das sind 13 Tore. «zweiteliga.org» hat nachgerechnet. In diesem Jahrtausend vielen nur ein einziges Mal in einem der deutlich über 100 Playoff-Halbfinal-Spiele mehr als 13 Treffer: Nämlich deren 14 anno 2006 als der EHC Biel den Lausanne HC in einer Partie mit 11:3-Toren bodigte. Und erst drei weitere Male fielen 13 Tore in einem Spiel (Siehe Übersicht weiter unten).

SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf spricht von einer riesigen Willensleistung des Teams. «Es war ein pures Spektakel. Schöne Tore. Toll zu sehen war, dass das Team einen Weg gefunden hat.» Es müsse nun aber nicht unbedingt jeder Match so verlaufen. Es brauche auch Nerven. «Als Spieler ist es einfacher denn als Zuschauer.»

Und: «Das Phrasenschwein sei befüttert: Man hat gesehen, dass das Spiel 60 oder mehr Minuten dauert.»

Der SC Langenthal zeigt neben dieser aussergewöhnlichen, historischen Toreleistung zum Halbfinal-Auftakt ein Jahr der Rekorde, so wurde insbesondere der höchste je erzielte Punkteschnitt in der NLB-Quali erreicht. «Man nimmt es, aber geniessen kann man es erst, wenn die Saison vorbei ist. Jetzt gilt es nach vorne zu schauen. Es ist noch zu früh zum Innehalten.»

 

Höchste Anzahl Tore in einem NLB-Halbfinal-Spiel ab dem Jahr 2000

Playoffs im Jahr 2000 – grösste Anzahl Tore: 7 Tore bei Churs 5:2 Sieg über Biel

2001 grösste Anzahl Tore: 7 Tore (2x) beim 4:3 von Lausanne über Visp sowie 4:3 bei Biel gegen Genf

2002 grösste Anzahl Tore: 13 Tore (2x) HCC gegen GC 6:7n.P. und GC gegen HCC 5:8

2003 grösste Anzahl Tore: 10 Tore bei Basel gegen Biel, 6:4

2004 grösste Anzahl Tore: 12 Tore bei Biel gegen Ajoie, 10:2

2005 grösste Anzahl Tore: 11 Tore bei Biel gegen Sierre, 5:6 n.V.

2006 grösste Anzahl Tore: 14 Tore bei Biel gegen Lausanne 11:3

2007 grösste Anzahl Tore: 10 Tore (2): Biel – Lausanne: 6:4 und 7:3

2008 grösste Anzahl Tore: 11 Tore (2): Lausanne – HCC: 6:5n.V. und 3:8

2009 grösste Anzahl Tore: 11 Tore: Visp – HCC 5:6n.V.

2010 grösste Anzahl Tore: 10 Tore: Visp – Sierre 7:3

2011 grösste Anzahl Tore: 11 Tore: Visp – HCC 5:6n.V.

2012 grösste Anzahl Tore: 9 Tore: Langenthal – HCC 5:4n.P.

2013 grösste Anzahl Tore: 11 Tore: Langenthal – Olten 6:5n.P.

2014 grösste Anzahl Tore: 13 Tore: Tigers – HCC 9:4

2015 grösste Anzahl Tore: 12 Tore: Tigers – Langenthal 10:2

2016 grösste Anzahl Tore: 7 Tore – fünfmal erreicht zwischen den Lakers und Martigny sowie Olten und Ajoie

2017 grösste Anzahl Tore: 13 Tore: Langenthal – Ajoie 7:6n.P.

Daniel Gerber

Der SC Langenthal vor einem Heimspiel in der Eishalle Schoren (Bild: zweiteliga.org).

Ajoie gegen SCL mit Psycho-Krieg im Playoff-Halbfinale

Der HC Ajoie versucht den SC Langenthal mit einem Psychospiel zu destabilisieren, doch dies wird zu einem gigantischen Eigentor.

Der Reihe nach: Gegenüber «zweiteliga.org» will Arnaud Montandon gestern Abend partout keine Stellung nehmen, wo er den nächste Saison spielen würde. Jetzt ist klar weshalb. Er wechselt zum Halbfinal-Konkurrenten HC Ajoie.

Während Montandon diskret – und in einer solchen Situation absolut korrekt – schwieg, nutzt Ajoie genau diesen Wechsel um in die Offensive neben dem Eis zu gehen. Um den SCL zu destabilisieren veröffentlichen die Jurassier ausgerechnet nach der zermürbenden Niederlage die Transfermeldung – Ajoie lag 5:2 vorne, musste sich aber 6:7 in der Verlängerung geschlagen geben. Brisant: Montandon ist an drei Toren beteiligt, unter anderem schiesst er den siebten Treffer für das Berner Team.

Doch die Transfermeldung wird zum Bumerang: Das stets vorzüglich über den SCL orientierte Online-Medium «desktopstories.ch» reagiert umgehend mit einer packenden Sensationsmeldung, die der HC Ajoie nur all zu gerne unter Verschluss gehalten hätte: Dominic Nyffeler, bisher bei Olten engagiert, wechselt auf nächste Saison in die Nordwestschweiz. Einer der beiden Torhüter Elien Paupe oder Ludovic Waeber muss also über die Klinge springen. Und so wird aus dem Destabilisierungsversuch ein Bumerang, der – da es um das Goalie-Duo geht – umgehend im eigenen Tor landen könnte …

V.l.n.r.: Maxime, Arnaud und Gil Montandon (Bild: zweiteliga.org).