Fortuna Düsseldorf war 147 Minuten in der Bundesliga, VfL Bochum keine Sekunde

Dramatische Rettung: VfL Bochum sichert sich Bundesliga-Verbleib in packender Relegation gegen Fortuna Düsseldorf. Dabei war Düsseldorf während 147 Minuten in der Bundesliga.

Fortuna Düsseldorf war im Hinspiel der Relegation ab der 13. Minute dank der 1:0-Führung virtuell in der Bundesliga. Also während 77 Minuten. Und im Rückspiel kamen 70 Weitere Minuten dazu. Während insgesamt 63 Minuten war der Spielstand ausgeglichen – der VfL Bochum war also während keiner einzigen Spielsekunde (virtuell gesehen) in der Bundesliga.

In einem nervenaufreibenden Duell hat der VfL Bochum seinen Verbleib in der Bundesliga schliesslich im Penaltyschiessen gesichert.

VfL Bochum trotzte dem Druck

Nach dem entscheidenden Elfmeter brachen alle Dämme. Spieler, Trainer und Fans des VfL Bochum feierten ausgelassen den Klassenerhalt. Die Mannschaft hatte nicht nur den Druck der Relegation gemeistert, sondern auch bewiesen, dass sie zu Recht in die Bundesliga gehört.

Gleichzeitig wäre auch der Aufstieg von Fortuna Düsseldorf angesichts der aufopfernden Leistung bis zum Schluss verdient gewesen.

Meist siegt der Oberklassige

Es bleibt dabei: Erst drei Teams gelang der Aufstieg in die Bundesliga, seit der Wiedereinführung der Relegation im Jahr 2009: Der 1. FC Nürnberg im Jahr 2009, Fortuna Düsseldorf im Jahr 2012 sowie der 1. FC Union Berlin im Jahr 2019. Ein ähnliches Bild zeigte sich in den zehn Relegations-Saison von 1982 bis 1991. Damals setze sich siebenmal der Oberklassige durch. Nur dreimal gelang der Aufstieg eines Teams aus der 2. Bundesliga: 1983: Bayer 05 Uerdingen, 1985: 1. FC Saarbrücken und 1991 durch die Stuttgarter Kickers.

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Fortuna Düsseldorf überrollt VfL Bochum – Bundesliga-Rückkehr zum Greifen nah

Fortuna Düsseldorf hat im Relegations-Hinspiel zur Bundesliga ein starkes Zeichen gesetzt und den VfL Bochum im Ruhrstadion klar mit 3:0 besiegt. Von den bisherigen 15 Relegationen (seit der Wiedereinführung 2009) schafften nur drei Teams aus der 2. Bundesliga den Aufstieg.

Fortuna Düsseldorf steht vor dem Sprung in die Bundesliga. Der griechische Spieler Christos Tzolis glänzte besonders, als er das Bochumer Eigentor in der 13. Minute vorbereitete und später die Treffer von Felix Klaus (64.) und Yannick Engelhardt (72.) auflegte.

Trotz eines druckvollen Starts der Bochumer brachte ein Eigentor von Philipp Hofmann nach einer Ecke von Tzolis die Gäste in Führung. Die Gastgeber drängten auf den Ausgleich, trafen jedoch nur das Aluminium und scheiterten an der gut organisierten Düsseldorfer Abwehr.

Zum Triumph gekontert

In der zweiten Hälfte erhöhte Fortuna den Druck und erzielte nach lehrbuchreifen Kontern zwei weitere Tore.

Düsseldorf ist nun auf einem guten Weg in die Bundesliga, aber Bochum wird im Rückspiel alles daransetzen, die Wende zu schaffen. Die endgültige Entscheidung fällt am Montag um 20:30 Uhr.

Bisher nur drei Aufsteiger

Erst drei Teams gelang der Aufstieg in die Bundesliga, seit der Wiedereinführung der Relegation im Jahr 2009: Der 1. FC Nürnberg im Jahr 2009, Fortuna Düsseldorf im Jahr 2012 sowie der 1. FC Union Berlin im Jahr 2019.

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Hamburger SV zeigt: Den Aufstieg kann man sich oft nicht kaufen

Die Würfel sind gefallen – der Hamburger SV steigt auch in dieser Saison nicht auf. Diese Tabelle von zweiteliga.org zeigt, dass der jeweilige Liga-Krösus in der jüngsten zehn Saisons in der zweiten Bundesliga oft den Aufstieg nicht erreicht hat.

In der Tabelle berücksichtig sind all jene Werte, die über jenem der HSV-Ausgabe 2020/21 liegen, sowie jenes Team, das in der jeweiligen Saison den höchsten Kaderwert auf dem Rasen spazieren führte sowie – falls keine Überschneidungen vorhanden – die jeweiligen Direktaufsteiger (Ränge 1 und 2 / die Zahlen basieren auf transfermarkt.de).

Hier ein paar Facts zur Tabelle unten

  • Höchster Kaderwert bedeutet nicht alles: Wer in den jüngsten zehn Saisons das jeweils den höchsten Kaderwert hatte, holte längst nicht immer den Aufstieg, in vier von zehn Fällen verblieb das jeweilige Team dennoch in der 2. Bundesliga – Platz 1 wurde 3mal erreicht, Rang 2 insgesamt 3mal, Rang 4  wurde 1mal belegt, Rang 5 bislang 1mal, nämlich gegenwärtig durch den Hamburger SV (möglich wäre noch Rang 4). Sogar 2mal reichte es nur für Rang 9 trotz dem höchsten Budget in der jeweiligen Saison (Ingolstadt 04 und 1. FC Nürnberg).
  • Aufsteiger mit tiefem Kaderwert: Von den 30 ausgewerteten Teams der jüngsten zehn Saisons zeigt sich, dass die Aufsteiger oft mit einem relativ «günstigen» Kader unterwegs waren: Nicht weniger als sieben Mannschaften, die in den jüngsten zehn Saisons den ersten Rang in der 2. Bundesliga belegten, verfügten über ein teilweise deutlich günstigeres Kader als der HSV in der laufenden Saison: Insbesondere Arminia Bielefeld (19,1 Millionen) und der FC Ingolstadt 04 (16,53 Millionen) operierten mit dem jeweils nur neunthöchsten Kaderwert in der jeweiligen Aufstiegssaison.
  • Auch 60 Millionen Kaderwert reichen nicht immer: Sogar ein 60-Millionen-Kaderwert reicht nicht zwingend: Dies zeigten Hannover 69 in der Saison 2019/20 mit 61,43 Millionen und Rang 6 sowie der Hamburger SV in der Saison 2018/19 mit 69,93 Millionen und Rang 4. Und mit 51,28 Millionen landete der 1. FC Nürnberg in der vergangenen Saison sogar nur auf Rang 16.
  • Der wahre Meister: Der wahre Meister der 2. Bundesliga bleibt der SV Darmstadt 98, mit mittlerweile 47 Titeln überholt das Team Hertha BSC und dem MSV Duisburg.
RangVereinSaisonRang im Kaderwert-Ranking der SaisonRang in der TabelleKaderwert
      
11.FC Köln2018/191199,83
2VfB Stuttgart2019/201281,3
3Hamburger SV2018/192469,93
4Hannover 962019/202661,43
5Hamburger SV2019/203455,6
6VfB Stuttgart2016/171152,38
7Eintracht Frankfurt2011/121251,4
81.FC Nürnberg2019/2041651,28
9Hannover 962016/172240,6
10Hertha BSC2012/131138,58
111.FC Kaiserslautern2012/132336,05
12Hamburger SV2020/2115*35,4
13RB Leipzig2015/161235,3
14FC Ingolstadt 042017/181933,18
151.FC Kaiserslautern2013/141432,78
16SC Freiburg2015/162131,1
171.FC Nürnberg2014/151930,95
181.FC Köln2013/143124,95
19Greuther Fürth2020/2143*22,08
20VfL Bochum2020/2161*21,95
211.FC Nürnberg2017/184221,13
22Fortuna Düsseldorf2017/186120,18
23Greuther Fürth2011/126119,58
24Holstein Kiel2020/2192*19,15
25Arminia Bielefeld2019/209119,1
26FC Ingolstadt 042014/159116,53
27Eintracht Frankfurt2012/1312214,6
28SV Darmstadt 982014/1516212,38
29SC Paderborn2013/1415212,25
30SC Paderborn2018/1918210,35
      

*Nach 33 von 34 Runden

2. Bundesliga unglaublich: 10 von 18 Teams erzielen genau ein Tor

Das hat Seltenheitscharakter. Mehr als die Hälfte der Teams, nämlich 10 von 18, erzielen genau ein Tor. Darunter Holstein Kiel. Der bisherige Tabellenführer verliert mit 1:3 gegen den SV Sandhausen und muss seinen ersten Rang abgeben. Dies an Fortuna Düsseldorf, dieses Team gewinnt mit 1:0 gegen Eintracht Braunschweig und ist somit Wintermeister in der 2. Bundesliga.

Neben diesen beiden Clubs verbuchten noch acht andere Mannschaften genau einen Treffer, was bei den meisten zu einem Punkt reichte, in zwei Fällen jedoch ging das «1-Tor-Team» leer aus:

 

Die übrigen 1-Tore-Teams

Union Berlin – Ingolstadt 1:2

  1. FC Kaiserslautern – 1. FC Nürnberg 1:1

Erzgebirge Aue – 1. FC Heidenheim 1:1

Greuther Fürth – Darmstadt 98 1:1

FC St. Pauli – VfL Bochum 2:1

 

Das ergibt mit den beiden oben erwähnten Holstein Kiel und Fortuna Düsseldorf nicht weniger als zehn Teams mit einem Treffer.

Stadion Fortuna Düsseldorf (Bild: Wikipedia/Ghermezete).

VfL Bochum an der Wegkreuzung

Erst einmal hat der VfL Bochum in dieser Saison verloren und das Team liegt weiterhin auf einem Aufstiegsplatz. Dennoch stehen nun entscheidende Runden bevor, wie der Blick in die Geschichte zeigt.

 

Bereits in der Saison 2014/15 führte die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen zunächst die Tabelle an, ehe der Club langsam nach hinten durchgereicht wurde, zwischenzeitlich auf Rang 13 abrutschte und die Saison schliesslich auf Position 11 beendete.

 

In der Saison 2013/14 rangierte Bochum zuletzt gar auf Position 15 und 2012/13 musste sich der Club mit dem 14. Rang zufrieden geben, damals wurde Coach Andreas Bergmann bereits Ende Oktober durch Karsten Neitzel ersetzt und 2011/12 fand sich der Club auf Rang 11, nachdem er im Vorjahr um die Relegation in die Bundesliga gekämpft hatte – nachdem der VfL Bochum bekanntlich im Sommer 2010 aus der Bundesliga abgestiegen war.

 

Bochum steht nun an einer Wegkreuzung, die Frage ist, ob sich der Club in den vorderen Rängen halten kann oder wieder nach hinten abgleitet.

 

Erstmals führt Trainer Gertjan Verbeek, der zum Jahreswechsel zum Team gestossen war, die Mannschaft bereits seit Saisonbeginn. Zur Rückrunde hatte er die ins Trudeln geratene Mannschaft stabilisieren können. Ebenfalls Hoffnungen gesetzt werden in Tim Hoogland, der nach seinem Abstecher auf die britische Insel, zum FC Fulham, nach Deutschland zurückgekehrt ist. Bei Fulham gelangen dem Mittelfeld und Abwehrspieler in 25 Spielen 4 Tore. Für Bochum erzielte er in der laufenden Meisterschaft in 9 Spielen 1 Tor.

Tim Hoogland vom VfL Bochum (Bild: Wikipedia/DerHans04).
Tim Hoogland vom VfL Bochum (Bild: Wikipedia/DerHans04).

Bochum, Freiburg und Leipzig lassen Federn

Gleich drei Aufstiegsfavoriten lassen in den drei Freitagsspielen Punkte liegen – statt 9:0 Punkte für die Bundesliga-Kandidaten beträgt die Ausbeute 3:3 Zähler. Gleich keines der aufstiegswilligen Teams konnte sich durchsetzen.

Beispiel Bochum. Auf dem eigenen Platz muss der Leader den Tabellenfünfzten, in diesem Falle Fortuna Düsseldorf schlagen, wenn er a) Leader bleiben will und b) wenn er in die Bundesliga erreichen will. So aber trennten sich die beiden Clubs mit einem 1:1-Unentschieden.

Beispiel Freiburg. Die Leaderfrage betreffend Bochum ist insofern gleich schon geklärt, als dass der Tabellenzweite Freiburg – wenn er in die Bundesliga zurückkehren will – vor eigenem Publikum Aufsteiger Arminia Bielefeld schlagen sollte. Doch auch hier gab es ein Unentschieden, nämlich ein 2:2.

Beispiel RB Leipzig. Immerhin trat RB Leipizig, das Team mit der lustigsten Abkürzung der Liga – nicht wenige sehen in «Rasen Ball» die Abkürzung eines nicht-amerikanischen Getränkeherstellers verborgen – konnte sich gegen Heidenheim nicht durchsetzen. Allerdings spielt Heidenheim eine vorzügliche Saison und Leipzig trat auswärts an.

Fans im Stadion des SC Freiburg (Bild: Wikipedia/Ctruongngoc).
Fans im Stadion des SC Freiburg (Bild: Wikipedia/Ctruongngoc).

Sandhausen im Bochumer Getriebe

Der SV Sandhausen ist die erste Mannschaft, die den Siegeszug von Tabellenführer VfL Bochum unterbricht. Neben dem SC Freiburg und dem 1. FC Nürnberg ist Sandhausen zudem die einzige Mannschaft, die bislang gegen Bochum ein Tor schiessen konnte, drei weitere Mal spielte die Mannschaft von Trainer Gertjan Verbeek zu null. Mit 15 erzielten Treffern ist Sandhausen zudem das derzeit spektakulärste Team in der Liga – wegen den drei Punkten Abzug wegen eines Regelverstosses liegt der Club derzeit zwar «nur» auf Position 7, ansonsten wäre es sogar Rang 3.

 

Gespannt sein darf man, ob Bochum seinen Platz auf einer Aufstiegsposition halten kann. In der letzten Saison lag der Club aus Nordrhein-Westfalen nach sechs Spieltagen ebenfalls auf Rang 1. Dann aber wurde der Verein zurückgereicht und zum Saisonende musste sich Bochum mit dem 11. Schlussrang begnügen.

 

Einen positiven Effekt aus der Sicht der Bochumer hat der aktuelle Höhenflug bereits: In der «ewigen Tabelle» der 2. Bundesliga zieht die Mannschaft nun in der elften Saison am FC Augsburg vorbei. Augsburg kommt nach zwölf Saisons in der zweithöchsten Spielklasse auf 566 Punkte – gleichviele Bochum seit diesem Spieltag, allerdings verbucht Augsburg das deutlich schlechtere Torverhältnis, womit Bochum Rang 30 erobert. Rang 1 gehört übrigens Alemania Achen (1481 Punkte) und Platz 2 geht an Greuther Fürth (1386 Punkte).

 

Das Rewirpower-Stadion des VfL Bochum (Bild: Wikipedia/DeyanFCK).
Das Rewirpower-Stadion des VfL Bochum (Bild: Wikipedia/DeyanFCK).

Bochum und Heidenheim rocken – Berlin feuert Trainer

In seiner erst zweiten Saison in der 2. Bundesliga sorgt der 1. FC Heidenheim für Spektakel. In der letzten Saison noch trug die Mannschaft aus Baden-Württemberg immerhin 46 Punkte aus 34 Spielen zusammen; was für den achten Schlussrang reichte. In der laufenden Meisterschaft sind es nun bereits zehn Zähler aus fünf Begegnungen – wodurch das Team auf dem dritten Zwischenrang klassiert ist. Und um diesen Rang wollen neben traditionellen Bundesliga-Vertreter auch der SV Sandhausen ein Wort mitreden. Auch wenn diese Mannschaft eine Niederlage einstecken musste: Ohne den Punkteabzug wäre dieser Verein (dank dem besseren Torverhältnis) bereits jetzt in der «Top 3» klassiert.

Seine Führung sogar noch ausbauen kann Tabellenführer VfL Bochum. Mit dem heutigen Vergleich mit 1860 München könnte sich der Club aus Nordrhein-Westfalen an der Tabellenspitze sogar etwas absetzen. Allerdings ist dem Team bekannt, dass dies ein äusserst vergängliches Gut sein kann: letzte Saison lag Bochum nach dem vierten und sechsten Spieltag ebenfalls auf dem ersten Rang, nur um zwischenzeitlich auf Rang 13 abzurutschen und die Saison schliesslich auf Position 11 zu beenden.

Für Action sorgte zudem Eintracht Braunschweig: Mit dem 6:0 über den Karlsruher SC, der sich erst gerade noch aufgerichtet hatte, bietet das Team aus Niedersachsen nicht nur eine Tore-Gala, sondern sie wandelt ihr bisher negatives Torverhältnis von 3:5 in ein 9:5.

Beim 1. FC Union Berlin dagegen wird nach der fünften Runde Trainer Norbert Düwel entlassen. Mit Mut und Konsequenz sei vieles umgesetzt worden, von dem was mit ihm abgesprochen worden sei, wird Club-Präsident Dirk Zingler auf der Webseite des Vereins zitiert. Doch nun sei man überzeugt, dass ein Wechsel auf der Trainerposition nötig sei. Das Team kommt nach fünf Spieltagen auf vier Punkte.

Ben Halloran, Captain des FC Heidenheim (Bild: Wikipedia/Fuguito).
Ben Halloran, Captain des FC Heidenheim (Bild: Wikipedia/Fuguito).