HC Thurgau schockt HCC auswärts – Ajoie und Kloten feuern am häufigsten aufs Tor

Der HC Thurgau bestätigt seinen starken Saisonstart und gewinnt auch auswärts beim eigentlich heimstarken HC La Chaux-de-Fonds mit 1:0-Toren. Nach dem HC Ajoie und dem EHC Kloten schiesst der HCT am häufigsten auf das gegnerische Tor. Ein paar Facts im Round-up zur Runde:

  • HC Ajoie und EHC Kloten schiessen am häufigsten: Mit 422 Schüssen feuert der HC Ajoie in dieser Saison am häufigsten auf das gegnerische Tor, gefolgt vom EHC Kloten (408) und dem HC Thurgau (392). Dies zahlt sich aus: Diese drei Mannschaften bilden auch die Tabellenspitze. Am seltensten schiesst die EVZ Academy (244), der SC Langenthal (286) und die Ticino Rockets (311). Diese Clubs haben ein bis zwei Spiele weniger ausgetragen, wenn jedoch die Anzahl abgegebene Schüsse pro Spiel betrachtet wird, sind die Teams ähnlich klassiert.
  • Adam Rundqvist schiesst HCT zum Sieg: Und plötzlich wurde es ruhig in der Eishalle Les Mélèzes in La Chaux-de-Fonds: Adam Rundqvist schoss den HC Thurgau mit dem einzigen Tor des Abends zum Sieg über die Romands. Die Ostschweizer mausern sich nach der Halbfinal-Qualifikation in der vergangenen Saison und nun sieben Siegen und neuen Spielen zu einem Top-4-Team.
  • EHC Kloten siegt in zweitletzer Sekunde: Kloten-Trainer Per Hanberg eringt mit seinem Team zwei Sekunden vor dem Penaltyschiessen (64:58) einen 3:2-Erfolg über die EVZ Academy. Eric Faille verhindert mit seinem achten Saisontreffer den Gang in die Verlängerung. Davor hatten Ramon Knellwolf und Marc Marchon den Ausgleich und die Führung erzielt, ehe die jungen Zuger die Zürcher noch in die Verlängerung drängten.
  • EHC Olten geht leer aus: Diesmal war Leader Ajoie zu züigig unterwegs: Als Olten-Stürmer Lukas Haas den ersten Treffer für das Team aus der Dreitannen-Stadt erzielt, liegen die Jurassier bereits um fünf längen vorne und bis zur 59. Minute liegen die Gäste mit 7:2-Treffern vorne. Die beiden noch folgenden Anschlusstore durch Dominic Weder und Philipp Rytz bedeuten nur noch Resultat-Kosmetik.
  • Der EHC Visp überrennt die Ticino Rockets: Nach dem ersten Drittel liegen die Walliser mit 5:0 Toren vorne, dann wird das Tempo gedrosselt. Zuletzt siegen die Walliser mit 6:2 Treffern, sechs verschiedene Torschützen reihen sich in die Skorerliste der Südschweizer ein.
  • GCK Lions gewinnen auch «Rückspiel»: Die GCK Lions bezwingen den HC Sierre erneut. Yannick Brüschweiler zeichnet sich als Doppeltorschütze aus (2:1 und 3:2). Somit holt der Aufsteiger gegen das ZSC-Farmteam in beiden Begegnungen null Punkte.

Daniel Gerber

Der HC Thurgau nach einem Sieg (Bild: zweiteliga.org).

Rockets schiessen HCC ab – Kloten siegt in Langenthal

Der EHC Winterthur liefert den zweiten Sieg im dritten Saisonspiel und grüsste von Rang zwei aus. Die Ticino Rockets schocken den HC La Chaux-de-Fonds mit einem 7:3-Sieg. Ein paar Facts im Round-up zur Runde:

  • Vom Finale zum freien Fall: Der HC La Chaux-de-Fonds hat noch nicht in die Saison gefunden. Das Team aus dem Neuenburger Jura verliert auch das dritte Saisonspiel – auswärts bei den Ticino Rockets erfolgt eine bittere 3:7-Pleite. Mit zwei Toren zum 2:0 sorgt Lee Roberts für den nötigen Schwung.
  • Campbell verliert gegen Hanberg: Erstmals traf Jeff Campbell als Head-Coach des SC Langenthal auf seinen Mentor Per Hanberg, mit dem er letzte Saison noch das SCL-Trainergespann bildete. Zuletzt siegte Per Hanberg gegen Jeff Campbell mit 3:1 Toren. Klotens Eric Faille traf bereits zum dritten Mal in dieser Saison.
  • Pleite-Serie: Rechnet man die vier Niederlagen im Playoff-Finale gegen den SC Langenthal dazu, verliert der HC La Chaux-de-Fonds bereits zum siebten Mal in Folge.
  • Abgefertigt: Der EHC Olten fertigt die GCK Lions gleich mit 7:1-Toren ab. Mit zwei Toren und zwei Assists ist Lukas Haas der Baumeister des EHCO-Erfolgs.
  • Keine Lehrstunde: Die EVZ Academy führt zwar 2:0 und 3:2 beim HC Ajoie. Dann aber fertigen die Romands die Zentralschweizer gleich mit 8:3-Toren ab.
  • Winterthur auf Rang zwei: Der EHC Winterthur gewinnt erneut (3:0 gegen den HC Thurgau) und liegt nach dem zweiten Erfolg im dritten Spiel auf dem zweiten Tabellenrang.

Daniel Gerber

In der Eishalle Deutweg in Winterthur ist ab nächster Saison wieder NLB-Eishockey zu sehen (Bild: Wikipedia/Fundriver/CC-Lizenz).

Wie weit trägt Per Hanberg den EHC Kloten im Cup?

Per Hanberg führte den SC Langenthal gegen die auf dem Papier übermächtigen EHC Kloten (im Viertelfinale) und EHC Olten (im Halbfinale) sowie gegen den mindestens als gleichstark einzustufenden HC La Chaux-de-Fonds im Frühling 2019 zum Titel in der Swiss League, der zweithöchsten Spielklasse im Schweizer Eishockey.

Nun coacht Per Hanberg den EHC Kloten, der dadurch zu einem echten Aufstiegsaspiranten wird. Und auch zu einem Team, das im Cup etwas reissen kann. Nicht zum ersten Mal (nach den SC Rapperswil-Jona Lakers im Jahr 2018) würde dann ein ambitioniertes Swiss-League-Team um den Cup-Sieg mitreden.

Gespannt sein darf man überdies, wie weit die Equipen aus der früheren NLB kommen.

Einen dicken Brocken empfängt gleich zu Beginn, am 10. September, der EHC Kloten, nämlich den früheren Cup-Sieger, die SC Rapperswil-Jona Lakers.

Die weiteren Begegnungen an diesem Datum mit SL-Beteiligung:

EVZ Academy – SC Bern

EHC Visp – HC La Chaux-de-Fonds

GCK Lions – SCL Tigers

EHC Winterthur – ZSC Lions

HC Thurgau – EV Zug

EHC Wiki-Münsingen – HC Ajoie

Und am 11. September stehen drei weitere Teams aus dieser Liga im Einsatz:

HC Luzern – SC Langenthal

EHC Burgdorf – EHC Olten

HC Sierre – Lausanne HC

Trainer Per „Pelle“ Hanberg (Bild: Presse SC Langenthal).

Der SC Langenthal holt den Titel und ist das erfolgreichste Swiss-League-Team

Der SC Langenthal holt den Titel nach 2012 und 2017 nun 2019 zum dritten Mal. Die Facts zum erneuten Erfolg:

  • Final immer gewonnen: Der SC Langenthal stand zum dritten Mal im Finale – und gewann dieses zum dritten Mal.
  • Erfolgreichstes Team der Liga: Mit drei Titeln ist der SCL das erfolgreichste Team der Liga: Der Lausanne HC (5 Playoff-Siege) und der EHC Biel (4) sind nicht mehr dabei. Und der EHC Visp ist die einzige aktuelle Mannschaft, die den Titel zweimal geholt hat. Ebenfalls auf zwei Swiss-League-Playoff-Titel kommen vier nicht mehr in der Liga weilende Mannschaften, nämlich die SCL Tigers (1998 und 2015), der EHC Chur, die SC Rapperswil-Jona Lakers sowie der EHC Basel. Mit drei Erfolgen ist aber der SCL jetzt die erfolgreichste Mannschaft der Liga.
  • Final immer verloren: Der HC La Chaux-de-Fonds erreichte das Finale zum bereits sechsten Male – doch noch nie konnten die Romands den Titel gewinnen.
  • Das Baby ist da: Somit ist das von SCL-Trainer Per Hanberg angesprochene Baby da. Es trägt wie in einem früheren Beitrag erwähnt, den Namen «Charakter».
  • Nur drei Gegentore kassiert: Der SC Langenthal kassierte nur drei Gegentore in der gesamten Serie. Sprich in 241:28 Minuten! Gleichzeitig erzielte das Berner Team selbst elf Treffer.
  • Zweimal nach Rückstand gewonnen: Der SC Langenthal geriet im ersten Spiel 1:2 in Rückstand und in spiel vier 0:1. Der SCL siegte also zweimal nach einem Rückstand und zweimal in einem Spiel bei dem man nie in Rückstand geriet.
  • Drei Torhüter, drei Trainer: Auf den Torhüter-Positionen und der Trainer-Position holten jeweils drei verschiedene Akteure den Titel. Im Tor mit Marc Eichmann (2012), Marco Mathis (2017) und Philip Wüthrich (2019). Dies mit drei verschiedenen Trainern: Heinz Ehlers (2012), Jason O’Leary (2017) und nun mit Per Hanberg (2019).
  • Kelly und Campbell mit erneutem Titel: Auf den Ausländer-Positionen holten Brent Kelly und Jeff Campbell den Titel je zum dritten Mal, Campbell in dieser Saison verletzungsbedingt als Assistenztrainer. An seine Stelle auf dem Feld trat Pascal Pelletier.
Der SC Langenthal gewinnt den Titel zum dritten Mal (Bild: zweiteliga.org).

Per Hanberg: «Das Baby heisst ‘Charakter’»

Per Hanberg, Trainer des SC Langenthal, sprach in der Laufe der Saison mehrfach mit «zweiteliga.org» über das System des SCL. Im Oktober sprach er von einem Wachstum. «Ich sehe das Embryo. Es wächst», sagte er damals.

Im Dezember, als der Motor – auch wegen vieler verletzten Spieler – etwas ins Stocken geraten war, erkannte Per Hanberg dennoch eine fortschreitende Entwicklung. Damals sagte er zum Embryo-Stand: «Das Baby ist nun etwa in der Mitte. Manchmal will man es bereits sehen. Wenn man wächst, geschieht das manchmal Schubweise.»

Als der SC Langenthal das Halbfinale gegen den EHC Olten für sich entscheiden konnte, sagte Hanberg zu «zweitliga.org» auf die Frage, ob das Erreichen des Finals bereits die Geburt war oder ob dies mit dem Titel geschieht: «An meinem strahlenden Gesicht kann man es sicher sehen. Es ist bald da. Jetzt noch viermal pressen, dann ist es da.» Und nach dem Sieg beim HC La Chaux-de-Fonds: «Jetzt noch einmal pressen, dann ist es da.» Doch bereits das erste Mal pressen sei gleich wichtig gewesen. Per Hanberg: «Der Name ist bereits bekannt: Das Baby heisst: ‘Charakter’.» Denn solchen hat der SCL gerade in Spiel drei gezeigt, als das Team kurz vor Schluss mit zwei Spielern weniger antreten musste. «Die Spieler haben Schüsse geblockt, das waren spielentscheidende Momente!»

Nun folgt am Mittwoch womöglich bereits der Titel. Der SCL zeigte in den Playoffs enorm viel Moral, Teamgeist und Charakter, standen doch zunächst mit dem EHC Kloten und dem EHC Olten zwei Mannschaften gegenüber, die offen erklären, den Aufstieg in die National League erringen zu wollen, sowie nun im Finale der Qualifikationssieger. Der Name des Babys ist somit eine gute Wahl.

Daniel Gerber

Trainer Per „Pelle“ Hanberg (Bild: Presse SC Langenthal).

SC Langenthal bestätigt Break

Der SC Langenthal lässt sich weiterhin nicht stoppen. Im 13. Playoff-Spiel holt der den 10. Sieg. Die Facts zum Spiel:

  • Trainer macht Publikum heiss: Trainer Per Hanberg reisst mit ermutigenden Gesten das Publikum schon vor dem ersten Bully mit.
  • Doppelschlag in Schlusssekunden: Bis zur Schlussminute verteidigt der SCL den 1:0-Vorsprung aus der 16. Minute. Mit zwei Treffern 59 und 30 Sekunden vor Schluss ins leere Tor sichert sich der SCL den Sieg.
  • Hinten dicht: In den beiden Spielen zusammengerechnet, inklusive Verlängerung, hat La Chaux-de-Fonds erst zwei Tore in 121:18 Minuten erzielt. Also nicht einmal eines pro 60 Minuten.
  • Mehr Torchancen: Der SC Langenthal kreierte 34:31 Torchancen, obschon das Team während acht Minuten in Unterzahl antreten musste (gegenüber nur zwei von La Chaux-de-Fonds).
  • Blitzsieg möglich: Der erstarkte Tabellenvierte führt somit 2:0 in der Serie gegen den Qualifikationssieger. Noch zwei Siege fehlen zum Titel. Möglich dass dieser schon am Mittwoch gefeiert wird. Denn der HCC scheint kein Rezept gegen den SCL zu finden.
  • Aufwind mit Pelletier und Kelly: Seit Pascal Pelletier zum SCL gestossen ist, geht es mit dem Team aufwärts. Zunächst konnte sich die Mannschaft das Playoff-Heimrecht sichern, anschliessend wurden Kloten und Olten überrannt.
SC Langenthal-Fans fordern: „Holet dä Chübu“ (Bild: zweiteliga.org).

Playoff-Vorschau: Warum EHC Kloten ganz weit kommen kann

Einen einzelnen Meister-Favoriten auszumachen ist schwierig: Nach 44 Runden liegt die Top-5 nur sieben Zähler auseinander. Alle 1,4 Punkte liegt somit eine Mannschaft. Die ersten fünf Teams liegen mehr oder weniger auf Augenhöhe.

In einer – nicht ganz ungewagten – Prognose sieht «zweiteliga.org» den EHC Kloten vorne mit dabei. Geschuldet durch einen erstaunlichen Anfängerfehler starteten die Zürcher mit nur einem ausländischen Feldspieler, die zweite Ausländerlizenz wurde an Bernhard Starkbaum vergeben. Anfängerfehler deshalb, weil es ein Swiss-League-Grundgesetz ist, dass wer um den Titel (oder Aufstieg) mitspielen will, hinten einen starken Schweizer-Goalie benötigt und vorne zwei Ausländer, die schlicht und ergreifend knipsen (natürlich neben den Grundgegebenheiten wie starke Schweizer Stürmer und Verteidiger und ein ausgereiftes System). Der österreichische Keeper wusste aber nie zu überzeugen (Fangquote 89,15 Prozent). Vorne wurden zu wenig Treffer erzielt und hinten lotterte die Equipe. Das Resultat: In den ersten 19 Spielen wurden nur 30 Punkte eingefahren (1,57 im Schnitt). Kloten lag auf Rang sechs und hat kein Spiel gegen ein Top-5-Team gewonnen (0:21 Punkte!). Dann wurde Goalie Joren van Pottelberghe geholt. Statistisch ist der 21-Jährige einer der drei besten Torhüter der Swiss-League. Zudem wurden ausländische Verstärkungen geholt. Das Resultat seit der Fehler-Korrektur: 25 Spiele und 53 Punkte was 2,12 Zähler im Schnitt ergibt. Hochgerechnet auf 44 Spiele ergibt etwas mehr als 93 Punkte. Damit hätte Kloten die Qualifikation gewonnen und die Top-5-Teams alle einen, bis zwei Zähler weniger. Behält Kloten die Performance seit der Korrektur bei, ist die Mannschaft durchaus ein Titel-Favorit.

Zu tun bekommt es Kloten mit dem SC Langenthal. Der SCL ist das Team mit der besten Formkurve: Zehn der letzten elf Spiele wurden gewonnen. Zuvor waren etliche Spieler länger verletzt; Top-Stürmer Jeff Campbell sogar schon die ganze Saison. Dennoch formte Trainer Per Hanberg rechtzeitig zum Playoff-Start eine starke Equipe. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Mannschaft, welche dieses Viertelfinale gewinnt, auch ein grosses Wort um den «Chübel» mitspricht. Längere Zeit fehlte dem Team ein durchschlagkräftiges Ausländer-Duo. Mit Pascal Pelletier neben Brent Kelly gewann die Offensive an Fahrt, wobei die beiden gegen die grossen Gegner zuletzt eher marginal skorten. In der Qualifikation gewann der SCL drei von vier Direktduellen (in chronologischer Folge: 5:4, 4:1, 0:1 und 4:1). Allerdings: Seit der Klotner-Fehlerkorrektur lautet das direkte Verhältnis 1:1. Zudem gewann der SCL letzte Saison fünf der damals sieben Quali-Begegnungen mit Olten. Doch als es hart auf hart kam im Playoff-Halbfinale und die Ausländerpunkte nicht mehr kamen setzte sich der EHCO mit 4:1-Siegen durch. Die Frage ist somit, welcher SCL nun im Viertelfinale steht. Nach der Performance in den letzten drei Spielen gegen Olten, Kloten und Ajoie (der vorgezogenen Playoff-Hauptprobe) kann auch der SCL sehr weit kommen. In Betracht auf Form und Umstände ist diese Begegnung eine Art vorgezogenes Finale.

Der EHC Olten konnte bis zuletzt vom Qualifikationssieg träumen. Erst in der letzten Runde platzte der Traum, der Rückstand auf Rang eins betrug nur drei Zähler. In der Offensive ist der EHCO mit 183 Treffern das Mass aller Dinge. Und hinten kassierte Olten 118 Gegentreffer – nur Ajoie (94) und Thurgau (104) erhielt deutlich weniger Gegentore. Die anderen Top-Teams liegen mit 112 (HCC und Visp) sowie Langenthal (113) in der genau gleichen Kategorie.

Qualisieger HC La Chaux-de-Fonds in dieser Saison voraussichtlich nicht «zu welsch» für den Titel: Nicht weniger als neun Spieler im Kader sind Deutschschweizer, darunter einer der Captains (beim HCC teilen sich mehrere Spieler das Amt). Der HCC verfügt zudem über die drittbeste Abwehr der Liga.

Meisterschaften gewinnt man – nicht immer, aber meistens – in der Defensive. Und hier ist der HC Ajoie mit 94 erhaltenen Gegentreffern der Branchenleader der Liga. Mit Rang zwei und nur zwei Zählern Rückstand auf Position eins nach 44 Runden darf auch mit den Jurassiern gerechnet werden. Allerdings lebt der HCA seit Jahren stark von seiner ersten Linie. Sorgt diese nicht für die Musik wird es für die Nordwestschweizer trotz der guten Verteidigung schwierig.

In dieser Saison dürfte es für den EHC Visp schwierig werden, einen Exploit zu zeigen, wie damals gegen die SCL Tigers mit dem Titelgewinn 2014. Auch wenn die Walliser in der Quali nur zwei Punkte (bei zwei Siegen in der Verlängerung) an die Oltner abgegeben haben: Ähnlich war die Foraussetzung für die Dreitannenstädter letzte Saison auch gegen Langenthal: In der Quali mehrheitlich gegen den Playoff-(Halbfinal)-Gegner verloren, doch als es um die Wurst ging, klar durchgesetzt.

Der HC Thurgau liegt zwar nur auf Rang sieben, doch die Mannschaft steigerte sich in den beiden letzten Monaten markant. Gleich wie Ajoie verfügten die Ostschweizer über eine starke Abwehr (die Nummer zwei der Liga). Wenn sich die beiden herausragenden Skorer der Jurassier jedoch nicht entfalten können, ist der HCT nicht chancenlos.

Die EVZ Academy zeigte bereits in der letzten Saison, dass sie ein absolut unbequemer Gegner sein kann: Zweimal wurde der spätere Aufsteiger, die SC Rapperswil-Jona Lakers, im Viertelfinale in die Verlängerung gedrängt. So ganz ohne Ärger dürfte es wohl in dieser Saison auch für den HCC nicht gehen.

Daniel Gerber

Der EHC Kloten Bus – fährt Kloten allen davon oder in die Ferien? Bild: zweiteliga.org

Kloten nach Verlustpunkten Leader – Visp punktet bei HCC

«Wir kommen gestärkt aus dem Tunnel heraus», sagt SCL-Trainer Per Hanberg nachdem seine Mannschaft erneut zu Punkten kommt – und: Kloten ist jetzt nach Verlustpunkten Leader. Die Facts der Runde:

  • Überflieger: Der EHC Kloten gewinnt 14 der letzten 15 Matches. Diesmal gehen die Flieger bereits nach 30 Sekunden gegen die Ticino Rockets in Führung.
  • Leader nach Verlustpunkten: Weil der HC La Chaux-de-Fonds vom EHC Visp ins Penaltyschiessen gedrängt wird, verliert die Mannschaft aus dem Neuenburger Jura einen Zähler. Nach Verlustpunkten sind die Zürcher somit bereits Tabellenführer.
  • Fels Joren: Seit der EHC Kloten Joren van Pottelberghe als Goalie geholt hat, hat die Mannschaft in der Swiss League ausnahmslos gewonnen – und das sind nicht weniger als neun Spiele. Mit einer Fangquote von 94,27 Prozent ist van Pottelberghe der mit Abstand beste Keeper der Liga.
  • Wieder auf den Beinen: Nach acht Pleiten in neun Spielen punktet der SC Langenthal mittlerweile zum dritten Mal in Serie – diesmal nach einem 4:1-Sieg gegen die EVZ Academy. SCL-Coach Per Hanberg zu zweiteliga.org: «Drei Wochen im Dezember waren taff. Wir haben viel gelernt. Wir kommen gestärkt aus dem Tunnel heraus».
  • Saubere Sache: Reto Schmutz trifft doppelt für den HC Ajoie. Dank seinen beiden Toren im Mitteldrittel gewinnen die Jurassier mit 2:1 gegen den HC Thurgau.
  • Auf und Ab: Einmal mehr wechseln die GCK Lions (3:2-Sieg über Winterthur) mit der EVZ Academy den achten Rang, der zuletzt die Playoff-Teilnahme ermöglicht.

Und dies ist das Team der Runde:

Reto Schmutz
(HC Ajoie)  
Fabian Sutter
(EHC Kloten)  
Brent Kelly
(SC Langenthal)
     
Patrick Sidler
(GCK Lions)  
  Luca Christen
(SC Langenthal)  
     
  Christophe Bays
(HC La Chaux-de-Fonds)  
 
Der EHC Kloten vor einem Meisterschaftsspiel (Bild: zweiteliga.org).

Per „Pelle“ Hanberg bleibt ein weiteres Jahr beim SC Langenthal

Der SC Langenthal und der schwedische Headcoach Per „Pelle“ Hånberg haben den Vertrag um ein weiteres Jahr bis Ende Saison 2018/19 verlängert. Der 50-jährige Schwede stiess im vergangenen Sommer zum SC Langenthal, wo er seither als Trainer amtet.

Eine Meistermannschaft zu übernehmen, sei nicht einfach, lässt sich Sportchef Noël Guyaz zitieren und ergänzt: «Pelle legt viel Wert darauf, die Spieler weiter zu entwickeln. Er hat es geschafft einen erneut guten Teamgeist zu kreieren und die richtige Einstellung mitzugeben.»

Der Schwede selber lebt seit August in der Schweiz und sagt: «Meine Familie und ich fühlen uns sehr wohl hier. Ich habe mittlerweile das Schweizer Eishockey besser kennengelernt und freue mich auf die weiteren Aufgaben. Ich arbeite bei einem guten Club mit guten Leuten, wir können viel erreichen», zeigt sich Hånberg zuversichtlich.

Per Hanberg coachte bisher Teams in Schweden und Italien. Vor seinem Wechsel nach Langenthal übernahm er in Schweden in der Saison 2014/15 das Team Karlskrona HK. Mit diesem Team schaffte er überraschend den Aufstieg in die höchste schwedische Spielklasse. Anschliessend blieb er zwei weitere Jahre bei dieser Mannschaft, ehe er in die Schweiz zum SC Langenthal wechselte.

Trainer Per „Pelle“ Hanberg (Bild: Presse SC Langenthal).

So wird die Swiss League 2017/18 – Die Mutter aller Vorschauen

In wenigen Tagen beginnt die Saison 2017/18. «zweiteliga.org» blickt nach vorne, mit Facts und – nicht ganz unsatirisch – wie sich die Teams im Laufe der Meisterschaft entwickeln könnten.

 

Rang 1: EHC Olten

Facts: Der EHC Olten hat eingekauft als gäbe es kein Morgen. Darunter Simon Lüthi vom EV Zug, Silvan Wyss von den SCL Tigers und Stanislav Horansky sowie Simon Rytz vom EHC Biel oder Tim Bucher vom EHC Visp. Bereits in der letzten Saison lautete die Direktive: Aufstieg in die höchste Spielklasse.

Im besten Fall: Nach dem 17:1 zur Saisoneröffnung gegen den SC Langenthal (13.9.17), dem 14:2 beim EHC Visp (23.9.17), dem 15:0 beim HC La Chaux-de-Fonds (26.9.17) und  dem 18:3 bei den SC Rapperswil-Jona Lakers (30.9.17) tagt die Swiss League an einer ausserordentlichen Sitzung und beschliesst die Ausbürgerung des Teams in die National League – doch die Teams der höchsten Spielklasse streiken und der übermächtige EHC Olten wird als «Three Fir City Olten» («Dreitannenstadt Olten») in die per sofort amerikanisch-kanadisch-schweizerische NHL übergeben. Nach dem gewonnenen Stanley-Cup scherzt EHCO-CEO Peter Rötheli zunächst «Let’s make Olten great again» und wenig später beim Empfang im Weissen Haus: «Switzerland First».

Im schlechtesten Fall: All die Transfers erweisen sich als Restposten und ausrangierte Spieler. Nach den sieben zu-Null-Niederlagen in Serie erweist sich der EHCO als das schwächste Team der Liga. In solchen Fällen ist Heinz Ehlers der richtige Mann an der Bande. Umgehend wird ein Trainertausch mit den SCL Tigers angestrebt, wodurch Bengt-Ake Gustafsson nun doch noch die Tigers in der National-League coachen kann. Und Olten gelingt die Playoff-Qualifikation und schliesslich der Sieg in der Liga-Quali gegen den EHC Kloten mit 0:8, 1:0n.V., 0:7, 2:1n.P., 1:9, 1:0 und 3:2n.V.

 

Rang 2: SC Langenthal

Facts: Das Team ist konstant geblieben, Marc Kämpf (zum SC Bern), Arnaud Montandon (zu Ajoie), Vincenzo Küng (zu La Chaux-de-Fonds), Josh Pirmeau (zu den Lakers) und Marco Schüpbach (Rücktritt) wurden durch gute Transfers wettgemacht (unter anderem Robin Leblanc, Giacomo Dal Pian und Patrick Schommer). Trainer Jason O’Leary (zu Servette) wurde durch Per Hanberg ersetzt. Der SCL dürfte auch in dieser Saison um den Titel mitspielen.

Im besten Fall: Das Team lässt nichts anbrennen und holt den Titel zum dritten Mal innerhalb von sieben Jahren. Mühelos überrennt das Team in der Liga-Qualifikation den EHC Biel und stürmt in die National League. Doch dort ist nicht etwa Endstation: Patrick Fischer übernimmt den SCL «en bloc» und reist mit diesem an die WM in Dänemark um – nach der schweizerisch-obligaten 1:5-Niederlage gegen Südkorea – auch diesen Titel zu erringen (7:6 gegen Schweden). SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf: «Das ist unser Eishockey-Double.»

Im schlechtesten Fall: Der SCL bringt keinen Schritt vor den anderen. Als im Spätherbst selbst die Ticino Rockets gleich mehrere Nummern zu gross sind, zückt SCL-VR-Chef Stephan Anliker den Ordner mit der Aufschrift «Plan B». Rasch wird mit der Hornusser-Gesellschaft Bleienbach-Thörigen fusioniert und Langenthal gewinnt den Schweizer-Meistertitel in dieser Sportart. Gian Kämpf: «Ob Hornussen oder Eishockey: Hauptsache man schlägt mit Holz gegen ein schwarzes Plastikding – man muss da flexibel sein.»

 

Rang 3: SC Rapperswil-Jona Lakers

Facts: Die Vorgabe ist klar: Aufstieg innerhalb von 16 Monaten – so lautete die Forderung der Clubführung im Laufe der letzten Saison. Rund die Hälfte dieser Zeit ist nun verstrichen, somit bleiben 8 Monate um die Rückkehr in die höchste Spielklasse zu erringen. Dazu wurde das Final-Team der letzten Saison ergänzt, unter anderem mit Routinier Sven Lindemann (SCL Tigers) und Sven Berger (Ambri) und vom SC Langenthal ist Josh Primeau gekommen, der bislang mit Lausanne und Langenthal Meister geworden ist.

Im besten Fall: Die Lakers schwimmen auch in dieser Saison obenauf – in der dritten Finalteilnahme in Folge erreicht die Mannschaft den Titel und erarbeitet sich in der Folge den Aufstieg in die höchste Spielklasse. Aus dem Wort «Lakers» wird «Oceans» und in den St. Galler Kinos wird die Dokumentation «Jeff Tomlins Eleven» gezeigt.

Im schlechtesten Fall: Aus den Lakers werden Taucherli und mindestens eine vierte Saison in der zweithöchsten Spielklasse der Schweiz folgt. Wenigstens ist man auf dem Papier gerüstet: In einem Kommuniqué wird festgehalten: «Nach zwei NLB-Saisons folgt nun die zweite Saison in der Swiss League.»

 

Rang 4: EHC Visp

Facts: Lars Neher (Thurgau), Tim Bucher (Olten) und Alain Brunold (Rücktritt) sind weg, Niki Altorfer (Rapperswil) zurück und Jens Nater sowie Ruben Rampazzo (beide Davos) neu dabei. Die Walliser dürften eine Spur stärker sein als in der vergangenen Saison, möglicherweise liegt ein Exploit drin, welcher das Team wie in früheren Saisons ins Finale und vielleicht sogar zum Titel führt.

Im besten Fall: Mit dem Wissen um die neue Halle im Rücken ist der EHC Visp der Senkrechtsrater der Saison. Das Team wird in «Wallis Rockets» umbenannt, das Team rockt die Quali, die Playoffs und schliesslich auch die Liga-Quali. Einmal wöchentlich schickt FC-Sion-Boss Constantin sein Team in die Litternahalle, um seinen Fussballern zu zeigen, wie man fachgerecht siegt.

Im schlechtesten Fall: Die Walliser verlieren 12 der 15 ersten Spiele. Deshalb beruft man sich auf die Vergangenheit, in den Pausen werden die Triumphe über die SCL Tigers mit Alexei Kovalev gezeigt. Zwar werden die Playoffs knapp verpasst, aber das Team wird dennoch als «Weltmeister des Wallis» gefeiert, was jedoch in der Üsserschwiiz und der Üsserwält kaum profitabel erscheint, einzig die Macher der Ice-Hockey-Champions-League zeigen sich tief beeindruckt ob des Titels und gewähren dem Wallis – und damit Visp – einen Startplatz in der Saison 2018/19.

 

Rang 5: HC La Chaux-de-Fonds

Facts: Namentlich auf eigenem Eis dürfte der HCC auch in dieser Saison eine Macht sein. Abgänge wie der von Robin Leblanc (zu Langenthal), Laurent Meunier (Fribourg) und Adam Hasani (Genf-Servette) wurden unter anderem aufgefangen durch die Zuzüge von Vincenzo Küng (Langenthal), Diego Schwarzenbach (Olten) und Simon Fischer (Martigny).

Im besten Fall: Die Romands knüpfen an die glorreichen Tage von früher an, schiessen daheim immer mindestens 6 Tore (und kassieren wie gewohnt tüchtig Gegentreffer). Das Publikum goutiert das Tor-Spektakel und das Team holt den Swiss-League-Titel. Zwar reicht es nicht zum Aufstieg, doch nach längerem geht der Titel wieder in die Westschweiz, was der Haudegen Dominic Forget mit einem «Ici c’est Swiss League» quittiert.

Im schlechtesten Fall: Die fetten Jahre sind endgültig vorbei. Nach einem Sitzstreik der heissblütigen Fans vor den Pforten der Geschäftsstelle wird Rekord-Spieler Michael Neininger reaktiviert. Die folgenden 2:7 und 3:8 Niederlagen werden mit wohlwollendem Applaus zur Kenntnis genommen – das Publikum ist gewillt, in der Eiseskälte im Jura ein mageres Jahr abzusitzen.

 

Rang 6: HC Ajoie

Facts: Unter dem Strich hat der HC Ajoie eher auf als abgerüstet, die Mannschaft dürfte durch etwas weniger Leihgaben aus der National League konstanter sein. Patzt der Viertelfinalgegner ist ein Erreichen des Halbfinals durchaus möglich.

Im besten Fall: Kein Gegner bleibt in der Ajoie-Defensivzone auf den Beinen. Die Jurassier räumen auf und ab wie in alten Tagen. Ajoie wird – nicht zum ersten Mal – zu dem Team, das mit Abstand am meisten Strafen sammelt. Schwingerkönig Christian Stucki besucht das Training nicht etwa um sein Fachwissen weiterzugeben, sondern um seine Performance zu verbessern. Im Halbfinale folgt dennoch das Aus, weil das Team stets pro Spiel im Schnitt 21:54 Minuten in doppelter und zusätzliche 17:22 Minuten in einfacher Unterzahl antritt. Irgendwann ist der Offen aus.

Im schlechtesten Fall: Tief im Herzen weiss es jeder Bewohner des Jura: Der Meistertitel 2016 wird nicht zur Alltagskost. Die Playoffs werden knapp erreicht, mehr aber nicht. Dafür werden mit Militär-Notkochern auf der Tribüne die Fondue-Caquelon eingeheizt, was ab und an zu einem Heimsieg führt, da die Lungen der eigenen Mannschaft bald Fondue-Geruch-gestählt sind. Dieser ungewöhnliche Heimvorteil führt Ajoie zumindest ins Cup-Halbfinale – und mit den SCL-Tigers ab Saisonmitte zu einem Nachahmer der mit dem gleichen Konzept ins Finale der National-League vorstösst und in der Saison 2018/19 auch die Champions-League – dank dem Käsegemisch – aufmischt.

 

Rang 7: HC Thurgau

Facts: Hockey Thurgau heisst wieder HC Thurgau und auch sonst ist vieles neu: Acht Spieler sind gegangen, zwölf gekommen – dadurch dürfte die Mannschaft etwas unabhängiger vom HC Davos sein. Den Ostschweizern ist durchaus der ein und andere Coup zuzutrauen.

Im besten Fall: Neuer alter Name, neuer Liga-Name – dazu unter anderem Lars Neher (von Visp), Goalie Janick Schwendener (Rapperswil), Simon Schnyder (Olten) und Thomas Studer (Winterthur) neu im Team: Plötzlich geht ein Ruck durch das Team aus dem Osten. Namentlich Schwendener hat noch im Hinterkopf, dass der Aufstieg innerhalb von 16 Monaten realisiert werden muss. Diese Forderung entstand zwar bei den Lakers, bleibt jedoch bei ihm unvergessen. Mit dem besten Goalie-Wert der Liga führt er Thurgau sensationell ins Finale und in die National League – und entschuldigt sich bei den Lakers für das Versehen. Er wechselt zurück nach Rapperswil und schafft mit den St. Gallern 2018/19 ebenfalls den Aufstieg und empfiehlt sich dadurch auch gleich bei Nationaltrainer Patrick Fischer.

Im schlechtesten Fall: Die «Löien» beissen niemanden. Deshalb wird ein neues Wappentier gesucht, da immerhin vier Teams in der Liga einen Löwen im Logo führen. Da es doch tatsächlich Clubs gibt, die eine Maus, eine Ente oder einen Pinguin im Wappen haben, entschliesst man sich dazu, einen Spatzen ins Logo zu setzen, was auf Englisch durchaus wohlklingt. «Sparrows» ermöglicht zudem ein Wortspiel mit «Arrows» und so blickt man alsbald moralisch gestärkt auf die Saison 2018/19, während sich andere Clubs noch mit 2017/18 Playoff-Geplänkel abmühen.

 

Rang 8: EHC Winterthur

Facts: Jan Lee Hartmann (Kloten), Reto Kobach (Olten), Tim Wieser (Thurgau), Anton Ranov (Ajoie) und weitere … die Liste der Neuzugänge bei Winterthur ist beachtlich, zudem wird auch auf mindestens eine ausländische Kraft gesetzt. Zudem gibt’s von Kloten auch den ein und anderen spielerischen «Zustupf». Winterthur wird zu einem Playoff-Kandidat.

Im besten Fall: Die sechstgrösste Stadt der Schweiz sorgt ein erstes Mal für einen sportlichen Knall in einer der beiden nationalen Ligen. Es gelingt Trainer Michel Zeiter alles im Kanton was nicht Niet-, Nagel-, ZSC- und Klotenfest ist, hinter sich zu einen und im dritten Jahr in der zweithöchsten Spielklasse bis ins Finale vorzustossen. Mit einem «Fortsetzung folgt», verabschiedet er sich mit seiner Equipe in eine kurze Sommerpause.

Im schlechtesten Fall: ZSC, FCZ, EHC Kloten, GC, Pfadi Winterthur und die Migros-Filiale am Zürcher Flughafen … es ist einfach zu viel los im Kanton. Selbst die Spieler von «Winti» tummeln sich lieber in der Masoala-Halle des Zürcherzoos als in der eigenen Eishalle. Zumindest für vier Viertelfinal-Spiele wollen sie sich bequemen, stellen aber fest kurz vor Spielbeginn fest, dass ausser ihnen niemand in der Halle ist, ihr Team auf Quali-Rang 10 lag und die Ticino Rockets auf Rang 8.

 

Rang 9: GCK Lions

Facts: Alles was noch nicht beim ZSC spielt und unter 20 ist, spielt in der heimlichen U20-Nationalmannschaft der Schweiz, den GCK Lions. «Hier sieht man die Stars von Morgen», pflegt Pressechef Hans-Peter Rathgeb jeweils zu sagen – und damit stets recht zu behalten, kaum ein Team in der National League oder Swiss League hat nicht mindestens einen Spieler mit GCK-Vergangenheit in seinen Reihen.

Im besten Fall: Wieder einmal gelingt der «Mutter aller Farmteams» – wie alle Jahrzehnte einmal – ein Sensationsresultat. Ein Grosser wird ausgeschaltet, ein zweiter noch dazu, diesmal reicht es den jungen wilden sogar zum Pokal.

Im schlechtesten Fall: Zwar werden alle Grossen je einmal geschlagen, aber zuletzt müssen die Lions die EVZ Academy hinter sich lassen.

 

Rang 10: EVZ Academy

Facts: Nach der ersten Saison der Academy empfahlen sich verschiedene Athleten für höhere Aufgaben – dieses Konzept dürfte auch 2017/18 aufgehen. Aber auch mit Josh Holden an Bord dürften die Playoffs anderen Teams vorbehalten bleiben.

Im besten Fall: Josh Holden zeigt es noch einmal allen. Mit zwei Skorerpunkten und vier Strafminuten pro Spiel tut er alles was ein Hockey-Spieler abends tun muss. In den Playoffs ist für Qualisieger Academy nach vier Spielen dennoch Schluss – weil Holden wieder in der ersten Mannschaft spielt …

Im schlechtesten Fall: Gibt’s nicht, da der Academy-Erfolg nicht mit Punkten gemessen wird.

 

Rang 11: Ticino Rockets

Facts: Mehrere Rockets-Spieler machten in der Liga-Quali im Ambri-Kader eine gute Falle gegen den SC Langenthal. Auch in der laufenden Saison dürften Lugano und Ambri ihre Performance aufbessern, durch Spieler die bei den Rockets Spielpraxis sammeln.

Im besten Fall: Die Rockets wachsen über sich hinaus, gewinnen das Finale und treffen in der Liga-Quali auf Ambri. Wohlwollend stehen die Rockets Spalier, applaudieren bei den Gegentreffern, holen in der Pause Autogramme in der gegnerischen Kabine und bescheren ihrem Mutterhaus Ambri den zwölften Platz in der National League auf dem Serviertablett.

Im schlechtesten Fall: Steht das Team manchmal vor dem Gotthard im Stau – das wäre wohl schlimmer als der hinterste Tabellenplatz.

 

Daniel Gerber