Der EHC Kloten und er EHC
Winterthur zeigen im Direktduell die Gegensätze im Kanton Zürich: Der
7:0-Erfolg des EHCK bedeutet gleichzeitig den 14 Sieg in den letzten 15 Matches
für den EHC Kloten – während dieses Spiel für den EHC Winterthur exakt die 14.
Pleite in den letzten 15 Spielen bedeutete. Ein paar Facts im Round-up zur Swiss
League Runde:
EHC Kloten nicht mehr zu bremsen: Der EHC Kloten gewinnt triumphiert über den EHC Winterthur gleich mit 7:0-Toren. 14 seiner letzten 15 Matches. Romano Lemm lieferte die wegweisenden Tore zum 1:0 und 3:0 im Startdrittel.
EHC Winterthur in Negativspirale: Der EHC Winterthur verliert 14 seiner letzten 15 Spiele.
SC Langenthal erstmals 2020 geschlagen: Erstmals verliert der SC Langenthal im laufenden Jahr. Zweimal führte der SCL zwar gegen den HC Ajoie, dieser setzte sich zuletzt aber mit 7:4-Toren durch.
EHC Visp von EHC Olten «betrogen»: Der EHC Visp verliert beim EHC Olten trotz 33:22 Schüssen mit 1:4 Toren – ein klassischer «Stolen Win» («gestohlener Sieg») für den EHC Olten. Der EHC Visp könnte das Heimrecht im Viertelfinale noch an den SC Langenthal verlieren. Bitter: Die wichtige Direktbegegnung gegen den SCL am vergangenen Wochenende verloren die Walliser ebenfalls durch einen «Stolen Win».
HC Thurgau eingebrochen: Der HC Thurgau hatte sich lange in der Top-4 festgekrallt. In den letzten Runden sind die Ostschweizer mit fünf Niederlagen in sechs Spielen eingebrochen; diesmal verlor das Team von Trainer Stefan Meir in der Verlängerung mit 2:3 Toren nach Verlängerung.
Livio Langenegger ringt HC La Chaux-de-Fonds nieder: Livio Langenegger trifft doppelt für die EVZ Academy und gewinnt damit mit dem EV Zug-Farmteam mit 4:3-Toren über den HC La Chaux-de-Fonds.
Ryan Hayes mit Doppelschlag für GCK Lions: Ryan Hayes trifft doppelt für die GCK Lions und ermöglicht dadurch den 4:3-Sieg bei den Ticino Rockets.
Der
HC Thurgau kämpfte aufrecht und tapfer gegen den sportlichen Gegenwind des EV
Zug. Die Zentralschweizer traten mehr oder weniger in Bestbesetzung an – und
dies trotz dem harten Champions-League-Programm über das Wochenende mit je
einem Spiel in Dänemark und Finnland. In gewohnter Manier zeigte der HC Thurgau
harte Abwehrarbeit. Doch ausgerechnet ein Abwehrfehler beim Spielaufbau
eröffnete dem EV Zug die Gelegenheit zur Führung, die Stürmer Jan Kovar
umgehend zum 1:0-Pausenvorsprung nutzte. Im zweiten Drittel erhöhte dann
Weltmeister Oscar Lindberg im Power-Play auf 2:0. Dennoch blieb der HCT bis
kurz vor dem Ende des zweiten Drittels dran – erst der Treffer zum 3:0 durch Yannick
Zehnder bedeutete das definitive Ende der Träume der Mannschaft von Stefan Mair,
dem früheren Nationaltrainer Italiens. Zuletzt setzte sich Zug mit 6:0 durch.
Insgesamt
hatten die Teams aus der Swiss League, der zweithöchsten Spielklasse im
Schweizer Eishockey, einen schweren Stand am ersten Cup-Abend: Keine Mannschaft
konnte sich gegen ein höher klassiges Team durchsetzen:
Der EHC Kloten scheitert mit 0:3 gegen die SC
Rapperswil-Jona Lakers.
Die EVZ Academy verliert knapp mit 1:2 gegen
den SC Bern.
Die GCK Lions unterliegen den SCL Tigers mit
0:4
Der EHC Winterthur muss sich mit 0:9 den ZSC
Lions beugen.
Einzig
der EHC Visp (6:3 gegen den HC La Chaux-de-Fonds/ebenfalls Swiss League) und
der HC Ajoie (8:2 gegen Wiki-Münsingen/MySports League) sind auch im
Achtelfinale noch dabei.
Tendenziell
dürften nun noch der SC Langenthal und der EHC Olten nun am 11. September zu
den beiden anderen Swiss-League-Achtelfinalisten dazustossen.
Kommt
es nun zum Derby-Overkill? Innerhalb von 555 Tagen, also dem 13. September 2017
bis am 22. März 2019 stehen sich der EHC Olten und der SC Langenthal zwischen
mindestens 25 bis 28mal gegenüber. Auf die Meisterschaft gerechnet stehen sich –
vor allem wenn es über sieben Spiele geht – die beiden Clubs seit Beginn der
vergangenen Saison ungefähr an jedem vierten Spieltag gegenüber; sicherlich
nicht zu wenig … das durchschnittliche Derby in der Qualifikation hat ein klein
wenig an seinem einstigen Glanz und Reiz eingebüsst.
13mal
traten die beiden Teams in der vergangenen Saison gegeneinander an. Fünfmal in
den Playoffs (4:1 Siege für Olten). Siebenmal in der Qualifikation (5:2 Siege
für Langenthal). Und einmal im Cup, in welchem Olten den SCL aus dem Sechzehntel-Final
warf.
In
der laufenden Saison standen sich die beiden Teams bereits achtmal gegenüber (5:3
Siege für Olten).
Nun
folgen zwischen vier bis sieben weitere Begegnungen. Die bisherigen drei
Playoff-Serien gewann stets Olten. 2010 mit 4:3 Siegen, 2013 mit 4:2 Siegen und
2018 mit 4:1 Siegen – was eine Gesamtbilanz von 12:6 Erfolgen für Olten ergibt.
Duell auf Augenhöhe
Dennoch
ist Langenthal bei weitem nicht chancenlos. In der Abwehr zeigten sich die
beiden Teams in der Qualifikation ungefähr gleichauf: Der SCL kassierte 113 Gegentore
und Olten 118. In der Offensive allerdings erzielte Olten dreissig Tore mehr (183
gegenüber 153). Die beiden Mannschaften verfügen über die beiden besten
Playoff-Torhüter der Liga; Philip Wüthrich blickt auf eine Fangquote von 96,7
Prozent, Simon Rytz auf 94,62 Prozent. Die Gegner waren von der Tabelle her
ungefähr gleichauf gewesen.
In der Top-20 der Skorerliste taucht – bezogen auf die beiden Mannschaften – zunächst Oltens Cason Hohmann auf (obschon dieser gegenüber dem SCL ein Spiel weniger bestritt), mit acht Punkten, gefolgt von den beiden SCL-Stürmern Brent Kelly und Pascal Pelletier (Rang 8 und 9, je sechs Punkte), sowie Silvan Wyss (Olten, Rang 14, fünf Punkte), Nico Dünner (SCL, Rang 15, fünf Punkte), den beiden EHCO-Spielern Bryce Gervais und Lukas Haas (Rang 16 und 17, je vier Punkte) sowie Vincenzo Küng (SCL, Rang 19, vier Punkte). Sprich je vier Spieler, wobei die Oltner im Schnitt einen Tick besser platziert sind und zudem ein Spiel weniger bestritten haben. Dieses Duell findet auf Augenhöhe statt und dürfte für höchste Spannung sorgen.
Die Formkurve spricht für Langenthal: Das Team gewann 15 der letzten 17 Spiele – seit dem Moment, in welchem Pascal Pelletier zum Team gestossen ist.
Thurgau isch de Hit
Wer
beim HC Thurgau zu Gast ist, bringt den Fan-Song, der jeweils zu Beginn
eingespielt wird, kaum mehr aus den Ohren: «Thurgau isch de Hit, drum mached
alli mit …» Zudem erfreut in der Halle zur Pause das legendäre «Gipfeli-Schüsse».
Dieses steht nun mindestens zwei weitere Male auf dem Programm.
Erstmals
seit 21 Jahren steht der HC Thurgau wieder im Halbfinale der Swiss-League. Das Team
mit der zweitbesten Abwehr der Liga kegelte jenes mit der besten (den HC Ajoie)
aus dem Playoff-Rennen; dass das Spiel mit 2:1-Toren endete, passt somit
vorzüglich. Bei Verteidigern wie Simon Seiler, Patrick Parati und Franco
Collenberg und den anderen starken Abwehrspielern waren die beiden Ausländer Philip-Michael
Devos und Jonathan Hazen – von denen bei den Jurassiern mehr oder weniger alles
abhängt – mit zunehmender Dauer der Serie immer besser aufgehoben.
Es
ist gut möglich, dass die Ostschweizer nun ein zweites Mal eine Mannschaft aus
der Romandie in eine packende und enge Serie verstricken.
Nach
Toren setzte sich der HCT im Viertelfinale mit 19:16 durch, wobei einzig im
ersten Duell 5:3 Treffer eingesteckt wurden (anschliessend noch zweimal 3,
einmal 2 und dreimal 1 Gegentor). Tritt die Abwehr gleich sicher auf, wird es
für den HCC zu einer zermürbenden Geduldprobe, durch die dem Team von Trainer
Stefan Mair womöglich ein weiterer Coup gelingt.