Der HC Thurgau ist nach neuen Siegen in Serie Tabellenführer und weiterhin nicht zu bremsen. Gegenwärtig macht es ausserdem Sinn, das Undenkbare zu denken: Dass der HC Ambri-Piotta in der Swiss League gesunden könnte … im modernen Hockey eigentlich gar nicht so undenkbar!
Der HC Thurgau ist gegenwärtig der Massstab in der Swiss League: Die neuen letzten Matches wurden alle gewonnen, mit einem Punkteschnitt von 2,5 liegen die Ostschweizer an der Spitze. Der EHC Visp, der zum Saisonstart fünf Siege in Serie lieferte, ist nach fünf Niederlagen in Folge ins Mittelfeld abgerutscht. Mit nun drei Siegen in den letzten vier Matches beginnt sich die Lage beim EHC Basel zu entspannen, das Team vom Rheinknie ist mittlerweile über dem Strich und dürfte sich in den nächsten Runden ins Mittelfeld begeben.
Warum der HC Ambri-Piotta in der Swiss League gesunden könnte
Aufgrund der aktuellen Lage, sollte mit einem Gedanken gespielt werden dürfen: Noch vor wenigen Jahren wäre die Überlegung, dass der HC Ambri-Piotta eines Tages in der Swiss League spielen könnte, für viele unvorstellbar gewesen. Der Kultklub aus dem Tessin, galt als unerschütterlicher Bestandteil der National League, ein Abstieg könnte nicht überlebt werden, hiess es immer wieder. Doch im modernen Eishockey sieht vieles anders aus und der HC Ambri-Piotta könnte mit einer vorübergehenden Swiss-League-Zugehörigkeit vielleicht sogar gesunden.
Die Realität des modernen Eishockeys
Das Schweizer Eishockey hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten massiv professionalisiert. Mit höheren Budgets, steigenden Lohnkosten und immer komplexeren sportlichen Anforderungen ist der Druck auf kleinere Clubs gewachsen. Tradition allein reicht nicht mehr, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.
Ambri hat zwar mit der neuen Nuova Valascia ein modernes Stadion und solide Infrastruktur geschaffen, doch sportlich bewegt sich der Verein seit Jahren zwischen Überraschung und Überlebenskampf.
Gesundung nach Abstieg
Ein Abstieg muss nicht das Ende sein, sondern kann ein Neuanfang bedeuten. Beispiele dafür gibt es genug:
Der EHC Kloten fiel 2018 überraschend in die Swiss League, nutzte die Zeit aber, um sich zu restrukturieren, die Finanzen zu stabilisieren und sportlich nachhaltige Strukturen aufzubauen. 2022 folgte der verdiente Wiederaufstieg.
Die SC Rapperswil-Jona Lakers gingen 2015 den bitteren Weg nach unten – und kamen stärker zurück als je zuvor. Heute gelten sie als Modellverein für sportliche Kontinuität und strategische Entwicklung.
Die SCL Tigers kehrten ebenfalls gestärkt aus ihrer Zeit in der Swiss League ins Oberhaus zurück.
Diese Beispiele zeigen: Ein Abstieg bedeutet im modernen Eishockey nicht mehr Untergang, sondern kann ein Prozess der Gesundung sein – sportlich, finanziell und kulturell.