Mongolei gewinnt IIHF Challenge Cup of Asia 2019 – Steven Füglister MVP

Aktuell findet sich die Mongolei nicht mehr – wie früher – in der Top-50 der Eishockey-Weltrangliste. Doch die Mannschaft kommt wieder in Schwung. Zum zweiten Mal in Folge gewinnt die Mannschaft den Challenge Cup of Asia des IIHF. Dies nach der Gruppenphase und gewonnenen Halbfinale gegen Gastgeber Malaysia. Der andere Finalist, die Philippinen setzten sich im anderen Halbfinale gegen Singapur durch. Das Finale entschied die Mongolei mit 6:3 Toren für sich. Mit Gerelt Ider stellte die Mongolei auch gleich den besten Skorer, der 17 Punkte sammelte. Als wertvollster Spieler des Turniers wurde Steven Füglister ausgezeichnet, der 15 Punkte sammelte. Der Bruder von Jeffrey Füglister (EHC Kloten) ist mit einer Philippinen verheiratet, arbeitet in der Hauptstadt Manila und zudem ist die Mutter der beiden Hockeyaner Philippinin.

Russen brachten Eishockey in die Mongolei

Die Athleten, die sich das blaue Dress des mongolischen Nationalteams überstreifen, tun dies mit Herzblut. «zweiteliga.org» sprach bereits vor mehreren Jahren, als die Mannschaft an der WM der Division III in Erzurum in der Türkei antraten, mit Nationalcoach Ganbaatar Khurelbaatar.

Dieser erklärt, dass die mongolischen Sportler gleich selbst für ihr Eis zuständig sind. «Wir haben keine Eishallen. Das Eis bereiten wir mit Schläuchen und Schaufeln von Hand auf.» Auch gebe es keine Sitzgelegenheiten. Spieler wie Besucher stehen einfach um die Banden herum. Diesen Sport kennen und lieben gelernt haben die Mongolen schon 1920, als die Gegend noch sowjetisch war und Russen im Bergbau in der heutigen Mongolei arbeiteten. «Sie brachten auch diesen Sport mit.»

Die mongolische Eishockey-Nationalmannschaft (in blau) (Bild: zweiteliga.org).

Pascal Gemperli trumpft mit Perth Thunder auf

Vom EHC Chur wechselte Pascal Gemperli für die Sommermonate zum australischen Team «Perth Thunder». In der höchsten australischen Eishockeyliga hat sich seine Mannschaft den Einzug in die Playoffs gesichert.

 

Bereits achtmal ist Pascal Gemperli für das australische Team Perth Thunder aufgelaufen. Dabei sind ihm zwei Tore und ein Assist gelungen.

Eigentlich zog Pascal Gemperli nach Down Under um sich das «Cambridge Advanced English»-Diplom zu erarbeiten. Da der vom EHC Chur zum EHC Frauenfeld wechselnde Ostschweizer sich auch in Australien fit halten wollte, fragte er über den Australienschweizer Kieran Webster – den er vom EHC Arosa her kennt – an, ob er bei Perth Thunder mittrainieren könne.

Dies war möglich und als plötzlich ein Kanadier in seine Heimat zurückkehren musste, wurde im Ausländerkontingent (vier Spieler pro Team) plötzlich ein Platz frei und Gemperli stand plötzlich im Kader.

 

Bei jedem Auswärtsspiel wird geflogen

«Wir müssen zu allen Auswärtsspielen fliegen», sagt Pascal Gemperli. Denn Perth Thunder ist die einzige Mannschaft von der Westküste in der höchsten australischen Eishockeyliga, der AIHL. Deshalb wird gegen den jeweiligen Gegner immer gleich am Samstag und Sonntag gespielt, damit sich die Reise lohnt.

Das kann zum Beispiel bedeuten, dass um 4.30 Uhr Besammlung am Flughafen ist, um 6.00 folgt der Flug, dann – nach vier Stunden Flug – folgt ein Essen und am Nachmittag das erste Spiel. «Wir fliegen mit gewöhnlichen Linienflügen. Unser Sponsor Virgin Airlines reserviert stets etwa zwanzig Plätze. Rund zwei Tage vor dem Match müssen die Namen dann genannt werden.»

 

Hohes Niveau

«Wenn die vier Ausländer auf dem Eis stehen, ergibt dies ein hohes My-Sports-League-Niveau, es erreicht fast den NLB-Level.» Und die einheimischen Sportler bringen es ebenfalls auf ein hinteres 1.-Liga-Level.

Kost, Logis, Spesen und Material werden von den Clubs übernommen, die Liga ist semiprofessionell. Reich werden auch die ausländischen Spieler nicht, «es geht um den Spass und die Erfahrung.»

 

Thunder wollen Titel

Die Perth Thunders wollen den AIHL-Titel gewinnen, die Playoffs dürften an diesem Wochenende gesichert werden. Die Playoffs werden am 1. und 2. September ausgespielt: Am Samstag erfolgen die Halbfinals und am Sonntag geht es um den Titel. Davor werden 28 Qualifikations-Matches ausgetragen.

In vier der letzten fünf Saisons erreichte Perth Thunder die Playoffs. Stets aber bedeutete das Halbfinale gleichzeitig auch Endstation.

Daniel Gerber

Pascal Gemperli im Dress von Perth Thunder (Bild: Presse Perth Thunder).

Dank der Schweiz – WM-Halbfinale wird zum «Leiterlispiel»

Erstmals seit 1988, also nach 30 Jahren, gelingt der Schweiz wieder ein Sieg über Finnland bei einem Ernstkampf. Die Eisgenossen nahmen das WM-Viertelfinale vom vierten Qualifikations-Rang aus in Angriff und besiegten den Gewinner der Gruppe B mit 3:2-Toren.

Aus der Gruppe A kommen somit Gruppensieger Schweden und die viertplatzierte Schweiz weiter und aus der anderen Gruppe stehen die USA (Rang zwei in der Qualifikation) sowie Kanada (Rang drei in der Qualifikation) im Halbfinale.

Dies ergibt eine nahezu einmalige Konstellation im Halbfinale oder ein «Leiterlispiel» der besonderen Art: Je ein Team von Rang 1, 2, 3 und 4 ist in dieser Phase des Wettbewerbs vertreten. Witzigerweise geschah genau diese Rangfolge bereits im vergangenen Jahr, als Finnland vom vierten Rang aus in die Finalphase startete.

Schweizer Eishockey Nationalmannschaft (Bild: Wikipedia/Christophe95).

Dänemark mit zehn NHL und KHL-Athleten

Dänemark, mit SCL-Trainer Heinz Ehlers als Assistenz-Trainer, schockiert die Auswahl aus Finnland mit einem 3:2-Sieg. Zweimal kassierten die Dänen den Ausgleich, dennoch setzte sich diese Mannschaft im Nordeuropäischen Duell durch.

Mit einem Blick auf das Schlussprogramm darf der WM-Gastgeber weiterhin von einer Viertelfinal-Teilnahme träumen: Dänemark empfängt noch Norwegen, Südkorea und Lettland. Die Duelle gegen die ganz grossen Brocken sind gemeistert und immerhin drei Punkte konnten in den Duellen mit Finnland, USA, Kanada und Deutschland gewonnen werden.

Von ungefähr kommt der Erfolg jedoch nicht: Inzwischen treten mehrere dänische Athleten in den beiden besten Ligen der Welt an:

Torhüter Frederik Andersen und die Stürmer Oliver Bjorkstrand, Mikkel Bodker, Jannik Hansen und Frans Nielsen spielen alle in der NHL.

Und die Verteidiger Jesper Jensen Aabo, Philip Larsen und Oliver Lauridsen sowie die Stürmer Nicklas Jensen und Peter Regin treten in der KHL an.

Je fünf Athleten von Dänemark, die an der WM antreten, spielen in der NHL sowie der KHL.

Daniel Gerber

Dänemarks Eishockey-Nationalmannschaft (Bild: Wikipedia/Thomas Mirtsch).

Italien steigt mit Oltens Zanatta auf – und Schweiz kann gegen Grossbritannien Revanche nehmen

Bei der Weltmeisterschaft 2019 der höchsten Klasse sind diese beiden Aufsteiger aus der Division IA dabei: Italien, das mit drei Spielern aus zwei Schweizer-Ligen aufgestiegen ist, sowie Grossbritannien.

Italien gelingt der Aufstieg auch dank drei «Schweizern»: Mit Verteidiger Luca Zanatta vom EHC Olten stand ein Vertreter der Swiss League im Aufgebot des italienischen Teams. Dazu kommen zwei in der National League vertretene Sportler: Tommaso Goi vom HC Ambri-Piotta und Diego Kostner vom HC Lugano.

Italiens Eishockeynationalmannschaft erreichte den zweiten Rang in der Division IA. Den Gruppensieg errang Grossbritannien. England ist eines von nur acht Teams, welches eine der 81 Weltmeisterschaften für sich entscheiden konnte. Im «ewigen Medaillenspiegel» liegt das Team von der Insel auf dem siebten Rang (1mal Gold, 2mal Silber, 2mal Bronze), noch vor der Slowakei auf Position acht (1mal Gold, 2mal Silber, 1mal Bronze) und vor der Schweiz auf dem neunten Rang (0mal Gold, 2mal Silber, 8mal Bronze). Anno 1936 holte England Gold bei den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen – das Turnier wurde zugleich vom internationalen Eishockeyverband als WM gewertet.

Sollte die Schweiz auf Grossbritannien treffen, kann die helvetische Auswahl eine historische Revanche nehmen. 1909 – im kommenden Jahr als exakt vor 110 Jahren – besiegte England gleich beim ersten Spiel der eigenen Auswahl die Schweiz mit 3:0 bei einem Spiel im französischen Chamonix.

Absteiger in die Division IB ist Polen.

Daniel Gerber

Luca Zanatta hier im Dress des EHC Olten (Bild: Pressedienst EHC Olten).

Arosa Webster mit Australien auf Rang 2 – Niederlande steigen auf

Der beim EHC Arosa antretende Australier Kieren Webster erreichte mit seiner Mannschaft bei der WM Division IIA den zweiten Rang. Erst am letzten Spieltag kassierte das Team von Down-Under die erste Niederlage. Dies gegen den Gastgeber, die Niederlande.

Damit steigen die Niederlande nach dem Abstieg im vergangenen Jahr direkt wieder in die Division IB auf, der dritthöchsten WM-Klasse. Die Nation, welche anno 1935 erstmals eine Weltmeisterschaft bestritten hat, trat grossmehrheitlich in den drei höchsten Stufen an, erst 2015 und 2017 erfolgte jeweils ein Abstieg in die vierthöchste Division.

China, das Team das im Vorjahr aufgestiegen war, schaffte den Liga-Erhalt in der Division. Nicht zuletzt im Zuge der Olympischen Spiele will sich das Team aus dem Reich der Mitte weiter nach vorne arbeiten.

Team Niederlande, hier mit Phil Groeneveld im Tor (Bild: Wikipedia/Jice38).

Georgien gewinnt «WM der Herzen» und steigt erstmals auf

Die WM-Division III ist die «WM der Herzen». Hier opfern die Nationalspieler ihre Ferien und wenden viel Goodwill auf, um für ihr Land antreten zu dürfen. Die Auswahl aus Georgien wurde nun für ihren Effort mit dem erstmaligen Aufstieg von der Division III (sechshöchste Spielklasse) in die Division IIB (fünfthöchste Spielklasse) belohnt.

Erst am letzten Spieltag konnten die Osteuropäer den Gruppensieg erringen, dies weil sich die Georgier über Taiwan durchsetzen konnten, während Bulgarien die Türkei erst in der Verlängerung bezwingen konnten. Davor waren Bulgarien, Georgien und die Türkei noch punktegleich gewesen.

Einst gehörte die Nation zur Sowjetunion (gleich wie Turkmenistan, diese Mannschaft spielt nächstes Jahr in der Division III), was die Liebe zum Eishockeysport erklärt. Das erste Länderspiel wurde am 11. April 2010 ausgetragen (1:8 gegen Südafrika), seit 2013 nimmt die Equipe an der WM-Struktur teil.

Die jüngste Teilnahme ist die sechste, erstmals gelingt dem gegenwärtigen 41. der Weltrangliste der Aufstieg in die Division II, Gruppe B.

Das Logo der Eishockey-Nationalmannschaft von Georgien (Bild: Wikipedia).

Eishockey-WM: Spanien steigt mit Ex-Olten-Trainer in Division IIA auf

Das spanische Nationalteam gewinnt die WM der Division IIB und steigt damit in die Division IIA auf, der vierthöchsten WM-Stufe. An der Bande steht als Co-Trainer mit Maurizio Mansi ein in der Schweiz kein unbekannter: In der vergangenen Saison trainierte er für längere Zeit den EHC Olten.

Im letzten von fünf Gruppenspielen sicherte sich Spanien den Aufstieg mit einem 6:4-Erfolg über Neuseeland. Abgestiegen in die Division III ist Luxemburg, wegen der schlechteren Direktbegegnung in den vergleichen mit den Punktgleichen Teams aus Nordkorea und Mexiko. Diese beiden Nationen bleiben ebenso in der Gruppe wie Israel, das Rang drei belegt.

Das Klassement der besten Torschützen wird gleich von drei Spaniern angeführt: Oriol Boronat, Patricio Fuentes und Pablo Munoz. Bester Torwart ist der israelische Keeper Nir Tichon mit einer Fangquote von 91,82 Prozent.

Spanien ist eine langjährige, traditionsreiche Eishockey-Nation: Der Verband wurde bereits 1923 gegründet, das erste Länderspiel erfolgte am 21. Dezember 1923 in Frankreich gegen Belgien und wurde mit 6:4 gewonnen – mit dem gleichen Resultat, welches nun den Aufstieg sicherte.

Maurizio Mansi, hier im Pully des EHC Olten (Bild: zweiteliga.org).

Trotz Chancen: Bei Torausbeute muss die Schweiz noch zulegen

Die Schweiz erarbeite sich gegen Norwegen im viertletzten Vorbereitungsspiel in Langenthal ein Chancenplus. Dennoch gegen die Eisgenossen von Trainer Patrick Fischer mit 1:2-Toren als Verlierer vom Eis.

In den letzten neuen Spielen, sprich ab Olympia 2018, kommt die Schweiz kaum mehr vom Fleck in der Offensive: 1:5 Tore gegen Kanada, 8:0 gegen Südkorea, 1:4 gegen Tschechien und 1:2 gegen Deutschland.

Danach folgten in der WM-Vorbereitung eine 2:5 und 1:4 Niederlage gegen Tschechien bevor zwei Siege gegen Weissrussland errungen wurden (3:2 und 2:1). Und nun 1:2 Tore gegen Norwegen. Dies ergibt 20 Tore in neun Spielen; im Schnitt 2,22 Treffer pro Spiel (ohne das Südkorea-Schiessbuden-Spiel zwölf Tore in acht Spielen, was einen Schnitt von 1,5 Treffer ergibt – das wäre sogar im italienischen Fussball wenig).

Das Vergleich mit Norwegen zeigt, dass die Schweiz zu Chancen kommt, diese aber noch besser nutzen muss.

Daniel Gerber

Hier hält Norwegen gegen die Schweiz dicht (Bild: zweiteliga.org).

Norweger mussten in Langenthal Shorts kaufen

Am Freitag duellieren sich Norwegen und die Schweiz zur Vorbereitung auf die Eishockey-Weltmeisterschaft in Dänemark. Dabei wurde die Mannschaft vom guten Wetter überrascht. «Bei uns haben wir noch fast Schnee», sagt Stürmer Mathis Olimb zu «zweiteliga.org».

«Wir sind mitten in den Sommer hineingekommen», sagt Norwegen-Coach Petter Thoreson. «Wir mussten Shorts kaufen.» Es sei schön, draussen vor dem Hotel einen Kaffee zu trinken – «auch für die Spieler, nach einer langen Saison.»

Norwegen-Captain und Friborug-Gotteron-Verteidiger Jonas Holon spricht von rund zehn Spielern, welche im lokalen «H&M» Shorts kaufen gingen. «Ich selbst hatte welche dabei. Doch in Norwegen hatten wir nur etwa zehn bis zwölf Grad.» Im Länderspiel trifft er übrigens auf seinen Fribourg-Team-Gefährten Killian Mottet.

Leider muss er auf einen seiner beiden Söhne verzichten: Patrick Thoreson ist derzeit verletzt. Er gehört zu den prägenden Athleten im Kader der Norweger. Bereits zweimal gewann er die KHL. Früher bei Salavat Yulaev Ufa und nun bei SKA St. Petersburg gehört er zu den tragenden Spielern.

Daniel Gerber

Norwegens Nationalmannschaft im Training (Bild: zweiteliga.org).

Jonas Holos, norwegischer Nationalspieler (Bild: zweiteliga.org).