Schweiz nach Pleite gegen Deutschland – Grossbritannien bleibt vor Eisgenossen

Vom «Weissen Ballett» war die Rede und vom stärksten Schweizer-Team der Geschichte. 2023 waren die Erwartungen in das Team von Trainer Patrick Fischer so gross wie kaum zuvor. Seit rund einem Jahrzehnt sprechen Spieler, Funktionäre und Medienschaffende vom Titel; was nach zwei Final-Qualifikationen in der jüngeren Geschichte nicht falsch ist.

Gleichzeitig müsste – dieser Argumentationslinie folgend – die helvetische Auswahl aber mittlerweile regelmässig in der Top-4 der WM auftauchen und eben irgendwann einmal auch den Titel holen; doch das Warten auf das erste WM-Gold dauert nun seit Anbeginn des globalen Turniers bis mindestens 2024.

Oft fehlten Sekunden und Millimeter

Eigentlich fehlt wenig – namentlich fehlt den Eisgenossen noch der allerletzte Wille, eine gute Ausgangslage über die Runden zu bringen. Das Ausscheiden in den letzten drei Turnieren schmerzt:

  • 2021: 44 Sekunden vor Schluss gelingt Deutschland der 2:2-Ausgleich (nach einer 2:0-Führung) und dann der Sieg nach Penaltys.
  • 2019: 1 Sekunde vor Schluss(!) gelingt ebenfalls im Viertelfinale den Kanadiern der Ausgleich gegen die Schweiz und dann der Sieg in der Verlängerung.
  • 2018: Die Schweiz führt im Finale gegen Schweden mit 2:1, kassiert den Ausgleich und verliert zuletzt das Penalty-Schiessen – es wäre die erste WM-Goldmedaille gewesen.

Viermal in Folge im Viertelfinal-Aus

Viermal in Folge schied die Schweiz nun im Viertelfinale aus.

  • 2023: Die Schweiz holt den Gruppensieg und scheidet mit 1:3-Toren gegen Deutschland aus.
  • 2022: Die Schweiz holt den Gruppensieg und scheidet mit 0:3-Toren gegen die USA aus.
  • 2021: Die Schweiz wird Gruppenzweite und verliert nach Penalty-Schiessen mit 2:3-Toren gegen Deutschland.
  • 2019: Die Schweiz wird Gruppenvierte und verliert in der Verlängerung mit 2:3-Toren gegen Kanada.

Grossbritannien bleibt zwei Ränge vor der Schweiz

Im ewigen Medaillenspiegel bleibt Grossbritannien vor der Schweiz – und dies sogar um zwei Ränge. Die Equipe von der Insel findet sich auf dem siebten Rang (1mal Gold, 2mal Silber, 2mal Bronze).

Damit liegt Grossbritannien noch vor der Slowakei, die auf Position acht liegt (1mal Gold, 2mal Silber, 1mal Bronze). Die Eisgenossen liegen auf dem neunten Rang (0mal Gold, 3mal Silber, 8mal Bronze).

England holte seine Gold-Medaille anno 1936 bei den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen – das Turnier wurde zugleich vom internationalen Eishockeyverband als WM gewertet; das Teilnehmerfeld bestand aus 15 Mannschaften an der Endrunde, nur eine Mannschaft weniger als heutzutage; die Konkurrenz war für damalige Verhältnisse gross. Und die Silber-Medaillen sackten die Briten 1937 und 1938 ein sowie Bronze in den Jahren 1924 und 1935, bei der Schweizer Heim-WM in Davos … wo die Schweiz Rang zwei belegte und Kanada den Titel nach Hause trug.

Die Schweiz verpasste in der gleichen Epoche den Titel mehrfach: In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg war die Schweiz – gleich wie England – fünfmal in der Top-3 vertreten; doch zum Titel reichte es nie. Neben Silber in Davos 1935 schaffte die Schweiz noch vier dritte Ränge: 1928 (in St. Moritz), 1930, 1937 und 1939. Aber ein WM-Sieg gelang in dieser Phase nur einmal den Briten und einmal der USA, die restlichen Titel gingen allesamt an Kanada.

Daniel Gerber

Warum Grossbritannien im Medaillenspiegel immer noch vor der Schweiz liegt

Vor Beginn der Eishockey-Weltmeisterschaft 2021 in Riga (Lettland) findet sich im ewigen Medaillenspiegel Grossbritannien immer noch vor der Schweiz – und dies sogar um zwei Ränge. Die Equipe von der Insel findet sich auf dem siebten Rang (1mal Gold, 2mal Silber, 2mal Bronze).

Damit liegt Grossbritannien noch vor der Slowakei, die auf Position acht liegt (1mal Gold, 2mal Silber, 1mal Bronze). Und die Schweiz? Die Eisgenossen liegen auf dem neunten Rang (0mal Gold, 3mal Silber, 8mal Bronze).

England holte seine Gold-Medaille anno 1936 bei den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen – das Turnier wurde zugleich vom internationalen Eishockeyverband als WM gewertet; das Teilnehmerfeld bestand aus 15 Mannschaften an der Endrunde, nur eine Mannschaft weniger als nun in Lettland. Und die Silber-Medaillen sackten die Briten 1937 und 1938 ein sowie Bronze in den Jahren 1924 und 1935, bei der Schweizer Heim-WM in Davos … wo die Schweiz Rang zwei belegte und Kanada den Titel nach Hause trug.

Die Schweiz verpasste in der gleichen Epoche den Titel mehrfach: In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg war die Schweiz – gleich wie England – fünfmal in der Top-3 vertreten; doch zum Titel reichte es nie. Neben Silber in Davos 1935 schaffte die Schweiz noch vier dritte Ränge: 1928 (in St. Moritz), 1930, 1937 und 1939. Aber ein WM-Sieg gelang in dieser Phase nur einmal den Briten und einmal der USA, die restlichen Titel gingen allesamt an Kanada.

Sollte die Schweiz an der WM 2021 nun auf Grossbritannien treffen (was in der Vorrunde nicht möglich ist) kann die helvetische Auswahl eine historische Revanche nehmen. Anno 1909, vor 112 Jahren, verlor die Schweiz gleich das offiziell allererste Länderspiel mit 0:3-Toren im französischen Chamonix gegen England.

Daniel Gerber

Grossbritannien holte 1936 Gold – die Schweiz will das neunte Land werden, das den Titel holt (Bild: zweiteliga.org).

Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen: Nie geführt, aber Klassenerhalt geschafft

Italien und Grossbritannien haben an der Eishockey-Weltmeisterschaft in der Slowakei den Klassenerhalt geschafft. Insbesondere die Hockeycracks aus Grossbritannien zeigten sich als aussergewöhnliche Gentlemen: Das Team von der Insel führte in den 422:03 Spielminuten keine einzige Sekunde. Stets wurde dem Gegner der Vortritt gelassen. Und im entscheidenden, siebten Spiel, dem Abstiegskracher gegen Frankreich, lagen die Briten bereits mit 0:3 zurück und dabei auf bestem Weg zurück in die Division 1A. Doch dann gelang dem Team innerhalb von etwas mehr als zehn Minuten der Ausgleich und nach 2:03 Minuten in der Verlängerung der Siegtreffer und der Klassenerhalt, mit 9:41 Toren und zwei Punkten. Frankreich steigt mit gleichvielen Punkten wegen der verlorenen Direktbegegnung ab, ohne einen Sieg zu realisieren (der zweite Punkt stammt aus dem verlorenen Penaltyschiessen gegen Dänemark).

Italien bestritt seine ersten sechs Duelle ebenfalls ohne je in Führung gelegen zu haben, erst im Abstiegsfight gegen Österreich führte Bella Italia zumindest zweimal, einmal für 1:26 Minuten und einmal 2:48 Minuten. Im Penaltyschiessen gelang dann jedoch den Italienern der Sieg und der Klassenerhalt.

Daniel Gerber

Italien steigt mit Oltens Zanatta auf – und Schweiz kann gegen Grossbritannien Revanche nehmen

Bei der Weltmeisterschaft 2019 der höchsten Klasse sind diese beiden Aufsteiger aus der Division IA dabei: Italien, das mit drei Spielern aus zwei Schweizer-Ligen aufgestiegen ist, sowie Grossbritannien.

Italien gelingt der Aufstieg auch dank drei «Schweizern»: Mit Verteidiger Luca Zanatta vom EHC Olten stand ein Vertreter der Swiss League im Aufgebot des italienischen Teams. Dazu kommen zwei in der National League vertretene Sportler: Tommaso Goi vom HC Ambri-Piotta und Diego Kostner vom HC Lugano.

Italiens Eishockeynationalmannschaft erreichte den zweiten Rang in der Division IA. Den Gruppensieg errang Grossbritannien. England ist eines von nur acht Teams, welches eine der 81 Weltmeisterschaften für sich entscheiden konnte. Im «ewigen Medaillenspiegel» liegt das Team von der Insel auf dem siebten Rang (1mal Gold, 2mal Silber, 2mal Bronze), noch vor der Slowakei auf Position acht (1mal Gold, 2mal Silber, 1mal Bronze) und vor der Schweiz auf dem neunten Rang (0mal Gold, 2mal Silber, 8mal Bronze). Anno 1936 holte England Gold bei den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen – das Turnier wurde zugleich vom internationalen Eishockeyverband als WM gewertet.

Sollte die Schweiz auf Grossbritannien treffen, kann die helvetische Auswahl eine historische Revanche nehmen. 1909 – im kommenden Jahr als exakt vor 110 Jahren – besiegte England gleich beim ersten Spiel der eigenen Auswahl die Schweiz mit 3:0 bei einem Spiel im französischen Chamonix.

Absteiger in die Division IB ist Polen.

Daniel Gerber

Luca Zanatta hier im Dress des EHC Olten (Bild: Pressedienst EHC Olten).