In Russland startet bisher stärkstes Kasachstan

Die Eishockey Nationalmannschaft Kasachstans ist zurück in der höchsten Spielklasse. Auch wenn das Team zuletzt noch eine Lift-Mannschaft zwischen der höchsten Klasse und der Divison IA war, dürfte das asiatische Land in dieser Saison stärker denn je sein. Das Team wird versuchen, über das bislang beste Ergebnis, einem 12. Rang in der Top-Division, hinauszukommen.

Nicht unterschätzt werden darf, dass in der zusehends gewichtiger werdenden Kontinental Hockey League (KHL) etliche Spieler aus Kasachstan vertreten sind, die meisten von ihnen bei Barys Astana, einem Team aus dieser Nation, das in KHL Liga vertreten ist.

Nur wenig fehlte in dieser Saison und Barys Astana hätte sich für die Playoffs qualifiziert. Mit nur einem Punkt Rückstand auf den achten Tabellenrang in der Ostgruppe wurden die Playoffs ausgesprochen knapp verfehlt.

Kasachstan gehörte zur früheren Sowjetunion und aus diesem Gebiet fanden ebenfalls Spieler in die Nationalmannschaft der damaligen UdSSR. Trainiert wird die Mannschaft derzeit vom Russen Andrei Nazarov, der einen Teil seiner Aktivkarriere bei den San Jose Sharks, Tampa Bay Lightning, den Calgary Flames und weiteren NHL-Teams verbrachte. Er bestritt nicht weniger als 571 NHL-Spiele.

Die Barys Arena, das Heimstadion von Bars Kasan (Bild: Wikipedia/ChelseaFunNumberOne).
Die Barys Arena, das Heimstadion von Barys Astana (Bild: Wikipedia/ChelseaFunNumberOne).

Eishockey-WM in Spanien: China steigt ab

Die Würfel an der Eishockey-WM der Division IIA sind gefallen: Die Niederlande steigen auf, in die Division IB (dritthöchste Klasse) und die Chinesen müssen wieder runter in die Division IIB, in die fünfthöchste Stufe, in welche die Türkei vor kurzem aufgestiegen ist.

Letztlich waren die Verhältnisse für das Reich der Mitte deutlich: Alle fünf Spiele gingen verloren. Zunächst musste sich das Team dem Gastgeber und nun Gruppenzweiten Spanien mit 0:2 beugen, dann folgte die 4:7-Pleite gegen Island. Der einzige Punkt folgte im dritten Spiel, als China erst in der Overtime von Belgien geschlagen wurde.

Nach der deutlichen 0:9-Niederlage gegen die Niederlande war der Abstieg so gut wie sicher, mit dem 0:3 gegen Serbien gab es daran nichts mehr zu rütteln. Bei den Olympischen Winterspielen in Peking will China im Jahr 2022 im Eishockey auftrumpfen.

Nach dem Turnier in Spanien hat die Nationalmannschaft jetzt noch sechs Jahre Zeit, verhältnismässig wenig Zeit, doch Fortschritte will das Land mit dem Installieren eines KHL-Teams in Peking erzielen. Das Team soll Red Star Kunlun heissen und ab der Saison 2016/17 am Start sein, sofern das Budget zustande kommt. Ob von Beginn weg einheimische Spieler mit dabei sind, wird in wenigen Monaten ersichtlich sein.

Das chinesische Nationalteam (Bild: zweiteliga.org).
Das chinesische Nationalteam (Bild: zweiteliga.org).

Türkei gewinnt Eishockey Heim-WM

Das türkische Team gewinnt an der Heim-WM in Istanbul (Division 3) alle fünf Gruppenspiele und steigt dadurch direkt in die Division 2A auf. In den letzten Jahren stieg das Team vom Bosporus mehrfach auf und wieder ab. An der jüngsten Weltmeisterschaft, nicht der ersten in der Türkei, unter anderem waren in den letzten Jahren Erzurum und Izmit (nicht zu verwechseln mit Izmir) Schauplätze von Turnieren in einer der beiden Divisionen.

Gegenwärtig liegt die Türkei auf der 41. Position in der Eishockey-Weltrangliste. Die grösste Konkurrenz an der WM im eigenen Lande stellte aber nicht Südafrika (Platz 40), der Division 2A-Absteiger der vergangenen Saison dar, sondern Georgien (Rang 45). Die Osteuropäer zeigten ein starkes Turnier, in den fünf Spielen konnte die Mannschaft zwölf Punkte erstreiten (Türkei 15, Südafrika 9)

Sowohl die Türkei wie auch Georgien erreichten zudem ein Torverhältnis von jeweils +24. Die Direktbegegnung zwischen den beiden Eishockey Nationalteams erfolgte gleich am ersten Spieltag. Die türkische Mannschaft entschied das Duell mit 5:4 Toren für sich – dies nach einem 0:1 Rückstand.

Eishockey Nationalteam der Türkei (Bild: zweiteliga.org).
Eishockey Nationalteam der Türkei (Bild: zweiteliga.org).

Eishockey eint Griechen und Türken

Aktuell liegt Griechenland auf dem 49. Rang in der Eishockey-Weltrangliste, das Team ist abgerutscht, weil es bei den letzten beiden Weltmeisterschaften nicht angetreten ist. Optimal könnte in Griechenland nicht trainiert werden erklärte Captain Dimitrios Kalyvas bei einem der letzten WM-Turniere gegenüber «zweiteliga.org». Auch sei die Sportart nicht überaus bekannt.

«Nur unsere Verwandten und Freunde wissen, dass es auch bei uns Eishockey gibt. Wir können selten aufs Eis und dann nur von 23 bis 1 Uhr. Um 2 sind wir im Bett und um 7 auf der Arbeit. Dass es in Griechenland Eishockey gibt, ist ein Wunder.» Allerdings gebe es Spieler, die von Inline-Hockey auf Eishockey umsteigen.

Stürmer Eleftherios Fournogerakis, dessen Club in Athen «Mad Cows» heisst: «Der Name entstand aus Jux, wir waren ein paar Freunde, das Team wuchs und seit ein paar Jahren sind wir jetzt in der griechischen Liga. Auf der Brust tragen wir eine Kuh!»

Auf dem Eis schenkten sich die Nachbarländer nichts, als sich die beiden Teams erst vor wenigen WM-Turnieren gegenüberstanden. In den Katakomben des modernen Stadions im türkischen Erzurum brauchte es trotzdem keine grimmig dreinblickenden Sicherheitskräfte. Im Gegenteil, die Kabinen mit der Aufschrift «Greece» und «Türkiye» lagen sogar im gleichen Gang.

«Die Probleme unserer Nationen sind Probleme der früheren Generation und von Leuten, die nichts Besseres zu tun haben», bilanziert der griechische Stürmer Themistoklis Lambridis. Eishockey eint alle Menschen, das sehe man selbst hier in der untersten Division. «Wir kommen einmal im Jahr zusammen und geben auf dem Eis alles was wir haben. Und wir gehen immer mit einem Lächeln vom Eis, egal von welchem Land wir kommen und was in der Vergangenheit war.»

Dies bestätigt sein Kamerad und Türkei-Verteidiger Akyildiz Cengiz: «Wir spielen unter dem gleichen Dach. Wir kümmern uns nicht um die Politik, Eishockey ist unsere Kultur und unsere Sprache!»

Griechenlands Themistoklis Lambridis (links) und der türkische Verteidiger Akyildiz Cengiz (Bild: zweiteliga.org).
Griechenlands Themistoklis Lambridis (links) und der türkische Verteidiger Akyildiz Cengiz (Bild: zweiteliga.org).

Eishockey: Die Mongolei spielt mit Herzblut

Gegenwärtig ist die Mongolei die Weltnummer 50 und die somit die am schlechtesten klassierte Eishockey Nationalmannschaft überhaupt. Doch jene Athleten, die sich das blaue Dress des Nationalteams überstreifen, tun dies mit Herzblut. «zweiteliga.org» sprach mit Nationalcoach Ganbaatar Khurelbaatar. Dieser erklärt, dass die mongolischen Sportler gleich selbst für ihr Eis zuständig sind. «Wir haben keine Eishallen. Das Eis bereiten wir mit Schläuchen und Schaufeln von Hand auf.» Auch gebe es keine Sitzgelegenheiten. Spieler wie Besucher stehen einfach um die Banden herum.

 

Zudem entspricht die Saison der Logik der Jahreszeit: «Gespielt wird von Mitte Dezember bis im Februar. Ist der Winter vorbei, endet auch die Saison», lächelt Khurelbaatar. Die Hockeyliga zählt sechs Clubs, ausgetragen werden sowohl Qualifikation und Playoffs an Turnierwochenenden, die Spieler opfern dafür einen Teil ihrer Ferien. «Eishockey ist bei uns eine Sache des Herzens. Wer kein Herz hat, spielt nicht Eishockey.»

 

Bislang trat die Mongolei in der Division III, also der tiefsten der sechs WM-Klassen an. «Wir haben rund 1000 Spieler. Früher, 1920, als wir noch sowjetisch waren, kamen russische Spezialisten, um in unseren Minen Metall abzubauen. Sie brachten auch diesen Sport mit.»

Die mongolische Eishockey-Nationalmannschaft (in blau) nach einem Spiel gegen Nordkorea (Bild: zweiteliga.org).
Die mongolische Eishockey-Nationalmannschaft (in blau) nach einem Spiel gegen Nordkorea (Bild: zweiteliga.org).

China zu Olympia 2022 eine Eishockey-Nation

Die Olympischen Winterspiele 2022 werden in China ausgetragen. Und das Eishockey-Nationalteam aus dem Reich der Mitte will bei den Spielen in Peking eine Rolle spielen. Aktuell liegen die chinesischen Hockey-Cracks auf Rang 38 der Weltrangliste.

China zeigte 2015 eine starke Leistung an der WM der Division IIB und schaffte prompt den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse, die Division IIA, also die vierthöchste WM-Spielklasse. Eine Steigerung. «Zweiteliga.org» war dabei, als China noch im Mittelfeld der fünfthöchsten Klasse unterwegs war.

Damals stand der Japaner Keisuke Araki (41) an der Bande und die quirlige Chinesin Ye Wang (26) übersetzte den Coach damals an der Bande. «Unser Trainer spricht kein chinesisch. Ich übersetze ihn», erklärt Wang damals.

 

Assistentin Ye Wang und Coach Keisuke Araki (Bild: zweiteliga.org).
Assistentin Ye Wang und Coach Keisuke Araki (Bild: zweiteliga.org).

Die Chinesen traten zudem nicht mit eisern-diszipliniertem «Schach auf Eis» auf, sondern zeigten höchsten Unterhaltungswert, als beispielsweise die Bulgaren mit 9:6-Toren niedergerungen wurden – 7:2 lag China vorn und vergab den Triumph beinahe noch. 21 kleine Bankstrafen sowie eine Fünf-Minuten-Strafe säumten den Weg der chinesischen Hockeyunterhaltung.

«Unsere höchste Liga besteht aus fünf Clubs», erklärte Ye Wang. Aber wichtiger als die heimische Liga ist derzeit die Asienliga, mit Clubs aus Japan und Südkorea sowie den China Dragons. Nationalspieler Yin He, der bei den China Dragons spielt: «Ich will mit China in höhere WM-Klassen aufsteigen und eines Tages Captain des Nationalteams zu werden.»

Die chinesische Eishockey-Nationalmannschaft (Bild: zweiteliga.org).
Die chinesische Eishockey-Nationalmannschaft (Bild: zweiteliga.org).