SC Langenthal zieht sich aus dem Profi-Sport zurück

Nach der laufenden Saison 2022/23 zieht sich der SC Langenthal aus der Swiss League und somit dem Profi-Sport zurück. Dies entschieden der Verwaltungsrat sowie die Hauptaktionäre.

Seit Sommer 2022 wurde intensiv an einer Strategie gearbeitet und die unterschiedlichsten Möglichkeiten geprüft. Nach eingehendem Studium aller möglichen Optionen und Szenarien und der dazu notwendigen finanziellen Mittel fiel der Entscheid, sich aus dem professionellen Eishockey zurückzuziehen.

Zu den tragenden Punkten fehlt die die Perspektive eines neuen Stadions. «Die Ergebnisse zeigten deutlich auf, dass der professionelle Betrieb in der Swiss League ohne entsprechende Eissportinfrastruktur und ohne zusätzliche finanzielle Mittel nicht garantiert werden kann», steht in der Pressemitteilung des Clubs.

Geprüft wurden unter anderem:

  • Fusion mit einem anderen Swiss League Club.
  • Alternative Swiss League-taugliche Spielstätte in der Region.
  • Weiterbestehen im Breitensport.

Voraussichtlich in MyHockey League

Der SCL wird künftig wieder im Amateurbereich antreten, voraussichtlich in der MyHockey League, der dritthöchsten Spielklasse im Schweizer Eishockey, spielen.

Mischa von Gunten (VR-Mitglied SCL AG) bildet eine Taskforce, welche die künftige Organisation des Eishockeysports in Langenthal aufgleisen und die Saison 2023/24 im Amateurbereich vorbereitet. Der amtierende VR-Präsident, Gian Kämpf, führt den Club bis Ende Saison und zieht sich anschliessend aus sämtlichen Funktionen beim SCL zurück. Der SC Langenthal wusste zu begeistern: 2012, 2017 und 2019 konnte der Swiss-League-Titel errungen werden.

Swiss League wie weiter?

Nicht einzig beim SC Langenthal werden solche Überlegungen angestellt: Auch insbesondere beim EHC Winterthur ist ein Rückzug aus der zweithöchsten Spielklasse ein Thema, ebenso in Biasca bei den Ticino Rockets.

Unter anderem der Entzug zweier Teams ohne Absteiger durch die National League sowie die nahezu geschlossene höchste Spielklasse führen zu grössten Problemen in der Swiss League. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese ab der kommenden Saison nicht mehr existiert – oder zumindest nicht in dieser Form – ist gross.

Daniel Gerber