EHC Visp mit Namen für neue Arena

Wenige Tage nach der Abstimmung über den Stadion-Neubau ist nun auch der Name bekannt: «Lonza-Arena». Die Eissport- und Eventhalle mit dem Arbeitstitel «Iischi Halla» wird nun den definitiven Namen «Lonza Arena» tragen. Die Vereinbarung sieht vor, dass sich Lonza mit 3 Millionen Schweizer Franken an der Finanzierung des 35-Millonen-Projekts beteiligt, das bis zum Start der Saison 2019/20 fertiggestellt werden soll. Für die Namensgebung wurde eine Dauer von 20 Jahren vereinbart, berichtet der traditionsreiche Eishockeyverein in einer Medienmitteilung.

An der Abstimmung vom 27. November 2016 hat die Visper Stimmbevölkerung das Projekt der neuen Eissport- und Eventhalle in Visp mit 75,2 Prozent Ja-Stimmen angenommen. «Die Tendenz war positiv, doch dass die Abstimmung so klar verlief, bereitete uns grosse Freude», sagt EHC-Visp-Geschäftsführer Sébastien Pico.

Lonza bekennt sich mit dieser Vereinbarung einmal mehr zum Produktionsstandort in Visp mit seiner bald 110-jährigen Geschichte und unterstreicht damit auch die gute Partnerschaft mit der Gemeinde. Lonza engagiert sich traditionell in sozialen, sportlichen und kulturellen Bereichen in der Region. Die «Lonza Arena» wird nicht nur Eissporthalle sondern auch die grösste regionale Eventhalle und damit zu einem wichtigen gesellschaftlichen Treffpunkt. Die neue Halle ist zudem eine nachhaltige Investition in die Oberwalliser Jugend und die Nachwuchsbewegung des EHC Visp.

«Dass das Bekenntnis in der Bevölkerung so gross ist, ist eine grosse Motivation für den Club. Es hatte in den letzten Jahren viele Projekte im Wallis gegeben.» Doch erstmals seit langem ist etwas Konkretes passiert. Je nach Szenario finden bis zu 5’000 Besucher auf den Rängen Platz. Die Anlage ist 100 Prozent ammoniakfrei, nutzt die Abwärme und hat dadurch eine hervorragende Energiebilanz.

Mit der neuen Halle sei auch die NLA kein Traum mehr, sagt Sébastien Pico. «Visp stand in den letzten zwölf Jahren vier Mal im Finale.»

Visp will wieder Cup-Schreck werden

Der EHC Visp hat wieder Grosses vor, wie Visps Geschäftsführer Sébastien Pico erst vor kurzem zu «zweiteliga.org» sagte. «Im Wallis hat der Cup eine Tradition, darum hätte ich nichts dagegen, wenn wir einem Grossen ein Bein stellen könnten.» Legendär sind die Cup-Erfolge eines anderen Walliser Gross-Clubs, jene des FC Sion. 13mal stand Sion bislang im Cup-Final und stets setzte sich die Mannschaft aus dem Süden der Schweiz durch. Zudem ist Sion der einzige unterklassige Verein, der den Cup für sich entscheiden konnte, anno 2006 gegen YB.

Wichtig für den EHC Visp sei nun zunächst jedoch, dass der 16tel-Final überstanden werden könne. In diesem trifft der NLB-Vertreter auf den EHC Brandis aus der 1. Liga. In der vergangenen Saison zeigte Visp starke Auftritte. Bei der Wiedereinführung des Pokal-Wettbewerbs im Schweizer Eishockey stiess Visp bis ins Viertelfinale vor. Im Sechzentelfinale wurde zunächst Red Ice Martigny (NLB) nach einem Rückstand mit 6:4 Toren bezwungen, ehe im Achtelfinale der HC Davos (NLA) überwunden werden konnte. Erst im Viertelfinale mussten sich die Walliser den ZSC Lions (NLA) geschlagen geben.

Die Litternahalle des EHC Visp (Bild: Wikipedia/California Hockey).
Die Litternahalle des EHC Visp (Bild: Wikipedia/California Hockey).

EHC Visp will in die Halbfinals

Das Team ist verjüngt, die Ziele sind die gleichen geblieben: Der EHC Visp will in die Top 4 und ins Halbfinale. Mit «zweiteliga.org» sprach Geschäftsführer Sébastien Pico über die bald beginnende Saison.

 

Sébastien Pico, Visp ist letzte Saison als Titel-Verteidiger ausgeschieden – wird nun in dieser Saison wieder nach dem Titel gegriffen?

Sébastien Pico: In dieser Saison wird es schwieriger als in der vergangenen. Denn letzte Saison waren wir noch etwas stärker als in jener, in der wir den Meistertitel holten. Die Qualifikation war okay, und im Cup konnten wir etwas erreichen, aber das Aus im Viertelfinal war sehr enttäuschend. Auf dem Papier haben wir nun an Erfahrung eingebüsst. Nun sind wir jünger, bissiger und in der Defensive besser als letzte Saison. Wir hatten zu viele Tore kassiert und nun mehr Wert auf den technischen Bereich gelegt. Deshalb haben wir Gil Montandon in den Staff geholt.

Die Saison nach dem Titel ist immer etwas schwieriger, alles ging zunächst zu einfach, wir siegten hoch und kamen im Cup weit, doch dann sind wir in ein Loch gefallen.

 

Was soll in dieser Saison erreicht werden?

Unser Standartziel ist die «Top 4», wir wollen besser sein als letzte Saison. Mehr denn je muss man kämpfen und durch harte Arbeit zum Erfolg kommen. Das sahen wir in der Vorbereitung gegen Sierre, wenn man nicht konzentriert ist, wird es schwierig.

Ausserdem haben es früher Alexei Kovalev und James Desmarais jeweils noch gerichtet. Unser Wunsch war, dass wir mit einem breiteren Team auftreten.

 

Wie sind sie mit der Vorbereitung zufrieden?

Defensiv stehen wir besser als in der letzten Saison, die Resultate in den Tests sind entsprechend. Wir kassieren weniger Gegentore. Die jungen Spieler tragen noch keine grossen Namen, doch sie sind gut integriert und wir sind auf dem richtigen Weg. Mehrere eigene, junge Spieler wurden und werden eingebaut, so etwa Dario Burgener und Martin Alihodzic. Es braucht noch etwas Geduld, doch das wird von den Zuschauern goutiert.

 

Was sagen Sie zur aktuellen Zusammensetzung der NLB, mit den beiden neuen Teams?

Teams wie Langnau, Sierre und Lausanne waren für uns attraktiv. Diese Traditionsspiele waren Zuschauermagnete. Die Lakers sind nun als langjährige NLA-Mannschaft interessant. Gut ist, dass wieder zehn Teams in der Liga sind, das ist ein Muss. Letzte Saison spielte man oft gegen die gleichen Clubs. Klar ist, dass Lausanne, Sierre und Langnau fehlen, unter dem Strich erwarte ich aber eine sehr ausgeglichene Saison. Ajoie, Thurgau und wir haben ein sehr junges Kader, das ist eine gute Sache.

 

Im Cup liess Visp letzte Saison aufhorchen, was sind die Cup-Ziele in dieser Saison?

Wir könnten einen Grossen zu Fall bringen, wenn wir den 16tel-Final überstehen. In unseren sportlichen Zielen spielt der Cup auch eine Rolle, er ist wirtschaftlich und emotional wichtig. Das Wallis hat eine Cup-Tradition, darum hätte ich nichts dagegen, wenn wir einem Grossen ein Bein stellen könnten. Doch es wird nicht einfach gegen den EHC Brandis.

Sébastien Pico, Geschäftsführer des EHC Visp (Bild: EHC Visp).
Sébastien Pico, Geschäftsführer des EHC Visp (Bild: EHC Visp).