Auf den ersten Blick ist der Zug für den SV Darmstadt noch nicht abgefahren. «Nur» vier Punkte fehlen auf die Ränge 13 bis 16, vier Clubs sind punktegleich. Und fünf Zähler trennen die Mannschaft von den Rängen 11 und 12 und sechs sind es auf Position 10. Eins oder zwei der Teams vornedran dürften sicherlich noch patzen und mit dem ein und anderen Sieg abzufangen sein, mit vier Siegen in Serie wäre der Liga-Erhalt mehr oder weniger aus eigner Kraft zu schaffen, da sich die Clubs vornedran ja noch gegenseitig Punkte rauben werden. Doch nun kommt das grosse Aber: Bislang holte Darmstadt einen Punkteschnitt von 1,1 Punkten pro Spiel. Dass es nun plötzlich eine Serie von 3 pro Match werden, ist nicht schlüssig – zumal die Clubs vor dem SV auch nicht Spalier stehen werden; diese kommen auf einen Schnitt von 1,23 Punkten pro Match, die meisten dürften diesen auch beibehalten. Somit muss Darmstadt nicht nur die eigenen 1,1 Punkte holen, sondern den leicht höheren Schnitt der Gegner kompensieren, nur schon um Schritt zu halten … plus die zusätzlichen Punkte, um den scheinbar minimalen Rückstand auch wirklich abzutragen. Ein leichtes Unterfangen wird dies nicht. Dazu wäre bereits ein Schnitt von rund 2,1 Zählern nötig.
Der Gesamtmarktwert des Darmstadt-Kaders macht den Sinkflug umso erstaunlicher. Die Mannschaft wird von «transfermarkt.de» auf 16,05 Millionen Euro geschätzt – das achtteuerste Kader der Liga. Das zweitgünstigste führt der MSV Duisburg mit 11,45 Millionen Euro; was also rund 4,6 Millionen günstiger ist; doch der MSV liegt ungefähr in der Tabellenregion, in der Darmstadt gemessen am Kaderwert sein müsste; und die Lilien befinden sich in dem Tal, das – wirtschaftlich gesehen – dem solide und tüchtig wirtschaftenden Duisburg hätte blühen können.