FC St. Pauli, Jahn Regensburg und SV Darmstadt bisher am längsten an Tabellenspitze

Der FC St. Pauli, der SSV Jahn Regensburg und der SV Darmstadt führten 21 Spieltagen die Tabelle am häufigsten an. Bald sind zwei Drittel der 2. Bundesliga-Saison bestritten. Insgesamt lagen bereits mehr Mannschaften auf Rang eins als in der vergangenen Saison. 2021/22 standen bereits sechs Clubs auf der Top-Position, 2020/21 waren es «nur» fünf.

Diese sechs verschiedenen Teams lagen bisher in der laufenden Saison an der Tabellenspitze: Dynamo Dresden und der FC St. Pauli gleich zum Start, gefolgt vom SC Karlsruhe für einen Spieltag. Danach war der SSV Jahn Regensburg nach den Spieltagen 3 bis 6 sowie 8 an der Spitze zu finden, unterbrochen von einem Führungstag durch den SC Paderborn 07. Abgelöst wurde der SSV Jahn Regensburg anschliessend durch den FC St. Pauli, der bereits zum Start ganz vorne zu finden gewesen war. Er sollte weitere elf Tage (total bisher also zwölf Tage) auf Rang 1 bleiben, wo nun seit zwei Runden der SV Darmstadt 98 liegt.

Nicht weniger als sechs Teams können Führung übernehmen

Am 22. Spieltag können nun sechs verschiedene Mannschaften die Führung entweder behalten (SV Darmstadt 98 aus eigener Kraft) oder neu für sich erobern: Der FC St. Pauli, Werder Bremen, der Hamburger SV, Schalke 04 oder der 1. FC Heidenheim.

Die letzte Position wurde bislang von drei Teams – vom FC Ingolstadt 04, Holstein Kiel und Erzgebirge Aue – eingenommen.

Warum es dem SV Darmstadt 98 kaum mehr zum Liga-Erhalt reicht

Auf den ersten Blick ist der Zug für den SV Darmstadt noch nicht abgefahren. «Nur» vier Punkte fehlen auf die Ränge 13 bis 16, vier Clubs sind punktegleich. Und fünf Zähler trennen die Mannschaft von den Rängen 11 und 12 und sechs sind es auf Position 10. Eins oder zwei der Teams vornedran dürften sicherlich noch patzen und mit dem ein und anderen Sieg abzufangen sein, mit vier Siegen in Serie wäre der Liga-Erhalt mehr oder weniger aus eigner Kraft zu schaffen, da sich die Clubs vornedran ja noch gegenseitig Punkte rauben werden. Doch nun kommt das grosse Aber: Bislang holte Darmstadt einen Punkteschnitt von 1,1 Punkten pro Spiel. Dass es nun plötzlich eine Serie von 3 pro Match werden, ist nicht schlüssig – zumal die Clubs vor dem SV auch nicht Spalier stehen werden; diese kommen auf einen Schnitt von 1,23 Punkten pro Match, die meisten dürften diesen auch beibehalten. Somit muss Darmstadt nicht nur die eigenen 1,1 Punkte holen, sondern den leicht höheren Schnitt der Gegner kompensieren, nur schon um Schritt zu halten … plus die zusätzlichen Punkte, um den scheinbar minimalen Rückstand auch wirklich abzutragen. Ein leichtes Unterfangen wird dies nicht. Dazu wäre bereits ein Schnitt von rund 2,1 Zählern nötig.

Der Gesamtmarktwert des Darmstadt-Kaders macht den Sinkflug umso erstaunlicher. Die Mannschaft wird von «transfermarkt.de» auf 16,05 Millionen Euro geschätzt – das achtteuerste Kader der Liga. Das zweitgünstigste führt der MSV Duisburg mit 11,45 Millionen Euro; was also rund 4,6 Millionen günstiger ist; doch der MSV liegt ungefähr in der Tabellenregion, in der Darmstadt gemessen am Kaderwert sein müsste; und die Lilien befinden sich in dem Tal, das – wirtschaftlich gesehen – dem solide und tüchtig wirtschaftenden Duisburg hätte blühen können.

Das Merck-Stadion am Böllenfalltor, des SV Darmstadt 98 (Bild: Wikipedia/Ungry Young Man).

 

Darmstadt 98 – Lilien auf dem Weg aus dem Tal?

Otto Lilienthal machte es einst vor. Der Luftfahrtpionier zeigte einst wie man abhebt – wenn auch zu seiner Zeit noch für wenige Sekunden. Gelingt nun «den Lilien», dem SV Darmstadt 98, in letzter Sekunde die Rettung aus dem Tal? Der Absteiger aus der Bundesliga nutzte mit einem 1:0-Heimsieg gegen Tabellenführer die wohl allerletzte Chance, sich in den letzten Runden noch von einem Abstiegsrang wegzubewegen.

Seit nun fünf Spielen ist die Mannschaft ungeschlagen, doch in den letzten 22 Duellen konnten die Darmstädter nur drei für sich entscheiden. Und das Restprogramm ist gehaltvoll: Nach Leader Düsseldorf treffen die Lilien mit Holstein Kiel und Jahn Regensburg auf zwei weitere Mannschaften aus dem Spitzenquartett. Auch Sandhausen, Braunschweig und Union Berlin gehören nicht zu den Gegnern, die auf die leichte Schulter genommen werden können. Auf den Relegationsrang müssen drei Punkte Rückstand abgebaut werden und auf den rettenden 15. Rang sind es nicht weniger als fünf Zähler.

Gemessen am Gesamtmarktwert des Kaders ist der Tabellen-Tiefflug nur schwer zu erklären. Die Mannschaft wird von «transfermarkt.de» auf 16,05 Millionen Euro geschätzt – das achtteuerste Kader der Liga. Das zweitgünstigste führt der MSV Duisburg mit 11,45 Millionen Euro; was also rund 4,6 Millionen günstiger ist; doch der MSV liegt ungefähr in der Tabellenregion, in der Darmstadt gemessen am Kaderwert sein müsste; und die Lilien befinden sich in dem Tal, das – wirtschaftlich gesehen – dem solide und tüchtig wirtschaftenden Duisburg hätte blühen können.

Otto Lilienthal bei einem Flug mit seinem Doppeldecker anno 1895 (Bild: Wikipedia).

Darmstadt auf dem Sprung in die Top 10

Der SV Darmstadt 98 steht sowohl vor seiner 19. Saison in der 2. Bundesliga wie auch vor dem Einzug in die «Top 10» der «ewigen Rangliste» in der zweithöchsten Fussballliga Deutschlands. Der 1898 gegründete Club liegt gegenwärtig auf der zwölften Position in dieser Bestenliste, vornedran liegen nur noch 1860 München sowie der SV Waldhof Mannheim.

Beide Mannschaften spielen gegenwärtig nicht in dieser Spielklasse, wodurch Darmstadt auf diese beiden Clubs uneingeschränkt Boden gut machen kann. München dürfte relativ rasch überholt sein, der Rückstand des Liga-Neulings beträgt nur gerade fünf Zähler: Der SV kommt auf 1033 Punkte und die 1860er auf deren 1038. Etwas mehr Ausdauer wird nötig sein, um zu Waldhof vorzudringen, hier beträgt der Abstand 31 Punkte; Mannheim erarbeitete sich 1064 Punkte.

Freilich muss Darmstadt von Zeit zu Zeit auch etwas nach hinten schielen, auf Rang dreizehn liegt im Moment der MSV Duisburg mit 1024 Punkten – das sind neun Zähler weniger, doch wenn die Zebras zu galoppieren beginnen könnte es zuletzt zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen kommen, um den Einzug unter die zehn besten Vereine.

Das Merck-Stadion am Böllenfalltor, des SV Darmstadt 98 (Bild: Wikipedia/Ungry Young Man).