An der Delegierten-Versammlung in Egerkingen entschieden sich 13 der 14 Vertreter, der National League, dass die Liga weiterhin aus 14 Mannschaften besteht – die Reduktion auf 12 Teams wurde abgeschmettert.
Zu gross ist die Angst, dass es das eigene Team treffen könnte. Damit politisieren die National League-Kapitäne am Wohle des Schweizer Eishockeys, einem beachtlichen Teil der Fans beider Ligen sowie an der Swiss League vorbei. Die National League wird zur geschützten Werkstatt, da es für die Swiss League-Teams kaum möglich ist, aufzusteigen, weil das Gefälle noch grösser wird und der Liga in der Corona-Zeit zwei Mannschaften entzogen wurden.
Problem für Nationalmannschaft
Bereits jetzt bewahrheitet sich, dass die Spiele von den ausländischen Spielern bestimmt werden. Ein Blick in die Skorerliste zeigt: In der Top-40 ist nur noch eine Handvoll Schweizer anzutreffen. Eiszeit und Schlüsselszenen werden nicht mehr von Schweizer-Spielern bestimmt. Und fehlt im Unterbau, der Swiss League, vermehrt die Professionalität und die Qualität schadet dies der National League wie auch der Nationalmannschaft.
Swiss League isoliert
Der Zugang zur National League wird – der Liga-Qualifikation zum Trotz – nahezu verunmöglicht. Sportlicher Erfolg wird nicht mit dem Aufstieg honoriert, sportliches Versagen in der höchsten Spielklasse bleibt ungestraft. Die Perspektive schwindet, die Zuschauerzahlen schwinden teilweise.
Fans frustriert
Man findet unter Journalisten und Fans beider Ligen gefühlt eine absolute Mehrheit, die der Meinung sind, dass beide Ligen maximal 12 eher je 10 Teams umfassen sollte. Der Letzte steigt direkt ab, der Vorletzte bestreitet eine Liga-Qualifikation gegen den Verlierer der Playoffs. Das wäre für die Fans spannend, würde immer mal wieder neue Teams bieten und ist im Fussball längst ein Erfolgsrezept, sowohl in der Challenge League wie auch in der Bundesliga.
Die National League zieht es aber vor, zum Selbstschutz eine geschützte Werkstatt zu errichten, welche vor allem in der zweiten Hälfte der Qualifikation für die Fans der hinteren Teams weniger Interesse wecken wird.
Daniel Gerber