SC Langenthal erleidet an Urne bittere Heimniederlage

Der SC Langenthal ist der Leuchtturm von Langenthal und des Oberaargaus. Nun ist die Zukunft des Vorzeige-Clubs der Region gefährdet, durch eine Abstimmung. Am 9. Februar entschieden sich rund 55 Prozent gegen die Erhöhung des «Zustupfs» durch die Stadt für den Nachwuchs des SC Langenthal. Dadurch wäre für die bis zu 300 Nachwuchsspieler ihr Lieblingssport tragbarer geworden.

Und dies war «nur» der Gradmesser: Am 15. März geht es nun nahezu um Sein oder Nicht-Sein für den SC Langenthal, dann nämlich kommt der Planungs-Kredit für einen Stadion-Neubau vor das Volk. 55 Prozent «Nein» gegen den Nachwuchs zeigt, dass auch die März-Abstimmung – aus Sicht des Sports – in Gefahr ist.

Die grössten Feinde lauern also nicht in der Fremde. Dort hat der SC Langenthal in der Meisterschaft schon gegen die Grossen gewonnen. Mehrfach beim EHC Kloten, zuletzt mit 3:2 vor wenigen Wochen. Oder beim EHC Biel, zuletzt 2007 im Penaltyschiessen mit 7:6. Oder bei den SC Rapperswil-Jona Lakers mit 3:2 kurz vor dem Titelgewinn 2017. Oder in der Saison 1978/79 beim HC Lugano (4:1). Oder 2012 in Ambri (3:1). Oder sogar insgesamt 12mal beim Lausanne HC – zuletzt mit 4:0 im Jahr 2013, kurz vor die Waadtländer anschliessend den Sprung in die National League schafften. Der SC Langenthal hat auswärts alles besiegt, was nicht niet- und nagelfest war. Die grössten Feinde sitzen also nicht in der Fremde, sondern am eigenen Standort … obschon der SCL alle drei Meistertitel in der eigenen Eishalle feiern konnte (2012 daheim gegen Lausanne, 2017 daheim gegen Rapperswil und 2019 daheim gegen La Chaux-de-Fonds).

Womöglich muss nun das undenkbare bereits angedacht werden. Ein Standort einer neuen Arena in der Nähe aber nicht mehr auf Langenthaler-Boden, sollte das Stimmvolk am 15. März den SC Langenthal sozusagen aus der Stadt jagen. Auf dem Gugelmann-Areal in Roggwil, nahe an der Langenthaler Ostgrenze. Natürlich müsste in Roggwil noch einmal bei «Null» begonnen werden. Doch wenn es am eigenen Ort nicht geht, wäre dies eine der geografisch naheliegendsten Standorte. Und der SC Langenthal wäre kein Einzelfall: Der Lausanne HC spielt NICHT in Lausanne, sondern in Prilly. Die ZSC Lions spielen im eingemeindeten Oerlikon (1934 eingemeindet, 11. Kreis von Zürich). Ambri-Piotta spielt NICHT in Ambri und NICHT in Piotta, sondern in Quinto (Ambri und Piotta gehören zu Quinto). Der HC Lugano spielt NICHT in Lugano, sondern in Porza.

Daniel Gerber

Die Eishalle Schoren des SC Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

Litternahalle statt Littering – wichtige Abstimmung beim EHC Visp

«Der EHC Visp spielt diese Woche vielleicht sein wichtigstes Spiel der letzten 40 Jahre», so dramatisch beschreibt das traditionsreiche Nationalliga-B-Eishockey-Unternehmen aus dem Wallis die Abstimmung von diesem Wochenende. Tatsächlich geht es abseits des Eises um sehr viel. Das Visper Volk entscheidet über eine neue Eissport- und Eventhalle.

Das Resultat könnte auch Auswirkungen im sportlichen Bereich mit sich ziehen, schreibt der Verein in seinem Rundschreiben. «Ligaqualifikationsspiele wie gegen Ambri-Piotta 2011 und Biel 2014 dürften nur noch ein Thema sein, wenn das Stimmvolk am 27. November 2016 der Gemeinde Visp grünes Licht erteilt im Zusammenhang mit der Hallen-Finanzierung. Denn die Anforderungen der National League wachsen.»

Tatsächlich ist die Halle in die Jahre gekommen, die ältesten Elemente stammen laut dem Club aus den 1950er-Jahren. Auf dem Eis gehört das Team zu den erfolgreichsten NLB-Vereinen der Gegenwart. 2014 verwehrte das Team beispielsweise mit seinem Meistertitel den SCL Tigers den Einzug in die Liga-Qualifikation und damit der Möglichkeit um den direkten Wideraufstieg mitzuspielen.

Die Litternahalle des EHC Visp (Bild: Wikipedia/California Hockey).
Die Litternahalle des EHC Visp (Bild: Wikipedia/California Hockey).