Jetzt ist es passiert: Die erste Eishockey-WM ist wegen dem Coronavirus abgesagt. Es handelt sich dabei um das Turnier der Division IV – dies ist die tiefste von insgesamt acht WM-Stufen; die WM der Top-Division würde im laufenden Jahr in der Schweiz ausgetragen.
Gestartet wären in der Division IV die Mannschaften aus den Philippinen, Malaysia, Kuwait sowie das Team von Gastgeber Kirgistan. Kurz vor Turnierbeginn wurde die Austragung nun abgesagt; die Spiele hätten vom 3. bis 5. März durchgeführt werden sollen.
Noch offen ist, wie es mit den sieben anderen Turnieren aussieht. Am 19. April sollen drei weitere WM-Divisionen starten, je eine in Kroatien, Luxemburg und Island. Am 20. April startet gemäss Kalender die Austragung in Südafrika und am 27. April folgen die Turniere in Polen sowie der Slowakei, ehe ab dem 8. Mai die Top-Division in der Schweiz auf dem Programm steht.
Die wohl pragmatischste Lösung wäre – wenn sich die die Corona-Situation nicht überraschend entschärft – eine Verschiebung sämtlicher Weltmeisterschaften um ein Jahr nach hinten (so wie es, wenn auch aus anderen Gründen, beim Afrika Cup der Fall war, wo Kamerun nun das Turnier 2021 austrägt und die weiteren Gastgeber einfach jeweils zwei Jahre später). Angesichts der Notlage wäre diese Lösung die pragmatischste: Die WM wäre demnach 2021 in der Schweiz, 2022 in Lettland und Weissrussland, 2023 in Finnland, 2024 in Russland, 2025 in Tschechien sowie 2026 in Schweden und Dänemark.
Eine Verschiebung könnte zumindest für die Schweiz noch aus einem weiteren Grund Sinn machen, nämlich aus sportlichen Gründen: Denn sollte die Meisterschaft in der Schweiz auch nach dem 17. März nicht wieder aufgenommen werden, käme eine solche Verschiebung um ein Jahr dem helvetischen Eishockey-Schaffen entgegen … denn was bisher noch kaum diskutiert wurde: Würde der Spielbetrieb nicht mehr aufgenommen, so hätten sämtliche in der Schweiz spielenden Schweizer Nationalspieler vom 29. Februar bis zum 8. Mai keinen einzigen Ernstkampf mehr bestritten, was hinsichtlich der WM ein gewaltiger Wettbewerbs-Nachteil wäre, gegenüber Ländern, wo der Liga-Betrieb um ein paar Wochen länger weitergeführt wird.
Daniel Gerber