KSC war 176 Minuten qualifiziert, HSV nur 5

Karlsruhe bleibt in der zweiten Bundesliga. Obschon das Team in der Relegation fast immer die Nase vorne hatte.

In der vierten Minute war der KSC im Hinspiel in Führung gegangen. Ab diesem Zeitpunkt war die Mannschaft virtuell gesehen aufgestiegen – auch nach dem Ausgleich durch des Hamburger SV. Dies dank der Auswärtstorregel.

Und Karlsruhe blieb auch im Rückspiel vorne, für volle 90 Minuten. Erst da viel das 1:1 durch den HSV, der erneut in Rückstand geraten war.

Alles in allem war der KSC während 176 Minuten für die erste Bundesliga qualifiziert, der HSV 5 Minuten (dank dem Treffer in der Verlängerung). Und nur während 19 Minuten war kein Team qualifiziert.

 

Das Wildparkstadion des Karlsruher SC (Bild: Wikipedia/Martin Dürrschnabel).
Das Wildparkstadion des Karlsruher SC (Bild: Wikipedia/Martin Dürrschnabel).

Der 1:1-«Sieg»: Vorteil KSC

Karlsruhe erreicht in der Relegation beim Hamburger SV ein 1:1-Unentschieden. Dank der Auswärtstorregel muss des HSV nun gewinnen oder ein Unentschieden mit mindestens zwei Toren holen.

Ein 0:0 daheim und ein 1:1 auswärts, wie Hamburg vor Jahresfrist gegen Greuther Fürth zeigte, reicht nicht mehr.

Seit die Relegation 2009 wieder eingeführt wurde, setzte sich viermal der Höherklassige durch (1. FC Nürnberg, Borussia Mönchengladbach, Hoffenheim und Hamburg). Zweimal siegte die Mannschaft aus der zweiten Bundesliga (1. FC Nürnberg, Fortuna Düsseldorf).

Dank dem 1:1-«Auswärtssieg» weiss der KSC nun einen leichten Vorteil auf seiner Seite. Das Rückspiel folgt nun am Montag in Karlsruhe (19.00 Uhr).

War das Spiel gegen Karlsruhe das vorerst letzte Heimspiel in der 1. Bundesliga (Bild: Wikipedia/Frisia Orientalis).
War das Spiel gegen Karlsruhe das vorerst letzte Heimspiel in der 1. Bundesliga (Bild: Wikipedia/Frisia Orientalis).

Eine Relegation wie ein Cup-Finale

Die Namen der Kontrahenten sind wohlklingend: Hamburger SV und Karlsruher SC. Zieht man den Fokus auf das ein und andere Jahrzehnt auf, kann so auch ein Pokal-Finale heissen.

Doch nun geht es darum, wer nächste Saison in der 1. und wer in der 2. Bundesliga anzutreten hat. Der KSC will nun an die goldenen Zeiten anknüpfen. Nur noch zwei Spiele, 180 Minuten, trennen ihn davon.

Der HSV dagegen will den Platz in der höchsten Liga behalten, als einziges Team sind die Hanseaten noch nie abgestiegen – seit 52 Jahren. Nur noch zwei Spiele, 180 Minuten, trennen den HSV vom Ligaerhalt.

Der KSC will zurück in die Bundesliga und an die grosse Vergangenheit anknüpfen, Halbfinale im UEFA-Pokal (1993/94) sowie zweimal Achtelfinale (1996/97 und 1997/98) sowie deutscher Meister (1909) und Pokal-Sieger (1955 und 1956).

Freilich wird der HSV dazu nicht Spalier stehen. Der sechsfache Meister und dreifache Pokalsieger will sich selbst wieder nach vorne orientieren. Heute Donnerstag um 20.30 Uhr will Hamburg im Heimspiel vorlegen.

Die Hamburger Imtech-Arena (Bild: Wikipedia/Frisia Orientalis).
Die Hamburger Imtech-Arena (Bild: Wikipedia/Frisia Orientalis).

Abstiegs-«Finale» in der Bundesliga

Kaum zu glauben: Nur noch 90 Minuten sind in der höchsten Spielklasse Deutschlands auszutragen – aber noch immer zittert ein Drittel der Teams. Doch noch immer droht sechs Clubs der Abstieg in die 2. Bundesliga. Der Hamburger SV würde erstmals überhaupt in der Vereinsgeschichte in Liga zwei antreten.

Mit dem VfB Stuttgart und dem HSV sind zwei Teams mit einem ganz grossen Namen gefährdet – auch wenn beide Clubs bereits letzte Saison die Ränge 15 und 16 belegten und hauchdünn an der Relegation vorbeigeschrammt sind.

Jetzt wartet ist für diese beiden Mannschaften erneut zittern angesagt. Stuttgart steigt gar in ein Abstiegs-«Finale» gegen Paderborn, bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Sieg des HSV gegen Schalke wäre der VfB nach dem letzten Spieltag sogar Tabellenletzter.

Erwischen kann es zudem noch Hannover 96, den SC Freiburg und Hertha BSC. Zwei der hier erwähnten Teams treten nächste Saison in der 2. Bundesliga an, ein weiteres steht in der Barrage entweder Darmstadt, dem Karlsruher SC oder dem 1. FC Kaiserslautern gegenüber.

Der bisher letzte Auftritt im Europapokal (Bild: Wikipedia/Patrick Kiss).
Der bisher letzte Auftritt im Europapokal (Bild: Wikipedia/Patrick Kiss).