Jokerit Helsinik als KHL-Top-Team am Spengler-Cup

Bisher war die finnische Mannschaft Jokerit Helsinki am Spengler Cup mehr Verzierung als Attraktion. Der bisher beste Platz geht zurück auf das Jahr 1997, damals erfreuten sich die Nordländern über Rang 3. Im vergangenen Jahr verlor Jokerit sowohl beide Gruppenspiele wie auch die Halbfinalqualifikation gegen Team Canada.

In diesem Jahr aber dürfte Helsinik beim Spengler Cup zu den Favoriten gehören. Der Einstieg in die KHL zur Saison 2014/15 hat dem Club gut getan. Als Liga-Neuling rangierte die Mannschaft auf Rang 4 in der West-Konferenz der Liga und im Playoff-Achtelfinale gelang der Sieg über Dinamo Minsk. Im Viertelfinale bedeutete dann aber ZSKA Moskau die Endstation für Jokerit.

Doch in der laufenden Saison konnte Jokerit erneut zulegen, aktuell steht der Club aus Nordeuropa auf dem zweiten Rang hinter ZSKA Moskau. Die Mannschaft aus Finnland ist mittlerweile zu einem KHL-Spitzenteam geworden und nach den guten Auftritten mehrere Clubs aus der Kontinental Hockey League gehört Jokerit Helsinki am Spengler Cup 2015 zum Kreis der Favoriten.

Jokerit Helsinki, hier in einem Spiel gegen ZSKA Moskau (Bild: Jokerit Helsinki/Pekka Rautiainen).
Jokerit Helsinki, hier in einem Spiel gegen ZSKA Moskau (Bild: Jokerit Helsinki/Pekka Rautiainen).

Admiral und Jokerit auf dem Weg zu neuen Ufern

Letzte Saison noch musste sich Finnlands KHL-Vertreter Jokerit Helsinki mit dem vierten Rang in der Westgruppe zufrieden geben. Der damalige Liga-Neuling holte in 60 Spielen 119 Punkte, das entspricht 1,98 Zählern. In der laufenden Spielzeit liegen die Finnen auf der ersten Position in der Gruppe, mit 21 Punkten aus 8 Matches, also im Schnitt 2,63. Dieser dürfte zwar noch etwas sinken, doch vergessen wir nicht, dass ZSKA Moskau letzte Saison die Westgruppe mit 139 Punkten (im Schnitt 2,32 Zähler) gewinnen konnte.

Ebenfalls stark unterwegs ist das noch junge Team Admiral Wladiwostok. Die Mannschaft wurde 2013 gegründet und spielt nun die dritte KHL-Saison. Die rund zwei Millionen Einwohner der Region Primorje im Fernen Osten, mit Hauptstadt Wladiwostok, durften abstimmen, welchen Vereinsnamen sie wollten, der Beinamen Admiral setzte sich mit über 70 Prozent der Stimmen durch. Das Team aus der modernen Hafenstadt mit über 600‘000 Einwohnern liegt derzeit auf Rang 9 von 14 – für den noch jungen Club ein Erfolg.

Jokerit Helsinki im Duell mit Admiral Wladiwostok (Bild: Jokerit-Pressedienst/Pekka Rautiainen).
Jokerit Helsinki im Duell mit Admiral Wladiwostok (Bild: Jokerit-Pressedienst/Pekka Rautiainen).

Jokerit und Avangard Omsk schwingen oben aus

Vier Runden sind in der Kontinental Hockey League (KHL) ausgetragen. In der Westgruppe, in der sieben nicht-russische Teams antreten, führt Jokerit Helsinki aus Finnland mit neun Punkten die Tabelle an. Nach drei Siegen in Serie musste sich das Team von Trainer Tomi Lämsä dem weissrussischen Vertreter Dinamo Minsk geschlagen geben, den Treffer erzielte der US-Amerikaner Ryan Vesce in der 56. Minute.

In der Westgruppe führt nun Jokerit Helsinki vor Dynamo Moskau und dem erstarkten kroatischen Team Medvescak Zagreb.

In der Ostgruppe führt mit Avangard Omsk ein Club aus dem südwestlichen Teil Sibiriens. Rund 1,2 Millionen Einwohner zählt die schmucke Stadt, welche die siebtgrösste Russlands ist. Avangard zeigte sich nicht nur in der laufenden Saison stark: Einmal stand die Mannschaft im Playoff-Final, dreimal stiess der Club ins Halbfinale der Conference vor und zweimal in die Viertelfinals. Nur einmal verpasste der Club bislang die Playoffs.

Ryan Vesce von Dinamo Minsk, hier noch im Dress der San Jose Sharks (Bild: Wikipedia/Derek Ortiz).
Ryan Vesce von Dinamo Minsk, hier noch im Dress der San Jose Sharks (Bild: Wikipedia/Derek Ortiz).

Nicht-russische Teams streben nach KHL-Titel

Die KHL steht vor ihrer achten Austragung. Am 24. August erfolgt der Auftakt in die neue Saison mit dem letztjährigen Meister SKA Sankt Petersburg gegen den Sieger der Qualifikation ZSKA Moskau.

 

In die aktuelle KHL-Saison starten sechs Mannschaften, die ausserhalb von Russland liegen: Barys Astana (Kasachstan), Slovan Bratislava (Slowakei), Jokerit Helsinki (Finnland), Dinamo Minsk (Weissrussland), Dinamo Riga (Lettland) und Medvescak Zagreb (Kroatien).

In den vergangenen Saisons waren zudem diese Teams ins Rennen gestiegen: Donbass Donezk (Ukraine), Lev Poprad (Slowakei) und Lev Prag (Tschechien).

Dennoch konnten sich bisher ausschliesslich russische Clubs durchsetzen: Je zweimal holten Bars Kasan und Dynamo Moskau den Titel, dazu setzten sich je einmal Salafat Ufa, Metallurg Magnitogorsk und Sankt Petersburg durch.

Zu den aussichtsreichsten nicht-russischen Kandidaten gehören in dieser Saison Jokerit Helsinki sowie Medvescak Zagreb, das sich deutlich verstärkt hat.

Jokerit stiess letzte Saison bis ins Viertelfinale vor, musste sich dann aber Qualifikationssieger ZSKA Moskau geschlagen geben. Das kroatische Team zog in der letzten Spielzeit jedoch eine durchzogene Saison ein, doch für 2015/16 hat sich die Mannschaft erheblich verstärkt, so stiessen beispielsweise vor wenigen Tagen der kanadische Verteidiger Simon Gysbers und der schwedische Stürmer Andreas Jamtin zum Club.

Spielszene zwischen Bars Kazan und Amur Khabarovsk (Bild: Wikipedia/Alexander Golovko).
Spielszene zwischen Bars Kazan und Amur Khabarovsk (Bild: Wikipedia/Alexander Golovko).

Peter Regin wechselt in die KHL

Jokerit Helsinki meldet einen prominenten Zuzug. Peter Regin unterschreibt einen Zweijahresvertrag bei den Finnen, die vor kurzem ihre erste Saison in der KHL beendeten.

Der dänische Center spielte zuletzt sieben Saisons in Nordamerika, zunächst bei den Ottawa Senators, anschliessend bei den New York Islanders und zuletzt bei den Chicago Blackhawks.

Peter Regin wechselt zu Jokerit Helsinki in die KHL (Bild: Wikipedia/Hans Lindqvist/CC-Lizenz).
Peter Regin wechselt zu Jokerit Helsinki in die KHL (Bild: Wikipedia/Hans Lindqvist/CC-Lizenz).

Regin spielte auch regelmässig für die dänische Nationalmannschaft, mit der er bisher sechs Weltmeisterschaften bestritten hat.