Schweden und Montenegro – In fünf von neun Gruppen «regieren» die Underdogs

Wieder zeigen sich die Teams aus den Töpfen drei bis sechs keck. Die Niederlande waren beispielsweise in der Gruppe A auf Rang 1 gesetzt, damals, bei der Auslosung, mit Fifa-Rang 5 vor Frankreich (22) liegend. Jetzt aber bangt die Mannschaft sogar um die Playoffs der Gruppenzweiten, da Schweden, aus Topf 3 kommend, den Niederländern den Rang streitig machen.

In der Gruppe B ist die Fussballwelt in Ordnung, die Schweiz und Portugal liegen auf den Rängen eins und zwei.

Anders in der Gruppe C, wo gemäss den Töpfen Deutschland vor Tschechien liegen müsste. Doch Tschechien findet sich auf Rang vier wieder, dazwischen liegen Nordirland und Aserbaidschan.

Wales und Österreich müssten in der Gruppe D vorne liegen – tun sie aber nicht, auch hier haben die Teams aus den Töpfen drei bis sechs das Ruder übernommen: Serbien und Irland liegen vorne.

Das gleiche Bild in Gruppe E: Statt Rumänien und Dänemark liegen hier Polen und Montenegro an der Spitze.

In der Gruppe F, G und H ist die Topf-Hierarchie wiederum gewährleistet: England führt vor der Slowakei respektive Spanien vor Italien und Belgien vor Bosnien.

In der Gruppe I dagegen dringt ein Topf-drei-Team nach vorn: Die Ukraine liegt gegenwärtig hinter Kroatien auf Position zwei und verdrängt Island auf Rang drei.

In vier der neun Gruppen liegen die Teams von Topf eins und zwei vorne, in den fünf anderen Clubs haben die gegenwärtigen «Underdogs» zwei Runden vor Qualiende das Sagen.

Schweden vor einem Länderspiel in Österreich (Bild: Wikipedia/Nicholas B).

Schweiz holt doppelt so viele Punkte wie von Experten berechnet

An der Eishockey-WM führt die Schweizer Nationalmannschaft mehr oder weniger alle Experten an der Nase herum. Nachdem die Helvetier sich liebevoll rührend um Slowenien kümmerten und dem Aufsteiger gleich im ersten Spiel den ersten (und einzigen) Punkt schenkte sowie nach der Niederlage gegen Frankreich lauteten die Prognosen unmissverständlich: Die Schweiz erreicht die Viertelfinals nicht. So verhiess beispielsweise ein nicht ganz unbekannter Experte eines der grössten News-Portale der Nation: «Der Schweiz werden zuletzt drei Punkte fehlen.»

Nun, drei Spieltage und drei Punkte später sieht die Realität völlig anders aus, als die Prognosen, die sich landauf landab mehr oder weniger ähnlich bis gleich lasen: Die Schweiz liegt mit 15 gewonnen Punkten auf Position zwei. Auf dem vierten Rang reihte sich Finnland ein, mit 11 Punkten. Hätten der Schweiz nun tatsächlich drei Punkte gefehlt, wären es zuletzt 8 Zähler geworden. 15 statt 8 Zähler, Rang 2 statt 5 – die «Eisgenossen» sind somit rund doppelt so gut, wie von der Fachwelt weitgehend eingeschätzt. Zumindest: Besser so als umgekehrt.

Schweizer Eishockey Nationalmannschaft (Bild: Wikipedia/Christophe95).

Kanada – der Punktelieferant der Schweiz

Kanada, das Mutterland des Eishockeys. 26 von 80 Weltmeisterschaften entschieden die Nordamerikaner für sich. Die Schweiz nie. Dennoch ist Kanada zum Punktelieferant für die Schweiz geworden, respektive die Helvetier zur Achillesverse für der ruhmreichen Eishockeyübermacht. Hätten Sie’s gewusst? Von den letzten sechs WM-Begegnungen zwischen den beiden Nationen siegte die Schweiz nicht weniger als dreimal. Und ein weiteres Mal konnte ein Punkt erstritten werden.

Der Beleg: Im aktuellen WM-Turnier siegt die Schweiz trotz einem 0:2-Rückstand mit 3:2-Toren in der Verlängerung gegen Kanada. Ein Einzelfall? Mitnichten. 2016 treffen die beiden Teams nicht aufeinander. 2015 richtet die Schweiz ordnungsgemäss mit einer 2:7-Niederlagen ihren Tribut ab. 2014 sind die beiden Länder wieder nicht in der gleichen Gruppe. 2013 aber siegt die Schweiz mit 3:2-Toren nach Penaltys. 2012 gibt’s eine 2:3-Niederlage, jedoch 2011 kämpft sich die Schweiz in die Verlängerung (3:4n.V.) und kommt so zu einem Punkt gegen Kanada und 2010 siegt die Schweiz mit 4:1.

An diesem Turnier also siegt das Team von Patrick Fischer im entscheidenden Moment gegen Kanada. Dies alles, nachdem die Schweiz zum Turnierauftakt Aufsteiger Slowenien herzhaft mit einem Punkt in der höchsten WM-Division willkommen geheissen hatte und wohl keiner mit einem Punkt gegen Kanada gerechnet hatte – zu unrecht, da diese Nation Punktelieferant der Schweiz zu sein scheint …

Eishockey Nationalteam Kanada (Wikipedia/s.yume).

WM in Paris: Packender Kampf um die Top-10

Die Teams aus der Top-6 sind in aller Regel unter sich: Kanada, Russland, Schweden, Finnland, Tschechien und die USA machen die ersten sechs Ränge vielfach unter sich aus. Dahinter reihten sich in den letzten Jahren in aller Regel die Slowakei, die Schweiz, Deutschland, Lettland und Weissrussland ein. Zuletzt gesellte sich auch Norwegen gelegentlich in die Top-10, zudem pocht mittlerweile auch Dänemark (aktuell Rang 13) an die Tür der Top-12.

Seit 2003 wird die Weltrangliste jährlich erstellt, auf Rang 10 wechselte seither 13mal der Zehnte des Rankings; also fast in jedem Jahr. Aktuell liegt Deutschland auf Position zehn.

An der WM in Paris sind die Weltnummern 1 bis 15 vertreten, sowie 18 (Italien). Die gegenwärtige Nummer 16 (Kasachstan) weilt in der Division 1A und wird vorerst auch da bleiben, da Österreich (Rang 17) und Südkorea (23) den Aufstieg in Top-Division schafften.

Eishockey-Weltrangliste seit 2003 (Bild: Wikipedia/JamesyWamesy, Teodor Östlund).

Schweiz immer seltener im Viertelfinale

Erneut verpasst die Schweizer Eishockey Nationalmannschaft das Viertelfinale. Das Team befindet sich auf dem absteigenden Ast, auch wenn die Weltrangliste – dank der starken WM 2013 – noch das Gegenteil behauptet.

Auch wenn gerne erklärt wird, dass die Schweiz zur «Top 8» gehört, wurde diese seit 2000 an den 17 Weltmeisterschaften 9mal erreicht und 8mal verpasst. Über den 8. Rang ist das Team zudem nur viermal hinausgekommen. Bei den letzten acht Ausgaben wurde das Viertelfinale nur noch dreimal erreicht.

Die erreichten Ränge im laufenden Jahrtausend:

Rang 2             1mal

Rang 5             1mal

Rang 6             1mal

Rang 7             1mal

Rang 8            5mal

Rang 9             4mal

Rang 10           2mal

Rang 11           1mal

Der Schlussrang von 2016 steht noch aus, besser als Rang 9 wird er definitiv nicht sein.

Im Überblick die Resultate dieses Jahrtausends. In grüner Farbe ist das Erreichen des jeweiligen Ziels – stets das Viertelfinale – markiert, in Rot jene Jahre, in denen es nicht gelungen ist.

Jahr Wie weit gekommen Abschlussrang
     
2016 Out in Gruppenphase ?
2015 Viertelfinale, 1:3 gegen USA 8
2014 Out in Gruppenphase 10
2013 Finale, 1:5 gegen Schweden 2
2012 Out in Gruppenphase 11
2011 Out in Gruppenphase 9
2010 Viertelfinale, 0:1 gegen Deutschland 5
2009 Out in Gruppenphase 9
2008 Viertelfinale, 0:6 gegen Russland 7
2007 Viertelfinale, 1:5 gegen Kanada 8
2006 Out in Gruppenphase 9
2005 Viertelfinale, 1:2 gegen Schweden 8
2004 Viertelfinale, wieder 1:3 gegen die Slowakei 8
2003 Viertelfinale, 1:3 gegen die Slowakei 8
2002 Out in Gruppenphase 10
2001 Out in Gruppenphase 9
2000 Viertelfinale, 3:5 gegen Kanada 6