Jason O’Leary bleibt ein weiteres Jahr

Langenthal verlängert mit Trainer Jason O’Leary. Der SCL-Trainer stand bereits 161mal an der Bande seines Teams. Auf die Saison 2013/14 war der Kanadier mit irischen und japanischen Wurzeln zu den Oberaargauern gestossen, nachdem er in Österreich eine Nachwuchs-Eishockey-Akademie aufgebaut hatte.

Zunächst wirkte er als Assistent von Olivier Horak, der 209 Spiele an der SCL-Bande stand; die bisher meisten Auftritte verbuchte der jetzige Trainer des Lausanne HC, Heinz Ehlers, mit 214 Matches für Langenthal.

Seit 76 Spielen führt Jason O’Leary die Geschicke der Langenthaler als Headcoach, assistiert von Noel Guyaz, der als darüber hinaus als Sportchef wirkt. In der letzten Saison führten die beiden den SCL vom sechsten Tabellenrang ins Playoff-Halbfinale gegen den späteren Aufsteiger, die SCL Tigers. In der Saison 2015/16 stand der SCL lange an der Tabellenspitze und beendete die Qualifikation auf dem zweiten Rang.

Auch in dieser Saison wird O’Leary von Noel Guyaz assistiert.

SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf (Foto: zweiteliga.org).
SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf (Foto: zweiteliga.org).

Trotz 100 Pleiten: Trainer-Harmonie in der NLB

Bald sind in der NLB 100 Spiele ausgetragen, entsprechend wurden nicht nur 100 Siege sondern auch 100 Niederlagen eingefahren. Dennoch wurde in der laufenden Spielzeit noch kein Trainer entlassen – warum diese Harmonie, wenn sich das Trainerkarussell normalerweise zur Nationalmannschaftspause eingangs November mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit stets zu drehen beginnt. Aus verschiedenen Gründen scheinen derzeit alle CEOs und Sportkommissionen in der Liga zufrieden.

Rapperswil Jona Lakers: Kein Absteiger trat in den letzten Jahren in der neuen Liga von Beginn weg stark auf, Basel, Lausanne und die SCL Tigers tauchten zunächst alle. Coach Jeff Tomlinson wird die malerische, st. gallische Seedamm-Idylle wohl noch lange geniessen dürfen.

SC Langenthal: Der SC Langenthal prägt die NLB-Tabellenspitze mit, eher wird die Eishalle Schoren in Jason-O’Leary-Arena umgetauft, als dass Trainer Jason O’Leary in die Wüste geschickt würde.

EHC Olten: Der Finalist der letzten Saison steht heuer regelmässig auf dem Leader-Thron. Entsprechend wenig gibt es an Trainer Heikki Leime auszusetzen.

La Chaux-de-Fonds: Der Start in die Saison mochte vergleichsweise verhalten gewesen sein, doch nun liegen die Neuenburger unter den ersten vier. Alex Reinhard dürfte keinen Grund zum Zittern haben.

HC Ajoie: Der HC Ajoie ist die Überraschungsmannschaft schlechthin und rangierte zwischenzeitlich in der Top 3. Eher wird Trainer die Gary Sheehan zum Jurassier des Jahres gewählt, als dass er entlassen würde.

Hockey Thurgau: Der HCT liegt im Mittelfeld, in der Ostschweiz ist das irgendwie Weltrekord. Zudem würde wohl zuerst die Eishalle Güttingersreuti geschlossen, bevor Trainer Christian Weber entlassen würde.

EHC Visp: Das Team wurde zum Saisonstart deutlich verjüngt und findet sich nun auf eigenem Eis zusehends besser. Vier Heimniederlagen in Folge folgten zuletzt vier Siege in sechs Heimspielen. Deshalb sollte es auch für ihn nicht eng werden, obschon er womöglich derzeit jener Coach ist, der in der Liga am stärksten gefährdet ist.

Red Ice: Das Budget von Red Ice Martigny gehört zu den kleineren in der Liga, aufgrund der Ausgeglichenheit der Liga sind die Walliser aber mit dem Mittelfeld in Tuchfühlung. Für Trainer Albert Malgin besteht somit kein Grund zur Panik.

EHC Winterthur: Der Aufsteiger tritt ohne Ausländer in der ersten Saison an. Ziel ist, kein Minus einzufahren und regelmässig zu Punkten. Dass die Mannschaft nicht auf dem letzten Platz liegt, führt eher dazu, dass in Winterthur eine Strasse nach Markus Studer benannt wird, als dass er entlassen wird.

GCK Lions: Sinn und Selbstzweck des Farmteams der ZSC Lions ist der Einsatz junger Talente. Der Tabellenplatz spielt eine derart untergeordnete Rolle, dass jeder Bundesangestellter verglichen mit dem Coach – seit längerem Matti Alatalo – auf einem Schleudersitz sitzt.

Albert Malgin, Trainer von Red Ice Martigny (Bild: Wikipedia/SBo).
Albert Malgin, Trainer von Red Ice Martigny (Bild: Wikipedia/SBo).

SC Langenthal mit Flashmob-Tanz in Kitzbühel

Neben harter Arbeit zeigte der SC Langenthal im Trainingslager in Kitzbühel einen Flashmob-Tanz. Als Team-Buildings-Event mussten die Athleten in Fünfergruppen innerhalb von zweieinhalb Stunden 18 Aufgaben lösen. Eine davon war ein spontaner Tanz zu einem selbstgewählten Lied im Städtchen von Kitzbühel.

Tanzen will der SC Langenthal auch nächste Saison und dies am liebsten bis am Schluss. Coach Jason O’Leary betonte gegenüber «zweiteliga.org», dass Einstellung und Zusammenhalt gut seien. Das Team wolle die Meisterschaft gewinnen, jedoch seien viele starke Clubs in der Liga und jeder wolle sich durchsetzen. Er spricht von einer taffen Saison. Auch die beiden neuen Equipen seien als stark einzustufen. «Winterthur spannt mit dem EHC Kloten zusammen. Und Rapperswil verfügt über ein starkes Team, wir sahen bei den SCL Tigers, was das bedeuten kann.»

System und Taktik wurden im Trainingslager gefestigt, sagte Captain Stefan Tschannen: Ziel nächste Saison zuerst die Defensive zu sichern und nicht sieben Tore zu schiessen. Zunächst wolle man keine Tore erhalten, «vorne werden wir sie dann schon reintun.» Den Teamgeist bezeichnet er als gut, der Kern der Spieler blieb zusammen und die Zuzüge seien gut integriert worden.

Sportchef Noël Guyaz erklärt, dass die neue Mannschaftt grösser und schneller geworden ist und noch mehr Zug auf das Tor bringt. «So können mehr dreckige Tore erzielt werden.» Und vor dem eigenen Gehäuse wollen Rebounds und Gegner besser weggekriegt werden. Wie schnell das gehen kann, hätten die bisherigen Matches gegen NLA-Gegner gezeigt.

Mit einer intensiveren Gangart rechnet auch Verteidiger Marco Schüpbach: «In den Ecken können wir nun Zweikämpfe gewinnen, die wir bisher verloren haben.» Dadurch soll mehr Offensivzeit gewonnen werden. Dass in Kitzbühel das Wetter nicht besonders rosig war, sei nicht tragisch gewesen. Praktisch am Hudelwetter war, dass man – verglichen mit sommerlicher Hitze – weniger schnell müde wurde.

Zufrieden zeigte sich zudem Staff-Chef Jürg Hegi. Praktisch sei gewesen, dass in Österreich ebenfalls deutsch gesprochen wird. Aber in anderen Ländern könne man sich ebenfalls nicht beklagen, in Hockey-Staaten wie Kanada, der Slowakei oder den USA werde jeweils alles für einen getan. In Kitzbühel waren zudem Rolf Eggimann, Pressechef, vertreten sowie der neue Physiotherapeut Tobias Schütze und Masseur Martin Bühlmann.

SCL-Spieler sind heiss auf Eis (Bild: Noël Guyaz/zVg).
SCL-Spieler sind heiss auf Eis (Bild: Noël Guyaz/zVg).