Jubiläen: EHC Visp mit Kovalev – SC Langenthal mit Retro-Look

Der EHC Visp feiert seinen 75. Geburtstag mit einer, wie VR-Chef Sébastien Pico in einem Rundschreiben festhält, «Riesenchilbi» von heute Freitag 2. bis Sonntag 4. September 2016. «Höhepunkt bilden die beiden Gala-Spiele vom Samstag: das Legendenspiel, mit unter anderem Alex Kovalev, Kevin Lötscher, Stefan Ketola oder Gaby Taccoz.»

Um 17 Uhr empfängt die 1. Mannschaft die SCL Tigers von Scott Beattie, der bis vor kurzem Trainer des EHC Visp war. «Die Tigers werden nach dem Spiel im Festgelände anwesend sein. So auch die 1. Mannschaft des EHC Visp.»

Der SC Langenthal wird sein erstes Qualifikationsspiel in gelben Retro-Shirts spielen. Dies anlässlich des 70-Jahre-Jubiläums zum Saisonauftakt ganz wie früher und in Gelb. Die speziellen Leibchen werden nur an diesem einen Spiel getragen und anschliessend online versteigert.

Sébastien Pico, Geschäftsführer des EHC Visp (Bild: EHC Visp).
Sébastien Pico, Geschäftsführer des EHC Visp (Bild: EHC Visp).

 

Derby-Knaller zum NLB-Auftakt

Der neue Spielplan ist, die Saison 2016/17 beginnt am Freitag und Samstag 9.9. und 10.9. 2016 mit mehreren Auftaktderbys: Am Freitag empfängt La Chaux-de-Fonds den NLB-Meister HC Ajoie und der EHC Winterthur trifft als erstes auf den HC Thurgau.

Am Samstag startet dann der SC Langenthal gegen den EHC Olten und die Rapperswil-Jona-Lakers bestreiten gegen Winterthur ebenfalls ein Lokal-Derby. Die Saison erstreckt sich für jedes Team über 48 Spiele.

Neu in der Liga sind die Ticino Rockets sowie die EVZ Academy, welche ihre Heimspiele in Sursee austrägt. Die beiden Teams treffen gleich am ersten Spieltag aufeinander.

Vor rund fünfzehn Jahren waren jeweils 36 Qualifikationsrunden ausgetragen worden, mittlerweile ist die Zahl auf 48 Quali-Matches angestiegen.

Die Playoffs beginnen am 17. Februar 2017. Darüber hinaus werden die Cup-Sechzehntelfinals werden am 27. und 28. September ausgetragen.

SC Langenthal besucht Schnyders Ranch

Im Rahmen der Vorbereitung zur Saison 2016/17 trifft der SC Langenthal auf einen alten Bekannten: Vom 15. bis 19. August logiert das Team auf der Schnyder Ranch. Dies während dem Trainingslager in Ravensburg, wo tägliche Trainings über die Bühne gehen. Daneben sollen auf der Ranch körperliche Arbeiten ausgeführt werden und Teambuilding betrieben werden.

Stefan Schnyder spielte 112 Matches für den SC Langenthal, von 2012/13 bis 2014/15. In dieser Zeit lieferte der solide Hockeyarbeiter 12 Tore und 15 Assists.

Bereits am 3. August startet der SC Langenthal sein Eistraining in Burgdorf, sechs Tage später folgt das erste Testspiel gegen den EHC Biel und am 19. August steht die Mannschaft dem EHC Kloten gegenüber.

Ab dem 12. August trainiert die Mannschaft in der Eishalle Schoren, gleichentags tritt das Team von Jason O’Leary gegen die Rapperswil-Jona Lakers an. Ein weiterer NLB-Gegner wartet mit dem EHC Visp am 30. August.

Internationale Testspiele stehen zudem gegen Klagenfurt (21.8.) die Freiburger Wölfe (23.8.) sowie Nové Zamky (Slowakei/31.8.) auf dem Programm.

Jason O'Leary, Headcoach SC Langenthal (Bild: Presse SC Langenthal).
Jason O’Leary, Headcoach SC Langenthal (Bild: Presse SC Langenthal).

Jason O’Leary bleibt ein weiteres Jahr

Langenthal verlängert mit Trainer Jason O’Leary. Der SCL-Trainer stand bereits 161mal an der Bande seines Teams. Auf die Saison 2013/14 war der Kanadier mit irischen und japanischen Wurzeln zu den Oberaargauern gestossen, nachdem er in Österreich eine Nachwuchs-Eishockey-Akademie aufgebaut hatte.

Zunächst wirkte er als Assistent von Olivier Horak, der 209 Spiele an der SCL-Bande stand; die bisher meisten Auftritte verbuchte der jetzige Trainer des Lausanne HC, Heinz Ehlers, mit 214 Matches für Langenthal.

Seit 76 Spielen führt Jason O’Leary die Geschicke der Langenthaler als Headcoach, assistiert von Noel Guyaz, der als darüber hinaus als Sportchef wirkt. In der letzten Saison führten die beiden den SCL vom sechsten Tabellenrang ins Playoff-Halbfinale gegen den späteren Aufsteiger, die SCL Tigers. In der Saison 2015/16 stand der SCL lange an der Tabellenspitze und beendete die Qualifikation auf dem zweiten Rang.

Auch in dieser Saison wird O’Leary von Noel Guyaz assistiert.

SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf (Foto: zweiteliga.org).
SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf (Foto: zweiteliga.org).

SC Bern und HC Ajoie holen Titel von Rang 13 aus

Noch nie holten die Sieger des NLA und NLB-Titels die Trophäe zusammengerechnet von so weit heinten, nämlich vom 13. Platz aus: Der HC Ajoie setzte sich von der 5. Position aus durch und der SC Bern sogar von Rang 8 aus.

Das Team aus dem Jura setzte sich gegen hochkarätige Gegner durch, zunächst wurde der HC La Chaux-de-Fonds überwunden, dann der EHC Olten und zuletzt die Rapperswil-Jona Lakers. Und auch der SC Bern holte den Titel nach dem Leitsatz «Viel Feind, viel Ehr»: Zunächst folgte der Sieg über Quali-Sieger ZSC Lions, dann gegen Titelverteidiger HC Davos und zuletzt gegen den HC Lugano.

Zum ersten Mal seit Einführung der Playoffs in der NLA gewinnt zudem die Mannschaft, welche die Qualifikation auf dem 8. Rang beendete. Bislang kam der Tabellenachte viermal ins Halbfinale, schied dort dann aber jeweils aus.

Die Postfinance-Arena des SC Bern (Bild: Mavic).
Die Postfinance-Arena des SC Bern (Bild: Mavic).

Hazen jagte am erfolgreichsten

Der HC Ajoie hat sich gegen den Aufstiegsaspiranten Rapperswil-Jona Lakers durchgesetzt. Damit retteten die Romands zugleich auch den EHC Biel vor dem Gang in die Liga-Qualifikation.

Das Überraschungsteam aus dem Jura ist zudem die Mannschaft, die verglichen zur Qualifikation den grössten Sprung nach vorne schaffte: Der HC Ajoie ist um vier Plätze besser rangiert. Um jeweils drei Ränge besser abgeschlossen haben Red Ice Martigny und Hockey Thurgau.

Zu den grössten Verlierern gegenüber dem Quali-Rang gehören der SC Langenthal (minus 5) und der HC La Chaux-de-Fonds (minus 4).

Eines der Flaggschiffe seiner Mannschaft war Jonathan Hazen, der in 18 Playoff-Fights 12 Tore und 17 Assists (29 Zähler) erlangte. Auf nahezu den gleichen Wert kommt der Kanadier Philip-Michaël Devos mit ebenfalls 18 Einsätzen sowie 8 Toren und 16 Assists (24 Punkte).

Die NLB-Rangliste nach den Playoffs, die Clubs sind eingeordnet nach dem Zeitpunkt des Ausscheidens. Erlebten zwei Mannschaften gleichzeitig das Saisonende entschied in dieser Tabelle zunächst die Anzahl Punkte und anschliessend das Torverhältnis.

Rang Team Rang nach Quali
1 HC Ajoie 5 (+4)
2 Rapperswil-Jona Lakers 2 (+/-0)
3 EHC Olten 3 (+/-0)
4 Red Ice Martigny 7 (+3)
5 Hockey Thurgau 8 (+3)
6 EHC Visp 6 (+/-0)
7 SC Langenthal 2 (-5)
8 La Chaux-de-Fonds 4 (-4)
9 GCK Lions 9 (+/-0)
10 EHC Winterthur 10 (+/-0)

 

Der SC Langenthal wechselt in die KHL – Wladiwostok wird unser neues Visp

Update am Textende beachten. Mit diesem Knaller hätte wohl niemand gerechnet. «Ja, es stimmt, wir werden ab der kommenden Saison in der Kontinental Hockey League antreten», bestätigt SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf gegenüber «zweiteliga.org». Der Gründe seien viele und man habe bereits letzte Saison im engen, internen Kreis darüber nachgedacht. «In den letzten Jahren ist die KHL immer näher an Westeuropa herangekommen, insbesondere auch dank Jokerit Helsinki.» Die Liga werde immer attraktiver.

Aufgrund der Distanz wird Admiral Wladiwostok bereits als «unser neues Visp» bezeichnet. «Der Zeitpunkt ist jetzt reif.» Statt in einer Zuger Trainingshalle gegen die EVZ Academy stehen nun hochkarätige Duelle gegen Jokerit Helsinki, SKA St. Peterburg und Dynamo Moskau an.

Somit ist auch klar warum sich der SC Langenthal mit Transfer-News bislang diskret zurückgehalten hat. Voraussichtlich wird man, auch aufgrund der nun ungleich höheren Anzahl Spiele mit einem deutlich grösseren Kader operieren, dieses wird unter anderem mit Spielern aus Kanada und den USA angereichert, in den ersten drei Jahren obliegen dem SCL keine Ausländer-Beschränkungen.

SCL-Vertwaltugnsratspräsident Stephan Anliker hofft dadurch nicht nur im russischen sondern auch im chinesischen Baumarkt Fuss zu fassen. «Diese Nationen erleben derzeit einen enormen Wachstumsschub. China wird bekanntlich ab der kommenden Saison durch ein Team aus Peking ebenfalls in der KHL vertreten sein.» Ausserdem werden dort in einigen Jahren die Olympischen Winterspiele ausgetragen, Anliker rechnet mit einem hochkarätigen Bauauftrag. Ebenfalls begeistert ist Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Er spricht von einem grossen Schritt, nicht nur für die Firma, die im Familienbesitz ist, sondern auch für die Politik. «Dadurch ergeben sich mehr Beziehungen zur chinesischen Elite, das ist gegenseitig gut für die Kultur, Politik und Wirtschaft.»

Da im Nachbarort von Langenthal, in Bleienbach, ein kleiner Flugplatz angesiedelt ist, mit einer geteerten Piste, können die Auswärtsspiele von diesem Standort aus mit einem kleinen Charterflugzeug von der Nähe aus angesteuert werden. Noch offen ist der neue Namen des Teams, möglicherweise wird die Mannschaft unter «Torpedo Langenthal» antreten, auch wenn man beim bisherigen Derby-Partner Olten sicher lieber von «Traktor Langenthal» sprechen würde. Auf der offiziellen Webseite der KHL ist die Aufnahme des SC Langenthal in die KHL bereits bestätigt: SC Langenthal joins KHL

So schön diese Geschichte ist, sie hatte nur an einem von 365 Tagen (da Schaltjahr, ansonsten 364 Tage) Gültigkeit. Dies ausschliesslich am 1. April. Sollte der SC Langenthal durch diese Meldung jedoch derart inspiriert sein und der KHL beitreten, wird auf dieser Seite ausführlich berichtet werden.

Daniel Gerber

SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf (Foto: zweiteliga.org).
SCL-Geschäftsführer Gian Kämpf (Foto: zweiteliga.org).

Wehren die Lakers sechs Matchpucks ab?

Die Rapperswil-Jona Lakers sind in dieser Saison mittlerweile Meister im Abwehren von Matchpucks. Mit 1:3 in der Serie und dem Gang in die Verlängerung standen die St. Galler bereits mit dem Rücken zur Wand.

Nicht zum ersten Mal in diesen Playoffs: Schon im Viertelfinale standen die Ostschweizer dem Aus nahe. Gegen Hockey Thurgau lag die Mannschaft ebenfalls mit 1:3 in der Serie zurück. Doch die Lakers wehrten die drei Matchpucks der Thurgauer ab.

Nun gelang es Rapperswil-Jona, den ersten Matchpuck des HC Ajoie abzuwehren, wodurch der Finalstand nun «nur» noch 2:3 steht und Rappi somit bereits vier Matchpucks abgewehrt hat – zum Titel sind sechs gelungene Abwehraktionen nötig.

Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).
Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

SCL Tigers und EHC Biel – beide Teams sind heute Ajoie-Fans

Noch ein Sieg fehlt dem HC Ajoie zum NLB-Titel, die Rapperswil-Jona Lakers brauchen noch deren drei. Sowohl Spieler, wie auch Staff und Fans der beiden Berner Teams SCL Tigers und EHC Biel dürften heute Abend in Spiel fünf des NLB-Playoff-Finals glühende Anhänger des Teams aus dem Jura sein.

Dies allerdings nicht weil plötzlich eine tiefe Liebe zu der Mannschaft aus dem Norden der Schweiz gefunden worden ist, sondern weil ein Sieg dieses Clubs den vorzeitigen Ligaerhalt bedeuten würde. Denn schon vor den Playoffs war klar, dass die Romands nicht aufsteigen wollen – wodurch die Liga-Qualifikation nicht ausgetragen wird.

Wie «zweiteliga.org» telefonisch vom Schweizerischen Eishockeyverband (SIHF) erfuhr, würde einzig noch der Playout-Final zu Ende gespielt, der Gang in die Liga-Quali würde aber ausbleiben. Anders würde sich das verhalten, wenn Rapperswil die Serie dreht und sich durchsetzt, so wie dies bereits gegen Hockey Thurgau der Fall war, auch da setzten sich die Ostschweizer nach einem 1:3-Rückstand durch.

Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).
Lakers gegen Langenthal (Bild: zweiteliga.org).

Ajoie ein Sieg vom ersten Titel entfernt

Erstmals in der Geschichte des NLB-Eishockeys könnte der HC Ajoie die Playoffs gewinnen. Seit in der zweithöchsten Schweizer Liga Playoffs ausgetragen werden, konnten elf verschiedene Mannschaften den Titel gewinnen.

Die Jurassier wären nun das zwölfte Team, welches den Titel holt, seit dieser Modus eingeführt worden ist – 1986 bis 1988 mit Halbfinals, sowie ab 1994 mit Viertelfinals; vorher und dazwischen trugen die vier Erstplatzierten mit den vier Letztplatzierten der NLA jeweils eine Auf-Abstiegspool aus.

28 Jahre nach ihrer ersten Finalteilname könnte der HCA also in den Kreis der Titulare vorstossen.

Interessantes Detail am Rande: Erstmals gab es nun in der vierten Final-Begegnung zwischen den beiden Clubs einen Doppeltorschützen. Vergönnt ist diese Leistung Ajoie-Stürmer Philip-Michaël Devos, er traf beim 5:1-Sieg zum 2:0 sowie zum 4:1. Jonathan Hazen traf zudem zum 5:1-Schlussstand, er ist der einzige Spieler, der in jedem Duell in dieser Serie getroffen hat.

Der HC Ajoie im Duell mit dem SC Langenthal (Bild: zweiteliga.org).
Der HC Ajoie im Duell mit dem SC Langenthal (Bild: zweiteliga.org).